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Eine Inflation überstehen

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    • Eine Inflation überstehen

      Wie komme ich durch die Zeit der erhöhten Inflation?

      Zu diesem Thema finde ich immer nur: Wie kann ich meine Finanzen retten, mein Vermögen sicher anlegen, in Aktien, Gold, Immobilien? Das meine ich aber nicht.

      Ich frage mich vielmehr, wie ich meine Dinge des alltäglichen Lebens finanziere, wenn die Preise weiter so steigen. Ich habe es eben wieder beim Einkaufen gemerkt, dass mich die Lebensmittel ca 30 % mehr kosten, als noch vor ein paar Monaten. Und mit Spritt, Gas und Strom ist es ja genau so.

      Ich verdiene aber nicht 30 % mehr Geld, es muss also irgendwo herkommen und ich rechne fest damit, dass die Preise noch weiter anziehen. Wie haben nicht wirklich viel erspartes, das das abdecken würde.

      Wir haben für uns schon festgelegt, nichts unnötiges mehr zu kaufen, sind auf ein Auto mit weniger Verbrauch umgestiegen, und werden im Sommer unsere Hühnerschar vergrößern und den Gemüsegarten erweitern. Ein holzofen soll auch noch her, um Gas zu sparen (Holz haben wir ausreichend), aber auch das kostet erst mal.

      Aber reicht das aus? Wir arbeiten beide Vollzeit, gehören zur Mittelschicht und sorgen für 3 Kinder. Ich habe Angst, dass wir uns durch die steigenden Preise irgendwann verschulden müssen.

      Wie geht es euch damit? Ist ein normales Leben bald nicht mehr finanzierbar?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Südprepper () aus folgendem Grund: Schriftgröße vereinheitlicht

    • Pinu'u schrieb:

      Wie komme ich durch die Zeit der erhöhten Inflation?

      Zu diesem Thema finde ich immer nur: Wie kann ich meine Finanzen retten, mein Vermögen sicher anlegen, in Aktien, Gold, Immobilien? Das meine ich aber nicht.

      Ich frage mich vielmehr, wie ich meine Dinge des alltäglichen Lebens finanziere, wenn die Preise weiter so steigen. Ich habe es eben wieder beim Einkaufen gemerkt, dass mich die Lebensmittel ca 30 % mehr kosten, als noch vor ein paar Monaten. Und mit Spritt, Gas und Strom ist es ja genau so.

      Ich verdiene aber nicht 30 % mehr Geld, es muss also irgendwo herkommen und ich rechne fest damit, dass die Preise noch weiter anziehen.


      Als erstes brauchst Du ja nicht 30% mehr Geld um Preissteigerungen für Lebensmittel und Energiekosten zu kompensieren, da Du ja nicht 100% des Einkommens dafür ausgibst. Gehen wir mal davon aus, dass aus 1000€ für diesen Posten 1300€ werden und setzen das ins Verhältnis zum Haushaltseinkommen, sieht die Welt schon etwas besser aus.


      Allerdings ist es natürlich trotzdem ärgerlich und wenn man mit seiner Finanzplanung schon ausgereizt ist, bzw. am Monatsende auf null, wird es natürlich eng.


      Letztlich bleiben dann nur zwei Stellschrauben:



      Ausgaben minimieren -> Da bleibt wahrscheinlich nur allgemeiner Konsum als Potenzial übrig.
      Man kann auf unnötige Dinge komplett verzichten und sein Einkaufverhalten bei der Produktauswahl ändern. Versicherungen auf den Prüfstand stellen, Mobilfunk und DSL Verträge checken, unnötige Mitgliedschaften kündigen. Dass ich meiner Familie den Urlaub streichen würde, glaube ich nicht. Allerdings macht es ja auch einen Unterschied ob ich ne FEWO in NL nehme oder das Wellnesshotel mit All-Incl auf den Malediven. Aber wenns darauf ankommt, muss er eben ausfallen.


      Einnahmen steigern -> Als Angestellter mit Überstunden oder Nebenjob, nach der Formel Zeit gegen Geld nur begrenzt möglich, neuer, besser bezahlter Job, ist zumindest ein Option. Allerdings nicht unbedingt einfach.


      Zudem kann man auf mögliche Entlastungen aus der Politik hoffen. Ob ich mich darauf verlassen würde... Eher nicht.

