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Auswandern Sammel Faden

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    • Auswandern Sammel Faden

      Moin,
      Ich beschäftige mich ernsthaft mit einer Auswanderung in die USA mit der ganzen Familie.

      Ich möchte gerne Infos von Leuten haben die ausgewandert sind, egal wohin, die es geplant haben aber dann doch nicht gegangen sind (und gerne auch warum) und natürlich auch ganz unverblümt Fragestellungen und Anregungen geben warum Auswandern grundsätzlich gut oder schlecht ist und in meinem Fall mit USA vielleicht gewisse Dinge zu beachten sind.
      Also nicht zurück halten mit sachlichen Fragen und Anregungen :)

      Mir ist bewusst dass dort bei weitem nicht alles Gold ist was glänzt, aber es ist auch nicht alles Grün und Leistung muss dort nicht bestraft werden.
    • Damit hatte ich mich vor fast 20 Jahren beschäftigt. Angedacht war nicht absolutes Auswandern, sondern 1/2 Jahr in D und 1/2 Jahr in Südamerika, bevorzugt Argentinien zu leben. Der Gedanke nahm solche Formen an, dass ich bereits begann spanisch zu lernen.

      Nein, wir sind immer noch hier. Erfreulicherweise konnte ich etliche Leute kennenlernen, die dort leben, bzw. jahrelang gelebt haben. Meine Empfehlung ist einfach. Man beachte und informiere sich genau über den schlichten Alltag. Eigentlich reicht es schon, sich oft und viel mit jenen zu unterhalten, denen der Alltag vertraut ist.
      Sämtliche Emotionen ausschalten und ganz ehrlich sich selbst gegenüber beurteilen, wie anpassungsfähig und veränderungsbereit man ist. Das Bewusstsein, dass nicht alles Gold ist was glänzt reicht nicht so wirklich.

      Vieles, was hier als Grund zum Auswandern dargestellt wird, ist in anderen Ländern nicht wesentlich anders, auch wenn man es so gerne glauben möchte.
      Und was als Vorteil erscheint, kann sich schlagartig als Nachteil erweisen. Ist es z.B. erlaubt, auf seinem eigenen Grund und Boden tun und lassen zu können, klingt das erstmal unglaublich befreiend. Probleme hat man erst, wenn der nächstgelegene Nachbar sich dadurch hochgradig nervtötend entwickelt.

      Von einem Bekannten, der nach Florida auswandern wollte, erfuhr ich, dass er seinen Plan aufgab, nachdem er 3 Monate bei einem Freund dort im Alltag lebte.
      Als Tourist ist alles sonnig, als Bewohner nimmt man auch den Schatten wahr.
    • Naja. Auswandern ist immer so ne Sache die man sich echt verdammt gut überlegen muss.
      Soweit ich weiß, gibt es 3 "Säulen" beim Auswandern, die einen helfen können:

      1. Sprache
      2. Arbeit
      3. Startkapitel

      1. Sprache:
      Die Sprache eines Landes zu beherrschen ist das A und O. So zumindest in den USA und auch in Kanada. Wenn du gut englisch sprichst und den dortigen Leuten mit Respekt entgegen kommst, wirst du respektiert. Ist ja nicht so wie hier in Deutschland

      2. Arbeit
      Naja dort drüben gibt es kein Sozialsystem wie bei uns wo du hier bei uns mit 0 Euros kommen kannst und nach einer gewissen Zeit Harz4 bekommst mit eigener Wohnung usw. Du solltest einen Job haben wo du weißt, dass du da in den USA auch längerfristig was hast. Kannte einen Kumpel, der war gelernter Bierbrauer, war dann für ein Jahr in den USA und hat dort in einer Brauerei gearbeitet. War sehr gefragt, hatte auch danach viele Angebote bekommen auch dort zu leben. Aber wegen seiner Familie konnte und wollte er nicht dort bleiben.
      Also wenn du einen richtigen Job hast bist du dort drüben gefragt.

