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Strom Inselanlage

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    • Strom Inselanlage

      Nabend Community,

      wie ein paar von euch vielleicht schon wissen arbeite ich an einer transportablen Inselanlage um Strom zur verfügung zu haben.

      Das ganz soll Primär auf Solarstrom basieren kann allerdings auch per Windgenerator oder Kraftstoffgenerator geladen und genutzt werden.

      Der erste Teil ist inzwischen fertig und läuft auf 12V DC mit momentan noch max. 150W Leistung was allerdings auch ausreichend ist für 12V Geräte.

      Hier im Video zeige ich euch ein paar Daten und Fakten über den ersten Teil der Anlage




      Die Daten:

      Steca Solarladeregler 10.10F bis max. 10 A Ladestrom

      Bleiakkumulator Nassbatterie 100A C100

      KFZ Auto Adapter USB-Steckdose / Zigarettenanzünder


      Bei einem entladestrom von 1A (ca. 12W) würde die Batterie ca. 100 Stunden (C100) durchhalten bis sie "tiefenentladen" wäre.


      Das ganze System ist natürlich noch erweiterbar und kann auch durch andere Akkus oder mehrere ersetzt bzw. ergänzt werden um die Gesamtkapazität zu erweitern.


      Nun zu euch:

      Wie findet ihr generell die Idee einer transportablen Inselanlage?

      Seht ihr überhaupt einen begründeten nutzen einer solchen Anlage?


      Haut in die Tasten.
      Gruß
    • Wenn es leicht tragbar sein soll ist halt Blei heute nicht mehr die perfekte Wahl. Nutzbar sind bei Deinem Akku (ja nach entnommener Leistung - Stichwort peukert Effekt und je nach Grad der akzeptierten Schädigung durch zu tiefes entladen) so ca. 500-800Wh an Energie. Das Gewicht Deiner Kiste schätze ich auf 30kg?

      Vergleichbare Energiemengen kann man mit LiFePO4 Akkus für ca. 8kg speichern und mit Lithium-Ionen-Akkus mit ca. 4-5kg (mit letzteren lassen sich wegen des Spannunsgbereichs der Einzelzellen von 3,0V bis 4,2V aber 12V Verbraucher schlecht betreiben, 24V ist besser umsetzbar mit 7 Zellen in Serie).

      Wenn es aber eher darum geht, die Kiste vom Keller in die Wohnung oder ins Auto/Wohnmobil zu tragen, dann ist der Bleiakku schon ok und auch billiger...
    • Cephalotus schrieb:

      Wenn es aber eher darum geht, die Kiste vom Keller in die Wohnung oder ins Auto/Wohnmobil zu tragen, dann ist der Bleiakku schon ok und auch billiger...


      Genau das war das Argument was mich letztlich zur Nassbatterie getrieben hat. Das System ist halt Gewichtsbedingt nicht für "schnelle" Stellungswechsel geeignet sprich mehrere Stellungswechsel pro Tag und ohne Fahrzeug.

      Das System sollte natürlich trotzdem transportabel sein sprich für das BOV geeignet sein und da machen 10 Kg mehr dann nichts aus.

      Auf dauer ist aber ein wechsel zu LiPo bzw. generell Lithium-Ion doch sinnvoller nicht nur wegen dem Gewicht sondern auch wegen der reelen Entladetiefe und Zyklenfestigkeit.

      Der Preis ist aber natürlich ein Totschlagargument, zumindest jetzt noch...

      Das Gewicht Deiner Kiste schätze ich auf 30kg?


      Fast ;) Das Gesamtgewicht der Kiste liegt bei ungefähr 23 Kg.
    • Ob das transportabel sein muss - schwierige Frage. Alltagssituationen fallen mir weniger ein, wenn man nicht gerade im Schrebergarten ein wenig Party-Musik machen will.

      Geht es um einen SO, wäre es dann vielleicht eine Option, sowohl zu Hause als auch am SO billige, schwere Batterien zu lagern und im Fall der Fälle nur das Solar-Panel sowie die benötigten Anschlüsse, Kabel und Geräte mitzunehmen? Die Batterien im SO würden dadurch natürlich lange unbenutzt herumstehen, ich weiß nicht, ob die davon Schaden nehmen. Jedenfalls würde man sich so den Großteil der Schlepperei sparen und könnte das alles sogar auf einen Fahrrad-Anhänger packen (neben anderem Kram).

