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Früherkennung von Hochwasser

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    • Früherkennung von Hochwasser

      Guten Morgen,

      ich mache mir seit einigen Tagen Darüber gedanken wie man am besten Hochwasser frühzeitig erkennt. und ab wann man handeln sollte.

      Um eine Situation mal zu umreißen, Der Juli war sehr warm aber aber auch so nass wie lange nicht. im August Hat es bis jetzt Täglich geregnet Teilweise mit Starkregen um die 25-35L/m² . Der Rhein z.b. Hat ein riesiges einzugsgebiet, und ist auch jetzt schon zielich "voll". Die Böden sind gesättigt mit Wasser. Wir müssen mit immer mehr Unwettern und Regenfällen rechnen.

      Welche Möglichkeiten habe ich um ein Hochwasser rechtzeitig vorherzusehen?
      Natürlich kann ich die Offiziellen Kanäle wie des Deutschen Wetter Dienst verfolgen, das Wetter für die nächsten Tage verfolgen. ggf noch den Flusspegel in den Städten Flussaufwärts beobachten, ein "plötzlicher anstieg" weist auf eine Hochwasserwelle hin. die in wenigen Studen in Meiner Stadt sein kann.


      Wie Schütze ich Mich?
      Kellerfenster dicht verschließen, Türen abdichten. Gelagerte Lebensmittel in höhere Etagen umlagern. ggf Nottoiletten, Anschlussbrücken. und Gummistiefel bereitstelle. Trinkwasservorräte auffüllen. Notbeleuchtung, und Signalelemente Bereitstellen und überprüfen.

      Muss / Kann ich Flüchten? Wohin? ins Auffanglager? zu Familie Freunden bekannten?
      Habe ich Zeit um Wertsachen zu sichern (PC / TV / Dokumente)?

      Wie Helfe ich mir Selber weiter, wenn der Keller volläuft?
      Fange ich das abpumpen an? Warte ich bis zum Höchststand? Helfe ich bei der sicherung der Straße / der Region bringe ich mich dabei ggf selbst in Gefahr?

      Ihr seht in diesem Thema spielen extrem viele relativ spezielle Fragen eine Rolle. Wie bereitet ihr euch vor? Wie erkennt Ihr gefahren in diese richtung. Oder Sagt Ihr euch: ich Wohn weit genug von einem Fluss weg. Ignorriert ihr Extremhochwasserlagen (bsp. Elbe 2002)?

      Ich freue mich schon auf eure gedanken und ausführungen.
      DON'T PANiC

      Man sollte immer wissen wo sein Handtuch ist.

      ~Douglas Adams / Per Anhalter duch die Galaxis


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    • Hmm.

      Also wir hatten letztes Jahr den Keller voller Wasser. Was ich daraus gelernt habe...

      Es ist egal ob man in der Nähe eines Flusses wohnt oder nicht. Bei uns ist nur ein Bach in der Nähe und der ist 200 Meter Bergab von uns entfernt, der tut also nichts.

      Ich würde mal sagen zur Früherkennung wäre es nicht schlecht wenn man z. B. die App des deutschen Wetterdienstes auf dem Handy hat. Da wird man gewarnt sollte ein Unwetter bevorstehen. Ansonsten bleibt als Alternative noch die eigene Messung. (Wie viel ist schon runtergekommen?) Das wäre ja nichts für mich. :D

      Wie gesagt, letztes Jahr war der Keller überschwemmt. Dieses Jahr standen wir kurz davor, das Wasser kam sogar schon aus dem Abfluss. Das Erste was wir gemacht haben: Alles was auf dem Boden stand auf Stühle oder einen Tisch gestellt oder nach oben gebracht. Es ist dann im letzten Moment aber doch zurückgeflossen.

