So Leute,
wie an meinem C-BOB unschwer zu erkennen ist, habe ich mich mal getraut, wenig Geld in die Hand zu nehmen und einen Rucksack von Mil-Tec bestellt.
Was mich dazu bewegt hat, war einerseits der unerhört günstige Preis, und weil ich eh auf der Suche war nach einem weiteren Rucksack. So kam es nun, dass ich das jetzt bestellt habe und schau, was aus der ganzen Sache wird und ob ich, wie viel Lehrgeld gezahlt habe für ein Stück schrott.
Vorweg muss man kurz festhalten, was Miltec ist:
MilTec ist der Name der Firma Sturm Handels GmbH und ist selbst NICHT Hersteller der Ware, sondern lediglich Vertreiber. Lässt also in China produzieren und klatsch MilTec drauf und verkauft es.
Das ist auch der Grund, wieso es da doch recht große Qualitätsunterschiede gibt zwischen den einzelnen Produkten, oder gar des selben Produktes. Der eine hat von einer "besseren" Fabrik abgegriffen als der andere.
Und deswegen gibt es davon auch so viele Kopien auch von anderen Herstellern, wie zB hier:
amazon.de/gp/product/B005T3Z1L…585296387&pf_rd_i=desktop
oder hier:
amazon.de/gp/product/B00OG11VW…585296387&pf_rd_i=desktop
(Man beachte die Innenauslagen etc. Einzig die Farbwahl ist etwas anders, sonst ist es genau das gleiche Produkt, egal ob Normani oder Brandit draufsteht)
Gehen wir also einen Schritt weiter zu den Bewertungen auf verschiedenen Onlineplattformen:
Wenn man die Shops betrachtet, so hat dieser Rucksack generell eine gute Bewertung. Und wie immer der eine oder andere Kunde, der mit einem Stern was zu sagen hat.
Die Frage stellt sich also, wieso hat der so gute Bewertungen?
Generell ist es eher so, dass die Leute, wenn sie was zu meckern haben, was schreiben, aus Wut auf das Produkt und oder den Service der Firma. Wenn es jetzt also wirklich so ein mieses Produkt wäre, hätte er nicht generell schlechte Bewertungen bekommen und mit den obligatorischen 3,5 Sternen dastehen sollen? (weniger ist sehr selten und meist immer nur eine Einzelbewertung)
Das waren also die Gründe, wieso ich mich dann doch entschieden habe, es mal zu probieren. Ich fand auch die "neue" Version mit Laser Cut Molle und war doch etwas interessiert, was da draus werden kann.
Generell geplant war er als Trainingsrucksack für Sportsachen und Schuhe, da ich meine weitere Schuztausrüstung eh seperat tragen muss, weil doch sehr viel Platz weg nimmt und nicht in kleine Rucksäcke passt. Oder als C-BOB/ GHB.
Eine kostengünstige Lösung für "wenige" oder "leichte" Anwendungen. Ziel ist es nicht 15 und mehr KG Gewicht mehrere Tage auf dem Rucken zu transportieren. So viel trau ich dem Preis dann auch nicht und habe dafür bessere Rucksäcke zuhause.
Soll auch in die Richtung der Pack and Forget Reihe gehen, ebenso als Backup Lösung für GHB/BOBs in verschiedenen Lokations, auf die ich im Notfall zurückgreifen muss.
Review:
Erster Eindruck war zufrieden. Kam sehr klein verpackt und in der Mitte geknickt an. Ich war im ersten Moment nicht sicher, ob es wirklich das bestellte Produkt ist, oder ob der Händler mir etwas anderes zukommen lässt, immerhin sollte es ein 36L Rucksack sein.
Nach dem Öffnen war klar, dass es doch das Bestellte ist, und sehr klein verpackbar ist. Aber gleich: Es hat keine Rückenstütze. Gut, haben die wenigsten Rucksäcke, aber trotzdem.
Dann folgte der Chemiegeruch, wenn man die Hülle entfernt und ihn geöffnet hat. Der Geruch kommt vom inneren des Rucksacks. Weiß allerdings nicht, ob der "je" raus sein wird oder auf anderes überträgt. Langzeittest wird nachgereicht.
Bilder:
Von außen her lässt sich sagen, dass er einen ordentlichen Eindruck macht. Voll befüllt sieht er auch ganz schick aus. Was positiv auffällt sind die Strapstops (oder wie heißen die Teile korrekt?), die es ermöglichen, überschüssiges Material der Schlaufen zu verstauen, ohne dass es im Weg ist. Diese sind überall angebracht, an den seitlichen Riemen, wie auch im Boden und an den Schultergurten. Einzig der Bauchgurt hat das nicht.
Die Verschlüsse sind noch etwas "schwergängig" zu Anfang, mal sehen, ob sich das im Verlauf bessert oder ob sie aufgeben, weil sie doch sehr günstig sind.