      3. Startkapital.
      Ob das jetzt ganz zwingend Notwendig ist weiß ich nicht. Aber denke mal die Leute wollen wissen, ob du im Stande bist, dort dir gleich eine Immobilie zu leisten damit du dann an die Arbeit gehen könntest. Klar die Häuser bei denen sind in der Regel billiger als hier bei uns (weil sie hauptsächlich nur Häuser aus dünnen Spahnplatten haben) aber dennoch solltest du dir dort drüben Haus und Auto leisten können.
    • Wir selbst haben es kurz mal überlegt (Kanada) aber dann direkt wieder verworfen - wir wollten einfach nicht so weit weg vom Großteil der Familie getrennt sein. Und wirklich alle mitnehmen würde in unserem Fall leider nicht klappen. :)


      Freunde von uns sind dieses / letztes Jahr nach Schweden ausgewandert. Er war erstmal alleine dort und hat ein passendes Haus erworben und sie hat in der Zeit hier 2 Container und einen LKW fertig gepackt und kam dann 4 Monate später mit den Kindern nach. Sie sind jetzt mittlerweile alle dort, seit ca. 10 Monaten. Es ist wohl entschleunigter als bei uns, aber dort wo sie leben sehr sehr einsam. Für sie steht auch fest dass sie die nächsten 3-4 Jahre wieder zurück kommen werden.

      Ich denke also man sollte sich der sehr großen Veränderung sehr wohl bewusst sein, grade wenn man sehr gesellig ist und hier vielleicht auch in vielen Vereinen ist muss man damit rechnen dass man das vorerst nicht mehr hat…
    • Wir sind jetzt im 14ten Jahr in der Schweiz, sind 2008 rüber gegangen und haben es keinen Tag bereut.

      Eine Sache sollte Dir denke ich vorher bewusst sein: Eine Auswanderung macht etwas mit Dir. Das kann man ganz gut an den Rückwanderungszahlen sehen, die Leute, die gerne mal als "gescheitert" abgestempelt werden. In meinen Augen sind die Rückwanderer allerdings nicht gescheitert, sondern schlichtweg Opfer der Unflexibilität ihres Gehirns. Ich hab das mal so beschrieben: Entweder Du bekommst Heimweh, in welcher Form auch immer. Bewusst, unbewusst, eventuell auch anders geartete psychische Probleme, die letzten Endes dazu führen, dass Du wieder zurück gehst. Oder in Deinem Kopf werden ein paar Schalter umgelegt und Du bekommst etwas, das ich gerne mal als Fernweh oder Wanderlust bezeichne. Wenn Du Glück hast, ist dieses Gefühl an dem Ort an dem Du zuerst ankommst, befriedigt und erledigt. Ich kenne niemanden, der an seinem Ankunftsort sesshaft geworden ist. Sei es, dass sie im Zielland mehrfach umgezogen sind wie wir, sei es, dass sie von Hongkong in die USA gegangen sind oder vom Irak nach Dubai und von dort nach Kanada (das sind zwei Personen die ich persönlich kenne). Der Knackpunkt ist halt: Heimweh ist reversibel, Fernweh nicht, das bleibt dauerhaft.

      Ausserdem solltet Ihr Euch bewusst sein was Ihr wollt. Meine Motivation damals war, dass ich beruflich Gas geben wollte, meine Frau wollte ihr Ding weiter machen und etwas kürzer treten (80%), aber wir wollten auch beide grundsätzlich mehr Handlungsmöglichkeiten haben als Deutschland uns geboten hat. Gleichzeitig war ein Faktor, dass wir nicht völlig aus der Welt sein wollten.

      Euch sollte bewusst sein dass Ihr Euch in eine Achterbahn setzt. Ihr werdet mehr arbeiten, mehr tun, schneller und intensiver leben. Das ist nichts schlechtes wie ich finde, aber wer das noch nie erlebt hat sollte sich dessen bewusst sein. Hätte mir jemand vor 15 Jahren meinen Lebenslauf vor Augen gehalten wie er die letzten 14 Jahre war hätte ich dem besoffenen Trottel sein Bier weggenommen und ihn achtkantig rausgeschmissen weil er nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Kam aber so.