      Wir haben dann, als der Keller voll war (letztes Jahr) und kein Wasser mehr rein kam angefangen zu pumpen. Einmal mit einer Pumpe und parallel dazu haben zwei Staubsauger mit denen man Wasser "aufsaugen" kann. Immer wenn die voll waren mussten wir eben in den Garten und sie ausleeren. Hinterher musste man eben noch putzen.. :/ Man muss fairerweise sagen dass es aufgehört hatte zu regnen bis wir die Sauger und die Pumpe bereit hatten. Ich denke nicht dass mein Vater gewartet hätte, sondern direkt angefangen hätte zu pumpen um das Wasser und somit den Schaden möglichst niedrig zu halten.

      Sollte es wirklich so weit kommen dass man flüchten muss dann werden die Betreuungsdienste wohl Auffanglager bereitstellen. Die haben zum Teil auch ganz tolle Möglichkeiten. Aber grundsätzlich würde ich sagen: Mitnehmen was wichtig ist und geht.

      Die BoB, wichtige Papiere (wenn die nicht in der BoB sind...), wichtige Medikamente vielleicht eine kleine Decke usw. Natürlich ist man da begrenzt. Das muss man wohl in der jeweiligen Situation für sich selbst entscheiden.

      Übrigens: Man kann auch Haustiere mit ins Auffanglager bringen! :thumbsup:

      Okay. Ich hoffe der Post war halbwegs hilfreich.

      Grüße :)
    • Vorweg möchte ich erstmal sagen, dass ich mir wegen Hochwasser an meinem Wohnort noch nie Gedanken gemacht habe und auch nicht muss (?), da die beiden nächsten Flüsse beide ca. 15km weit entfernt sind und sich dazwischen einige "Berge" von bis zu 450m üNN (Wohnort ca 100m üNN). Wenn hier also das Hochwasser ankommt, dann ist das Elbe-Hochwasser eine übergelaufene Badewanne dagegen.

      Wenn man in einem hochwassergefährdeten Bereich wohnt, sollte man sich auf jeden Fall mit dem Thema ersthaft auseinander setzen und sich verschiedene Szenarien überlegen und auf Basis dessen Strategien entwickeln, was man im Fall eines bestimmten Szenarios tun muss. Hier spielt u.a. zum einen die Vorwahnzeit und auch die wohnliche Situartion eine bedeutende Rolle. Wenn ich Hausbesitzer bin muss ich an bedeutend mehr Sachen denken, als wenn ich irgendwo nur zur Miete wohne. Um hier nur mal ein Beispiel zu nennen.
      Was die materiellen Wertgegenstände, wie PC, TV usw angeht, so muss sicherlich von Szenario zu Szenario entscheiden, ob Zeit ist, diese zu retten oder nicht. die wichtigsten Dokumente sollte man ja sowieso immer griffbereit haben.
      Grundsätzlich denke ich aber schon, dass die nötigen Maßnahmen bei einem natürlichen Hochwasser gut zu durchdenken sind. Grundsätzlich tritt so ein Hochwasser ja auch nicht plötzlich ein, wie etwa ein Reaktorunfall o.a. Terroristische Anschläge auf Staumauern etc. hier mal ausgenommen.
    • Also,
      Besonders schwere Überschwemmungen oder Fluten können von Tieren vorausgeahnt werden. Wie z.B bei dem Tsunami 2004 in Indien. Dort sind die Elefanten auf den Berg geflüchtet um nicht von der Welle getroffen zu werden. Der Hund meines Großvaters wollte auch mal einige Zeit lang nicht im Garten bleiben und hat herumgeheult und wollte unbedingt mit nach Hause und paar Tage später gab es Hochwasser und der Garten stand unter Wasser.
      Jedenfalls Tiere können Katastrophen vorausahnen, wie mit einem extra Sinn. Kurz vor Vulkanausbrüchen fliehen die Tiere ja auch, z.B beim Ausbruch des Mount St. Helens.
      Jedenfalls kann man sich, meiner Meinung nach, relativ sicher sein, dass etwas schlimmes passieren wird, wenn die Tier, nicht nur die Haustiere, fliehen oder sich ungewöhnlich verhalten.
      Das wäre jetzt das was mir zur Früherkennung von Hochwasser einfällt, obwohl man sich auch nicht immer auf die Tiere verlassen kann.
      Manchmal merken die Menschen nicht, was direkt vor ihren Augen passiert !
    • Vollgelaufene Keller müssen nicht zwangsweise mit Hochwasser einher gehen.