      Wie haben nicht wirklich viel erspartes, das das abdecken würde.


      Versuchen diesen Posten zu verbessern. Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not...

      Ist aktuell natürlich ein blöder Ratschlag... Sorry

      Wir haben für uns schon festgelegt, nichts unnötiges mehr zu kaufen, sind auf ein Auto mit weniger Verbrauch umgestiegen, und werden im Sommer unsere Hühnerschar vergrößern und den Gemüsegarten erweitern. Ein holzofen soll auch noch her, um Gas zu sparen (Holz haben wir ausreichend), aber auch das kostet erst mal.

      Aber reicht das aus? Wir arbeiten beide Vollzeit, gehören zur Mittelschicht und sorgen für 3 Kinder. Ich habe Angst, dass wir uns durch die steigenden Preise irgendwann verschulden müssen.

      Wie geht es euch damit? Ist ein normales Leben bald nicht mehr finanzierbar?


      Das ist glaube ich sehr individuell.



      Es gibt Menschen / Familien mit kleinem Einkommen welche gut klarkommen, sogar eine ordentliche Sparrate hinbekommen und ebenso welche, wo es monatlich 5-Stellig reinkommt und das Konto am Monatsende trotzdem rot ist.[/b]
      Wenn du die fragst, führen die auch ein "normales" Leben.



      Für uns, identische Familiensituation, bin ich erstmal entspannt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bloch ()

    • Moin


      Pinu schrieb:

      Wir haben für uns schon festgelegt, nichts unnötiges mehr zu kaufen
      viel mehr kann man also "Normalbürger" auch nicht machen.
      Evtl. wenn es die Zeit erlaubt ein zusätzlichen Nebenverdienst.
      Ansonsten bleibt nur sparsamer einkaufen.
      Teurer wird es sicherlich werden, wurde ja gestern schon angekündigt.

      Pinu schrieb:

      Wie geht es euch damit?
      -ich achte mehr auf Angebote
      -tanke immer am Abend nach 21 Uhr
      -spare bei meinen Hobbys
      -planbare Renovierung (Haus oder Garten) wurden erstmal verschoben oder werden selbst erledigt
      -bekomme jetzt Zigaretten aus Russland :D 31€ für eine Stange

      Sonstiges
      da ich es nur 900m zur Arbeit habe sind meine Benzinkosten zum Glück überschaubar.
      Vorauszahlung an die Stadtwerke wurde um 75% von mir erhöht, damit es bei der Abrechnung kein böses Erwachen gibt

      kleiner Tipp
      Handyverträge und Autoversicherung mal überprüfen habe nach Wechsel dadurch gut 100,-€ im Monat eingespart.
      Evtl. unnötige Versicherungen kündigen.
    • Ich denke, wenn Geld knapp ist, aber Ihr genug (Anbau)fläche habt, dann ist durch eigenen Anbau von Obst und Gemüse, sowie der Haltung von Hühnern eine gut Basis vorhanden. Wenn beide in Vollzeitbeschäftigung sind und die Kinder auch noch bespaßt werden müssen, macht es das nicht einfacher, aber auch nicht unmöglich.

      Beim Stromverbrauch kann man ordentlich sparen, indem man z.B. alle Leuchtmittel im Haushalt auf LED Technik umbaut, Standby Geräte über eine Master/Slave Steckdose ausschaltet, wenn sie ungenutzt sind etc.

      Die Preise werden vermutlich alle noch viel weiter anziehen.
    • Natürlich kann man da noch was machen.
      Das ersparte einsetzen um laufende Kosten zu minimieren.

      Z.b. der Holzofen zum Heizen. Wird im nächsten Winter noch teurer sein. Und schon stehen ca. 100€ mehr für Essen monatlich zur Verfügung.

      Regenwasser auffangen für Garten und Nutzvieh.

      Solarpanel aufs Dach (richtig, nicht nur Balkonspielerei, es soll ja effektiv stromkosten senken).

      Gartenanbau und Nutzvieh.

      Autark werden heisst auch sich von den Abhängigkeiten lösen. Was interessiert dich der Gas / Strompreis wenn du beides nicht beziehst ?

      Dein Erspartes bringt dir in 3 Jahren noch 60% des Wertes. Ein holzofen spart dir dann monatlich schon 150€...

      Das amortisiert sich schnell.