      Für zu Hause ist eine kleine Insel-Solar-Anlage auf jeden Fall super, würde ich mir auch gerne irgendwann mal bauen. Ein Stromausfall, der nur meine Straße betrifft, lässt mich trotzdem noch mein Handy laden. Ich kann mindestens offline einen Laptop betreiben (mindestens eine gewisse Zeit). Ich kann Akkus aufladen für LED-Lampen oder für einen Wecker (denn zur Arbeit muss man pünktlich kommen). Und wenn man am Ende nur etwas über Elektrik-Grundlagen gelernt hat, ist es das meiner Meinung nach schon wert.
    • Josef schrieb:

      Ob das transportabel sein muss - schwierige Frage. Alltagssituationen fallen mir weniger ein, wenn man nicht gerade im Schrebergarten ein wenig Party-Musik machen will.


      Derzeit hab ich nur kleine auch im Rucksack tragbare Notstromsysteme zum Nachladen von USB Geräten und AA Akkus (und ein Netbook). Damit decke ich aber schon viel ab im Bereich Licht, Radio, Funk, Kommunikation, Unterhaltung, UV Wasserdesinfektion usw...

      Für ein leistungsstarkes System ggf mit 230V Sinuswechselrichter kann ich mir u.a. in der Krise vorstellen:

      Betrieb von Kompressor-Kühlgeräten
      Betrieb von leistungsstarkem 230V Werkzeug (leistungsstarke Akkugeräte sind sicher praktischer aber halt auch wesentlich teurer)
      Betrieb von Pumpen (Hochwassergebiet, wobei da die Akkukapazität vermutlich recht schnell erschöpft ist)
      Betrieb der Heizungsanlage für wenigstens ein paar Stunden pro Tag
      Betrieb von leistungsstarken Funkgeräten (sofern vorhanden, hab ich nicht)

      Mein Plan ist einen großen 48V Akkupack für mein schnelles s-Pedelec zu bauen (13s8p Zellen Panasonic NCR18650PF mit über 1kWh nutzbare Kapziät, theoretische Dauerlast von ca. 4kW und ca 6kg Gewicht). Hier wäre der hauptnutzen eben der im Fahrzeug als Antriebsakku für längere Strecken und der zwietnutzen dann als Notfallakku. Ich könnte theoretisch sogar mit dem rad an die Stelle X fahren und dort Strom zur Verfügung stellen. Mit dem aufgebockten Hinterrad hätte man sogar einen Tretkurbelgenerator dabei, aber mehr als 100W el. Leistung schafft man auf Dauer kaum zu treten.

      Für eine Pumpe bei Hochwasser könnte es reichen, wenn sich mehrere Leute abwechseln. Für Kleingeräte definitiv....

      Die meisten Bauteile inkl der Zellen hab ich schon hier, was bisher noch fehlt ist die Zeit zum Zusammenlöten und die richtige Idee fürs Gehäuse (muss ja an einem 45km/h schnellen s-Pedelec gut halten)

      Hier bekommt man gute und preiswerte Li-Ionen Akkus in 18650er Bauform. Man muss aber wissen was man tut, wenn man die zusammen lötet: eu.nkon.nl/

      Für 12V Systeme sind LiFePO4 besser, z.B. auf litrade.de/shop/ da hat sich die letzten Jahre aber im Preis leider wenig getan.

      Auch den 48V Sinus Wechselrichter hab ich noch nicht. Für eine Notfallausrüstung will ich eigentlich auch nicht das billigste Modell aus China nehmen, die vermeintlich guten sind aber schwer und sehr teuer. Hat da jemand einen Tipp?

      Ich dachte bisher an die hier, aber die Kosten sind schon hoch: fraron.de/wechselrichter/reiner-sinus/48v-auf-230v/

      mfG
    • Also Grundlegend sage ich dazu:

      Hut ab. Was Elektrotechnik angeht, hat es seinen Grund, warum das ein eigenes Studienfach ist ;)

      Zum Zweiten, Gedanken zur Anlage:

      Definitiv gute Wahl/Investition.
      Eine tragbare Inselanlage erlaubt dir den Betrieb von modernen Geräten. Ohne die geht es heutzutage einfach nicht. Wir sind halt nicht mehr im Mittelalter. Strom ist der Grundbaustein unserer Gesellschaft. Mag zwar keiner (lese: extrem wenige) wahrhaben, ist aber so.