Die seitlichen Zugbänder sind, wie zu erkennen, jeweils 2 pro Seite, plus eins im Bodenfach. Von dem war ich eher positiv überrascht, dass es sowas hat. Leichte und sperrige Ausrüstung kann so evlt außen unten befestig werden. (Isomatte)
Jetzt das Lasercut Molle: Wie weit Robuster als normales es ist, ich denke weniger, sieht aber schicker aus. Da jetzt aber das ganze Gewicht nicht mehr in den einzelnen Sparten gehalten wird, sondern von dem ganzen Panel drumherum, würde ich nicht allzu schwere Ausrüstung dran hängen. Im folgenden ein Größenvergleich mit einem TT Pouch:
Auch zu sehen ist das Mora, was seitlich ins Lasercut gesteckt werden kann, oben gehalten durch Klett.
Gefüllt ist das ganze mit meiner GHB C-BOB V1.0, unten im Bild ist der Packsack von 5L, Regenschutz und Fleecepulli, Handschuhe. Es hat ein Netzfach und ein kleines RV Flach innen. Auch hier gilt: Grobes wird es die Naht nicht mitmachen auf lange Sicht.
Positiv gefällt mir an dieser Stelle die große Öffnung des Reißverschlusses bis unten hin, sodass man an alles ohne Probleme rankommt:
zweites Hauptfach lässt sich nicht ganz bis unten hin öffnen und hat ein größeres und zwei kleinere Netzfächer. Auch hier, mehr der Optik wegen und für leichtes, schnell erreichbares, kleines.
Vordere zwei Fächer haben oben keine und unten wie zu sehen, ein paar Organisationsfächer. Wie sonst überall auch ist das Material nicht für die Ewigkeit und die Naht auch nicht. Erfüllt aber voll ihren Zweck und hält Stifte, Panzertape, Block fest.
Der Bereich zum Rücken: Hier mit US Army Rettungsdecke
Das Fach lässt sich per Klett öffnen, und dient zur Aufnahme von der Trinkblase, oder anderem Material. Volle Trinkblase werde ich die Tage dort mal unterbringen und probieren, wie es sich verhält am Rücken. Die Rettungsdecke ist darin bislang auch ganz ok.
Die Schultergurte sind dick(er), ob und wie die ergonomisch geschnitten sind, wird erst ein Testlauf bestätigen können. Folgt die Tage, wenn ich wieder kann. Was fehlt ist hier die Brustschnalle. Kann man zwar selbst anbringen aber das hätte die kosten jetzt auch nicht gesprengt und wäre definitiv auf Dauer bequemer und anpassbarer.
FAZIT: (Vorläufig)
Man bekommt, was man zahlt. Ein Rucksack für das Geld wird mit einem nicht das Ende der Welt überleben, aber wenn man ihn für leichte Aufgaben heranzieht, kann er für sein Geld seine Aufgaben erledigen.
Der RV ist schon zu anfang nicht so super leichtgängig, wie man ihn von anderen Rucksäcken kennt oder gewohnt ist (mein Vertrauen ist nicht so hoch, da habe ich bislang immer bessere gehabt). Ob er bei starker Befüllung und Kompression halten wird, werde ich testen. Mir fehlt auch der Brustgurt, der Beckengurt ist weniger für die Gewichtsverteilung zur Hüfte, als festhalten beim Laufen, damit er nicht schleudert.
Positiv ist, dass sich das Hauptfach gut öffnen lässt und keine Probleme hat, an alle Ausrüstung zu kommen.
Was jetzt im direkten Betrachten aufgefallen ist, dass die 36L Packvolumen doch sehr hoch bemessen ist. Das Hauptfach erfasst meiner Meinung nach knappe 20, das zweite rund 10 und die restlichen 6 sind auf die zwei kleinen Fächer verteilt. Der Raum ist zwar da, aber lässt sich nicht so perfekt nutzen, wie ich es mir vorgestellt habe. Gefühlt sind das nämlich keine 36L. Andere Rucksäcke haben wirklich 36L in dem einen Fach und da kann man alles reinpacken ohne Sorge zu haben, dass es nicht passt.
Für meine Zwecke ist das allerdings ausreichend bis jetzt. Wie sich das mit dem Chemiegeruch (Plastik), verhält, was die Nähte so treiben, und ob ich alles mitnehmen kann, was ich möchte und wie sich das ganze dann in Echt auf dem Rücken verhält, werde ich später nachfügen.
Aufforderung:
Wer den gleichen oder Modellgleichen (anderer Name, gleiches Produkt) hat, darf natürlich hier auch seine Bewertung und Meinung äußern. Auch sein Einsatzzweck und ob es die Erwartungen erfüllt oder nicht.
