So,
ich werde mal meine Erfahrungen mit dem Biwaksack von Carinthia beschreiben und Sinn oder Unsinn von Biwaksäcken beschreiben.
Bilder eines einfachen Sackes stelle ich später noch rein, wenn ich welche gemacht habe.
Wo war der Sack denn schon überall getestet worden?
Überall... von Wald und Wiese über Alpen bis Arktis und dann weiter gen Süden in die Wüste hat mich das Teil schon überall hin begleitet. Und ich habe es immer noch! Tropen auf jeden Fall noch in die Liste aufnehmen, aber da habe ich keine Zweifel seiner Wertigkeit!
Für was nutzt du ihn?
Hauptsächlich als Zeltersatz. Er wiegt rund 1kg ist groß genug für Schlafsack und gewisse Ausrüstung/Kleidung, zudem Nässeschutz, Windschutz, Isomatte/Isolationsschicht, Vektorschutz (Tierschutz/Insektenschutz).
Er dient mir in vielen Lagen einfach als weiterer Schutz gegen die Umwelt.
Was ist meine Einschätzung?
Gehört definitiv in meinen BOB und Third Line Bravo. Ohne das Teil wirds für mich persönlich recht ungemütlich. Machbar, aber Wahnsinn was für einen Komfort es bietet in so kleinem Packmaß. Natürlich geht es auch ohne oder mit einem Notsack, aber wenn es doch mal länger dauert... hilft auch kein Snickers mehr bei Löchern und Rissen und mehr.
Die arbeitsweise ist klar, Wasser von außen wird geblockt, Wasserdampf selbst kann aber entweichen nach Außen. So kommt es schon öfters vor, dass es von Innen Kondenswasser ist (wie beim Zelt), vor allem bei viel Feuchtigkeit im und um einen herum, wenn man also nasse Klamotten im Schlafsack trocknet.
Ich kann ihn Innen (Notunterkünfte, Zelte, usw) nutzen, ebenso wie einfach draußen auf dem Boden. Er macht damit eine extrem kleine Silhouette im Vergleich zu Zelten und/oder Tarps. Gut wenn man low profile möchte.
Selbst habe ich keine anderen Biwaksäcke gekauft, diejenigen, welche andere hatten war mit denen meist nicht so zufrieden im direkten Vergleich zum Carinthiamodell, einerseits war die Wasserdichtigkeit nicht so hoch oder das Material nicht so robust. Hier merkt man eindeutig den Unterschied. Ich hatte nie Angst, dass ich mir ein Loch reiße. Natürlich gilt hier: Weg von Feuer. Ist doch nur alles Plastik. Wer also sein Biwaksack mehr wie eine oder zwei Nächte nutzen möchte, der kann hier getrost zugreifen.
Ist es also die Eierlegende Wollmilchsau?
Jain. Ich besitze das "einfach" Modell, nicht Observer. Damit liegt der Sack auch ständig auf einem oder nicht weit weg vom Gesicht. Muss man abhaben können. Leute die in beengten Räuemen Probleme haben ist das sicher nicht angenehm.
Wenn man eine ungeschützte Stelle hat wird man die volle Wucht der Umwelt abbekommen, Regen/Wind, Staub usw. Hat keinen Raum um sich vor den Elementen zu verstecken und anzuziehen. Auch keine Apsis zum Kochen zB.
Für solche Fälle hat man in dem Falle entweder den Poncho gespannt, sich ein guter Unterschlupf gesucht/gebaut oder eben Pech gehabt. Es gab sicherlich Momente, wo ich mir ein vollwertiges Zelt gewünscht hätte. Bedenkt man aber, dass es Luxus ist und es auch so geht, wird die Situation auch erträglicher. Alles Auge des Betrachters. Nicht jedermanns Sache auf jeden Fall.
Der Neupreis ist auch sehr happig, vor allem weil die Konkurrenz teilweise 1/5 dessen kostet. Die Alternative für den begrenzten Geldbeutel: Gebraucht kaufen. Diverse Onlineshops bieten gebrauchte Ware an. Da gibt es welche, denen sieht man nicht an, dass sie überhaupt genutzt wurden (Robustheit!) und andere, die dann doch mehr gelitten haben und geflickt wurden. Da ist Gefühl und Glück dabei. Im Zweifel nochmal nachverhandeln und neuen zusenden lassen. Auch wenn die Ware nicht mehr den Topanforderungen des Militärs entspricht (Vorschriften) sind die immer noch gut. Wenn sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen, wird sowas gleich weggeworfen.
Pflege:
Wie bei vielen Goretex Produkten und Impregnierten Materialen hilft Wärme. Also in den Trockner damit und Hitze wirken lassen, das erfrischt die Schicht und ist oftmals besser als neu einsprühen. Dreck wenn möglich immer abbürsten, da dieser die Wasserschutzeigenschaften des Materials stark behindern kann und als Kältebrücke dienen kann. Ist natürlich nicht in jeder Lage immer realisierbar, klar, aber man sollte das wissen und im Auge behalten.
Fazit:
Ein Biwaksack sollte eigentlich immer in einem BOB Platz finden, vor allem in einem solchen Szenario ist er dem Zelt überlegen, da (mMn) flexibler einsetzbar. Für welchen man sich am Ende entscheidet hängt davon ab, wie viel man zu einem ausgeben kann und zum anderen, wie viel man von erwartet. Ist es wirklich nur für den BOB Fall (24-72h), denke ich, wird man mit günstigen Modellen auch fahren können, nutzt man es beim Trekking über Woche(n) hinaus, ist es definitiv wert, in mehr zu investieren.
Wer noch Fragen zu hat, bin ich gerne bereit sie beantworten.