      Ihr solltet Euch auch überlegen, warum Ihr gehen wollt. Die Gründe sind immer sehr individuell, aber "Flucht" (Warum auch immer) ist immer ein schlechter Grund. Ja, man könnte durchaus sagen dass wir damals geflüchtet sind, ich persönlich sehe das anders, einfach, weil wir nach vorne geschaut haben. Eine Flucht ist immer eine Handlung die Dich aufgrund externer Reize aus deiner Komfortzone heraustreibt. Die Motivation muss aber von innen kommen.

      Das mal so grundsätzlich und philosophisch, weiter gehts in Teil 2...
      "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill
    • Teil 2:

      Idealerweise seid Ihr mit den Eigenheiten und Unterschieden da wo Ihr hin wollt schon vertraut. Damit meine ich nicht, ob jemand gerne komische Sachen trinkt oder Burger isst, ich meine potentiell fundamentale Unterschiede - oder Gemeinsamkeiten.
      Beispiel Schweiz: Ich habe schon oft gehört joo, ist ja auswandern Light, und es gibt ja nur kleine Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz. Grundfalsch. Die Denk- und Handlungsweise von Menschen wird von vielen Faktoren beeinflusst, direkt oder indirekt. Einer davon ist die Struktur des Staates, und da liegt auch der fundamentale Unterschied zwischen DE und CH. Während DE stark "von oben herab" organisiert ist (nicht wertend gemeint), ist es in der Schweiz genau umgekehrt. Und weil dieser Unterschied eben nicht offensichtlich ist, habe ich gute 8 Jahre gebraucht, um das zu kapieren. Mittlerweile ist meine Denkweise aber schon angepasst - einfach, weil ich Motivation und Hintergrund verstehe.

      Und dann kommen natürlich noch die anderen Faktoren:

      - Muss/Sollte ich mich im Zielland selbständig machen? Bin ich überhaupt dazu in der Lage, finanziell, vor allem aber im Kopf?
      - Spreche ich die Sprache? (Wird häufig überbewertet)
      - Wie ticken die Leute vor Ort? Ich kenne ein paar US-Bürger und stehe mit denen auch in Kontakt, und die waren bzw. sind alle schwerstens in Ordnung. Nichtsdestotrotz muss Dir bewusst sein, dass es vor Ort einen gewissen Prozentsatz an Leuten mit Dachschaden gibt. Der dürfte hüben wie drüben etwa gleich sein, aber die Amis lassens halt etwas mehr raushängen. Gilt natürlich nicht nur für die USA, sondern grundsätzlich für jedes Land.
      - Wo will ich wohnen? (Gebirge, Meer, grosse Stadt, kleine Stadt, Norden, Süden...)
      - Wo muss ich wohnen? (Krankenhaus in der Nähe, berufliche Einschränkungen, Schulen...)

      - Wie sieht es mit sozialer Absicherung aus? Krankenkassen? (Die Sache mit dem gefeuert werden von einem Tag auf den anderen ist so nicht ganz richtig)
      - Supermärkte? Produkte, ohne die ich nicht leben kann (Maggi)?
      - Gesetze bzw. Eigenheiten in der Gesetzgebung die man nicht mag? (In den USA gibt es z.B. keine Deklarationspflicht für Lebensmittelinhaltsstoffe)
      - Wie kontaktfreudig bin ich? Bin ich in der Lage, mir ein soziales Netzwerk aufzubauen? Wenn ja: Gilt das auch für meine Mitauswanderer? Wenn nein: Komme ich mit der Einsamkeit klar?
      Das waren jetzt mal nur die die mir so spontan eingefallen sind.

      Wenn wir mal wieder Flausen im Kopf haben machen wir erstmal Urlaub da wo wir es toll finden. N ganz normalen. Dann im Jahr darauf nochmal einen, dann aber schon konkreter. Auch mal wo helfen (Kirche, Tierschutz, Umweltschutz), mit den Einheimischen sprechen. Häufig bekommt man von denen überraschend ehrliche Antworten. Und, wie ich finde ebenfalls wichtig: Mit anderen Expats sprechen. Die haben meistens einen anderen Blickwinkel, filtern ihre Aussagen aber. Eine Expat- Krankheit scheint es zu sein, über die Eingeborenen in der Wahlheimat herzuziehen, das würde ich zu filtern versuchen.