      Vor 14 tagen erst hat es saumaßig bei uns geschüttet & das Wasser ist nur so den Hang hinabgeflossen. Wäre nun der Gulli vor unserem Kellerfenster verstopft gewesen (mein Ex-Vermieter hat da Monate lang sein Gartenunkraut & sonstigen Straßenabfall reingestopft :cursing: ), hätten wir auch einen vollgelaufen Keller gehabt ohne das ein Fluß od ein Bach daran schult gehabt hätten. Glücklicherweise haben wir jetzt einen neuen :thumbsup: Vermieter mit Weitblick & die Stadt hat dieses Frühjahr alle Gullis leeren & reinigen :thumbup: lassen.

      Du siehst also @Aterus, daß einem der Keller auch anders absaufen kann.

      Aber was man gegen Hochwasser tun kann:

      - Wenn man in einem Hochwassergefährdeten Gebiet wohnt, demensprechendes Sperrmaterial für den Eigenbedarf bunkern. Absperrblasen, Dichtkissen etc ...

      - Lebensnotwendiges erst gar nicht im Keller lagern.

      - Pumpen hat auch dann nur einen Sinn, wenn nicht mehr Wasser reinläuft als man rauspumpen kann.

      - Automatische Hochwasserschutzschieber (od wie die Dinger heißen) im Abwasserbereich einbauen od einbauen lassen. Es Gibt da verschiedene Typen.

      - Wenn man nicht direkt selber betroffen ist, natürlich den anderen helfen. Ist doch klar.

      So, mehr fällt mir gerade auch nicht ein. Vieles haben ja auch schon meine Vorschreiber erwähnt. Schon komisches Thema ... im Sommer über Hochwasser diskutieren.
      Gruß mogusch

      not all those who wander are lost - grin and bear it.
    • Das beste ist wohl bei Bezug oder Kauf der Wohnung/Haus sein Gehirn
      einfach einzuschalten und vorher zu schauen, ob man in einem
      Hochwassergebiet ist. Und wen es so sein sollte einfach vom Kauf oder
      Miete abzusehen ...
      Das Hochwasserrisiko wird doch wohl nicht das einzige Kriterium für die Wahl des Wohnsitzes sein?

      Ein Fluss oder generell gewässer können auch Vorteile mit sich bringen. Gerade wenn SHTF ist man nah an einer Wasserquelle und kann sich damit sogar Strom erzeugen wenn es ein fließendes Gewässer ist...
    • mogusch schrieb:

      Vollgelaufene Keller müssen nicht zwangsweise mit Hochwasser einher gehen.

      Vor 14 tagen erst hat es saumaßig bei uns geschüttet & das Wasser ist nur so den Hang hinabgeflossen. Wäre nun der Gulli vor unserem Kellerfenster verstopft gewesen (mein Ex-Vermieter hat da Monate lang sein Gartenunkraut & sonstigen Straßenabfall reingestopft :cursing: ), hätten wir auch einen vollgelaufen Keller gehabt ohne das ein Fluß od ein Bach daran schult gehabt hätten. Glücklicherweise haben wir jetzt einen neuen :thumbsup: Vermieter mit Weitblick & die Stadt hat dieses Frühjahr alle Gullis leeren & reinigen :thumbup: lassen.

      Du siehst also @Aterus, daß einem der Keller auch anders absaufen kann.


