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Wasserentkeimung mit Chlor / Micropur Forte - Theoretische Analyse

    • Wasserentkeimung mit Chlor / Micropur Forte - Theoretische Analyse

      Warum dieser Beitrag?
      Da ich gelegentlich und teilweise oft draussen unterwegs bin (Angeln, Sport, Wandern, Ourdoor-Übernachtungen, ...) - habe ich oftmals mit dem Thema der Wasserentkeimung zu tun. In meinem Fall mit Wasserfiltern.
      Für eine mögliche Survival-Situation - die über längere Zeit andauern wird - habe ich mich mit dem Thema der Wasserentkeimung mit Chlor informiert.

      Dist ist nichts neues, US Militär entkeimt größere Wassermengen in Kriegsgebieten mit Chlor. Es gibt für Soldaten - neben Wasserfiltern - Chlor-Erzeuger die aus Salz mittels el. Energie - Chlor erzeugen und dann wird es direkt dem Wasser beigemengt (Prinzip wie die Micropur Forte Tabletten oder Flüssigkeiten).

      Um die Wirkungsweise zu verstehen und die Theorie dahinter zu kennen habe ich ich Recherchen angestellt, Bücher gelesen, Infomaterial und Forenbeiträge.
      Nachdem ich meine Recherche abgeschlossen hatte (ich habe eine eigene Doku erstellt) - habe ich ChatGPT damit gefüttert um Fehler zu finden und ggfs. weitere Infos einzufügen - und damit dann meine Doku ergänzt. Also: 80% von mir - Rest "KI optimiert".
      Da ich ein Laie bin auf diesem Gebiet - und das Ergebnis auf meinen individuellen (fehlerhaften) Recherchen basiert - ist dies eine reine Theorie zur Information und darf nicht für reale Wasserentkeimungs-Situationen angewendet werden (informiert euch selber bevor ihr was anwendet).

      Wasserentkeimung mit Calciumhypochlorit vs. Micropur Forte
      Hinweis:
      Dieser (mehrteilige) Beitrag dient ausschließlich der theoretischen und technischen Information über chemische Grundlagen der Wasserdesinfektion. Es stellt keine Anleitung zur praktischen Umsetzung, keine Handlungsempfehlung und keine medizinische Beratung dar.
      Jede praktische Anwendung von Calciumhypochlorit oder anderen Chlorverbindungen erfordert Fachkenntnis, geeignete Schutzausrüstung und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen für Biozide (EU-Verordnung Nr. 528/2012).
      (Technisch-chemische Analyse – nicht zur Nachahmung)

      Ziel: Theoretische Bewertung und Berechnung der Trinkwasserdesinfektion auf Chlorbasis unter kontrollierten Bedingungen.
      Fokus: schnelle Entkeimung und zeitnahes Trinken, nicht Langzeitlagerung.

      ⚠️ Warnung: Umgang mit Calciumhypochlorit (Ca(OCl)₂) ist gefährlich (stark oxidierend, ätzend). Nicht nachmachen.

      Inhaltsverzeichnis
      1. Szenario-Definition
      2. Grundlagen der Wasserentkeimung
      3. Chemische Systeme im Vergleich
      4. Vor- und Nachteile beider Verfahren
      5. Gesundheitliche Aspekte
      6. Lagerzeiten und Stabilität
      7. Lagerungsempfehlungen
      8. Wirksamkeitsverlust & Dosierungskorrektur
      9. Dosierformel (Kern)
      10 Dosierbeispiele
      11. Temperatur, Trübung & Chlorbedarf
      12. Ergänzende Informationen zu ppm
      13. Chemische Hinweise & CT-Konzept
      14. Chlorabbau in offenem Wasser
      15. Photolyse – Definition und Einfluss
      16. Empfohlene Einwirkzeit, Rührverhalten & Entlüftung
      17. Wirksamkeit nach Mikroorganismen (CT-Werte)
      18. Materialkompatibilität & pH-Teststreifen
      19. Sicherheits- und Rechtslage (Biozidrecht, Privatnutzung)
      20. Kostenvergleich
      21. Fachbegriffe
      22. Quellen

      1. Szenario-Definition
      - Zielwert: Dosierung auf ≈ 5 ppm freies Chlor, abhängig von Temperatur und Trübung, danach Restchlor ≈ 0,2–0,5 ppm.
      - Lagerstrategie: Ca(OCl)₂ pulverförmig, luftdicht, kühl, trocken (Silicagel).
      → Herstellung frischer 2,6 % Bleiche (NaClO) nach Bedarf, Lagerung max. 3–6 Monate.
      - Anwendung: Wasser wird zeitnah getrunken kein Depot-Effekt gewünscht.

      In einfacher Sprache: Theoretisch lagert ein Prepper Calciumhypochlorit ein (Lagerfähig min. 10 Jahre).
      In der Krise - wenn er keinen Wasserfilter hat und keimfreies Wasser haben will - wird er zuerst aus dem Calciumhypochlorit (Calcium ist dabei nur das Bindemittel bzw. die Matrix für Chlor) eine Chlorbleiche (handelsübliches Zeug - gibt es in jedem Supermarkt) herstellen.
      Dann - je nach Wasserzustand und Temperatur - einige Tropfen der Bleiche pro Liter Wasser zugeben - warten bis Chlor weg ist - und hoffen dass die Theorie stimm

      Warum der "Umweg" über Calciumhypochlorit?
      Weil es viele Studien gibt zur Haltbarkeit von Bleiche. Aber die Werte - je nach Lagerung, Ort, Licht, Temperatur, Behältniss .... schwanken so stark (von 2% Leistungsverlust pro Lager-Tag bis 0,02% Verlust pro Tag ) - daher ist das "Vorhalten" von Bleiche sehr unsicher.