      Achja:
      - Deutschland ist ganz cool, aber nix für mich. Ich komm auch nicht zurück.
      - Zurückgehen ist keine Schande.

      LG vom Strahlemännchen, das Auswandern toll findet
      "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill
    • Danke für die ausführliche Beschreibung.
      Ich denke auch dass zurück kommen kein Scheitern ist. Man muss schauen wo man glücklich wird.

      Also zum Hintergrund:
      Mein Arbeitgeber ermöglicht mir bis zu 5 Jahre mit "deutschem" Vertrag in USA mit angepasstem Gehalt zu arbeiten. Dennoch gelten viele USA Gepflogenheiten wie PTA und Urlaub etc. dann schon, aber ich kann 5 Jahrelang zurück kommen und bin schwerer kündbar wenn ich mich nicht sehr dumm anstelle.
      Da hat man genug Zeit zum testen.
      Problem sehe ich in unserem Haus. 5 Jahre leer stehen lassen ist doof. Vermieten aber auch, das Kapital im Haus gebunden wird ja auch benötigt für einen Neustart wenn man da nicht in 40qm leben möchte. Verkaufen und in 2 Jahren wiederkommen wäre schmerzhaft.

      Bevor wir gehen stehen erst Mal mehrere Wochen und Monate vor Ort arbeiten an. Da sammelt man ja schon einiges an Erfahrung.

      In Deutschland leben wir nun innerhalb von 10 Jahren am 5 Standort in 3 Bundesländern. Daher wäre der Ortswechsel selbst nichts ungewöhnliches, aber natürlich ist ein anderes Land noch etwas anderes als ein anderes Bundesland.
      Positiv wie negativ findet man auf beiden Seiten eine Menge.
      Aber als Erfolgsmitarbeiter (klingt hochnäsig, aber ich hab bisher echt was mit meinem Berufsleben erreichen können und habe VIEL Extraarbeit da rein investiert) habe ich das Gefühl dafür so stark bestraft zu werden, dass es sich faktisch nicht lohnt sich hier anzustrengen. Gefühlt wird jeder Euro den man mehr hat erst 50% versteuert, man fällt aus Subventionen raus und hat nachher auch nur mehr als andere wenn man sich privat gut Haushalten und wirtschaften kann.

      Mit der Voraussetzung in USA gut bezahlte Jobs bekommen zu können fällt das natürlich leichter als wenn ich dort auf Mindestlohn arbeiten müsste, keine Frage.

      Mein größtes Manko bisher ist der Ort, ich müsste nach New england. Wettertechnisch wären mir alle anderen Gegenden bis auf Alaska lieber.
      Jagdtechnisch (Hobby) ist USA auch grütze. Die Jagdsaison ist wenige Wochen im Jahr. Wildschwein in New England nicht verfügbar... Also ein dicker Minuspunkt.
      Das was dort ist ist für Big Game super, aber das tägliche Fleisch auf dem Teller kommt damit nicht einher.
      Muss ich mit leben wenn ich da hin will...

      Dinge die mich früher genervt hätten (keine Autobahn) sehe ich mittlerweile gelassener.
    • Also ich an Deiner Stelle würde das machen. Ist ja in der ersten Phase erstmal eher ein "Umzug des Berufs wegen". Wie Du schon geschrieben hast kannst Du direkt vor Ort alles mal anschauen und ausprobieren, da würden mich erstmal weder der Ort noch die Bedingungen dort (Hobbyausübrung) abschrecken.
      Ihr habt ja die Möglichkeit, von Eurem "Basislager" die Fühler auszustrecken und Euch z.B. in benachbarten Bundesstaaten umzuschauen wie es Euch dort so gefällt oder wie dort die Lebensbedingungen so aussehen. Bei extrem vielen Dingen kochen dort die Bundesstaaten ihr eigenes Süppchen.