      Das ist mir bewusst und habe schon zweimal bei meinen Eltern miterlebt, dass es so stark geregnet hat, dass die Kanalisation es nicht mehr geschafft hat.
      Das ist für mich aber kein Hochwasser, sondern "nur" ein abgesoffener Keller. Ist auch ärgerlich, aber lange nicht so schlimm, wie wenn sich Straßen zu Flüssen verwandeln. :)
    • Das Thema ist ja jetzt schon ein bisschen älter, aber ich will trotzdem mal meinen Senf dazu geben. Hochwassergefahr gibts ja immer wieder…

      Ich versuche meine Antwort einigermaßen gegliedert zu halten und hoffe, dass sie nicht zu lang wird.

      Wie kann man Hochwasser rechtzeitig vorhersehen?

      Wie schon erwähnt wurde, ist nicht Hochwasser gleich Hochwasser. Ereignisse, bei denen wir mit Schäden und Gefahren durch Wasser rechnen müssen kann man meiner Meinung nach in drei Kategorien einteilen:
      „klassisches Hochwasser“,
      „Blitzhochwasser“ und
      „Kanal-Hochwasser“.

      Im Prinzip besteht noch die Gefahr, dass auf einem Fluß treibendes Eis den Abfluss an Brücken oder ähnlichem versperrt. Ich lasse das aber außen vor, da die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering ist. Selbst wenn es mal so viel Eis gibt sind die Abwehrmaßnahmen so leicht möglich, dass ich hier kein Problem sehe. So etwas passiert nicht „von jetzt auf gleich“, sondern langsam. Dann kann man einfach mit einem Bagger eingreifen oder im schlimmsten Fall größere Eisschollen einfach sprengen. Dazu hat man oft Tage, mindestens jedoch Stunden Zeit.

      Unter „klassischem Hochwasser“ verstehe ich ein Wasserschadenereignis, wie wir es regelmäßig an Rhein, Mosel, Neckar und weiteren Wasserstraßen beobachten können beziehungsweise konnten, denn die Hochwasserschutzmaßnahmen sind gerade am Rhein doch sehr ausgereift mittlerweile. Dabei steigt der Pegel der Flüsse verhältnismäßig langsam und vorhersehbar. Meistens entstehen sie durch Schneeschmelze im Frühjahr zusammen mit ausdauernden Regenfällen in den Einzugsgebieten der Flüsse. Besonders gefährlich sind daher feucht-warme Frühlingswetterlagen nach schneereichen Wintern.

      Kleinere Zuläufe zu den großen Flüssen treten hauptsächlich, aber nicht nur, dann über die Ufer, wenn sie einerseits schon ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben und andererseits das Wasser nicht mehr an die größeren Flüsse „abgeben“ können, also ein Rückstau entsteht.

      Zur Vorhersage sollte man also schon im Winter ein Auge auf die Schneemengen haben und im Frühling Regenfälle, Temperaturen und Pegelstände im Auge behalten.

      Die Schadensschwere und Eintrittsgeschwindigkeit sind dabei auch abhängig von der „Naturnähe“ der Gewässer und von technischen Hochwasserschutzmaßnahmen. Ein Fluß, der sich in seine Auen ausbreiten kann, ist in der Lage deutlich mehr Wasser aufzunehmen als ein „eingemauerter“ Fluß. Am Rhein sind die Behörden zum Beispiel auch in der Lage gezielt Dämme zu Überflutungsgebieten zu öffnen um Pegelspitzen abzuflachen. Ich wohne an einem Bach, der kaum tief genug ist um darin zu ertrinken. Trotzdem hat er die Innenstadt schon öfter über einen Meter tief überflutet. Heute bestehen große, teils unterirdische Auffangbecken, die seit Jahrzehnten Pegelspitzen so abfangen können, dass es kein Hochwasser mehr gab.

      Durch das langsame Auftreten und die vielerorts vorhandenen Schutzmaßnahmen sind solche Hochwasser also ziemlich gut vorhersehbar und handelbar.

