Betrifft uns in Europa vermutlich nicht akut, ich finde es dennoch interessant, weil etwas ähnliches hier sicher auch passieren könnte.

Es wurde wohl eine zentrale Pipeline (Transportvolumen: 400 Mio Liter/Tag), welche fertige Erdölprodukte (Benzin, Diesel, Kerosin, etc.) von Raffinerien in den Ölfördergebieten (Texas) in die Ballungsräume im Osten pumpt lahmgelegt.


Passiert ist das ganze wohl vor zwei/drei Tagen. Bis wann das System wieder funktioniert, ist bisher unklar.

Artikel z.B. hier: faz.net/aktuell/wirtschaft/reg…-in-den-usa-17333026.html


Kann durchaus chaotisch werden, wenn plötzlich weit und breit kein Treibstoff mehr zu bekommen ist.

Damit hast du den meisten trotzdem schon einiges voraus.


Inzwischen wird der Betrieb langsam wieder aufgenommen. Insgesamt ist alles wohl eher glimpflich ausgegangen.


Trotzdem, nach ca. einer Woche:
- z.B. in North Carolina an 70% der Tankstellen kein Sprit mehr erhältlich, andernorts ca. 50%
- Leute horten Benzin als wäre es Klopapier


In dem Fall ging es nur um Geld, ich denke aber wenn es Angreifern wirklich darum geht, Schaden anzurichten hätten sie es auch geschafft, die Pipeline deutlich länger lahmzulegen. Ich denke auch, dass es schwierig werden würde, den Transport komplett auf die Straße zu verlegen. Wo sollen denn die ganzen Tanklaster herkommen, wenn das System ursprünglich darauf ausgelegt ist, den Großteil der Strecke über Pipelines zu transportieren?

Die Sache mit der Pipeline ist zwar nun schon länger vorbei, aber es gab wieder einen größeren Hackerangriff.

Unter anderem ist eine schwedische Supermarktkette seit drei Tagen dicht.
tagesschau.de/ausland/europa/schweden-hackerangriff-101.html

Man stelle sich nur mal vor, das würde hier eine der großen Supermarktketten treffen.

In vielen Bereichen macht Digitalisierung ja durchaus Sinn (dass die Supermarktkette automatisch durch ihr Kassensystem erfasst, was nachbestellt werden muss z.B.)
Aber in anderen Bereichen steht der Mehrwert im Vergleich zum potentiellen Risiko einfach in keinem Verhältnis.

Leider gibt es oft gar keine Fallbackebene mehr, also wenn das System erst mal ausfällt wird es schwierig. Primitives Beispiel: Wenn eine Behörde sich einbildet, sie benötigt ein elektronisches Schliessystem und dieses fällt aus, sollten die Mitarbeiter die Türe wenigstens mit einem Schlüssel öffnen können. Sollte selbstverständlich sein, ich kenne aber einen Fall wo in einer größeren Kommune das Rathaus mit mehreren Hundert Mitarbeitern zwei Tage lang schliessen musste (also nicht nur für die Öffentlichkeit), weil die Mitarbeiter nicht mehr ins Gebäude kamen.