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Literatur - Medizinische Hilfe in der Krise

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    • Literatur - Medizinische Hilfe in der Krise

      Servus Leute,

      Ich beschäftige mich gerade mit folgendem Szenario:

      365 Tage nach Tag X ( politischer Umsturz in Deutschland damit verbundene Unruhen, weltweite Wirtschaftskrise, mangelnde Versorgung von Strom, Lebensmittel etc. , Stadtflucht) Medizinische Versorgung ist mehr als mangelhaft, Ärzte sind Mangelware - kaum bezahlbar, ein autarkes Dorf muss sich medizinisch selbst Versorgen.

      Neben zig Fachbüchern die sich gerade neben mir stapeln, suche ich noch ein kompaktes Werk. Erste Hilfe Bücher habe ich schon, ich suche mehr ein Werk über " Feldop´s ". Was verstehe ich darunter? Kleine "OP´s" wie Zahnbehandlung, nähen von Schnittwunden, schienen von Brüchen, Behandlung von septischen Zuständen, all das was sich gerade noch so im Fall der Fälle machen lässt. Ich will keine Herztransplantation o.Ä. vornehmen ! Ich traue mir auch nicht zu einen Blinddarm zu entfernen.

      Mir ist bewusst das ich das Laie nicht das kann wofür ein Arzt mehrere Jahre studiert. Aber im Fall der Fälle muss es ja jemand machen.

      Habt Ihr einen guten Buchtipp rund um das Thema für mich?



      MfG.:

      PP.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von PREP PEPP ()

    • Ja, habe ich, sogar 2:

      1. "Kriegs- und Katastrophenchirurgie" der Schweizer Armee:
      de.scribd.com/doc/188866370/Kriegschirurgie-pdf

      2. Anleitung zur Krankenfürsorge auf Kauffahrtschiffen:
      bg-verkehr.de/dienststelle-sch…tung-zur-krankenfuersorge

      Das erste ist sehr chirurgie/anästhesielastig und man braucht etwas medizinische Vorkenntnis, dafür bekommt man es aber recht problemlos gratis im Netz,
      das zweite ist für "Laien" geschrieben und hilft bei fast allen medizinischen Lebenslagen, leider hab ich das nicht auf die schnelle irgendwo als Download gefunden, aber vielleicht kennt man ja jemand der auf Hochseeschiffen arbeitet oder sich mit dem Thema eingehen beschäftigt hat, der einem die PDF rüber schieben kann...

      In meinen Augen sollte man beides als Prepper (am besten ausgedruckt) da haben.
      IN LIBRIS LIBERTAS
    • Wenn ich noch ein Buch empfehlen darf ?

      Es handelt sich um das Buch : TCCC (Tactical Combat Casualty Care)
      In dem buch wird alles rund um das Thema Taktishe Wundeversorgung Beschrieben.
      Ich entschuldige Meine Rechtschreibung.

      Ich entscheide was ich Sage/Schreibe du entscheidest was du Verstehst.
    • Das TCCC ist sicherlich ein nettes Buch, ich habs auszugsweise gelesen, was ich komplett durch habe ist das deutsche Gegenstück: Taktische Medizin, v. Neitzel und Ladehof.
      Klasse Bücher wenn man im RettDienst tätig ist und/oder militärisch tätig ist.
      Für oben beschriebene Prepper Situation in meinen Augen völlig ungeeignet!

      Was lernt man im TCCC oder PHTLS/ATLS Kurs? Standartisierte Traumaversorgung, nach immer wieder geübten Drills, mit immensem Materialaufwand, Druckverbände unter Feuer aber vor Allem haben diese Konzepte ein Ziel, das ausfliegen des Patienten mittels MEDEVAC um ihn in ein Feldlazarett mit CT und Chirurgenteam + Intensivstation zu verbringen, anschließend geht der Patient innerhalb von 24-48Std in ein sicheres Land und ein Krankenhaus der Maximalversorgung...
      All dies ist in obrigem Beispiel NICHT gegeben, die Infrastruktur RettDienst/Krankenhaus existiert nicht mehr oder ist nicht erreichbar.

      Die 3 Werke die ich vorgestellt habe geben begrenzte Hilfe zur Selbsthilfe und überbrücken nicht ein paar Stunden.
      Versteh mich nicht falsch ich steh auf TCCC/PHTLS aber für das Szenario das hier gezeichnet wurde in meinen Augen völlig daneben.


      So noch ein Nachtrag, was in meinen Augen auch zu einer Prepper-Selbsthilfe-Bibliothek gehören sollte ist ein Anatomieatlas, am besten der:
      "Prometeus" (ist gleichzeitig Lehrbuch) oder der "Sobotta", es kann auch gerne eine 10-20 Jahre alte Ausgabe für 10€ von Ebay sein, in der Anatomie wird das Rad nicht neu erfunden, aber es kann ungemein helfen sich einen Überblick zu verschaffen und Anatomie ist die Grundlage der Chirurgie.
      IN LIBRIS LIBERTAS
    • TCCC ja oder nein? Ich denke die Frage ist eher "Hot or Not"

      Bei verwundungen mit Schusswaffen oder anderem Trauma ist die Erstversorgung nach TCCC und die überbrückung der "Golden Hour" bis man im "Lazarett" ist sicher auch angebracht und nicht verkehrt.

      Was dann kommt ist aber das viel größere Problem und dann braucht man weitere Kentnisse und zwar ordentlich viele xD.
      Ein Anatomieatlas ist in meinen Augen die Grundlage des Ganzen und solte in keinem Haushalt fehlen (gedruckte Version).
      Weitere Fachliteratur wurde bereits beschrieben.

