Was haltet ihr von diesem Zelt als großzügiges frei stehendes Winter
taugliches Zelt für 2 Personen, wenn das Gewicht keine so entscheidende
Rolle spielt?

Man findet im Interent quasi keine Berichte zu diesem Zelt und aktuell
gibt es das für 399 Euro. Von Design her ja ähnlich wie ein Hilleberg
Allak, nur mit viel mehr Liegefläche. (und schwerer)

Ich bin kein Freund von Nylon Außenzelten, weil man da bei Nässe immer
nachspannen muss, daher käme mir das silikonisierte Polyester entgegen.
Ich mag auch die dunkelgrün/olive Farbe. Ist 30D Material für so ein
Zelt stabil genug?

Ist das 8,5mm Gestänge stabil genug? Macht es Sinn bei üblem Wetter die Gestänge doppelt zu nehemn und ginge des überhaupt?

Sonstige Sachen die gut oder schlecht sind bzw die man wissen sollte?

mfG

fjallraven.de/akka-dome-3

Danke.

Ja, mir geht es um ein robustes Zelt, das für das Winterhalbjahr tauglich ist und für zwei Leute viel Platz bietet, wenn man im Winter doch recht viele Stunden im Zelt verbringt.

Zum Akka Dome 2 gibt es einen Windtest, der fällt ganz ok aus, bei Dome 3 mache ich mir etwas Sorgen um das dünne Gestänge bei doch recht viel Stofffläche. Auch das Verhalten bei Schnee wäre spannend, die Kuppel oben ist doch recht flach.
Andererseits: Wenn jamand gute Winterzelte baut dann sind es die Skandinavier und Fjällräven ist der letzte mir bekannte Hersteller, der Silikon beschichtetes Polyester statt Silnylon für hochwertige Außenzelte verbaut. Polyester Ist halt schwerer und weniger reißfest (dafür dehnt es sich bei Nässe nicht so, trocknet hoffentlich viel schneller ab und ist deutlich UV stabiler)

outdoor-magazin.com/videos/tre…me-2-im-test.653502.3.htm

Ursprünglich dachte ich an ein Hilleberg Saivo (im neuen dunkelgrün), aber das liegt selbst bei Sonderangeboten jenseits der 1000 Euro (und ist auch nicht ganz ohne Nachteile). Das Hillbereg Staika ist dem Akka Dome (2) auch sehr ähnlich, aber auch da zahlt man bei Sonderangeboten jenseits der 800 Euro.

mfG

Der Preis kommt (auch) von den Materialien. Ein hochwertiges eloxiertes Aluminiumgestänge kostet Geld, und eine beidseitig Silikon beschichtete Ripstop Polyester Außenhülle ebenfalls. YKK Reissverschlüsse sind teurer als noname, doppelte enge Nähte teurer als einfache grobe, usw... Manchmal muss man auch für Markennamen, Design und Vertrieb überproportional viel bezahlen, aber hier ist Fjällräven keineswegs in der obersten Liga angesiedelt.

Den Unterschied merkt man im normalen Einsatz erstmal kaum (außer den generellen Unterschied zwischen Polyester und Nylon und halt den im Zeltdesign), aber sehr wohl, wenn das Zelt mal belastet wird. Leider ist ein hoher Preis nicht automatisch und immer eine Garantie für maximale Robustheit. Darüber hinaus haben billige und dünne/leichte PU beschichtete Zeltmaterialien nur eine recht begrenzte Lebensdauer von ca. 10-15 SommerTAGEN. (die UV Strahlung ist das Problem)

Es ist nicht so, dass die Leute dumm sind, die 500 Euro oder 1000 Euro für ein Zelt ausgeben, wo es doch auch welche für 100 Euro gibt. Ob man die Qualität braucht muss jeder für sich entscheiden

Ich will das Zelt im Winter verwenden und auch unter extremeren Bedingungen, wo ich meinem Hubba Hubba HP Ultraleichtzelt einfach nicht mehr vertrauen würde.

Ein 150 Euro Zelt mit PU Außenstoff und Glasfiebergestänge ist daher nicht das was ich suche.

Abgesehen vom Preis: Gab es etwas was an dem Akka Dome 3 Deiner Meinung nach nicht gut war? Ich hab's zwar jetzt schon gekauft (zum Glück, das Angebot ist schon ausverkauft), ist ja aber trotzdem gut im Vorfeld zu wissen...

Außerdem hab ich im Outdoorseiten Forum erfahren, dass Fjällräven auch auf Silnylon umstellt (hat wohl mit der Gesetzeslage in den USA zu tun, die bestimmte Zeltstoffe und Beschichtungen wegen Brandgefährlichkeit verbieten???) und damit verschwinden wohl die letzten hochwertigen Zelte mit Sil-Polyester vom Markt und man ist gezwungen, Silnylon zu kaufen.

mfG

Ich kann bisher nur ein bissl was zum Aufstellen sagen...