      Ich persönlich würde das so anstellen dass ich einen gewissen Betrag an Erspartem mit rüber nehme und mit leichtem Gepäck reise, also nur das, was man an Klamotten so die erste Zeit braucht. Wohnung oder Haus mieten und gut. Das eigene Haus würde ich temporär und Jahresweise möbliert vermieten, verlängert wird immer nur ein Jahr und nach Absprache. So habt Ihr eine Basis wenn Ihr wieder zurück kommen solltet und kein juristisches Hickhack wegen Eigenbedarf etcpp. Normalerweise sollte sowas in Deutschland gehen. Und wenn Ihr Euch entscheidet zu bleiben könnt Ihr sämtliche Verfahren inklusive Hausverkauf in DE von vor Ort aus einleiten und ggf. auch begleiten/abschliessen. Es gibt z.B. Immobilienmakler, die auch die Verwaltung mit erledigen, das war uns eine riesige Hilfe.

      Und was den Erfolgsmitarbeiter angeht: Nein, klingt nicht hochnäsig. Bei mir liegt der Fall ähnlich. Man sieht viel zu oft, dass sich Leute die mehr tun könnten, auf dem Erreichten ausruhen oder einfach eine ruhige Kugel schieben. An sich finde ich das nicht verwerflich, wenn dann aber mehr oder weniger unverblümter Neid aus der Richtung kommt kann ich nur mit den Schultern zucken. Schliesslich bin ich z.B. noch 3 Jahre lang 3 mal die Woche bis 22:00 zur Uni gefahren UND hab das Studium auch selbst finanziert. Von nix kommt nunmal nix, und ich finde es legitim, dass Leistung unter anderem entsprechend vergütet wird.

      Einen Nachteil hat das Ganze allerdings für Dich: Ich hätte gerne ab und zu mal nen Bericht :D

      LG vom Strahlemännchen, das bei solchen Bedingungen schon auf gepackten Koffern sitzen würde
      "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill
    • USA ist toll, dort wird Leistung noch belohnt und nicht bestraft.

      Allerdings ein totaler Kulturschock für den Germanen was die Soziale Absicherung angeht.
      Alles muss man selber machen und auch , oh Wunder , bezahlen, ausser man hat nen echt tollen Job an Land gezogen.
      Dass man dort innerhalb von Sekunden gefeuert werden kann usw.
      Wenn man genug Kapital und ne tolle Ausbildung hat, voll toll.
    • Hab Familie in den USA und war öfters dort, vor allem in meiner Jugend. Das Spektrum der Kultur in den verschiedenen Staaten ist ja bekannt. Auf Europa bezogen reicht das wohl von Portugal bis Finnland.

      Aber ein Punkt hat mich immer gestört und vom Auswandern abgehalten: Das Bildungssystem. Und damit meine ich nicht nur die Qualität, die ja auch nach oben keine Grenzen kennt, sondern die Schubladen, in die die Kinder schon gepresst werden.
      Das ist für mich immer total konträr gegenüber dem Freiheitsgedanken gewesen, den ich mit den USA früher verband. Das wollte ich meinen Kindern nicht antun.
      Meine Erfahrung war, dass die verschiedenen Archetypen stark ausgeprägt und gefördert werden. Wer da nicht reinpaßt, hat ein großes Problem.

      Ohne Kinder wäre ich schon lage drüben, da es beruflich gar keine Probleme gäbe und damit auch die Absicherung gesichert.
    • Was genau stört dich an diesem Archetyp system?
      Ich empfinde es eigentlich genau andersrum.
      Hier muss man immer alles können und muss in nichts Experte sein. In den USA hast du aber ein Talent, das wird gefördert, darin bist du Experte und der Rest "ist egal"

      Sicherlich hat beides Schwachstellen aber wenn man sich alleine die Schuhe zubinden kann und sozial gesehen einen Kaffee bei Starbucks bestellen kann dafür aber der Fachexperte ist im Bereich molekularer Biochemie hat man beruflich sicher bessere Chancen als wenn man seine eigenen Schuhe nähen kann, Hobbybarista ist und Biochemie beim Mischen von Backzutaten endet :)
    • Hallo,

      biste jetzt schon rüber?
      Ich habe ein Jahr in Arizona gelebt und gearbeitet, habe also kleine Einblicke in das Leben in Az.
      Was ich jedoch auch so betonen muss, denn Az kann man nicht mit Eastcoast oder Westcoast vergleichen.
      Auch Maine oder die inneren Kornkammern wie Indiana haben einen andern Schlag an Leuten.
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    • Also ich will mal ganz ehrlich sein.