      Sich also auch in einer Krise selbstständig mit etwas notwendigem Strom zu versorgen gehört zum Aspekt des Preppens wie Nahrungsvorräte und BOB. Und ob es der Betrieb von Kommunikation ist, oder Werkzeug/Heizung, da sind einem schlussendlich nur die eigene Kreativität im Wege. (Wer mal wieder umzieht und alles mit Hand schraubt oder den Akkuschrauber nehmen kann... von der Bohrmaschine ganz zu schweigen, der wird wissen, welch ein Segen es sein kann, und welch ein Fluch, wenn man es nicht mehr hat)

      Eine Solaranlage ist natürlich wetterabhängig, klar, aber es bedarf keines weiteren Kraftaufwandes außer hinbringen und aufstellen. Die Idee mit Fahrrad ist zwar gut, aber für den Betrieb wirst du Energie, sprich Kalorien, sprich Nahrung, benötigen. Zu Beginn möglich, aber wenn sich diese Ressourcen dem Ende neigen wird man entweder seine Zeit mit Nahrungsmittelsuche verbringen und nicht Strom produzieren.
      Und wenn man jetzt nicht am Wasser ist (Bach/Fluss) wo man eine Wasserkraftanlage aufbauen kann (wenn das Equipment überhaupt dafür da ist), ist Solar noch das einfachste. Wind ist eine Option, ist auch Wetterabhängig, aber sicherlich nicht so einfach zu transportieren, aufbauen und handhaben wie Solarpanel.

      Transportable Inselanlage: Gute Sache, vor allem wenn du deine Wohnung/Haus aufgeben musst und die Möglichkeit hast, mit der Inselanlage zu verlegen.



      Jetzt zur Batterie selbst:

      Schwer und günstig ist besser als gar nicht. Ich habe selbst jetzt einen Li-Ionen Batterie im Motorrad installiert, nachdem die letztes Jahr neu gekaufte Blei sich verabschiedet hat. Ob das jetzt am defektem Ladegerät lag oder nicht, egal. Punkt ist: War tot, ich konnte nicht fahren, musste neu kaufen. Doof. Die neue ist aber um einiges leichter. Und das macht bei einer Rennmaschine schon was aus. Kostet auch mehr.
      Wenn die Inselanlage gedacht ist für den Betrieb bei sich oder mit dem BOV und am SO, ist sie so, wie sie ist, spitze.
      Klar leichter geht immer, aber wenn das Geld knapp ist, tut es das erstmal sicherlich.
      Vor allem ist es eine Grundanschaffung, wenn du dich dann für eine andere entscheidest, hast du ja die als Backup. Und das ist wichtig, nicht alles auf eine Karte zu setzen.
      Es gibt ja andere Solarladegeräte die für BOB gedacht sind fürs Handy, das hier ist einfach die männliche Version davon.


      Fazit:
      Ist sowas von Nutzem: OH JA.
      Ist es gerechtfertigt: OH JA.
      Transportable Inselanlage: Top Sache :thumbsup:


      Horrido

      P.S. magst du evtl mal auflisten, woher du beziehst und was das Ganze kostet ?
      Bereite dich auf das Schlimmste vor, denn genau dorthin geht die Reise.
    • Josef schrieb:

      wäre es dann vielleicht eine Option, sowohl zu Hause als auch am SO billige, schwere Batterien zu lagern und im Fall der Fälle nur das Solar-Panel sowie die benötigten Anschlüsse, Kabel und Geräte mitzunehmen? Die Batterien im SO würden dadurch natürlich lange unbenutzt herumstehen, ich weiß nicht, ob die davon Schaden nehmen.

      Kann da einer was zu sagen? Macht es Sinn, an einem SO Batterien lange Zeit unbenutzt zu lagern, oder lagrn die sich da kaputt?
    • Hallo

      Batterien haben auch eine kalendarische Lebensdauer. Sie "verschleißen" auch beim rumstehen. Außerdem haben gerade Bleibatterien eine Selbstentladung. Wenn sie also lange unbenutzt rumsteht ohne nachgeladen zu werden ist die Batterie schnell tiefentladen und somit unbrauchbar. Ich würde mal so auf maximal 6 Monate tippen bevor es kritisch wird. Selbst wenn eine Lademöglichkeit besteht und kein Strom entnommen wird hält eine Batterie auch nicht ewig.