Horrido
wie an meinem C-BOB unschwer zu erkennen ist, habe ich mich mal getraut, wenig Geld in die Hand zu nehmen und einen Rucksack von Mil-Tec bestellt.
Was mich dazu bewegt hat, war einerseits der unerhört günstige Preis, und weil ich eh auf der Suche war nach einem weiteren Rucksack. So kam es nun, dass ich das jetzt bestellt habe und schau, was aus der ganzen Sache wird und ob ich, wie viel Lehrgeld gezahlt habe für ein Stück schrott.
Vorweg muss man kurz festhalten, was Miltec ist:
MilTec ist der Name der Firma Sturm Handels GmbH und ist selbst NICHT Hersteller der Ware, sondern lediglich Vertreiber. Lässt also in China produzieren und klatsch MilTec drauf und verkauft es.
Das ist auch der Grund, wieso es da doch recht große Qualitätsunterschiede gibt zwischen den einzelnen Produkten, oder gar des selben Produktes. Der eine hat von einer "besseren" Fabrik abgegriffen als der andere.
Und deswegen gibt es davon auch so viele Kopien auch von anderen Herstellern, wie zB hier:
amazon.de/gp/product/B005T3Z1L…585296387&pf_rd_i=desktop
oder hier:
amazon.de/gp/product/B00OG11VW…585296387&pf_rd_i=desktop
(Man beachte die Innenauslagen etc. Einzig die Farbwahl ist etwas anders, sonst ist es genau das gleiche Produkt, egal ob Normani oder Brandit draufsteht)
Gehen wir also einen Schritt weiter zu den Bewertungen auf verschiedenen Onlineplattformen:
Wenn man die Shops betrachtet, so hat dieser Rucksack generell eine gute Bewertung. Und wie immer der eine oder andere Kunde, der mit einem Stern was zu sagen hat.
Die Frage stellt sich also, wieso hat der so gute Bewertungen?
Generell ist es eher so, dass die Leute, wenn sie was zu meckern haben, was schreiben, aus Wut auf das Produkt und oder den Service der Firma. Wenn es jetzt also wirklich so ein mieses Produkt wäre, hätte er nicht generell schlechte Bewertungen bekommen und mit den obligatorischen 3,5 Sternen dastehen sollen? (weniger ist sehr selten und meist immer nur eine Einzelbewertung)
Das waren also die Gründe, wieso ich mich dann doch entschieden habe, es mal zu probieren. Ich fand auch die "neue" Version mit Laser Cut Molle und war doch etwas interessiert, was da draus werden kann.
Generell geplant war er als Trainingsrucksack für Sportsachen und Schuhe, da ich meine weitere Schuztausrüstung eh seperat tragen muss, weil doch sehr viel Platz weg nimmt und nicht in kleine Rucksäcke passt. Oder als C-BOB/ GHB.
Eine kostengünstige Lösung für "wenige" oder "leichte" Anwendungen. Ziel ist es nicht 15 und mehr KG Gewicht mehrere Tage auf dem Rucken zu transportieren. So viel trau ich dem Preis dann auch nicht und habe dafür bessere Rucksäcke zuhause.
Soll auch in die Richtung der Pack and Forget Reihe gehen, ebenso als Backup Lösung für GHB/BOBs in verschiedenen Lokations, auf die ich im Notfall zurückgreifen muss.
Review:
Erster Eindruck war zufrieden. Kam sehr klein verpackt und in der Mitte geknickt an. Ich war im ersten Moment nicht sicher, ob es wirklich das bestellte Produkt ist, oder ob der Händler mir etwas anderes zukommen lässt, immerhin sollte es ein 36L Rucksack sein.
Nach dem Öffnen war klar, dass es doch das Bestellte ist, und sehr klein verpackbar ist. Aber gleich: Es hat keine Rückenstütze. Gut, haben die wenigsten Rucksäcke, aber trotzdem.
Dann folgte der Chemiegeruch, wenn man die Hülle entfernt und ihn geöffnet hat. Der Geruch kommt vom inneren des Rucksacks. Weiß allerdings nicht, ob der "je" raus sein wird oder auf anderes überträgt. Langzeittest wird nachgereicht.
Bilder:
Von außen her lässt sich sagen, dass er einen ordentlichen Eindruck macht. Voll befüllt sieht er auch ganz schick aus. Was positiv auffällt sind die Strapstops (oder wie heißen die Teile korrekt?), die es ermöglichen, überschüssiges Material der Schlaufen zu verstauen, ohne dass es im Weg ist. Diese sind überall angebracht, an den seitlichen Riemen, wie auch im Boden und an den Schultergurten. Einzig der Bauchgurt hat das nicht.
Die Verschlüsse sind noch etwas "schwergängig" zu Anfang, mal sehen, ob sich das im Verlauf bessert oder ob sie aufgeben, weil sie doch sehr günstig sind.