      Wegen Blinddarm OP´s und dergleichen.
      Hier muss man 2 Situationen unterscheiden:

      Einmal die wo noch die Hoffnung besteht Medizinisches Personal (Artz, Sani oder zumindest eine Hebamme) zu finden in der nötigen Zeit.
      Dann ganz klarer Fall "Schuster bleib bei deinen Leisten" und das heist in diesem Fall Medizinisches Personal auftreiben.

      Auf der anderen Seite steht hier die Situation in welcher Medizinische Hilfe mit absoluter Sicherheit nicht in der benötigten Zeit besorgt werden kann.
      Und ab hier wirds schwer mMn.
      Gehen wir von einer Appendizitis (Blinddarmentzündung) aus. Schon unter idealen Bedingungen ist eine sichere Diagnose oft nicht möglich, wenn kein Labor und kein Ultraschall zur verfügung steht ist eine Diagnosesicherung quasi unmöglich.

      und jetzt gibt es zwei weitere Möglichkeiten:
      1. Das Risiko einer falschen Diagnose in kauf nehmen und eine Op unter schlimsten Bedingungen durchführen und damit das Leben des Patienten Riskieren, aber auch die Chance haben es zu retten falls die Diagnose stimmt und der Patient durch ein Wunder euren eingriff überlebt.

      2. Auf eine Falschdiagnose hoffen und wenn euer Patient glück hat ist es nur etwas Bauchweh und Fieber.
      Hat er pech und ihr seit ein guter Diagnostiker gewesen müsst ihr zumndest keine weiteren medizinischen Kenntnise haben, sondern nur 2 Meter Tief schaufeln können und das kann fast jeder.

      Schwere Entscheidung, ich weis selbst nicht was ich machen würde.

      So und bevor mich jetzt unsere angehenden Mediziner hier anfangen zu zerpflücken und mit der dicken Keule mit Anlauf kommen.
      Ja ich weis um das Risiko einer Feldoperation bescheid, und ja ich weis auch das man eine Appendizitis ausitzen kann ohne draufzugehen aber die Chancen sind recht gut das man hops geht.
      Aber hey ist ja auch nur ein beispiel für einen chirurgischen Eingriff, allso bitte ned an Details aufhängen das würde den Rahmen sprengen.

      Lg. Reigner

      Ps.: Hätte aber dennoch gerne eine Antwort was unsere Medis machen würden unter diesen denkbar schlechten Bedingungen und wenn wirklich keiner helfen kann. (ihr habt immerhin schon ein gewisses Grundwissen)
      Kalinka, Schrödingers Katze

      Der Libertär begrüßt es, das ein schwarzes homosexuelles Ehepaar seine Hanfplantage mit seinen eigenen Waffe verteidigen darf.

      Despite what your momma told you... Violence does solve problems (Craft int.)

      Mein Youtube Kanal: youtube.com/c/BernhardMarchhart
    • Ich als angehender Mediziner fühle mich mal angesprochen und antworte mal schnell bevor ich zur Uni muss ;)
      Zerfleischen ist hier (im doppelten Sinne) nicht angesagt.
      @Reigner, vorweg Deine obrige Ausführung passt es sehr gut zusammen.

      Die wichtigste Grundlage jeder medizinischen Intervention sollte folgender Satz sein: Do no harm! Schade Deinem Patienten nicht. Jede Intervention birgt Risiken auch wir im klinischen Alltag sind häufig damit beschäftigt Störungen durch die Therapie zu korrigieren, ein gutes Beispiel sind Elektrolytverschiebungen durch Medikamente oder unangemessene Infusionstherapie. Falschbehandlung oder Komplikationen durch ärztlichens Handeln killen schon im Alltag 10000de Deutsche/Jahr.

      Ich wäre immer sehr zurückhaltend eh ich ein Skalpell in die Hand nehme und das obwohl ich Antibiotika und die Möglichkeit einer rudimentären Anästhesie habe. Es gibt nur eine Hand voll Eingriffe die ich sofort ohne größeres Zögern durchführen würde und das sind "kleine" eingriffe ohne die der Pat. in 3-60min sterben würde. Alles größere ("Blinddarm") würde mir schon mehr als die Schweißperlen auf die Stirn treiben, vor allem wenn ich "allein" wäre ist das kaum zu Machen und das Risiko würde das Nutzen vermutlich bei weitem überwiegen.
      IN LIBRIS LIBERTAS
    • Ich denke das vieles "ALLEINE" überhaupt nicht zu bewerkstelligen ist wenns um ne OP geht, man braucht zumindest ein paar Helferlein (und Schutzengel wenns sowas gibt).

      Aber wie du selbst sagst bei manchen Sachen ist die Chance ohne OP zu sterben quasi 100%. Dann sind mMn auch 90% bei der OP drauf zu gehen eine "gute Prognose" xD.

      Bei 100% Todeschance ohne OP ist der Nutzen immer größer als das Risiko, das Problem liegt mMn in der Diagnose sicherung welche diese 100% todeschance bestätigen und damit den Eingriff rechtfertigen. Für Laien fast unmöglich in vielen Fällen.

      Und dann einfach ne op vom Zaun brechen, na willkommen im Mitelalter.
      Andrerseits Monatelang keine medizinische Betreuung............................Willkommen im Mitellalter ^^

      in diesem sinne: "Fleischer räum die Kuh vom Schlachttisch, jetzt wird Operiert"

      Lg. Reigner
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