      Bleiche - aus Calciumhypochlorit herstellen. Ist eine Calcium-Hypochlorit-Lösung, keine Natrium-Hypochlorit-Bleiche NaClO.
      Sie wirkt aber praktisch gleich stark als Desinfektionsmittel, wenn sie frisch angesetzt wird.

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    • 2. Grundlagen der Wasserentkeimung
      Beschreibung der chemischen und physikalischen Mechanismen, durch die chlorhaltige Verbindungen Mikroorganismen im Wasser inaktivieren.
      Die desinfizierende Wirkung beruht primär auf der Bildung von hypochloriger Säure (HOCl).

      Wirkmechanismus
      Die desinfizierende Wirkung beruht auf der Bildung von hypochloriger Säure (HOCl).
      Diese entsteht, wenn Chlor oder hypochlorithaltige Verbindungen (z. B. Calciumhypochlorit, Natriumhypochlorit oder NaDCC) in Wasser gelöst werden.
      HOCl ist die aktiv wirksame Spezies. Sie oxidiert Zellmembranen, Enzyme und Nukleinsäuren von Mikroorganismen und führt dadurch zur irreversiblen Inaktivierung.

      Dabei hat Chlor-Bleiche zu Beginn (5%ige Chlorbleiche z.B.) fals ausschließlich OCl⁻ (Vorstufe der hypochlorigen Säure - und stabil - kann lange in der Lösung verbleiben. Daraus wird dann - wenn man es mit Wasser mischt (ph-Wert 7) - die Säure die stark entkeimend wirkt). In dieser Form ist Chlorbleiche NICHT desinfizierend - erst wenn mit Wasser "gestreckt" - mit Wasser welches einen ph Wert 6-7 hat --> entsteht dann - bei geringer Zugabe von OCl⁻ die gewünschte Säure die die Wirkung erzeugt.
      Kurz: eine Flasche Chlor in 1l Wasser zu kippen bring nix. Nur eine exrem kleine Menge an Chlor - richtig dosiert - bringt maximale Wirkung. Zu wenig nützt wenig - zu viel nützt garnix. Die richtige Menge muss es sein.

      Optimaler "Arbeitsbereich" bei Entkeimung - ph-Wert von 6-7 (Anfangs hat das Wasser 6.5 oder so - durch Zugabe der Bleiche wird es auf 6.8 (also geringfügig) angehoben und gleichzeitig maximiert sich die Desinfektions-Wirkung. Zu viel OCl⁻ im Wasser --> steigt der ph Wert zu hoch - über 8 - und die Desinfektionswirkung ist weg.

      Einflussfaktoren
      FaktorWirkung auf Desinfektion

      pH-WertEntscheidend für das Verhältnis HOCl / OCl⁻. Optimaler Bereich: pH 6 – 7, da hier > 90 % als HOCl vorliegt.
      TemperaturErhöht Reaktionsgeschwindigkeit; unter 10 °C deutlich längere Einwirkzeiten erforderlich.
      Organische Belastung (Chlorbedarf)Organische Stoffe reagieren mit HOCl und verringern die verfügbare aktive Chlor-Konzentration.
      Trübung / PartikelPhysikalischer Schutz für Mikroorganismen, erfordert Filtration oder höhere Dosis.



      Hintergrund zum PH-Wert: Chlorbleiche ist stabil und lange lagerfähig wenn man einen PH-Wert von >10,2 hat. Natrium-Hypochlorit-Bleiche aus dem Supermarkt hat einen PH Wert im Bereich >12. Um diese Bleiche geht es hier in der Betrachtung. Wenn man aber - im Notfall - sich eine Bleiche aus Calciumhypochlorit herstellt - ist die Entkeimungswirkung nahezu identisch - aber wegen geringem PH (10,2 bis 11) nur 3-4 Wochen lagerfähig. Erst nach Mischung mit Wasser (Bleiche ins Wasser) - fällt der PH-Wert der Löusng auf 6-7 und die desinfizierende Säure bildet sich in dem Moment (chemische Reaktion mit Wasser durch Verdünnung).
      Hat sich die Säure gebildet - ist der Prozess nicht umkehrbar - die Lösung desinfiziert das Wasser und zerfällt zugleich und gast aus dem Wasser aus. One-Way-Ticket für OCl⁻.
      Konzentrationsangaben
      • ppm (parts per million) = mg freies Chlor pro Liter Wasser
        → 1 ppm = 1 mg/L
      • Freies Chlor: Summe aus HOCl + OCl⁻
      • Restchlor: Nach Reaktionsende verbleibendes freies Chlor (typisch 0,2 – 0,5 ppm)
      Diese Restchlormenge ist notwendig, um eine mikrobiologisch stabile Wasserqualität bis zum Verbrauch sicherzustellen.

      Typische Zielwerte
      ParameterRichtwertBemerkung

      Freies Chlor zur Entkeimung3 – 6 ppmWirksame Stoßdesinfektion
      Restchlor nach Reaktion0,2 – 0,5 ppmGeschmacklich akzeptabel, hygienisch sicher
      Grenzwert Trinkwasser (DE)≤ 0,3 ppmNach TrinkwV 2001



      Restchlor nach Reaktion ist wichtig für uns - wenn man Wasser desinfiziert - muss man warten bis das Restchlor entweicht.

      Zusammenfassung
      Die Wirksamkeit der Chlor-Desinfektion beruht auf der oxidativen Wirkung von hypochloriger Säure (HOCl).
      Ein optimaler pH-Wert (6 – 7), ausreichende Kontaktzeit und klare, vorgefilterte Wasserbedingungen sind entscheidend für eine zuverlässige Entkeimung.
      Organische Stoffe, hohe pH-Werte oder niedrige Temperaturen reduzieren die Effektivität signifikant.