Das Aufbauen und auch abbauen ist alleine mühsamer als bei anderen Zelten wegen der sehr langen Stangen in super vielen Mini Segmenten und den innenliegenden Gestängekanälen. Außerdem hat man bis zu 18 Heringe zu setzen (20 V förmige Heringe von DAC sind dabei, ich werde ein paar MSR groundhog in Y Form, ein paar Easton "Nägel" und bei Bedarf ein paar Schnee- Sandheringe ergänzen, um zumindest für die 6-8 Hauptabspannpunkte jeweils gut geeignete Heringe zu haben)

Innen ist es vom ersten Eindruck her super gerämig für zwei, da müsste es sich gut aushalten lassen, man kann sich bequem gegenüber sitzen.

Es gibt vier Lüfter (+zwei Türen), alle mit mesh und Stoff gedoppelt.

Der Zeltboden ist noch relativ dickes 70D Material, der 30D Polyeester Oberstoff macht einen guten ersten Eindruck.

Die hellen (aber nicht reflektirenden) Abspannleinen werde ich wohl gegen Polyester/Dyneemeschnüre in schwarz, o.ä. ersetzen.

Schwachpunkt für Extremeinsätze wäre wohl das Gestänge aus 10,2mm DAC pressfit (übrigens auch in oliv, würde man aber eh nicht sehen, da innenliegend). Zwei Stangen gemeinsam passen nur mühsam in den Gestängekanal, auch wegen der Vorbiegung und nicht mehr in den Becher am Ende. Wird evtl schwierig, da noch hochzurüsten. Ich hab mal anchgerfragt was Ersatzgestänge so kosten soll.

Es wird ein extra Segment mitgeliefert und eine Reperaturhülle, ein paar Stofffetzen und eine erstaunlich große Tube Silnet. Wenn ich mal Zeit und Lust finde mache ich mich daran, stundenlang die Nähte nachzudichten...

Fjällräven verwendet mit Baumwolle ummanteltes Polyestergarn (machen vermutlich heute alle großen Zelthersteller so?), da ist das Abdichten heute hoffentlich nur noch ein doppelt gemoppelt....


Ich hoffe mal, dass ichs diesen Winter zum Einsatz bringen kann.

Es ist ganz gewiss kein Zelt für 1 Person und Rucksack, aber für 2 Personen + Rucksack ist es im Winter denkbar, wenn man die ca. 4,2kg tragen will (der Kompressionspacksack wieht 150g, mit etwas tuning kommt man evtl unter 4kg) um dafür mehr Luxus im Camp zu haben. Die Nächte im Winter sind lang.
Auch fürs Rad- und Bootstouren kann ichs mir gut vorstellen, da ist mein Hubba Hubba HP arg knapp und das ca. 17-18 Jahre alte Jack Wolfskin worlds end hat seine besten Zeiten längst hinter sich und wiegt die damals üblichen satten 5-6kg. (!)

Gefallen hatten mir noch die Hillberg Staika und vor allem Saivo, aber die kosten im Sonderangebot runde 800 Euro bzw 1100 Euro, also mal eben das 2-3fache von dem was ich jetzt fürs Fjällräven bezahlt hab.

Fjällräven stellt die Produktion auf Silnynlon um, damit verschwindet meines Wissens die letzte Option vom Markt, hochwertige Polyesterzelte zu bekommen.

Silikoniisertes Polyester ist UV beständiger, nimmt bei weitem nicht soviel Wasser auf, trocknet schneller und dehnt sich nicht (so extrem) wie Nylon, wenn es nass wird. Außerdem brennt es nicht so schnell.

Dafür ist es schwerer (bzw weniger reißfest pro Gewicht) und ist im Winter lauter (hängt aber ganz wesentlich auch von zeltform und Abspannung ab).

Das von Fjällräven verbaute "tripple ripstop" 30D macht einen guten ersten Eindruck. Neben den normalen Ripstopfäden gibt es ca. alle 1 cm nochmal eine extra Verstärkung, als quasi ripstop auf dem ripstop.

Das innenzelt ist weiß 8gut auszuleuchten), das Außenzelt nicht lichtdicht, aber immerhin besser als andere zelte, z.B. mein huba Hubba, das nachts leuchtet wie eine Reklametafel, wenn man drin ein Teelicht anzündet...

Bilder hab ich leider keine gemacht...