      Als „Blitzhochwasser“ bezeichne ich ein Hochwasser, das durch extreme Starkregenereignisse entsteht. Beim Blitzhochwasser treten Flüsse und/ oder Bäche über die Ufer, ähnlich einem klassischen Hochwasser. Die Auswirkungen sind jedoch oft regional und betreffen tendenziell kleinere Flüsse oder Bäche und sind so schnell weg, wie sie gekommen sind. Sie können aber, wie das Elbe-Hochwasser 2001 (oder 2002?) gezeigt hat, auch große Flüsse betreffen und lange andauern. Dem Blitzhochwasser gehen meist sehr regenreiche Zeiten vorweg, so dass die Böden gesättigt sind und kein Wasser mehr aufnehmen können und damit ihre Funktion als Zwischenspeicher verloren haben. Theoretisch könnten auch sehr lange Trockenperioden die Böden so austrocknen, dass sie kaum noch oder kein Wasser mehr aufnehmen können, was jedoch in unseren Breitengraden zur Zeit noch nicht auftritt.

      Die Gefahr wird größer, wenn zusammen mit dem Starkregen Stürme auftreten, oder der Bach- beziehungsweise Flußlauf durch „ungepflegte“ Gebiete mit Baumbestand führt, wo viel Treibgut aufgenommen werden kann, dass dann Brückendurchflüsse versperrt.

      Die Vorhersage ist hier schon deutlich schwerer, wenn nicht sogar unmöglich. Zu beobachten wäre die allgemeine Wetterlage in den Einzugsgebieten der entsprechenden Flüsse und Bäche, der Grundwasserstand in den selben Gebieten und die Wetterwarnungen. Problematisch ist, dass ein Leerräumen möglicherweise betroffener Etagen kaum möglich ist. Man müsste bei jeder Möglichkeit eines Starkregens agieren und würde kaum noch etwas anderes tun.

      Das „Kanal-Hochwasser“ ist dem Blitzhochwasser recht ähnlich in der Entstehung, ausschlaggebend ist nämlich Starkregen, dem häufig, wenn auch nicht immer, längere Regenperioden voraus gehen, die wieder die Aufnahmefähigkeit der Böden mindern. Gerade in urbanen Gebieten muss das wegen der vielen versiegelten Flächen jedoch nicht sein. Die Unterschiede zum Blitzhochwasser liegen aber darin, dass beim Kanal-Hochwasser der Starkregen direkt über der betroffenen Region stattfindet und Flüsse und Bäche nicht oder kaum über die Ufer treten. Die Schäden entstehen in der Hauptsache dadurch, dass die Wassermenge die Kapazität der Kanalisation überfordert und es so zu einem Rückstau kommt. Das Wasser drückt also zurück in die Häuser. Möglich ist aber auch, dass Wasser auf dem Boden abläuft und zum Beispiel über Fenster in den Keller oder Türen in das Haus läuft.

      In Bezug auf Vorhersage ist das Kanal-Hochwasser dem Blitzhochwasser gleichzusetzen.

      Wie schütze ich mich?

      Die Frage nach dem Schutz vor solchen Ereignissen ist nur schwer zu beantworten, nicht nur weil Wasser eine so große Kraft hat (beim Elbehochwasser sind Stahlbeton-Brücken mitgerissen und an massiven Häusern Wände eingedrückt worden, so dass sie unter dem Wasserdruck teilweise zusammengebrochen sind), sondern auch weil die Lebens- und Wohnsituation ausschlaggebend ist.