      Also
      • Wirkung durch: Hypochlorige Säure (HOCl)
      • ppm Definition: mg/L – 1 ppm = 1 mg freies Chlor pro Liter Wasser
      • Restchlor: Nach Abklingen der Reaktion verbleibende 0,2 – 0,5 ppm → hygienisch und geschmacklich akzeptabel

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    • 3. Chemische Systeme im Vergleich
      ParameterCa(OCl)₂ (Calciumhypochlorit)Micropur Forte (NaDCC + Ag⁺)
      Freisetzungsofort HOClverzögert (stabilisierte Freisetzung)
      Wirkgeschwindigkeit15 – 30 min bei 20 °C30 – 120 min
      Rückständekeine organischen TrägerCyanurat + Silberionen
      Lagerung (Pulver)bis 10 Jahre5 Jahre
      Hauptvorteilschnell, flexibel, günstigeinfach, sicher

      Das Wirkprinzip: Chlorbleiche - dem Wasser zugemischt - wirkt sofort. Micropur Forte ist darauf ausgelegt eher zu konservieren und langsam Wirkung zu entfalten.

      4. Vor- und Nachteile beider Verfahren
      KriteriumCa(OCl)₂Micropur Forte
      Kosten/Liter~0,01 €/L0,25 – 0,40 €/L
      Geschwindigkeitschnelllangsamer
      Trinkfertigkeit30 – 60 min2 h empfohlen
      RückständekeineCyanurat + Ag⁺
      LangzeitwirkungkeineSilber-Depotwirkung
      RisikoDosierfehler möglichgering



      5. Gesundheitliche Aspekte
      • Micropur (NaDCC): Enthält Cyanurat und Silberionen. Diese verbleiben im Wasser; bei häufiger oder langfristiger Anwendung kann sich Silber im Körper anreichern (Risiko einer Argyrie – irreversible Hautverfärbung).
      • Ca(OCl)₂ / NaClO: Nach dem Zerfall entstehen nur Natrium- bzw. Calciumchlorid (NaCl, CaCl₂); es bleiben keine organischen Reststoffe zurück. Somit keine bioakkumulierenden Rückstände.
    • 6. Lagerzeiten und Stabilität
      SubstanzTypischOptimal gelagert (trocken, dunkel)
      Ca(OCl)₂ Pulver3 – 5 Jahre8 – 10 Jahre
      NaDCC (Micropur)5 Jahre5 Jahre
      2,6 % Bleiche (NaClO)3 – 6 Monate3 – 6 Monate (≈ 0,05 %/Tag Verlust bei Dunkellagerung - Annahme aus Recherche in Studien)

      Quellen:
      EPA Technical Report (2021)Sodium Hypochlorite Storage Stability
      Enthält Messdaten zum Konzentrationsverlust von NaClO-Lösungen bei Lagerung in Kunststoff- und Glasbehältern (abhängig von Temperatur, Licht und pH).
      Zentrale Ableitung: 0,04 – 0,08 % Konzentrationsverlust pro Tag bei 20 – 25 °C; Haltbarkeit 3 – 6 Monate für 2 – 5 % Lösungen. --> steht nicht im Text - aber durch parallele Recherche weitere Infos dazu - sind teilweise bis zu 2% pro Tag möglich. Meist aber im Bereich 0,04 oder 0,2%. Es gibt viele Untersuchungen - je nach Versuch etwas andere Ergebnisse da meist unterschiedlich getestet.
      Dieses ist der Grund warum Chlorbleiche nur geringfügig lagerfähig ist in der Theorie hier.
      „Storage and Decomposition Behavior“
      epa.gov/system/files/documents…ply%20Chain%20Profile.pdf

      DVGW W 291Desinfektion mit Chlor und Chlorverbindungen (aktuelle Fassung 2021)
      Beschreibt empfohlene Lagerbedingungen, Materialempfehlungen (HDPE, Braunglas) und typische Haltbarkeiten für Chlorprodukte.
      Kernaussagen:
      • Calciumhypochlorit trocken ≥ 5 Jahre haltbar; bei optimaler Lagerung bis ≈ 10 Jahre
      • Natriumhypochlorit-Lösung ≤ 6 Monate bei Raumtemperatur
        (DVGW-Regelwerk, nicht frei online zugänglich.)
      WHO – Guidelines for Drinking-water Quality, 4th Edition (2017)
      Führt chemische Stabilität und Wirksamkeit von Chlorverbindungen im Kapitel Chemical aspects / Disinfectants auf; verweist auf schnelle Zersetzung von hypochlorithaltigen Lösungen bei Licht, Wärme oder Metallkontakt.
      PDF-Seite ≈ 495 (Abschnitt “Chlorine – Chemical Characteristics”).
      iris.who.int/server/api/core/b…9d34-33799377e886/content

      Micropur Forte Herstellerdatenblatt (Katadyn AG)
      Nennt 5 Jahre Mindesthaltbarkeit für NaDCC-Tabletten bei kühler, trockener Lagerung (Originalverpackung).
      Quelle: Micropur Forte MF 1T – Safety Data Sheet / Technical Specification, Version 2023.
      Relevante Angabe: “Shelf life 5 years from date of manufacture if stored in a dry place.”
      katadyngroup.com/Downloads/kat…ur%20Forte_tablets_en.pdf