      Eine andere Möglichkeit wäre es eine Batterie trocken zu lagern und erst bei Benutzung die Säure einzufüllen. Eine trockene Batterie sollte sich Jahre halten aber man sollte im Umgang mit Säure schon wissen was man tut.

      Ich würde gerade für den Ernstfall eher eine Bleibatterie nehmen als Lithium Ionen. Bei Lithium brauche ich eine gute elektronische Überwachung (BMS und Laderegler) welche teuer sind und bei einem Ausfall die Anlage Unbrauchbar macht. Lithium verzeiht auch kaum Fehler. Überladung, Tiefentladung oder sonstige Sachen außerhalb deren Toleranzbereich schädigt die Akkus enorm. Flüssige Bleibatterien dagegen sind recht robust. Keine Elektronik außer einem standart Laderegler und selbst dieser kann ausfallen ohne die Anlage lahmzulegen. Man kann ein Solarmodul auch direkt mit der Batterie verbinden. Solange man die Spannung im Auge behält und das Solarmodul trennt wenn die Batterie voll ist. Auch ein Überladen und Tiefentladen zerstört so eine Bleibatterie recht selten. Sie verringert zwar die Lebensdauer aber führt nicht zu einem Totalausfall. Gegen Blei spricht eigentlich nur die Energiedichte pro Kg und die Lebensdauer. Wobei man für den Preis eines 100Ah Lithiumakkus schon einige gleich große Bleiakkus kaufen kann. Solange die Preise für Lithiumakkus nicht deutlich sinken sehe ich da keinen Vorteil drin wenn ich keine sehr hohe Energiedichte brauche.

      AGM und Gelbatterie sind da ein wenig empfindlicher als flüssige Bleibatterien was die Überladung angeht aber die hier gezeigte Batterie ist ja ne flüssige. AGM und Gel würde ich nur nehmen wenn ich sie an einem Ort aufstellen muss wo ich keine Belüftung realisieren kann.

      Preislich kann man natürlich die einzelnen Komponenten zusammensuchen. So grob würde ich mal auf 350-400Euro tippen wenn alles neu gekauft wurde. Wenn es wirklich billiger sein muss dann würde ich den Laderegler und das Solarmodul gebraucht kaufen. Dann dürfte man sich im Bereich 200-250Euro bewegen. Batterien würde ich nie gebraucht kaufen. Man kauft die Katze im Sack da man nie weiss was die Batterie schon mitgemacht hat.
    • Das Solarpanel hat nun auch 90% seines Endzustands erreicht.
      Jetzt fehlt nur noch der Deckel und die Lackierung und das gesamte System ist zu 100% Einsatzbereit
      Dateien
    • Josef schrieb:

      Du hast das Panel selbst gebaut? Kannst du da eine Anleitung für empfehlen?


      Das Panel an sich, also die Solarzellen, habe ich nicht selber gebaut/gelötet. Das habe ich schon fertig gekauft.

      Was ich gemacht habe, ich habe eine Bodenplatte und einen Holzrahmen gebaut und daran dann einen Griff zum tragen angebracht. Zudem noch ein Standbein damit ich das Panel im Winkel verstellen kann.
    • Also das Panel und die Anlage finde ich insgesamt echt TOP! Besonders gut finde ich, dass es eben flexibel einsetzbar ist und man es an den gewünschten (mehr oder weniger leicht) transportieren kann.
      Wie du selbst gesagt hast ist es auch für den Transport im BOV gedacht. Dabei stellt sich mir allerding die Frage, warum du den Laderegler außen montierst? Das ist für so ein wichtiges Bauteil dieser Anlage absolut nicht dir richtige Position. Wenn du schnell den BOV beladen willst, dann stößt man da ganz leicht mal an. Das kann auch in anderen Situationen leicht passieren. M.m.n. ist es am besten an der Deckelinnenseite aufgehoben. Dadurch ist es auch etwas Wassergeschützt. Wenn man es benutzt kann man ja den Deckel aufklappen, um zu sehen, wie der Akkustand ist oder man lässt in den Deckel noch eine Volt-Anzeige ein (Gibt's glaub ich relativ günstig bei Reichelt).