      Trotzdem versuche ich ein paar Tipps zu geben.
      Keller und evtl. Erdgeschoß leer räumen
      Fahrzeuge auf höher gelegenes Gebiet bringen
      Ausrüstung prüfen/ bereitstellenRadio
      Nottoilette
      Gaskocher
      Wärme
      Essen und trinken
      Gummistiefel, Wathosen (Anglerhosen)
      Feuerlöscher/ Material zur Bekämpfung von Entstehungsbränden
      Kommunikation sicherstellen (Notsignale mit Nachbarn absprechen, eventuell im Vorfeld bei Gemeinde/ Feuerwehr anfragen)
      BOB bereithalten, wichtige Unterlagen packen (am besten zusätzlich wasserdicht verpackt)
      Aufforderung zur Evakuierung unbedingt Folge leisten! Eventuell rechtzeitig um eine Notunterkunft bei Freunden/ Verwandten/ Bekannten kümmern, wenn ihr nicht in ein Notlager wollt.
      Nebenbei: Katastrophenschutz, Polizei und Militär verfügen in Deutschland über (mehr als) ausreichend Einsatzmittel um euer Eigentum vor Diebstahl und Vandalismus in einem solchen Fall zu sichern – und diese werden auch eingesetzt! Soll heißen: Die Gefahr von einem Einbruch ist dann wohl geringer als sonst.
      Tiere in Sicherheit bringen!
      bauliche Maßnahmen, wie:Keller als weiße oder schwarze Wanne (wasserdicht; nicht nachrüstbar)
      wasserdichte Schächte für Kellerfenster
      Bauweise mit Souterrain (Erdgeschoß ein Halbgeschoß nach oben versetzt)
      Rückschlagklappen gegen Rückfluss von Wasser aus der Kanalisation
      Heizöltanks mit entsprechenden Sicherungen

      Bei einem nur als Stauraum genutzten Keller würde ich zusätzlich darauf achten, dass Regale und Schränke aus Kunststoff sind und so viel wie möglich in wasserdichten Kisten verpackt wird. Kunststoffregale können im Keller verbleiben, nach einem Hochwasser einfach reinigen und wieder verwenden. Die wasserdichten Kisten werden sicher nicht dauerhaft Schutz gewähren, aber wenn man nicht alles verliert, hat man schon viel gewonnen
      Wer Sandsäcke sagt muss auch Sand sagen. Von beidem braucht man viel, Sand in Sandsäcken zu lagern funktioniert nicht so toll (Sandsäcke verrotten und dann hat man nur noch Sand). Je nach zu erwartender Maximalhöhe des Hochwassers Türen und eventuell Fenster durch Metallplatten sichern, eventuell kann man auch wasserfeste Holzplatten nehmen – dazu ausreichend Silikon bereithalten.
      falls euer Stadtteil häufig von „Kanal-Hochwasser“ betroffen ist während um euch herum alles trocken bleibt zusammen mit anderen Anwohnern die Gemeinde in die Pflicht nehmen, dass die Kanäle erweitert werden oder unterirdische „Puffer“ angelegt werden
      Mit normalen PKW auf keinen Fall durch Hochwasser fahren! Kritisch kann es schon werden, wenn das Wasser bis zum Unterboden reicht, denn moderne KFZ ziehen die Luft für den Motor oft sehr tief an. Auch mit Geländewagen sollte man wissen, was man macht und die Strecke kennen, denn aus 40 cm Wassertiefe können in einer Senke ganz schnell 60 cm werden ohne dass es auffällt. Für die meisten Geländewagen ist das dann schon zu viel.
      zum Schluß der wichtigste Tip: beim BBK gibt es jede Menge Informationen!
      Ich bin keine Signatur. Ich mache hier nur sauber. :)
    • Flüchten? Wohin? Wertsachen?

      Flüchten würde ich nur, wenn es gar nicht anders geht. Ein Hochwasser kann man „aussitzen.“ Problematisch wird es, wenn man in einem nicht vom Hochwasser betroffenen Gebiet arbeitet und der Arbeitgeber die eigene Anwesenheit erwartet. Dann muss man eine Lösung finden. Oft werden aber Hochwasserstege angelegt oder der Katastrophenschutz bringt einen auf trockenes Gebiet. Hat man da sein Auto stehen ist das wiederum kein Problem.