      Netter Nebeneffekt. Mit Holzofen, Regentonne und Anbaugarten hast du es auch im shtf erst mal warm, trocken, kein durst und kein Hunger...
      Mit Solar zudem noch Strom vorhanden.
      Da merkst du erst mal gar nicht wenn Preise weiter steigen.
    • Zuerst einmal, Überblick verschaffen wo das Geld hingeht.
      Dazu alle!!! Kontoauszüge von mindestens einem !!! Jahr. Nicht monatlich .
      Weil, ihr habt Ausgaben monatlich ( Strom, Kindergarten ect), vierteljährlich ( wahrscheinlich GEZ, evtl Autoversicherung) und jährlich ( wahrscheinlich Kfz Steuer, einige Versicherungen).
      Dann Einnahmen/ fixe Ausgaben in einer Tabelle überführen.
      Danach evtl Schulden abrechnen, Sparrate.
      Der klägliche Rest ist der mit dem ihr Arbeiten könnt. Mit oder ohne Inflation. Und ehrlich, ihr glaubt gar nicht, wie schnell sich so eine Tabelle ändert.
      Danach Budgetieren, das muß noch nicht perfekt sein. Erst mal nach Erfahrungswerten. Und, ehrlich, ihr glaubt gar nicht, wie oft man da daneben liegt.
      Der Rest sind Kürzungen ( Versicherungen die man eigentlich nicht braucht, Vereine zu denen man keinen Bezug mehr hat, Buchklubs ect ect). Kündigungen zum Beispiel von streaming ( wirken erst nach Ablauf der Kündigungsfrist).
      Umschichten, von diesem Budget ins andere, und Entscheidungungen die sich hoffentlich in der Zukunft als richtig erweisen.
      Für mich ganz einfach, wenn mir die Inflation die bunten Scheine aus der Tasche zieht, dann versuch ich die an anderer Stelle fest zu halten. Heißt, ich kann dann nicht in Urlaub fahren, oder ein neues Auto kaufen ect ect.

      Vor allem eines. Keine Konsumschulden machen.
      Ich sehe zwei Möglichkeiten. Entweder die Inflation explodiert oder die Zinsen explodieren.
    • Ich hab diesen Monat mal meine "persönliche Inflation" ausgerechnet, also Kosten mit den Kosten vom letzten Jahr verglichen. Dabei bin ich auf mehr als die offiziell angegeben Zahlen gekommen, aber nicht auf die von mir befürchteten 30% :P . Dabei herausgekommen ist, dass ich insbesondere im Bereich Energie und Lebensmittel auf rund 11% Mehrkosten komme für die gleiche Menge an Produkten und Ressourcen. Das ist schon ein ordentliches Paket. Unabhängig von der Inflation geben wir 30% mehr fürs Wohnen aus (Kredit statt Miete), das sind aber nur 7% unseres Einkommens. Also haben wir insgesamt 18% mehr Ausgaben als letztes Jahr.
      Ich schreib es hier mal in Prozent, weil ich keine Summen angeben möchte.

      Was hat das jetzt für uns zur Folge? Die Kosten übersteigen so tatsächlich unser Budget, was wir im Monat eigentlich zum Leben brauchen, daher mussten wir jetzt auf ein paar Dinge verzichten. Wir haben die Rate von Privat geliehenem Geld für die Sanierung reduzieren können (das ganze beruht zum Glück auf Vertrauen und nicht auf einem Vertrag). Wir mussten, wenn auch nicht gerne, einige Versicherungen pausieren. Das bringt jetzt ein gewisses Risiko mit sich, aber wir müssen ja auch noch leben können.
      Die zwei Punkte bringen uns schon 10% ersparnis ein. 5% wollen wir durch unser Einkaufsverhalten weiter einsparen. Wir kaufen nur noch Basics. Und wir haben gemerkt, wir viel Luxus wir eigentlich für normal gehalten haben.
      Die letzten Prozent kriegen wir mit Kleckerbeträgen zusammen, also Abos kündigen (Sport, Hundeschule, Aktion Mensch usw.). Auch das ist Luxus und geht ohne.
      Uns hat die Inflation also gut erwischt, aber ist noch irgendwie händelbar. Im Winter wollen wir noch Energie sparen, das steht ja schon in nem anderen Beitrag. Und nächstes Jahr wird dann wieder evaluiert, was uns die Maßnahmen so gebracht haben und ob noch mehr nötig ist.
      Im worst case haben wir noch die Option Bausparverträge zu kündigen (was bei der jetzigen Zinsentwicklung wirklich schlecht wäre) und noch mehr zu arbeiten ;(
      . Ich hoffe soweit muss es nicht kommen, 2x 100 % sollten doch echt ausreichen...
    • Ich habe einen Stufenplan, was wann passiert. Für dieses Jahr bin ich relativ sicher. Selbst wenn Lebensmittel noch um 300% steigen, werden wir nicht verhungern. Für die Nebenkostenabrechnung liegt Geld bereit. Urlaub ist bezahlt.
      Für das nächste Jahr und wenn es rapide abwärtsgeht, Auto abschaffen, keinen Urlaub buchen (hab ich dieses Jahr kurzfristig gebucht), Handyverträge sind alle prepaid, das letzte wäre dann Versicherungen zu kündigen.