      7. Lagerungsempfehlungen
      • Pulver: In Braunglas- oder HDPE-Behältern mit PTFE-Dichtung lagern. Silicagel-Beutel beilegen, um Feuchtigkeit zu binden. Unbedingt fernhalten von Säuren, Metallen und Wärmequellen.
      • Lösung: In Braunglasflaschen aufbewahren, dunkel und kühl lagern. Keine Metallverschlüsse verwenden. Maximale Lagerdauer etwa 6 Monate.
      • Materialhinweis: Keine Aufbewahrung in PET- oder weichen PE-Flaschen, da diese durch Oxidation spröde werden oder Chlor diffundieren lassen können.
      8. Wirksamkeitsverlust & Dosierungskorrektur
      Verlust bei dunkler Lagerung: ≈ 0,05 % pro Tag

      Ct = C0 × (1 - r)^t
      Erklärung:
      • Ct = verbleibende Konzentration nach t Tagen
      • C0 = Anfangskonzentration
      • r = tägliche Verlustquote (z. B. 0,0005 für 0,05 %)
      • t = Lagerzeit in Tagen
      Lagerzeit Restkonzentration Dosierkorrektur
      30 Tage98,5 %+0 – 2 %
      90 Tage95,7 %+5 %
      180 Tage90,5 %+10 %



      Wichtig: Restkonzentration reine Theorie. Es gibt zu viele unterschiedliche Angaben bei Abbau-Rate von Bleiche (OCl⁻ wird zu HOCl - noch in der Chlorbleiche - und sie "zerfällt" damit wird quasi unbrauchbar mit der Zeit).

      Quellen (Basis der Modellierung):
      EPA Technical Report (2021)Sodium Hypochlorite Storage Stability
      Beschreibt Zerfallsraten
      epa.gov/system/files/documents…ply%20Chain%20Profile.pdf
      DVGW W 291Desinfektion mit Chlor und Chlorverbindungen (Revision 2021)
      Praxisrichtlinien zur Chlorlagerung und Stabilität in Wasserwerken (DVGW-Regelwerk, nicht frei online zugänglich.)
      EPA / CDC – Emergency Disinfection of Drinking Water
      Enthält Richtwerte für Chlorzugaben und Haltbarkeitsgrenzen gebrauchsfertiger Hypochloritlösungen.
      epa.gov/ground-water-and-drink…sinfection-drinking-water

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    • 9. Dosierformel (Kern)
      Berechnungsformel:
      n = (C_ziel × V / C_lösung) × 1000 × d

      Parametererklärung:
      • n = benötigte Tropfenanzahl
      • C_ziel = gewünschte Endkonzentration im Wasser (ppm)
      • C_lösung = Konzentration der Vorratslösung (ppm)
        Beispiel: 2,6 % NaClO = 26 000 ppm
      • V = Wasservolumen in Litern
      • d = Tropfenfaktor (≈ 15 Tropfen/ml)
      10. Dosierbeispiele
      Beispiel:
      Ausgangslösung 2,6 % → 26 000 ppm, Zielkonzentration 5 ppm, Volumen 1 L
      Hinweis: warum 2.6%? --> keine Ahnung, unsere Chlor-Bleiche aus dem Supermarkt hat meist die 2,6% - daher nehme ich die Werte hier auch.
      Am Ende ist es egal - man kann sich Bleiche mit 5% herstellen - wird dann eben die ppm Zahl höher - dies ist dann die Ausgangsbasis zur Rechnung.

      V_Bleiche = (5 / 26 000) × 1000 = 0,192 ml → n ≈ 3 Tropfen

      0,192ml = 3 Tropfen, da 15 Tropfen 1.0ml ergeben. Habe den Wert recherchiert und bei mir in der Küche mit Pipette und Messröhrchen nachgemessen.

      Ergebnis: Etwa 3 Tropfen einer 2,6 %igen NaClO-Lösung ergeben rund 5 ppm freies Chlor in 1 Liter Wasser.

      11. Temperatur, Trübung & Chlorbedarf
      • Temperatur:
        • ≥ 25 °C → 20–30 min Kontaktzeit
        • 10–25 °C → 30–60 min
        • ≤ 10 °C → 60–90 min
      • Trübung / Schwebstoffe:
        • Wasser vorfiltern (z. B. Stoff, Kaffeefilter, Sandfilter).
        • Wenn keine Filtration möglich: +50 % Dosis, doppelte Wartezeit (mind. 2 h).
      • Organische Belastung (Chlorbedarf):
        Organische Stoffe wie Huminsäuren, Algen oder Holzpartikel reagieren mit freiem Chlor und verringern die wirksame Konzentration erheblich (teilweise unter 20 %).
        → Vorfiltern oder Dosierung entsprechend erhöhen.
      12. Ergänzende Informationen zu ppm
      Kontext Chlorwert (ppm) Bemerkung
      Trinkwasser Deutschland0,1 – 0,3Obergrenze laut Trinkwasserverordnung (TrinkwV)
      Trinkwasser USA0,2 – 1,0Höhere Dosierung gemäß EPA-Richtlinien
      Effektive Entkeimung3 – 6Praxiswert ca. 5 ppm
      Geruchsschwelle0,3 – 0,5Chlorgeruch für die meisten Personen wahrnehmbar
      Geschmack akzeptabel≤ 0,5Entspricht typischem Leitungswasserbereich

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    • 13. Chemische Hinweise & CT-Konzept
      Grundformel:
      CT = C × T

      Weitere: dwi.gov.uk/how-to-ensure-sufficient-disinfection/

      Erklärung:
      • C = Konzentration des aktiven Desinfektionsmittels (mg freies Chlor pro Liter)
      • T = Kontaktzeit bzw. Einwirkzeit (Minuten)
      • Einheit: mg·min/L
      Prinzip:
      • Der Desinfektionseffekt ergibt sich aus dem Produkt von Konzentration und Zeit.
      • Beispiel: 5 ppm × 30 min = 150 mg·min/L → ausreichend bei 20 °C.
      • Bei kaltem Wasser (≤ 10 °C) ist etwa die doppelte Einwirkzeit erforderlich.
      Wirksamster pH-Bereich:
      • pH 6 – 7 → HOCl ist die dominante, hochreaktive Spezies.
      Temperaturkompensation (Arrhenius-Ansatz):
      kT = k20 × 1.08^(T − 20)

      Interpretation:
      • +10 °C → ungefähr Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeit
      • −10 °C → etwa Halbierung der Reaktionsgeschwindigkeit
      Kurz: dies war die Erklärung warum wir einen Wert von 5ppm gewählt haben und nicht einen anderen. Der berechnete CT Wert deckt die typischen Krankheitserreger ab - wie Giardia lamblia --> diese benötigt einen CT Wert von 30-50. 150 ist somit die 3x Dosis um sicher zu gehen.

