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Wolfgangs Virum

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    • Wolfgangs Virum

      Nachdem mich in letzter Zeit immer mehr der Paragraf 42a umtreibt und ich schon mein Surge gegen eine Wave+ 2H ersetzt hatte, muss nun auch mein Klappmesser daran glauben.


      Bisher hatte ich das "WithArmour Nightingale", mit dem ich durchaus zufrieden war. So wie ich das misshandelt habe, wundere ich mich doch das es immer noch hält. Ich bin kein Messerfanatiker, für mich tut es auch die Billigware aus Fernost. Das teuerste Messer in meinem Besitz ist ein Gerber Strongarm…


      Ich musste also mein einhändig zu öffnendes 30 Euro Messer durch ein §42a-konformes Messer in ungefähr der gleichen Preiskategorie ersetzen. Klar, einmal bei Amazon "Klappmesser" als Suchbegriff eingegeben, wird man von Ergebnissen überschwemmt. Von zehn bis mehreren hundert Euro ist alles dabei.


      Was immer wieder von Amazons Algorithmus hochgespült wird, sind Messer von Wolfgangs. Wolfgangs gibt sich redlich Mühe, seine Wurzeln aus Fernost zu verbergen und ist seit ein paar Jahren fleißig dabei sich eine Marke aufzubauen. Deswegen gibt es auf Google auch 1.001 (gekauften) "Test" zu so ziemlich jeden Wolfgangs-Messer, so auch vom Klappmesser "Virum".


      Das Virum hatte es mir angetan, weil mich die Klingenform an mein Buck 110 erinnert, das ich als Jugendlicher mit mir herumgetragen hatte. Geht heute nicht mehr, das Ding stinkt mittlerweile fürchterlich nach Schimmel. Manche sagen, es wäre das Messing im Griff das diesen Geruch verbreitet.


      Egal, zurück zum Virum. Gekauft direkt im Wolfgangs Onlineshop für 40 Euronen. Am Mittwochmittag gekauft, am Donnerstag war es Versandkostenfrei schon bei mir. Lieferung ist also erstmal nicht schlecht. Nebenher fand ich die Farbkombination "Olive+Schwarz" optisch ziemlich ansprechend.


      "Technische" Daten zum Messer, wie lang, wie breit, wie hoch, wie schwer, spare ich mir. Das findet man auch über Google zum Anschauen. Was ich diesen gekauften Tests jedoch abspreche, ist Objektivität. Aber für 40 Euro kann man wohl nicht allzu viel falsch machen und ich hab's mir einfach mal bestellt.


      Ich hatte nicht viel erwartet, außer die übliche Fernostqualität in dieser Preisklasse, wie ich sie auch schon vom Nightingale und seinen anderen Namenlosen Vorgängern kannte. Reicht für mich vollkommen aus. Klappmesser zählt bei mir mittlerweile zu den Verbrauchsgegenständen.


      Was mich dann doch etwas erstaunte, war der Aufwand der Verpackung. Ich bin Klappmesser in Plastikfolie gewohnt. Karton mit einem gefühlten Dutzend an Zettelchen dazu war mir in der Preisklasse neu. Halte ich für nutzlose Beigaben ohne Mehrwert, kann man sich schenken. Eine Tasche mit Gürtelclip war auch noch dabei, fällt für mich in die gleiche Kategorie. Den Clip hätte man mal besser direkt am Messer angebracht.


      Das Messer selbst hat hingegen einen guten, ersten Eindruck gemacht. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wackelte zumindest die Klinge nicht. Es fühlt sich auch recht leicht an und ist ein gutes Stück dünner als mein Nightingale. Muss es auch, mangels Gürtelclip kann es nicht hinten an die Gesäßtasche gehängt werden wie ich das gewohnt bin, sondern muss irgendwo direkt in die Hosentasche wandern.


      Die Klinge ist recht dünn, bin ich so schon nicht mehr gewöhnt. Aber das sog. Batoning macht es ganz gut mit. Hat auch danach keine wackelige Klinge bekommen, nachdem ich mir das Anzündholz für meinen Ofen zusammengedengelt hatte. Die Schneide hat es auch ohne sichtbare Spuren weggesteckt, auch da hab ich schon andere Ergebnisse bei angeblichen 440C Stahl gesehen.
      Es fühlt sich leicht an, in der Hosentasche mit dem Schlüssel fällt es kaum auf. Ich hoffe nur es bleibt dort auch zu, sonst muss ich mein IFAK bemühen, dass ich ja immer im Rucksack mit mir herumtrage.


      Was es nun wirklich kann, wird es die nächsten Wochen unter Beweis stellen müssen, ich werde hier berichten.
      Aber der Ersteindruck war nicht schlecht.
    • Gestern habe ich das Messer zum ersten Mal nachgeschliffen. War noch nicht notwendig, aber mir hat der alte Schliff nicht gefallen. Nachdem ich Messer wie das Virum mit seiner Spitze ungern durch den Worksharp ziehe (weil mir das die Spitzen verhunzt), bin ich mit dem Lansky ran. Resultat: Entweder meine bisherigen Klingen aus 440C Stahl waren kein 440C Stahl oder der Stahl am Virum ist kein 440C Stahl. Beim schärfen war dieser Stahl deutlich mühsamer, weil härter, als ich das von 440C Stahl aus anderen Billigmessern gewohnt war. Ich tendiere dazu, dies als Punkt für das Virum auszulegen.