Neben der Übeerlegung des tunings (Gestänge, Heringe, Abspannleinen) grüble ich immer noch über ein Heizkonzept nach. "TID" aus den anderen Foren verwendet eine Alufolien ummntelte Benzinlaterne in einem Fjällräven Tunnelzelt und ist bestens zufrieden damit. Hab ich auch schon live gesehen. Mir wäre eine Lösung ohne Benzin lieber...

(CO ist nicht unbedingt ein Problem im Zelt, außerdem gibt es kleine Alarmgeräte)

Krass ist: Ich finde sowohl im deutsch- als auch im englischsprachigen WWW nicht einen einzigen Test oder Erfahrungsbericht zum Akka Dome 3.

mfG

PS: Manchmal sieht man im Interent Bilder von einer hohen steilen Kuppel. Keine Ahnung wie das aufgenommen wurde. Im Vergleich zur Grundfläche ist die Kuppel des Akka Dome 3 recht niedrig, also eher wie eine leicht von oben gequetsche Halbkugel. Deswegen sind einige Segmente des Gestänges auch vorgebogen.

Hier z.B. sieht mans richtig: campsaver.com/akka-dome-3-tent-3-person-4-season

So duckt sich das olive Zelt besser in die Umgebung und es ist dem Wind nicht so ausgestetzt. Sitzhöhe innen auf einem großen Bereich ist trotzdem für normal große Personen gegeben.

Großartige Erfahrungen hab ich mit dem Zelt immer noch nicht, letzten Winter hatte ich immer das Tipi verwendet und diesen Winter war ich blöderweise bei dem schönen Schneewetter zu erkältet um draußen zu zelten.

Ich möchte aber darauf hinweisen, dass Robens mittlerweile ein paar Zelte mit 30D Sil Polyester anbietet:

robens.de/de-DE/Produkte/zelte/scandinavia

Auch die Farbe ist "schön".

MfG

Mittlerweile kann ich etwas dazu sagen, ich hatte das Zelt zusammen mit meiner Freundin u.a. 10 Tage in Nordschweden / Sarek im Gebrauch.

Zusammen mit einer Unterlegplane aus Tyvek wiegt das ganz grobe 4,5kg, das ist schon eine Hausnummer.

Es dauert eine Weile bis das Zelt steht, weil man 3 Stangen mit je 15(!) Segmenten zusammen stecken und einfädeln muss. Macht man die Eingänge bei Regen auf gelangt Wasser in Teile der Apsiden, wenn es blöd läuft auch etwas ins Innenzelt. Das Problem haben die meisten Kuppelzelte.

Positiv ist, dass bei Wind unproblematisch ist und der Wind auch drehen darf. Es ist aber kein Geodät, die Stangen kreuzen sich nur oben, d.H. Lasten von oben (Schnee, Fallwinde) veträgt es vermutlich super, von der Seite gibt es noch besseres. Das Belüftungskonzept ist ertsaunlichereise phänomenal gut, ich dachte eiegntlich die Lüfter wären etwas klein. Ich hatte nie nenneswertes Kondens, auch dann nicht als es eineinhalb Tage lang wie aus Kübeln schüttete. Der Boden war auch dicht, selbst wenn man in der Nässe lag.
Das silikonisierte Polyester trocknet sehr schnell (viel schneller als nasse Nylon) und es längt sich nicht, man muss das Zelt bei Regen also nicht nachspannen. Man bekommt also schon was für as Mehrgewicht (zum Silnylon gleicher Reißfestigkeit)...

Wegen Mücken und Regen haben wir doch so einige wache Stunden im Zelt verbracht, da war der Platz natürlich gut und auch wenn es wettertechnisch vermutlich auch mein Hubba Hubba HP Leichtzelt irgendwie getan hätte war es im nachhinein betrachtet schon eine gute Idee, das schwere Ding herum zu schleppen...

Edit: Was mir noch eingefallen ist:

Das Zelt hat vier Taschen für Kleinkram, davon aber zwei an der Außenseite des Innenzelts und die zwei innen liegen sich gegenüber. Ich hätte es sinnvoll gefunden alle vier Taschen innen zu machen an jeder Ecke oder sich das Gewicht von zwei Ablagen zu sparen. In den beiden Abside werde ich je zwei kleine Kunststoffkarabiner anbringen, damit man dort was aufhängen kann ohne dass es das Innenzelt berührt.
Das sind aber nur kleine Details.
Die Nähte am Außenzelt hatte ich vor einigen Monaten alle von außen kräftig mit Seamseal eingeschmiert. Ob es notwendig war kann ich nicht sagen, so war es jedenfalls dicht.

Sarek02.jpg

Sarek04.jpg

Sarek09.jpg

Sarek13.jpg

Sarek15.jpg

Sarek01.jpg