      Ich hoffe du verstehst was ich meine. Was sagst du denn dazu?

      Grüße
    • Über dieses Problem habe ich ebenfalls nachgedacht.
      In erster Linie habe ich den Laderegler außen befestigt, weil ich so die starren Kabel vom Solarpanel besser montieren kann. Ebenso ist es wesentlich einfacher Verbraucher an den Laderegler anzuschließen.

      Die Idee, den Laderegler an der Innenseite anzubringen, kam mir am Anfang auch in den Sinn habe es aber wegen den oben genannten Gründen dann doch nicht getan.

      Eventuell könnte ich den Laderegler mit einer Art Plexiglasgehäuse gegen Stöße sichern. Das ganze würde ich dann mit "Ponal" an die Holzkiste anbringen, hätte so den Laderegler vor Stößen und Witterung geschützt und kann trotzdem alles ohne Probleme anbringen und auch den Ladestand einsehen ohne den Deckel öffnen zu müssen.

      Was ich wohl an die Deckelinnenseite anbringen werde ist der Spannungswandler.

      Eine genaue Voltanzeige wird wohl auch noch dazu kommen.
    • Für alle, die nicht basteln wollen, gibt es von Goalzero die Yeti-Serie.
      Die Modelle haben alle einen integrierten (bei Defekt austauschbaren) Akku, Solar-Laderegler, 220V Inverter, USB und 12V Ausgang.
      Mit Adaptern kann man handelsübliche Solarpanels über MC4 Stecker anschliessen.

      Hier ein paar Infos (nach unten scrollen): goalzero.eu/product-category/powerpack/

      Ich habe nach langem Überlegen (ob Selbstbau oder Fertiglösung) im Frühjahr den Yeti400 angeschafft. Wer also Fragen zu den Modellen hat - immer her damit.
    • Ich habe mir mal eben schnell die Daten von dem Yeti angesehen. Bitte nicht die Daten von Amazon ranziehen denn diese sind jenseits jeglicher Realität. Laut Hersteller hat der Yeti 400 eine 12V AGM Batterie mit 33Ah. Einen Sinuswechselrichter mit 300W Dauerleistung, einen Laderegler und Anschlussdosen. Ansich ein schönes Design und alles in einem Gerät. Aber der Preis ist viel zu teuer. Hier kostet er etwa 460Euro ohne Solarmodul. Wenn ich den Yeti selber aus Einzelteilen aufbaue dann kostet es mich etwa 250Euro und da habe ich richtige Markenware mit jahrelanger Erfahrung dahinter. Keine Ahnung in welcher Qualitätsklasse der Yeti spielt aber fertige Produkte, welche nur in relativ kleiner Stückzahl hergestellt werden, sind immer recht teuer.

      Bedenkt aber bitte wie lange der kleine Akku des Yeti 400 überhaupt nur hält. Rein rechnerisch hat der Akku nur 396Wh Nennkapazität. Die entnehmbare Kapazität ist etwa 200Wh wenn der Akku wirklich gut ist und darauf ausgelegt ist. Klar reicht es für ein Handy, Tablet oder Laptop. Aber das bekomme ich mit viel weniger Geld auch hin. Bei einer Krise mit Stromausfall muss ich den Yeti über Solarmodule nachladen. Das muss leider nicht jeden Tag ausreichen. Selbst im Sommer gibt es Tage wo kaum Ertrag über die Solarmodule zu erwarten ist. Die Faustregel ist etwa drei Tage muss der Akku halten ohne nachladen durch Sonnenschein. Deshalb ist für mich der Yeti eher ein Spielzeug wie ne Powerbank fürs Handy. Die Anlage die BugOutSurvival hier zeigt ist wirklich das Minimum was man haben sollte.
    • Hi Hurricane,

      Deine Ausführungen sind komplett richtig, und für versierte Selbstbauer lässt sich diese Lösung günstiger realisieren.
      Ich habe mich dann aber doch für eine "All-in-One" Komplettbox entschieden, weil hier alles sauber und ordentlich verarbeitet ist und weil sie mir auch optisch gefällt.
      Wichtig ist in der Tat, dass man beim Yeti400 nur maximal 200 Wh entnehmen sollte, da ansonsten die Lebensdauer des Akkus extrem leidet. Ich habe über die vorhandenen PowerPole Anschlüsse (Andersson) deshalb direkt bei Kauf eine zweite, baugleiche Batterie parallel dazugeschaltet und kann nun tatsächlich 400 Wh entnehmen.
      Es gibt aber mit dem (zugegebenermassen sehr teuren) Beti 1200, da kann man 600 Wh bzw. 1200 Wh (bei zusätzlicher externer Batterie) entnehmen und der Wechselrichter reicht auch für Bohrmaschine & Co.