      14. Chlorabbau in offenem Wasser
      Ausgangskonzentration: 5 ppm, prozentualer Verlust pro Stunde
      BedingungWassertemp.LichtAbnahme (%/h)30 min60 min120 minBemerkung
      Kalt, dunkel≤ 10 °Ckeine5 %4,874,754,51stabil
      Kalt, Tageslicht≤ 10 °Cdiffus10–15 %4,6–4,74,33,8leichter Abbau
      Mild, dunkel20–25 °Ckeine15–20 %4,64,23,4thermischer Abbau
      Warm, Sonne20–25 °CSonne35 %4,03,252,1Photolyse dominiert
      Heiß, Sonne30–35 °CSonne55–60 %3,32,21,0Halbierung nach 1 h

      Hinweis: Tabelle gibt es so nicht in der Fachliteratur - abgeleitet aus versch. Quellen.
      Aber die Grundlagen sind wichtig: Chlor verliert oder schwächt seine Wirkung - je nach Temperatur und Lichteinfluss. Werte "gemittelte" Recherchewerte.

      Interpretation:
      Freies Chlor (HOCl / OCl⁻) wird in offenem Wasser durch Temperatur, Licht und pH rasch abgebaut. Unter Sonneneinstrahlung dominieren Photolyseprozesse, die den Chlorrest binnen 1–2 h stark verringern. Kühle, dunkle Lagerung verlängert die Stabilität deutlich.
      Quellen:
      WHO (2011): Guidelines for Drinking-water Quality, 4th Edition – Tabelle „Chlorine“, PDF - Tabelle A3.3
      https://www.uni-due.de/imperia/md/content/water-science/ws1112/1541a_01z_ws1112_who__guidelines_for_drinking_water_quality_4th_edition_2011.pdf
      Nowell & Hoigné (1992): Photolysis of Free Chlorine in Sunlight, Water Research
      sciencedirect.com
      Bulman et al. (2019): Photolysis and pH Dependence of Free Chlorine, Environ. Sci. Technol.
      pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.8b07225
      Pulsar Systems (2021): The Effect of Cyanuric Acid on Disinfection – Chlorverlust ohne Stabilisator
      pulsarpools.com/wp-content/upl…-Acid-on-Disinfection.pdf
      García-Ávila et al. (2020): Temperature Correlation of Chlorine Decay Rates, Open Access Review
      https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7397693
      DVGW W 291 (2021): Desinfektion mit Chlor und Chlorverbindungen – Praxisrichtlinien, ohne Photolyse-Daten
      shop.wvgw.de/media/87/e7/c6/16…-regelwerk-w_291-2021.pdf

      15. Photolyse – Definition und Einfluss
      Photolyse: Lichtinduzierter Zerfall chemischer Bindungen durch Absorption von Photonen (hν).
      Für hypochlorige Säure (HOCl) gilt vereinfacht:

      2 HOCl →(hν)→ 2 HCl + O₂
      (Tatsächlich verläuft der Zerfall über Zwischenstufen mit Hydroxyl- und Chlor-Radikalen: •OH, •Cl.)

      Einfluss:
      • Unter direkter Sonneneinstrahlung wird freies Chlor rasch photolytisch abgebaut.
      • Halbierungszeit: etwa 30–60 Minuten bei intensiver UV-Belastung.
      • Schatten oder Abdeckung (z. B. undurchsichtige Gefäße, Braunglas, Tücher) vermindern den Verlust erheblich.
      • UV-Strahlung ist der dominante Faktor für Chlorabbau im offenen Wasser; Temperatur und pH wirken zusätzlich beschleunigend, aber sekundär gegenüber der Photolyse.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von noidea ()

    • 16. Empfohlene Einwirkzeit, Rührverhalten & Entlüftung
      Nach Zugabe:
      • Kurz umrühren oder leicht schütteln, um gleichmäßige Verteilung zu erreichen.
      • Kein starkes oder dauerhaftes Rühren, da sonst Chlor durch Ausgasung verloren geht.
      • Anschließend Gefäß schließen oder abdecken, um Licht- und Luftkontakt zu minimieren.
      Einwirkzeit:
      • 20 °C: 30–60 min
      • ≤ 10 °C: 60–90 min
      • Trübes Wasser: ≥ 2 h
      → Während der Einwirkzeit: abgedeckt, kein Sonnenlicht, keine Belüftung.

      [b]Entlüftung:

      [/b]Nach Ablauf der Einwirkzeit Gefäß öffnen, Wasser umrühren oder umgießen.
      5–15 Minuten offen stehen lassen, bis der Chlorgeruch nur noch schwach wahrnehmbar ist → Restchlor < 0,5 ppm (geschmacklich akzeptabel, hygienisch sicher).