      Hatte leider auch viele Jahre nicht finanziell vorgesorgt, daher nur etwas Edelmetall und Crypto als Notgroschen.

      Im Mietshaus sind leider die Grundheizkosten schon sehr hoch. Selbst wenn ich die Heizung auslasse, ist die Rechnung verdammt hoch, damit muss ich leider leben.
    • Konkrete Maßnahmen bei uns in den letzten Monaten:

      - Dach neu machen lassen - war für die Installation der PV Anlage sowieso notwendig. Jetzt kann im Dachgeschoss auch weiterer Wohnraum entstehen. Ob das Baumaterial für den Ausbau dann erschwinglich ist, steht auf einem anderen Blatt.
      - PV mit Speicher installiert (ist noch im Gange - aufgrund von Materialmangel verzögert). Sobald die Anlage in Betrieb geht, sparen wir bis zu ca. 70% unserer Stromkosten ein. Und das ohne Einspeisung und Abhängigkeit von einer Einspeisevergütung.
      - Baumaterial für viele, geplante Projekte bereits gekauft. Vom Erdkabel über Kleinkram (z.B. Schrauben) bis hin zum Geräteschuppen ist alles gekauft. Steht jetzt halt erst mal herum, wird aber nach und nach verbaut. Allein der Geräteschuppen kostet jetzt bereits 69 EUR mehr, als beim Kauf vor zwei Monaten (gerade gecheckt).
      - Lebensmittel auf Vorrat gekauft. Es muss nicht alles 10 Jahre haltbar sein, was regelm. verbraucht wird und locker ein Jahr hält, ist aus dem eigenen Lager jetzt schon viel billiger als neu gekauft.
      - Eigenes Fleisch (Geflügel) vom Hof. Da haben wir die "Produktion" in diesem Jahr ordentlich hoch gefahren, damit kommen wir locker über die Wintermonate. Mir hat es die Tage fast die Schuhe ausgezogen, als ich den Preis für Hähnchenbrust im Edeka gesehen habe. Klar, Bio - aber das war schon ordentlich:

      IMG_20220630_104039.jpg

      Im Prinzip haben wir ganz viel Geld ausgegeben und auch die Rücklagen dabei teilweise mitverwendet. Bei einer anhaltenden Inflation waren die ganzen Beschaffungen jetzt aber noch billig.
    • Ich ergänze das Thema mal mit dem Begriff "Hyperinflation". Die Inflation ist unangenehm, aber durchaus zu bewältigen. Wir mussten uns einschränken, können aber noch leben.
      Wenn die Preise jetzt weit über die 8 Prozent steigen, wie sieht es dann aus?
      Wenn Gas 8x so teuer wird, werde ich die Heizung von Notbetrieb wohl auf ganz aus stellen müssen, um nicht pleite zu gehen. Dann gibt es nur noch kaltes Wasser und ich hoffe, das Heizung und Haus keinen Schaden davon nehmen, wenn nur der Kamin heizt.

      Wenn die anderen Verbrauchsgüter, insbesondere Lebensmittel, auch ihre Preise verdoppelt, verdreifachen, verachtfachen, können wir sie ins nicht mehr leisten, in der Menge, in der wir sie brauchen. Wir haben unseren Notvorrat für maximal 3 Monate und unseren Garten, der uns Stand jetzt nicht ausreichend versorgen kann (ich arbeite dran).

