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Kommunikationsplan und Kanäle

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    • Kommunikationsplan und Kanäle

      Wichtiger Hinweis vorab:
      Das nachfolgende Thema ist sehr groß und beinhaltet viele Fragestellungen. Daher lest euch den Eröffnungspost bitte ausführlich durch und antwortet bitte nur vollumfänglich. Denn sonst gibt´s im Verlauf durcheinander. Es geht in diesem Faden NICHT um Funkgeräte oder Kommunikationsmittel!


      Hallo Communtiy,

      In Notfällen, Krisen und Katastrophen ist die Kommunikation oft eine der größten Herausforderungen. Sie ist jedoch entscheidend für die Koordination von Hilfe, die Sicherstellung der Sicherheit und das Aufrechterhalten von Kontakten zu geliebten Menschen. Ein gut durchdachtes Kommunikationssystem kann den Unterschied zwischen geordneter Koordination und Chaos sein.

      In diesem Thread möchte ich eine umfassende Diskussion darüber anregen, wie man die Kommunikation mit Familie und Freunden in Notfällen effektiv organisieren kann. Der Fokus liegt darauf, wie man sich auf mögliche Kommunikationsprobleme vorbereiten und Strategien entwickeln kann, um sicherzustellen, dass man in Krisensituationen in Kontakt bleiben kann.

      Themen, die ich mit euch abdecken möchte:

      1.Notfall-Kommunikationspläne:
      • Erstellung eines Kommunikationsplans: Wie erstellt man einen detaillierten Notfall-Kommunikationsplan für Familie und Freunde? Welche Informationen sollte dieser Plan enthalten (z. B. Kontaktpersonen, POC (Point of Contact), alternative Kommunikationskanäle)?
      • Kontaktlisten: Wie sollten Kontaktlisten organisiert und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass alle relevanten Personen erreichbar sind?
      2.Notfallkommunikation und soziale Medien:
      • Nutzung sozialer Medien: Wie können soziale Medienplattformen in Krisensituationen zur Kommunikation verwendet werden? Was sind die Vor- und Nachteile der Nutzung von Plattformen wie Twitter, Facebook oder WhatsApp während einer Krise?
      • Erstellung von Gruppen und Netzwerken: Wie kann man geschlossene Gruppen oder Netzwerke für Notfallkommunikation einrichten? Welche Tipps gibt es für die Verwaltung und Sicherheit solcher Gruppen?
      3.Kommunikationsstrategien für große Familien oder Gruppen:
      • Familien-Treffpunkte und -Koordination: Wie legt man sichere Treffpunkte und Koordinationsstellen fest? Welche Strategien helfen dabei, Familienmitglieder oder Gruppen in Krisensituationen schnell zu finden?
      • Zuweisung von Aufgaben und Rollen: Wie kann man innerhalb der Familie oder Gruppe Aufgaben und Rollen verteilen, um die Kommunikation zu erleichtern und die Effizienz zu steigern?
      Ich weiß viel Text und extrem viele Dinge in diesem Thema aber ich lade euch dennoch alle ein, eure Tipps und Vorschläge o zu den oben genannten Punkten zu teilen.

      Wenn noch Fragen sind, nur zu !

      Grüße Südprepper
      Wer anderen hat voraus gedacht, wird jahrelang erst ausgelacht - Begreift man die Entdeckung endlich, so nennt sie jeder selbstverständlich (Wilhelm Busch)
    • Hi,

      in er Hoffnung ich hab deinen Eingangspost richtig verstanden.