      Gesamtprozessübersicht:
      WasserTemp.GesamtzeitBemerkung
      Klar20 °C40 minStandardbedingungen
      Kalt≤ 10 °C75 minverlangsamte Reaktion
      Trüb135 minverlängerte Einwirkzeit erforderlich
      Sonne / Hitze30 °C35 minschnellere Reaktion, rascher Chlorabbau



      17. Wirksamkeit nach Mikroorganismen (CT-Werte)
      MikroorganismusErforderlicher CT-Wert (mg·min/L)Äquivalent bei 5 ppm (ppm·min)Bewertung
      Bakterien (E. coli)0,05 – 0,56 – 60sehr empfindlich
      Viren (Entero-, Polio-)30 – 60150 – 300vollständig inaktiviert
      Protozoen (Giardia)30 – 50150 – 250inaktivierbar
      Zysten (Cryptosporidium)> 10 000> 50 000nicht wirksam mit Chlor



      Hinweis:
      Chlorbasierte Desinfektion wirkt gegen Bakterien und Viren zuverlässig, verliert jedoch bei sporen- oder zystenbildenden Protozoen stark an Effektivität.
      Cryptosporidium-Zysten sind gegenüber Chlor vollständig resistent.
      Empfohlene Zusatzmaßnahmen:
      • Feinfilterung < 1 µm (optimal 0,2 – 0,4 µm Porengröße)
      • Abkochen ≥ 1 Minute (auf Meereshöhe; entsprechend länger in großer Höhe)
      18. Materialkompatibilität & pH-Teststreifen
      • Materialwahl:
        • Keine Langzeitlagerung in transparentem PET oder weichem PE, da diese Kunststoffe Chlor diffundieren lassen und durch Oxidation verspröden können.
        • Bevorzugte Materialien: HDPE, Braunglas oder PP-Laborflaschen (chemisch beständig, lichtschützend, gasdicht).
      • pH-Teststreifen:
        • Zur Kontrolle des pH-Werts während oder nach der Desinfektion (optimal pH 6–7, da HOCl hier dominant ist).
        • Messung etwa 30 Minuten nach Zugabe durchführen.
        • Bei pH > 8: Wirksamkeit sinkt stark, da HOCl in OCl⁻ übergeht → Einwirkzeit verlängern oder Dosis erhöhen.
        • Handelsübliche pH-Indikatorstreifen sind für Feldanwendungen ausreichend genau (±0,3 pH).
    • 19. Sicherheits- und Rechtslage (Biozidrecht, Privatnutzung)
      Rechtliche Einordnung (EU-Biozid-Verordnung Nr. 528/2012)
      KategorieDefinitionKonsequenz
      Sachkundiger AnwenderPerson mit nachgewiesener Schulung und Befähigung im Umgang mit Bioziden (z. B. Wasserwerke, Labore, Fachbetriebe)Darf Chlorprodukte herstellen, mischen und zur Wasseraufbereitung einsetzen
      PrivatpersonKeine formale Ausbildung oder ZulassungDarf nur zugelassene, gebrauchsfertige Produkte verwenden (z. B. Micropur, Haushaltsbleiche gemäß CLP-Kennzeichnung)


      Bedeutung für die private Notfallnutzung

      • Die Herstellung von Natriumhypochlorit-Lösungen aus Calciumhypochlorit wird als technische Biozidumwandlung eingestuft → rechtlich nicht für den Privatgebrauch zugelassen.
      • Besitz ist grundsätzlich zulässig, solange:
        • keine gewerbliche Abgabe oder Weitergabe erfolgt,
        • keine Gefährdung Dritter besteht,
        • sichere Lagerung und korrekte Kennzeichnung eingehalten werden.
      • In Notfall- oder Krisensituationen (z. B. Eigenvorsorge, Camping, Katastrophenschutz) kann die Anwendung meines wissens nach unter eigener Verantwortung erfolgen (dies ist keine rechtliche Beratung).
        → Dies gilt außerhalb des bestimmungsgemäßen Gebrauchs, ist jedoch nicht strafbar, solange keine Fremdgefährdung oder unsachgemäße Handhabung vorliegt.
      Fazit:
      Sachkundig“ bedeutet im rechtlichen Sinn eine formale, nachgewiesene Befähigung, nicht bloß technisches Verständnis.
      Ein gut informierter Privatanwender gilt rechtlich weiterhin als Privatperson, auch wenn er chemisch korrekt und sicher arbeitet.
      Dies ist keine rechtliche Beratung - nur das was ich bei Recherche auftreiben konnte - informiert euch selber.

      20. Kostenvergleich
      ProduktMengeReichweitePreis pro Liter
      Ca(OCl)₂ 68 % (Pulver, 100 g ≈ 40 €)ca. 4000 L Wasser0,01 €/Lsehr günstig, hohe Ergiebigkeit
      Micropur Forte (100 Tabletten ≈ 25 €)100 L Wasser0,25 €/Lkomfortabel, aber deutlich teurer



      Zusammenfassung:
      Pulverbasiertes Calciumhypochlorit ist rund 25-fach kosteneffizienter als Micropur-Tabletten, erfordert jedoch sorgfältige Dosierung, sachgerechte Lagerung und chemische Grundkenntnisse.
      Micropur bietet einfache Handhabung und definierte Dosierung, eignet sich daher besonders für kurzzeitige oder mobile Anwendungen.