Horrido
ich werde mal meine Erfahrungen mit dem Biwaksack von Carinthia beschreiben und Sinn oder Unsinn von Biwaksäcken beschreiben.
Bilder eines einfachen Sackes stelle ich später noch rein, wenn ich welche gemacht habe.
Wo war der Sack denn schon überall getestet worden?
Überall... von Wald und Wiese über Alpen bis Arktis und dann weiter gen Süden in die Wüste hat mich das Teil schon überall hin begleitet. Und ich habe es immer noch! Tropen auf jeden Fall noch in die Liste aufnehmen, aber da habe ich keine Zweifel seiner Wertigkeit!
Für was nutzt du ihn?
Hauptsächlich als Zeltersatz. Er wiegt rund 1kg ist groß genug für Schlafsack und gewisse Ausrüstung/Kleidung, zudem Nässeschutz, Windschutz, Isomatte/Isolationsschicht, Vektorschutz (Tierschutz/Insektenschutz).
Er dient mir in vielen Lagen einfach als weiterer Schutz gegen die Umwelt.
Was ist meine Einschätzung?
Gehört definitiv in meinen BOB und Third Line Bravo. Ohne das Teil wirds für mich persönlich recht ungemütlich. Machbar, aber Wahnsinn was für einen Komfort es bietet in so kleinem Packmaß. Natürlich geht es auch ohne oder mit einem Notsack, aber wenn es doch mal länger dauert... hilft auch kein Snickers mehr bei Löchern und Rissen und mehr.
Die arbeitsweise ist klar, Wasser von außen wird geblockt, Wasserdampf selbst kann aber entweichen nach Außen. So kommt es schon öfters vor, dass es von Innen Kondenswasser ist (wie beim Zelt), vor allem bei viel Feuchtigkeit im und um einen herum, wenn man also nasse Klamotten im Schlafsack trocknet.
Ich kann ihn Innen (Notunterkünfte, Zelte, usw) nutzen, ebenso wie einfach draußen auf dem Boden. Er macht damit eine extrem kleine Silhouette im Vergleich zu Zelten und/oder Tarps. Gut wenn man low profile möchte.
Selbst habe ich keine anderen Biwaksäcke gekauft, diejenigen, welche andere hatten war mit denen meist nicht so zufrieden im direkten Vergleich zum Carinthiamodell, einerseits war die Wasserdichtigkeit nicht so hoch oder das Material nicht so robust. Hier merkt man eindeutig den Unterschied. Ich hatte nie Angst, dass ich mir ein Loch reiße. Natürlich gilt hier: Weg von Feuer. Ist doch nur alles Plastik. Wer also sein Biwaksack mehr wie eine oder zwei Nächte nutzen möchte, der kann hier getrost zugreifen.
Ist es also die Eierlegende Wollmilchsau?
Jain. Ich besitze das "einfach" Modell, nicht Observer. Damit liegt der Sack auch ständig auf einem oder nicht weit weg vom Gesicht. Muss man abhaben können. Leute die in beengten Räuemen Probleme haben ist das sicher nicht angenehm.
Wenn man eine ungeschützte Stelle hat wird man die volle Wucht der Umwelt abbekommen, Regen/Wind, Staub usw. Hat keinen Raum um sich vor den Elementen zu verstecken und anzuziehen. Auch keine Apsis zum Kochen zB.
Für solche Fälle hat man in dem Falle entweder den Poncho gespannt, sich ein guter Unterschlupf gesucht/gebaut oder eben Pech gehabt. Es gab sicherlich Momente, wo ich mir ein vollwertiges Zelt gewünscht hätte. Bedenkt man aber, dass es Luxus ist und es auch so geht, wird die Situation auch erträglicher. Alles Auge des Betrachters. Nicht jedermanns Sache auf jeden Fall.
Der Neupreis ist auch sehr happig, vor allem weil die Konkurrenz teilweise 1/5 dessen kostet. Die Alternative für den begrenzten Geldbeutel: Gebraucht kaufen. Diverse Onlineshops bieten gebrauchte Ware an. Da gibt es welche, denen sieht man nicht an, dass sie überhaupt genutzt wurden (Robustheit!) und andere, die dann doch mehr gelitten haben und geflickt wurden. Da ist Gefühl und Glück dabei. Im Zweifel nochmal nachverhandeln und neuen zusenden lassen. Auch wenn die Ware nicht mehr den Topanforderungen des Militärs entspricht (Vorschriften) sind die immer noch gut. Wenn sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen, wird sowas gleich weggeworfen.
Pflege:
Wie bei vielen Goretex Produkten und Impregnierten Materialen hilft Wärme. Also in den Trockner damit und Hitze wirken lassen, das erfrischt die Schicht und ist oftmals besser als neu einsprühen. Dreck wenn möglich immer abbürsten, da dieser die Wasserschutzeigenschaften des Materials stark behindern kann und als Kältebrücke dienen kann. Ist natürlich nicht in jeder Lage immer realisierbar, klar, aber man sollte das wissen und im Auge behalten.
Fazit:
Ein Biwaksack sollte eigentlich immer in einem BOB Platz finden, vor allem in einem solchen Szenario ist er dem Zelt überlegen, da (mMn) flexibler einsetzbar. Für welchen man sich am Ende entscheidet hängt davon ab, wie viel man zu einem ausgeben kann und zum anderen, wie viel man von erwartet. Ist es wirklich nur für den BOB Fall (24-72h), denke ich, wird man mit günstigen Modellen auch fahren können, nutzt man es beim Trekking über Woche(n) hinaus, ist es definitiv wert, in mehr zu investieren.
Wer noch Fragen zu hat, bin ich gerne bereit sie beantworten.
Horrido
Bereite dich auf das Schlimmste vor, denn genau dorthin geht die Reise.