      Wie oben erwähnt würde ich Aufforderungen zur Evakuierung jedoch unbedingt Folge leisten.

      Eine Option sind Lager, die dann eingerichtet werden. Sinnvoller ist es jedoch, wenn man eine andere Option hat. Wer will schon in einer Turnhalle auf einem Feldbett wohnen? Ich habe da ja noch den Vorteil, dass ich schlafe wie ein Stein und eher alle anderen vom Schlaf abhalte, aber schön ist das auch nicht – wahrscheinlich werde ich dann erschlagen. ;)

      Wertsachen (Bargeld) würde ich in ein Lager nur bedingt mitnehmen. Wer von euch Gold oder Silber gebunkert hat, der kann das wahrscheinlich einfach zurücklassen, Edelmetall wird von Wasser ja nicht schlecht. Sonstige Wertsachen hoch lagern bei Freunden/ Bekannten unterbringen oder im schlimmsten aller Fälle auch irgendwo Lagerfläche oder eine Garage anmieten.

      Selbsthilfe

      Sollte zur Selbsthilfe gegriffen werden? Ganz klar: Jain.

      Unbedingt sollte versucht werden Hab und Gut im Vorfeld so gut wie möglich zu schützen. Stichworte: bauliche Maßnahmen, wegräumen. Nachbarschaftshilfe ist ebenfalls angebracht. Zum Beispiel Warnungen bei plötzlicher Änderung der Lage. Falls die Telefone ausgefallen sein sollten, sollte man auf seine Nachbarn achten – braucht jemand Hilfe, muss eventuell der Rettungsdienst alarmiert werden?

      Möglich ist auch, sich an die Behörden zu wenden und nachzufragen, ob man helfen kann beziehungsweise konkrete Unterstützung anbieten. Zum Beispiel: Ich habe einen PickUp und könnte Sandsäcke und sonstiges Material transportieren. Bei Bedarf erreichen Sie mich so und so. Oder: Ich habe ein Boot/ einen LKW/ einen Bagger/ eine starke Tauchpumpe/ weiß wie man Sandsäcke verbaut/ bin Amateurfunker…

      Sinnvoll ist es hier sicherlich in hochwassergefährdeten Gebieten im Vorfeld schonmal mit der Gemeinde oder der Feuerwehr zu reden.

      Immer sollte beachtet werden, dass Hochwasser, auch wenn bei klassischem Hochwasser „nur etwas Wasser in den Straßen steht“, sehr gefährlich ist. Beispielsweise können Kanaldeckel angehoben worden sein, so dass man in den Schacht fallen und ertrinken kann, auch wenn das Wasser nur knietief ist. Ich habe bei einem Einsatz mal Wathosen getragen, die ein winziges Loch hatten. Ich habe es ignoriert, bis ich aus dem Wasser wieder raus wollte, waren die Wathosen aber bis zum Mitte des Oberschenkels mit Wasser voll gelaufen. Ich konnte mich kaum noch bewegen! Wäre ich nicht durch meine Kameraden gesichert gewesen, hätte ich die Hosen bestimmt so richtig voll gehabt. ;)

      Trägt man solche Hosen und stolpert, so dass das Wasser oben rein läuft, kann man unter umständen kaum noch aufstehen. Bootsfahrer währen überrascht, wie stark die Strömung sein kann. Unsere THW- Mehrzweckboote des alten Typs hatten 40 PS Außenbordmotoren, die mit der Strömung auf dem Rhein im normalfall leichtes Spiel haben. Bei Hochwasser kann man den Bug in die Strömung drehen, Vollgas geben und fährt dann eben etwas langsamer rückwärts. Auch läuft man immer Gefahr, dass man sich an Treibgut oder Hindernissen unter Wasser das Boot oder die Schraube beschädigt. Man darf hier also nie alleine unterwegs sein.