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    • 21. Fachbegriffe
      • HOCl (hypochlorige Säure): Aktive, desinfizierende Form des Chlors im Wasser; stark oxidierend, wirksam gegen Bakterien, Viren und Protozoen.
      • CT-Wert: Produkt aus Konzentration (C) und Einwirkzeit (T); Maßeinheit mg·min/L – beschreibt die erforderliche Desinfektionsleistung.
      • Photolyse: Lichtinduzierte Zersetzung chemischer Bindungen; Hauptursache für Chlorabbau durch UV-Strahlung in offenem Wasser.
      • Chlorbedarf: Anteil des zugegebenen Chlors, der durch Reaktion mit organischen oder anorganischen Substanzen verbraucht wird, bevor Desinfektion einsetzen kann.
      • Restchlor: Nach Abschluss der Reaktion im Wasser verbleibendes freies Chlor (HOCl + OCl⁻); dient als Hygienepuffer gegen nachträgliche Verunreinigung.
      22. Quellen
      ⚠️ Sicherheits-Hinweis:
      Dieser Text stellt keine Anleitung zur chemischen Herstellung oder Anwendung dar.
      Chlorverbindungen dürfen nur von fachkundigen Personen gehandhabt werden.
      Kontakt mit Säuren, Ammoniak, Brennstoffen oder Ölen vermeiden.
      Schutzbrille, Handschuhe und gute Belüftung sind zwingend erforderlich.
      Keine Metallverschlüsse oder metallischen Werkstoffe zur Lagerung verwenden.
    • Fazit
      Die Recherche hat ergeben - dass die Bleiche ein schnell wirksames - einfaches (aber nicht ungefährliches) Entkeimungsmittel darstellt. Günstig ist es auch.
      Aber - es ist sowas von instabil wenns um Lagerung geht - man kann quais die Wirkung völlig einbüßen in 20 Tagen (seit Kauf) oder erst nach 1 Jahr.
      Sehr unsicher.

      Daher die Annahme - dass eigentlich - zur Herstellung von Bleiche - Calciumhypochlorit besser geeignet ist. ABER: diese ist da 30 Tage haltbar (weniger als die Kauf-Bleiche aus dem Supermarkt da nicht auf Natrium-Basis sonder auf Calcium). Wirkung ist die selbe beim Entkeimen - aber weniger lang haltbar (daher Calciumhypochlorit als Basis-Stoff der lange haltbar ist).

      Bei Kauf muss man darauf achten - dass es immer eine %-Angabe vorgegeben wird. Z.B. 68% iges Calciumhypochlorit.
      D.h. 68% Chrol + 32% Calcium (als reiner Füllstoff der das Chlor trägt).

      Bei Berechnungen zur Menge muss man immer diese %-Angabe in der Formel mit-vereirbeiten (also Pulver-Menge wird größer da pulver nichgt 100% darstellt).

      Ich stelle mir z.B. daheim die Chlorbleiche (für Wäsche) selber her mit diesem Ausgangspulver.
      Wichtig ist auch dass man sich das Zeug - wenn man schon theoretisch daran denkt zu kaufen - in einer Variante ohne Säure-Zusätze kauft. Weil es meist für Swimming-Pools verkauft wird - sind da oft Zusätze die ich nichgt darin haben möchte. Also möglichst reines kaufen ohne weitere Zusätze.

      Micropur Forte ist sicher auch gut - es hat seine Vorteile (Einfach in Anwendung ohne große Vorkenntnisse) und Nachteile (Preis, Wirkungsentfaltung, Haltbarkeit).

      Ich habe das Micropur Zeug ebenfalls daheim zur Wasser-Einlagerung (da ist die langsame Wirkungsenfaltung gerade richtig).
      Habe auch Chlor-Teststreifen daheim usw.

      Zum US-Militär und Chlor:
      Hier der Link zur Zivilversion vom Chlor-Hersteller für Soldaten. Etwas Salz darauf tun - paar Tropfen Wasser.
      Dann Knopf drücken - es wird Chlorbleiche erzeugt.
      Die gibt man dann ins Wasser - udn der Soldat kann im Notfall das Wasser desinfizieren.
      https://outdoorfeeling.com/products/msr-miox-purifier?utm

      Interessant ist dort das Werbevideo - man erkennt ansatzweise die Theorie die hier behandelt wurde (Chlor herstellen, ins Wasser, wirken lassen - trinken. Aber: Wirksamkeit hängt von Wassertrübung ab!).

      Hier noch eine Zivilversion - vom anderen Herstellen (Video ist auch gut).
      store.h2gopurifier.com/products/h2go-purifier-global?utm

      Schlusswort
      Das Chlor ist ein absoluter Killer für Viren und Bakterien. Alle Produkte in der heutigen Welt die im Namen "Forte" haben - haben das Chlor als Wirkstoff darin.
      Es hat sehr viele Anwendungsmöglichkeiten.
      Vorsicht im Umgang damit!

      Aber man kann auch viel sinnvolles damit machen - wenn man weiss wie und was. Daher kann ich nur empfehlen sich selber hinzusetzen - zu recherchieren - zu lernen und Doku erstellen (teilen?).

      Es wird recht einfach gewonnen und ist als Ausgangsstoff gut lagerfähig - daher diese Theoretische Analyse.

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    • Oldi schrieb:

      Statt mit der Bleiche kannst du doch auch mit 25%igem Natriumchlorit (NaClO₂) und 4%iger Salzsäure (HCl) sehr einfach Chlordioxid (ClO₂) herstellen.
      Das in Wasser gelöster Form nennt sich dann CDL/CDS, ist lagerfähig und sehr gut dosierbar.
      Das ist ein hervorragendes Desinfektionsmittel und leicht selbst herstellbar.

      Danke für den Beitrag Oldi.

      Zum Vorschlag: Entkeimung mit Natriumchlorit.