      ich würde erstmal zu Punkt 2 antworten:
      • Nutzung sozialer Medien: Natürlich unter der Prämisse, dass die sozialen Medien noch funktionieren / erreichbar sind würde ich folgende Vor- und Nachteile sehen:
        • Vorteil: Der Kommunikationskanal ist asynchron, heißt der Gesprächspartner muss seine aktuelle Tätigkeit nicht unterbrechen und kann auch später antworten (Vorteil gegenüber Telefonie oder Funk)
        • Vorteil: Es gibt eine Empfangs- und Lesebestätigung (zumindest bei Messengern wie WhatsApp, Telegram, Signal, etc). (Vorteil gegenüber SMS)
        • Vorteil: Ist der Empfänger in einem Funkloch, kann die Nachricht später zugestellt werden (Vorteil gegenüber Telefonie oder Funk)
        • Nachteil: Die Vertraulichkeit der Nachrichten ist häufig eher fragwürdig. Man sollte bei solchen Diensten am besten immer davon ausgehen, dass jemand mit liest und sich dementsprechend verhalten. (Ich will natürlich nicht sagen, dass das tatsächlich so passiert. Das halte ich zumindest bei Gruppen von irgendwelchen Privatpersonen für unwahrscheinlich, aber die Möglichkeit sollte man im Hinterkopf behalten)
        • Nachteil: Fällt der Dienst oder das Internet doch noch aus, ist auch die darin stattgefundene Kommunikation unzugänglich. Wenn also über solche Dienste z.B. Dokumente geteilt werden, sollte man die immer herunterladen und nicht darauf vertrauen, dass die später noch zugreifbar sind
      • Erstellung von Gruppen und Netzwerken: Der offensichtliche Weg, der mir einfallen würde, wie man eine geschlossene und vertrauenswürdige (ich vermute, dies meintest du mit Sicherheit?) Gruppe erstellt ist, eine Ende-zu-Ende verschlüsselte Gruppe zu erstellen. Aber da gibt es leider viele Fallstricke, die mir einfallen:
        • Die Auswahl des Messengers:
          • Zumindest der Client sollte OpenSource sein. Ansonsten kann niemand prüfen, ob keine Hintertür eingebaut ist.
          • Das Verschlüsselungsverfahren für die Ende-zu-Ende Verschlüsselung sollte solide sein.
          • Der Messenger sollte es erlauben, die Schlüssel der einzelnen Endgeräte manuell zu prüfen. Z.B. indem ein neu in die Gruppe aufzunehmendes Gerät einen QR-Code anzeigt, welcher mit einem bereits vertrauenswürdigen Gerät gescannt wird. Ist dies nicht möglich, muss man leider wieder darauf vertrauen, dass serverseitig kein Unfug getrieben wird.
          • Der Messenger sollte die Möglichkeit haben, die Endgeräte eines Accounts zu wählen, die Zugang zur Gruppe haben sollen. Bzw. zumindest nicht automatisch einen Schlüsselaustausch für neue Endgeräte zu machen, so dass neue Endgeräte die Gruppe erstmal nicht entschlüsseln können.
          • Nice-To-Have: Der Messenger sollte es ermöglichen, glaubhaft abstreiten zu können, eine Nachricht verfasst zu haben (de.m.wikipedia.org/wiki/Glaubhafte_Abstreitbarkeit). Dies ist dann von Vorteil, wenn der Inhalt der Gruppe trotz aller Vorsichtsmaßnahmen öffentlich wird.
        • Die Endgeräte: Endgeräte sind eine der größten Gefahren für Ende-zu-Ende Verschlüsselung. Denn auf dem Endgerät liegen die Nachrichten in unverschlüsselter Form vor. Ist das Endgerät kompromittiert, ist die gesamte Ende-zu-Ende Verschlüsselung wirkungslos. Was ich hier empfehlen würde:
          • So viel wie nötig, so wenig wie möglich Endgeräte in der Gruppe teilnehmen lassen. Je mehr Endgeräte teilnehmen, desto höher ist der Angriffsvektor.
          • Wenn möglich (der Kostenfaktor ist hier nicht unerheblich) eigene Geräte nur für die Kommunikation verteilen und diese mit einem auf Sicherheit ausgelegten Betriebssystem ausstatten (z.B. GrapheneOS)
          • Wenn oberes nicht möglich ist: Prüfen ob das Handy alle Sicherheitsupdates hat, prüfen ob fragwürdige Apps installiert sind, ggf. das Handy erstmal auf Werkseinstellungen zurück setzen
          • Keine Fingerabdrücke/Face-ID oder andere biometrische Merkmale für den Zugang zum Handy nutzen. Diese lassen sich entweder fälschen (z.B. der Fall Touch-ID: ccc.de/de/updates/2013/ccc-breaks-apple-touchid) oder im Zweifel unter Zwang leicht umgehen.
        • Die Teilnehmer: Ist der Messenger und die Endgeräte sicher, bleibt letztendlich noch der Angriffsvektor über die Teilnehmer übrig. Dementsprechend würde mir folgendes dazu einfallen:
          • Neuen Teilnehmern die wichtigen Punkte, do's/dont's zum Umgang mit der Gruppe/den Endgeräten beibringen. (Eventuell könnten wir im Forum mal gemeinsam einen Leitfaden dafür entwickeln)
          • Teilnehmer bei denen der Aufenthalt unklar ist aus der Gruppe entferne



      Letztendlich sind meine Ideen zum Messenger natürlich eher eine Idealvorstellung. Es wird vermutlich schwierig, etwas zu finden, was alles ohne Abstriche umsetzt. Ich denke am ehesten würden hier vermutlich Matrix oder XMPP (mit OMEMO) dran kommen.
    • Zum Thema 1 Notfallkommunikation.

      Wenn Telefon, Mobilfunk und Internet nicht zur Verfügung stehen wird die Kommunikation beschwerlich.

      Es sollte also möglichst wenig kommuniziert werden und Pläne vorher möglichst klar kommuniziert werden. Dazu gehört auch Tagespläne zu machen und Aufenthaltsorte den Gruppenmitgliedern zu sagen und das schon im nicht-Kriesenfall, sodass wenn es zu einer Krise kommt, zumindest zu Beginn klar ist wer wo sein müsste.

      Beispiele für Kommunikation:

      Also z.B. Das eine UV Markierung am Briefkasten reicht das Teammitglieder wissen, dass man geflüchtet ist.

      Oder, dass ein Blinker an einem Baum, den anderen sagt, dass man bereits an der Stelle vorbeigekommen ist. Schlagwort „toter Briefkasten“

      Dann gibt es Kommunikation die so wichtig ist, dass sie bestätigt werden muss. Hier würden sich z.B. Boten anbieten. Schlagwort „Meldegänger“
      Auch für sehr komplexe neue Absprachen bietet sich dies an.

      Kommunikation kann auch über Printmedien erfolgen z.B. über Anzeigen oder Todesanzeigen.
      Z.B. wenn die Gruppe liest, dass Tante Erna gestorben ist, bedeutet dies das Famielie x nach Italien geflüchtet ist…
      Dafür muss vorher eine Verschlüsselung festlegen.
      Schlagwort „Verschlüsselung“

      Arten der Übermittlung die mir einfallen:
      Einige können nur ja nein, oder nur aktiv anzeigen andere können Inhalte direkt übertragen.

      Direkt von Person zu Person
      Lichtzeichen
      Markierungen
      Geräuschen
      Morsen
      Kabelgebunden (Feldtelefon)
      Funk
      Digitalfunk, Wifi und Handynetz
      Eigene Digitalnetze LoRa etc.
      Brief
      Brieftaube ggf. Heute Drohne

      Insgesamt muss man einfach näher zusammenrücken und man muss den anderen besuchen um etwas zu besprechen.

      Informationen werden aber deutlich länger brauchen und sich kaum kontrollieren lassen insbesondere von außerhalb der eigenen Gruppe.
      „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

      Henry Ford