      Ich kann alles kündigen, außer den Hauskredit, aber der wird im Preis nicht steigen. Alles andere wird dann unbezahlbar.
      Bei der letzten Hyperinflation haben die Leute gehungert. Welche Möglichkeiten gibt es heute, das besser zu bewältigen?
    • Pinu'u schrieb:

      Bei der letzten Hyperinflation haben die Leute gehungert. Welche Möglichkeiten gibt es heute, das besser zu bewältigen?
      Du hast ja schon den Vorteil eines Gartens. Wie groß ist er ? Wir haben Sommer und Du hast noch viele Möglichkeiten. Auch Saatgut für das nächste Jahr kauft man JETZT.

      Vorräte einlagern kannst Du auch jetzt noch zu einem annehmbaren Preis. Es muss nicht die 20 Jahre haltbare Notnahrung sein, auch normale Konserven mit 3 Jahren angegebenem MHD kann man jetzt vor Erwartung einer noch größeren Krisensituation zu einem akzeptablen Preis kaufen. Beispiel "Buss Omi’s klassischer Erbsen-Eintopf", bei Amazon 2,24 EUR je Dose (800g). Zusammen mit zwei Scheiben Dosenbrot pro Person, ergibt das ein Mittagessen für drei Personen.

      Ich will damit sagen, Du hast JETZT noch die Chance, die negativen Auswirkungen auf Dich selbst abzumildern. Betreffen wird es uns alle, aber man kann sich bestmöglich darauf vorbereiten. Wir sehen die Krise ja ganz klar auf uns zu kommen. Wer in 3-4 Monaten jammert, obwohl er hier mit liest, war einfach zu faul oder naiv. Und wenn es in der Kasse vielleicht gerade etwas klemmt, auch mit Reis (bekommt man im 25kg Sack günstig) und z.B. Ketchup kann man eine nahrhafte Mahlzeit zaubern. Wir haben hier den Vorteil, die Krise im Vornherein zu sehen - nutzt ihn.
    • Bei einer echten Hyperinflation hast du kaum noch Handlungsmöglichkeiten...außer zu hoffen, dass sie nicht zu lange dauert und schnell eine neue Währung eingeführt wird. Alles, was du selber außerhalb des Geldkreislaufs produzieren kannst, hilft ein bisschen. Aber insgesamt ist man bei einer Hyperinflation meiner Meinung nach machtlos.
      Meine Hoffnung: Je besser ich insgesamt vorbereitet bin, desto länger halte ich sie vielleicht aus.
    • Was das alltägliche Leben angeht war ich schon vor der Inflation sehr sparsam. Strom habe ich einen Verbrauch der so niedrig ist dass ich die Leute sprachlos mache, Nahrungsmittel habe ich auch schon immer ein wenig auf den Preis geschaut, auch wenn ich es mir gerne mal gut gehen lasse, Benzin na ja ich bin zumindest kein Langstreckenfahrer. Das Problem was ich sehe sind auch weniger die steigenden Preise sondern dass die Leute genauso wie ich selber das sparen anfangen. Daher verdient der einzelne nicht wie nötig entsprechend der Inflation mehr sondern weniger.

      Meine Maßnahmen:

      1. Ich schaffe mir gerade alle relevanten Kundenkarten an um einerseits bei Preisen besser informiert zu sein und mir Rabatte zu sichern. Hat mich früher nie gejuckt.
      2. Ich esse keine Bioprodukte mehr.
      3. Ich werde mir in den nächsten Wochen noch mal den Energieverbrauch anschauen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
      4. Habe einen Coachingkurs gekündigt.
      5. Ich werde schauen dass ich weniger koche/ weniger Strom in der Küche verbrauche.
      6. Meine Finger schweben über dem Löschbutton verschiedener Streaminganbieter.
      7. Wenn es richtig übel werden sollte werde ich mich auch von einigen Versicherungen trennen. Problematisch ist eher dass die wichtigsten das meiste Geld kosten.
      8. Ich werde den Gerätepark an Mobilgeräten verkleinern um Ladestrom einzusparen.
      9. Mittelfristig muss ich zuschauen wie ich mehr Geld verdiene.
      10. Der Supergau wäre dann der Umstieg vom Auto zum Fahrrad.
    • Alle Ausgaben müssen auf den Prüfstand, auch die gefühlt unantastbaren.
      Unnötige Versicherungen prüfen und loswerden, z.b. Voll-/Teilkasko beim Kfz.
      Vereinsbeiträge, wenn nicht mehr aktiv dabei
      Muß ich alles mitmachen, was mir die Werbung, Gesellschaft, Gruppenzugehörigkeit aufnötigt? Hier dürfte großes Sparpotential liegen.