      Wirklich sinnvoll ist die Selbsthilfe nach dem Hochwasser. Das erste woran man denkt sind sicher Pumpen. Ich würde keine Pumpe kaufen, jedenfalls nicht als erstes, die in der Lage ist den Keller zügig leer zu bekommen. Diese Pumpen sind nämlich, da wirklich sinnvoll nur wenn man ein Aggregat hat oder die Pumpe mit Motor ausgerüstet ist, verhältnismäßig teuer. Und selbst dann brauchen sie einen ganzen Tag für das, wofür zB die Pumpen der Fachgruppe Wasserschaden/ Pumpen nur eine Viertel Stunde brauchen. Selbst wenn man eine leistungsstarke Pumpe hat, mit dem Abpumpen sollte man erst beginnen, wenn kein Schaden am Haus durch das Abpumpen droht.

      Kleinere Pumpen helfen sicher bei Kanal-Hochwasser.

      Was ich für sinnvoll erachte sind „Wassersauger“. Diese sollten entweder automatisch abschalten, wenn sie voll sind oder über eine kleine Pumpe verfügen, die das Wasser aus dem Behälter abpumpen. Warum so etwas? Ein vollgelaufener Keller ist eine Schadenslage, die den Einsatz von Feuerwehr oder THW rechtfertigen. Deren Pumpen können aber das Wasser nicht vollständig aus dem Keller befördern. Der kleine Rest, der dann bleibt, ist aber keine „Katastrophe“ mehr. Und deswegen verfügen die Kat-Schützer nur über sehr wenige oder gar keine Möglichkeiten dieses restliche Wasser heraus zu befördern.

      Was auch zu überlegen wäre ist eine Gerät zum trocknen des Hauses. Zwar sollte man ein Haus meines Wissens nicht zu schnell trocknen, aber beschleunigen kann man es, denn je länger die Wände nass bleiben umso mehr Schaden können sie nehmen.

      Selbsthilfe kann aber zum Problem werden, wenn man beziehungsweise viele irgendwo aufschlagen und dann von den Hilfskräften beschäftigt werden wollen. Am besten mit was "coolem". Soll heißen: Nicht unbedingt aufdrängen, nicht "enttäuscht" sein, wenn es nichts zu tun gibt und vor allem das machen, was man aufgetragen bekommt.

      Selbstverständlich ist immer darauf zu achten sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

      Bekannte wurden vor kurzem Opfer von Blitzhochwasser. Sie leben in kleinen Gemeinde. Hilfe war hier vor allem notwendig, weil Mitbürger (Spaziergänger, "Gassigeher") regelrecht vor dem Hochwasser flüchten mussten. Diese Menschen mal für 'ne halbe Stunde / Stunde aufzunehmen sollte klar sein.

      Bei den Aufräumarbeiten wurde die Gemeinde alleine gelassen. Die örtlichen Feuerwehrleute waren alle selbst betroffen, vor allem war die Feuerwehr zu klein um viel machen zu können. Also organisierte man ein Nachbarschaftstreffen und stellte gemeinsam einen Plan auf, wie es weitergeht. Das haben die dort echt gut gemacht. Manche kochten im Vereinsheim für alle Helfer, andere kümmerten sich um die Abfuhr von Sperrmüll, andere schleppten die schweren Sachen auf die Straße, andere den Kleinkram und reinigten auch gleich, was zu reinigen war und einige kümmerten sich darum, dass alles für die Versicherung richtig dokumentiert wurde.

      Wenn das Wasser geht, gehen oft (nicht immer) auch die Einsatzkräfte und dann ist man oft auf sich alleine gestellt. Hier wird meiner Meinung nach am meisten Nachbarschaftshilfe gebraucht.

      So… das war jetzt ein haufen Zeugs… ich hoffe, damit ein wenig zu helfen.
      Ich bin keine Signatur. Ich mache hier nur sauber. :)