      Als ich letztes Jahr in München war, einen Kumpel besuchen, wir waren da auf einer kleinen Tour durch München. Also Marienplatz, Sendlinger Tor usw.
      Das Wetter hat gepasst und weil er sowieso mehr Bewegung wollte und das Wetter gepasst hat, sind wir viel zu Fuß unterwegs gewesen.

      Ich sags aber euch ganz ehrlich, so ich als Bayer: in München fühle ich mich total unwohl. Man hört auf den Straßen und den Plätzen kaum noch deutsch (und ich meine das keineswegs rassistisch nur um das klarzustellen)
      Sehr viele arabische und afrikanische Menschen sind da. Das wirkt auf mich echt befremdlich wenn ich da so durch die Straßen gehe.

      Habe so meine eigenen Gedanken darüber gemacht. Würde ich nicht auf den Land leben, glaube ich, würde ich echt mit den Gedanken spielen, auszuwandern, weil ich anfange, mich im eigenen Land unwohl zu fühlen.
    • Dorfkind schrieb:

      Was genau hat sich denn so furchtbar entwickelt?
      Das sind viele Punkte, um es kurz zufassen, ganz gravierend sind die Finanziellen Probleme und Insolvenzen die in Familie und im ebekannten Kreis eingeschlagenen haben, während und jetzt nach der Pandemie. Die steigende Preise machen es auch nicht leichter, wer weiß wie es sich mit den Banken jetzt entwickelt :/
      Kein guter Zeitpunkt für selbstständige oder die es werden wollen.
      Interessant war es zu sehen wie unterschiedlich die Pandemie abgelaufen ist in Norwegen im Vergleich zu Deutschland, während bei euch nach dem Winter alle krank, geimpft oder verstorben sind, und sich alle wegen Maske und Klopapier kloppen, war es bei uns alles soweit entspannt :whistling:
      Bars, Geschäfte, Kino alles offen.
      Was so die Maßnahmen im persönlichen Bereich angeht, das du Familie und Freunde nicht mehr besuchen darfst, nur noch zwei Haushalte, keine 30km vom Wohnort entfernt, nach 22 Uhr ausgangsperre.

      Abgesehen von der Wirtschaft und Pandemie ist für Familien die lange nicht so berauschend, es ist schwer kita Plätze zu bekommen, das Schulsystem ist am wanken, Lehrermangel, fragwürdiger Lehrplan, Mangel an Freizeit Aktivitäten, und wenn die Kids aus der Schule rauskommen, wartet auf sie die super zukunftsperspektive, Zeitarbeit und Mindestlohn oder porno Karriere auf onlyFans :wacko:
      Einfach im allgemeinen herrscht eine depressive Grund Stimmung im Land, viel Ideologie, Populismus, gespaltene Gesellschaft, Bombardierung durch Medien mit allmöglichen Zeitgeit Schwachsinn.
      Und wie bayer1988 oben schon geschrieben hat, hat sich die Situation in den Städten, rapide verändert das man sich dort nicht mehr richtig wohlfühlen kann, und das ist überall in den Großstädten der Fall, im ländlichenraum geht es noch, aber in Vergleich zu Norwegen wo alles etwas kleiner ist, ist Deutschland einfach dreckig, laut und gefährlicher.
      Und die Gesamte Situation wird sich auch so schnell nicht ins positive verbessern, was für mich einfach der Grund war unser Glück als Familie wo anders zu suchen.

      Klar man taucht Probleme aus Deutschland mit Problemen aus Norwegen, und nimmt auch seine eigenen Sorgen mit, und Nein! es ist nicht furchtbar in DE, aber am Ende des Tages, ist es hier einfach ein besseres Lebensgefühl.