      Warum der Vorschlag deutliche Nachteile hat aus meiner Sicht:
      - Stark vereinfacht erklärt - siehe dazu meine ausführliche Analyse aller relevanten Aspekte und die Erklärungen. Recherche ist wichtig (auch wenn wir kaum hier alles genau erforschen können. Grundlagen müssen sein.
      - Gefährlich: Der zitierte Vorschlag beschreibt die Herstellung von Chlordioxid (ClO₂) durch Umsetzung von Natriumchlorit (NaClO₂) mit Salzsäure (HCl) – ein stark oxidierendes, hochexplosives Gas, das in wässriger Lösung (CDL/CDS) nur unter kontrollierten Bedingungen stabil bleibt.
      Dabei entsteht ClO₂-Gas, das sich nur begrenzt in Wasser löst. Bereits geringe Mengen überkonzentrierten Gases führen zu Explosionen oder Verpuffungen bei Kontakt mit Licht, Wärme, organischen Stoffen oder Metallionen.
      - Herstellung ist damit keineswegs "einfach" - sondern gefährlich. In meinem Fall ist es eben sehr viel sicherer und "einfacher" (Pulver in Wasser mischen --> Bleiche herstellen. 3-5 Tropfen aus Pipette ins Wasser - warten - und fertig). Lagerung ist sehr gut dokumentiert in meinem Fall - mit Risiken und Dingen die man beachten sollte. Es gibt Chlorgas - aber bei Tropfen-Anwendung unbedenklich (Lagerung vom Grundstoff neben Säuren dagegen mit Brandgefahr verbunden in meinem Fall)
      - Gase sind giftig beim Einatmen (es entstehen giftige Gase - je nach Dosierung und Herstellung). Chemisch: bereits wenige Tropfen HCl auf NaClO₂ erzeugen sofort ClO₂-Gas, das ab 10 Vol-% in Luft explosiv detoniert.
      - Rechtliche Situation: Herstellung und Anwendung (als Privatperson) zur Wasserentkeimung sind ohne Zulassung verboten; nur zugelassene ClO₂-Produkte (Trinkwasserwerke, Industrie). In meinem Fall ist es so - dass es dass das Verfahren vom Militär angewendet wird - und sogar versch. Gesundheitsorganisationen das Entkeimen mit Bleiche beschreiben und für "betroffene Länder" empfehlen. Es ist quasi relativ stabiler und sicherer Prozess wenn man auf die wenigen Punkte achtet die relevant sind. Siehe Verlinkungen von mir.
      - Nachteil: geringere Lagerdauer als bei Calciumhypochlorit (1-2 Jahre für die Säure, 5 Jahre für Natriumchlorit)

      Warum der Vorschlag gute Aspekte beinhaltet aus meiner Sicht:
      - höhere Wirksamkeit als Bleiche, aktiv auch bei höheren PH-Werten (über 8).
      - diffundiert durch Schleimschichten - daher effektiver bei sehr stark belastetem Wasser (mit Algen belastet bzw. Bio-Film)
      - gute Reaktionsfähigkeit bei Kälte (Chlorbleiche ist da deutlich langsamer)

      Ich bin froh dass wir diese Diskussion führen. Dafür ist ein Forum da.
      Hoffe es kommen weitere Vorschläge / Korrekturen / Aspekte dazu.
      Danke Oldi

      Gruß

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    • Hier noch mein "Lager" - mit dem Calciumhypochlorit im Braunglas (Original-Dose auch dabei damit ich weiss was drin ist).
      Dann Teststreifen, Feinwaage (nicht im Bild), dann Anleitung ausgedruckt, Gefahrenhinweis. Dazu Fläschchen mit Pipette (für spätere Dosierung) - alles vorbereitet - typisch "Prepper" :thumbsup:

      Trocken, Lichtgeschützt und kühl gelagert.
      Bei mir lagere ich es schon seit 4 Jahren (ich beschäftige mich schon länger damit). Stelle bei Bedarf Chlorbleiche her (testweise - wenn daheim was benötigt wird - muss aber beachten dass es nur ca. 3-4 Wochen haltbar ist. D.h. "gekaufte" hält länger. Aber "Üben" muss sein).

      In 3-4 Jahren kaufe ich neue Dose - will nicht die 10 Jahre Lagerzeit maximal ausnutzen - ist ja logisch.

      Hinweis zur Entsorgung: wenn Lagerzeit abgelaufen - dann sollte das Zeug - in der Originaldose (wieder zurück-umfüllen) - an der örtlichen Problemstoff-Abgabestelle abgegeben werden - mit Hinweis: Chlorhaltig.
      Nicht in Abfluss kippen (gibt zu viele negative Effekte und Gefahren.
      Daher: wenn einer es kaufen will um - Theorien zu testen auf eigenes Risiko - dann nur Kleinstmengen - nciht zu viel.

      Chlor.jpg
      Falls einer Fragt: das andere "gefährliche" Zeug ist Bio-Ethanol für meinen Outdoor-Kocher (Cone-Nachbau).
      Ich muss bald wieder "tanken".

      Generell liebäugele ich mit dem Batteriebetriebenem Chlor-Generator. Er erzeugt Hypochlorit aus Salz (quasi dasselbe Zeug) - aber immer und überall. Leicht zum mitnehmen.
      Dafür extrem teuer (für das Geld kann man das ganze Leben lang das Calciumhypochlorit alle 8 Jahre kaufen und vorhalten - kostet jeweils ca. 20-25 EUR - über "Lebensdauer" von sagen wir 40 Jahren - rund 140 EUR. Dagegen wird das Elektro-Gerät sicher keine 40 Jahre halten (längste Erfahrung aus Bericht sagt 12 Jahre - und kostet knapp 300 Doppelmark).

      Kurz: man muss abwägen - aber das eingelagerte Pulver ist noch die einfachste Lösung mit dem Nachteil dass man gelegentlich das Zeug als Sondermüll entsorgen muss (nicht gut fürs Gewissen - aber wenn ich mir so die E-Autofahrer ansehe und was die für Müll erzeuge - da lache ich noch über meine Probleme :D ) --> bekennender Benzin- und Dieselfahrer (sparsame Kisten - keine PS-Boliden).

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