      Auf keinen Fall in die Angst-/Panikspirale geraten, weil im Kopf malt man sich alles noch schlimmer aus, als es tatsächlich nötig ist.
      Es geht immer vorwärts!!! Wer es wagt, über den Tellerrand hinauszuschauen, wird neue Möglichkeiten wahrnehmen. Der Rest ist Mut.

      Ich habe mich gerade verschulden müssen, weil meine Elementarversicherung weniger als ein Drittel meines Reparaturaufwands erstattet hat. Und einen Rechtsstreit konnte ich mir deswegen erst recht nicht leisten.

      Ich habe trotzdem noch Luft zum Atmen, Energie zum Schimpfen, eine liebevolle treue Seele seit über 30 Jahren an meiner Seite, mit der ich viel Lachen kann (öfters als unfreiwilliger Auslöser).
      Der materielle Rest läßt sich immer improvisieren.

      Da ich kein Banker bin, werde ich mich definitv nicht von einer Brücke stürzen, wenn das Geldsystem zusammenbricht.
    • Ich sehe es wie 'Hollyhock'. Klar kann ich jetzt vorsorgen und jetzt noch mehr Lebensmittel kaufen und das Lager aufstocken und und und... Aber das tun wir ja alle schon seid Jahren und der Vorrat hat irgendwann Grenzen, wenn die Hyperinflation zu lange dauert.
      Mit Hyperinflation meine ich auch nicht "es wird teuer und ich kann das mit mehr verdienen und mehr sparen ausgleichen" sondern "Geld wird praktisch wertlos - für ein Mittagessen gebe ich meinen halben Monatsverdienst aus (ums mal übertrieben dar zu stellen). Aber das ist doch die Lehre aus der letzten Inflation gewesen. Die Löhne wurden in Schubkarren zum Einkaufen gefahren, weil das Geld abends schon nichts mehr wert war.... bis der Währungswechsel kam. Wenn Gas im Winter 8x so viel kostet oder mehr, werde ich sicher nicht die Einzige sein, die die Zufuhr stoppt. Und das ist bis jetzt "nur" das Gas...
      Ich finde den Gedanken von Hollyhock daher super, außerhalb des Geldkreises zu denken. Was kann ich anbauen, selbst herstellen, tauschen.... und das finde ich garnicht mal so einfach. Darin übe ich mich jetzt schon ca ein Jahr und es ist sehr mühsam genug für sich selbst an zu bauen und her zu stellen, geschweigedenn es als Tauschmittel zu nutzen. Wir haben nicht nur Langzeitlebensmittel, sondern z. B. auch Alkohol eingelagert zum tauschen, desinfizieren und herstellen von anderen Produkten...

      Eine Angst - Panik- Spirale wollte ich auch garnicht andeuten. Ich denke nur gerne noch einen Schritt weiter. Was kommt nach der jetzigen Inflation, wie kann ich mich drauf vorbereiten und schön, wenns dann doch anders kommt.
    • Ich sage es mal so, ich versuche hier eine Situation herzustellen in der ich "nur" oder vorwiegend "Lebensmittel" denken muss.
      Also streaming ist nicht mehr, Vereine dito, Abbuchungen auf lebensnotwendiges runtergefahren, es gibt noch einige Versicherungen an die will ich noch nicht ran.
      Beim Verbrauch von Gas, Wasser, auch Lebensmittel ist noch Luft nach unten, ich versuche mich gerade etwas schlau zu machen über sehr einfache Rezepte, sozusagen "war kitchen".
      Hygienematerial ist für Jahre eingelagert.
      Autofahrten sind reduziert, ganz gewaltig schon. Die Fahrt zum Zweitwohnsitz im Turnus gestreckt.
      Einiges an Material zum Reparieren ist da, auch zum Nähen, Stricken.
      Ein paar Dinge fehlen aber noch ( Reifen fürs Fahrrad, Flickzeug, Bremsklötze ect, Ersatzreifen fürs Auto ect).
      Das sind insgesamt meine ersten, zaghaften Überlegungen für ein Langzeitszenario. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung WIE lange ich anpeilen soll.