      Zu den Komponenten im Yeti400:
      Der Laderegler ist ein 10A MPTT-Regler. Dieser Regler sind in der Lage, die Panels immer in der optimalen Stromlage zu fahren und erreichen so eine etwas höhere Ausbeute als PWM-Regler.
      Der Sinus-Wechselrichter hat 400 Watt und kann kurzzeitig 100% Überlast, also 800 Watt Leistung abgeben. Standby-Verbrauch sind 7 Watt.
      Die verbaute AGM Batterie ist zyklenfest und relativ langlebig.
      Das Display informiert (wie bei einem guten Laderegler) über Ladezustand, entnommener und eingehender Leistung (in Watt), usw.
      Berücksichtigt man die Leistungsdaten der Komponenten, wird man wahrscheinlich eher nicht bei 250 EUR im Selbstbau landen, sondern eher leicht darüber.

      Ich nutze den Yeti täglich und entnehme im Schnitt 100 bis 200 Wh am Tag (Durchschnitt April bis heute, seitdem habe ich die Box). Im Winter wird dies logischerweise deutlich weniger werden - ich rechne mit 50 Wh im Durchschnitt. Meine Panels sind in Süd-Ausrichtung senkrecht angebracht, so dass im Winter die Ausbeute höher ist als bei flacher stehenden Panels. Diese Eckwerte kenne ich, da ich vorher eine kleinere Solarlösung (Selbstbau) mit gleichem Szenario 3 Jahre betrieben hatte.

      Im Notfall kann man das System auch mal "leersaugen". Ein Stromausfall über einige Stunden lässt sich so überbrücken, wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt, also auf:
      - Licht
      - Kommunikation (DSL-Box, Basis Schnurlostelefon)
      - USB-Geräte
      - 12V Geräte
      - evtl. Laptop

      Ich könnte bei mir sogar ohne Sonnenschein locker 2-3 Tage Stromausfall kompensieren, da ich aus Campingzeit noch eine sparsame 18l Kompressor-Kühlbox besitze, mein Laptop (Macbook 12") mit 40 Wh einen ganzen Tag durchhält und ich generell sparsame Geräte einsetze.

      Fazit:
      Ja, Selbstbau ist günstiger und man kann das System auch exakt(er) an seine persönlichen Anforderungen oder Szenarien anpassen.
      Ich hätte im Desaster-Fall noch ein weiteres Backup, nämlich mein Wohnmobil, welches immer vollgetankt vor der Tür steht. Dieses hat ein 70 Watt Panel auf dem Dach, 2 x 80 Ah Bordstrom (macht rund 1 Kwh entnehmbare Kapazität) und verfügt über einen 500 W Sinus-Wechselrichter von Studer (heute Steca) mit 0,3W Standby und einem sehr hohen Wirkungsgrad. Im Extrem-Extremfall kann ich das System über den Motor nachladen, mein Womo hat einen 20A Ladebooster verbaut.

      Ich dachte trotzdem, ich stelle den Yeti hier einmal vor, denn nicht jeder hat Lust oder Zeit selbst zu basteln und die Goalzero Sachen sind hochwertig und durchdacht.

      Kleine generelle "Warnung" ;) : Bei den meisten Sachen, die ich fürs "Urban Survival" und Prepping einkaufe, kommen preislich ganz oben aus dem Regal. Das kann oder will sich nicht jeder leisten. Ich bin erst kurz hier im Forum, aber ich habe schon gesehen, dass es hier - wie überall im Leben - vom Schüler bis zum Grossverdiener alles gibt, und ich finde es gut, dass jeder im Rahmen seines Wissens und seiner Möglichkeiten versucht, sich auf unvorhersehbare Dinge vorzubereiten.
      Ich möchte bei meiner Ausrüstung das bestmögliche haben und nutze die meisten Sachen auch im Alltag, so dass sich der Preis durch den entsprechenden Nutzen relativiert.

      LG
      sunseeker