2Stroke schrieb:
Wer das glaubt, der denkt auch Solarzellen sind Ökologisch...
Wo kommt denn der Strom her? Wie viele Kinder mussten sterben um die seltenen Erden in der Batterie zu schürfen?
Die Minenbesitzer arbeiten natürlich dazu noch vollkommen ökologisch und nachhaltig. Die Produktion von Strom ist ebenfalls mit unseren tollen Solarzellen dank denen man in China in den Flüssen Polaroidbilder entwickeln kann total ökologisch. Die Windkrafträder, auch Tierschredder genannt, sind ebenso ökologisch und müssten auf jedem Grünenparteitag verboten werden.
Also nehmen wir den Atomstrom, den ich ernsthaft für alternativ los halte wenn alles elektrifitiert fahren soll. Blöd nur das wir unsere sicheren Meiler ausgeschlachtet haben. Ach zum Glück laufen die russischen 60 Jahre alten Modelle ja noch...
Ein ePKW braucht 20kWh auf 100km, ein Benziner oder Diesel 60kWh/100km. Das ist mal eben Faktor 3 besser. (das kann man noch feiner nach Modellen und Einsatzszenarien aufdröseln, am Ergebis ändert sich nichts)
Die Vorkettenbetrachtung zur Energieereugung kann man sich z.B. bei GEMIS anschauen.
Schadstoffbilanz müssen wir nicht wirklich diskutieren, oder? Zum einen ist 60% unseres aktuellen Strommixes bereits emissionsfrei (EE + AKW), zum zweiten kann ich in einem Kraftwerk die Abgase weitaus effizienter nachbehandeln als in einem PKW, wo der Kat bei jedem Start erstmal kalt ist und der Motor ständig in einem breiten Leistungsspektrum hoch und runter gefahren wird.
Direkt vergleichbar von den Energieträgern mit zumindest minimaler Relevanz ist eh nur das Erdgas. Es gibt kaum mehr "Diesel"-Kraftwerke und auch keine Kohle befeuerten PKW.
Von der Lebensdauer her könnte man den Antriebsstrang eines ePKW völlig neu denken.
Ein E-Motor muss bei 40km/h Duchschnittsgeschwindigkeit und 1 Million km 25.000h (edit: hier stand ursprünglich 2.500h) unter Teillast durchhalten, das ist für die eher ein Kinderspiel. Auch für die die Leistugselektronik ( PV Wechselrichter halten auch so lange). Die mechanischen Bremsen bei ePKW werden nur zu ca. 10% benutzt, den Rest macht der Motor. Das Getriebe ist super simple einstufig ohne Kupplung und Rückwärtsgang. Das muss man schon mutwillig so bauen, dass das auf 1 Million km kaputt geht. Abgasreinigung, Filter, Motoröl, Anlasser & Co entfällt alles.
Für einen Akku mit 400km Reichweite sind 1 Million km auch nur 2.500 Zyklen. Moderne Li-Ionen Zellen schaffen das heute auch, wenn dann tut ihnen noch Schnellladung und die kalendarische Alterung weh, aber ich bin mir sicher, dass die 1 Million km Akkulebensdauer (innerhalb von 25 Jahren) für Mittelklasse ePKW künftig der Standard werden wird.
Wer das nicht glaubt und weil ich nicht immer Tesla zitieren will mit ihrer 1 Mio Meilen Batterie einfach mal ein E-Smart nach 2.000 Akkuzyklen:
eqpassion.de/smart-electric-dr…ent-rest-nach-2000-zyklen
(der Akku ist kleiner, deshalb kommt man pro Zyklus nicht so weit und hat die Zyklen daher auch schneller drauf. Der kleine Akku wird dabei pro Zelle auch stärker belastet als ein großer und das ist noch Technologie der 1. Generation)
Für stationäre Akkupacks der Megawattklasse geben die Hersteller der Zellen heute schon Garantie auf 5.000 Vollzyklen und 20 Jahre.
Damit erübrigen sich auch die Rohstoffdiskussionen weitgehend. Ob ich jetzt einen 1600kg Benziner PKW hab oder ein 1900 kg ePKW sollte nachvollziehbar nicht so den riesen Unterschied machen am allgemeinen Rohstoffbedarf (für eine dedizierte Lebenszyklusanalyse ist hier sicher nicht der Platz, wer will kann es unter LCA googeln oder wer sich von der Rohstoffseite her annähren will findet dazu gutes bei der DERA) und der ePKW hat eben den potenziellen Vorteil, dass sein Antriebsstrang eben viel, viel länger leben wird.
Ob die Leute künftig dann Autos fahren wollen, die schon 500.000km auf dem Buckel haben weiß ich nicht, ich denke, dass es dafür sehr wohl einen großen Geberauchtmarkt geben wird, denn nicht jeder mag viel Geld für einen neuen PKW ausgeben.
Dass man moderne ePKW mit großem Akku in der Rohstoff- und Ökobilanz noch immer mit 200.000km Lebensdauer rechnet erscheint mir daher eher Quatsch zu sein. