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Review: Ultraleichtzelt "Trek Santiago" von Outdoorer

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    • Review: Ultraleichtzelt "Trek Santiago" von Outdoorer

      Hallo

      Ich wollte euch mal ein bezahlbares Ultraleichtzelt vorstellen. Es soll in meinen BOB weil mir ein Tarp gerade wegen den Mücken zu unbequem ist. Ein Zelt ist natürlich viel bequemer zum Schlafen aber leider sind normale Zelte auch sehr schwer und nicht gerade kompakt. Klar gibt es gute Ultraleichtzelte aber diese liegen meistens weit jenseits der 200Euro Marke. Nach längerem suchen bin ich auf das Trek Santiago gestoßen. Leider fand ich darüber kaum was im Netz. Die Bewertungen bei Amazon sind eher gemischt und daher war der Kauf eher ein Schuß ins blaue.

      Hier erst mal der Link damit ihr seht worum es eigentlich geht.
      amazon.de/Outdoorer-Santiago-k…-1&keywords=trek+santiago

      Ein Youtubevideo vom Aufbau habe ich auch noch gefunden.


      Aktuell kostet das Zelt nur noch 60Euro und ist somit 10Euro billiger geworden. Bei der Lieferung war ich vom sehr leichten und kompakten Packet etwas überrascht. Das komplette Zelt mit allen gelieferten Teilen und deren Verpackung beläuft sich auf nur 1275g. Im Lieferumfang befinden sich 16 Stahlheringe (200g), zwei Zeltstangen (104g), das Zelt (829g), sechs Spannleinen mit Versteller (48g) und die Tasche samt Anleitung.

      Der Aufbau ging sehr schnell. Am Anfang musste ich mich erst dran gewöhnen das dieses Zelt nur einwandig ist. Es baut sich ganz anders auf als meine bisherigen Kuppelzelte mit innerem und äußerem Teil. Wenn man es aber einmal aufgebaut hat dann geht das sehr einfach.

      Hier mal ein Paar Bilder vom Probeaufbau im Garten.

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      Das Zelt steht selbst ohne Abspannung schon sehr stabil und wem es wirklich auf jedes Gramm abkommt der kann einige der Spannleinen und Heringe weglassen. Beim Aufbau wie auf den Bildern sind auch Spannleinen und Heringe übrig geblieben. Laut Hersteller kann man die Zeltstangen auch durch Trekkingstöcke ersetzen was prinzipiell auch geht. Leider ist die kürzere Stange nur 59cm lang was deutlich kürzer ist als meine Trekkingstöcke selbst wenn diese maximal zusammengeschoben sind. Das mag bei anderen Herstellern natürlich anders sein. Das gelieferte Alugestänge ist aber recht stabil und sehr leicht weshalb ich es lieber verwende als meine Trekkingstöcke. Ein alternativer Aufbau ganz ohne Gestänge geht natürlich auch. Oben sind Schlaufen angenäht womit sich das Zelt an einer Spannleine aufhängen lässt. Wenn ich ein Seil z.b. zwischen zwei Bäumen spanne kann ich das Zelt daran aufhängen und kann auf das Gestänge verzichten. Diesen Aufbau habe ich aber selber noch nicht getestet.

      Der Eingangsbereich lässt sich zuziehen wie auf den Bildern zu sehen oder auch als Vordach aufstellen. So entsteht ein geschützter Bereich um z.b. zu Kochen. Zum Aufstellen lassen sich Trekkingstöcke oder eine Spannleine verwenden. Zum Zuziehen sind Reisverschlüsse und Überlappungen mit Klettverschlüsse angebracht. Der Eingangsbereich ist groß genug für einen Rucksack welcher aber ungeschützt auf dem Boden steht da in diesem Bereich keine Bodenplane ist. In den Schlafbereich dürften maximal kleine Rucksäcke passen zumindest wenn man nicht sehr klein ist.

      Die Abmessungen kann man bei Amazon sehr gut sehen. Ich selber bin 186cm groß und kann darin noch gut liegen. Größere Leute bekommen aber dann Probleme. Wenn ich auf dem Rücken liege komme ich mit dem Kopf und den Fußspitzen schon an die Zeltbahn wenn auch nur ganz knapp. Auch die Breite ist eher beengt weshalb auch nur Isomatten bis 48cm Breite im Fußbereich passen ohne an der Zeltbahn anzuliegen. Klar kann man auch die Standartbreite von 51cm verwenden aber dann liegt die Isomatte ein wenig an. Isomatten in XL passen nicht rein.

      Die Verarbeitung ist leider ein wenig zwiespältig. Die Reisverschlüsse, die Zeltbahnen, das Gestänge, die Spannleinen und die Heringe sind für ein Zelt dieser Preisklasse wirklich gut. Alle Nähte an den Zeltbahnen und Reisverschlüssen sind sehr sauber und doppelt vernäht. Die Nähte zum Schlafbereich sind zusätzlich wasserdicht verklebt. Die Klettverschlüsse welche die Belüftungsöffnungen und den Eingangsbereich verschließen sind dagegen eine Katastrophe. Lose Fähden, schief vernäht oder fast schon abgefallen.

      Hier mal Bilder von den Klettverschlüssen.

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      Sowas gehört sich einfach nicht für ein Zelt jeglicher Preisklasse und zerstört den ansonsten guten Gesammteindruck ganz gewaltig. Besonders schlimm sind die Klettverschlüsse für den Eingangsbereich welche ihr auch auf den Bildern seht. Die Klettverschlüsse für die Belüftungsöffnungen sind zwar nicht schön aber sie halten. Dieses Problem habe ich auch dem Hersteller geschildert und habe um eine Lösung gebeten. Bis heute habe ich keine Antwort erhalten. Also Service scheint auch nicht deren Stärke zu sein.

      Ich habe lange überlegt was ich jetzt tun soll. Einmal wurde das Zelt bereits durch Amazon umgetauscht wegen den Nähten an den Klettverschlüssen aber das neue Zelt war auch nicht besser. Also beschloss ich die Nähte selber instand zu setzen da ich kein Zelt finden konnte welches bei dem Gewicht so wenig kostet. Hier ein Bild der Nacharbeit welche alle per Hand ausgeführt wurden.

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      Wenn alle Nähte fertig sind wird noch mit Seamgrip alles wasserdicht versiegelt.

      Über die Langzeitnutzung kann ich noch nichts sagen aber das werde ich nachholen sobald es mir möglich ist.
    • Ok, ich präzisiere meine Aussage nochmal: Je nach Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit wird sich in dem einwandigen Zelt Kondenswasser an den Innenseiten absetzen und ab einer gewissen Menge als Tropfen hinunterlaufen. Alle Stellen, an denen dein Schlafsack an den Wänden anliegt (auch ohne Druck), werden nass sein. Wenn das Zelt für dich als "Liegeprobe" gerade so gut passt, dann bedenke, dass der Schlafsack in alle Richtungen Platz benötigen wird und somit ein Anliegen an der Zeltwand wahrscheinlich wird. Teste es aus. :)
    • Das ist schwer zu sagen.

      Erst bei schelchtem Wetter trennt sich bei zelten die Spreu vom Weizen, in einer trockenen warmen, windstillen Sommernacht funktioniert jedes Zelt, JETZT hingegen muss der wahre Test erfolgen.

      Gibt es denn schon Erfahrungen mit dem Zelt unter schlechten Bedingungen?

      Billige und leichte einwandige Zelte gibt es übrigens viele, z.B. das Vaude Refuge mit 1kg. Ich hab darin auch schon zu zweit geschlafen , allerdings im Sommer... Im Winter bevorzuge ich ein richtiges Zelt...

      Ein MSR Hubba NX z.B. wiegt als doppelwandiges(!) Zelt auch nur 1,2kg. Ob einem das 250 Euro Wet ist muss man selber entscheiden, mir wäre es das definitiv.

      funktionelles.de/Sonderangebot…LiGptjuu8kCFda4GwodcdgMdg

      (wobei das Zelt kontruktionsbedingt eher ein sehr luftiges 3 Jahres-Zeiten-Zelt ist, aber im Hubba Hubba HP hab ich auch schon ein paarmal im Winter geschlafen. Es ist halt luftig und kalt, dafür kaum Kondens. Gegen Kälte hilft ein warmer Schlafsack, Feuchte hingegen ist der wahre Feind im Winter.

      Luxe Outddor hat auch billiger und leichte >zelte (aus China importiert), z.B. das hier für 1 Person, Doppelwandig und 1,4kg:

      retail.luxeoutdoor.de/index.ph…uct&path=25&product_id=53

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

    • Hallo,

      ich möchte diesen interessanten Review-Thread neu aufwärmen um nach einer Bilanz zu fragen.
      Wie macht sich das Zelt nach nun einem halben Jahr? Hattest du Probleme mit Kondenswasser oder den Nähten?
      Ganz besonders würde mich die Stabilität der Zeltplane interessieren, da habe ich bei den Ultraleichtzelten schon schlechte Erfahrungen gemacht.
      Was traust du dem Zelt zu?

      Mit freundlichem Gruß

      Gekko
      "A man's reach should exceed his grasp" - Robert Browning
    • Ja Erfahrung ist nach dieser Zeit vorhanden wenn auch nicht viel. Ich hatte leider weniger Zeit als gedacht und daher nur mal Nächte im Garten drin gepennt. Leider ist das Zelt für mich persönlich zu klein. Gerade in der Länge ist es zu kurz und ich komme mit dem Schlafsack an die Zeltplane. Bin aber auch 1,86m groß. Die Breite geht gerade so aber ich habe auch recht breite Schultern. Die Belüftung ist eher schlecht gelöst. Ich habe recht große Kondenswasserprobleme obwohl alle Öffnungen maximal geöffnet sind. Solange kein Wind weht steht die Luft im Zelt.

      Was die Nähte oder das Material angeht habe ich keine Probleme bis jetzt. Ich gehe aber auch sorgsam mit meiner Ausrüstung um und einen richtigen Sturm oder sowas hat das Zelt noch nicht erlebt.

      Die Größe und die Belüftungsprobleme sind aber der Grund weshalb ich mich nach einem anderen Ultraleichtzelt umschaue. Aktuell tendiere ich zu MSR.
    • Das ist natürlich sehr unpraktisch. :/ Also ich kann als zelt die marke High Peak mehr als nur empfehlen. Ich habe bisher nur highpeak gehabt und bin immer sehr zufrieden gewesen. allerdings ob meines für eine SHTF situation zu empfehlen ist kann ich wirklich nicht beurteilen, da es alleine doch shcon paar minuten braucht zum aufbauen aber man alleine schon gute zeit zum abbauen braucht...
      Was du heute kannst besorgen das verschiebe nicht auf morgen :D