Die seitlichen Zugbänder sind, wie zu erkennen, jeweils 2 pro Seite, plus eins im Bodenfach. Von dem war ich eher positiv überrascht, dass es sowas hat. Leichte und sperrige Ausrüstung kann so evlt außen unten befestig werden. (Isomatte)
Jetzt das Lasercut Molle: Wie weit Robuster als normales es ist, ich denke weniger, sieht aber schicker aus. Da jetzt aber das ganze Gewicht nicht mehr in den einzelnen Sparten gehalten wird, sondern von dem ganzen Panel drumherum, würde ich nicht allzu schwere Ausrüstung dran hängen. Im folgenden ein Größenvergleich mit einem TT Pouch:
Auch zu sehen ist das Mora, was seitlich ins Lasercut gesteckt werden kann, oben gehalten durch Klett.
Gefüllt ist das ganze mit meiner GHB C-BOB V1.0, unten im Bild ist der Packsack von 5L, Regenschutz und Fleecepulli, Handschuhe. Es hat ein Netzfach und ein kleines RV Flach innen. Auch hier gilt: Grobes wird es die Naht nicht mitmachen auf lange Sicht.
Positiv gefällt mir an dieser Stelle die große Öffnung des Reißverschlusses bis unten hin, sodass man an alles ohne Probleme rankommt:
zweites Hauptfach lässt sich nicht ganz bis unten hin öffnen und hat ein größeres und zwei kleinere Netzfächer. Auch hier, mehr der Optik wegen und für leichtes, schnell erreichbares, kleines.
Vordere zwei Fächer haben oben keine und unten wie zu sehen, ein paar Organisationsfächer. Wie sonst überall auch ist das Material nicht für die Ewigkeit und die Naht auch nicht. Erfüllt aber voll ihren Zweck und hält Stifte, Panzertape, Block fest.
Der Bereich zum Rücken: Hier mit US Army Rettungsdecke
Das Fach lässt sich per Klett öffnen, und dient zur Aufnahme von der Trinkblase, oder anderem Material. Volle Trinkblase werde ich die Tage dort mal unterbringen und probieren, wie es sich verhält am Rücken. Die Rettungsdecke ist darin bislang auch ganz ok.
Die Schultergurte sind dick(er), ob und wie die ergonomisch geschnitten sind, wird erst ein Testlauf bestätigen können. Folgt die Tage, wenn ich wieder kann. Was fehlt ist hier die Brustschnalle. Kann man zwar selbst anbringen aber das hätte die kosten jetzt auch nicht gesprengt und wäre definitiv auf Dauer bequemer und anpassbarer.
FAZIT: (Vorläufig)
Man bekommt, was man zahlt. Ein Rucksack für das Geld wird mit einem nicht das Ende der Welt überleben, aber wenn man ihn für leichte Aufgaben heranzieht, kann er für sein Geld seine Aufgaben erledigen.
Der RV ist schon zu anfang nicht so super leichtgängig, wie man ihn von anderen Rucksäcken kennt oder gewohnt ist (mein Vertrauen ist nicht so hoch, da habe ich bislang immer bessere gehabt). Ob er bei starker Befüllung und Kompression halten wird, werde ich testen. Mir fehlt auch der Brustgurt, der Beckengurt ist weniger für die Gewichtsverteilung zur Hüfte, als festhalten beim Laufen, damit er nicht schleudert.
Positiv ist, dass sich das Hauptfach gut öffnen lässt und keine Probleme hat, an alle Ausrüstung zu kommen.
Was jetzt im direkten Betrachten aufgefallen ist, dass die 36L Packvolumen doch sehr hoch bemessen ist. Das Hauptfach erfasst meiner Meinung nach knappe 20, das zweite rund 10 und die restlichen 6 sind auf die zwei kleinen Fächer verteilt. Der Raum ist zwar da, aber lässt sich nicht so perfekt nutzen, wie ich es mir vorgestellt habe. Gefühlt sind das nämlich keine 36L. Andere Rucksäcke haben wirklich 36L in dem einen Fach und da kann man alles reinpacken ohne Sorge zu haben, dass es nicht passt.
Für meine Zwecke ist das allerdings ausreichend bis jetzt. Wie sich das mit dem Chemiegeruch (Plastik), verhält, was die Nähte so treiben, und ob ich alles mitnehmen kann, was ich möchte und wie sich das ganze dann in Echt auf dem Rücken verhält, werde ich später nachfügen.
Aufforderung:
Wer den gleichen oder Modellgleichen (anderer Name, gleiches Produkt) hat, darf natürlich hier auch seine Bewertung und Meinung äußern. Auch sein Einsatzzweck und ob es die Erwartungen erfüllt oder nicht.
Horrido
Bereite dich auf das Schlimmste vor, denn genau dorthin geht die Reise.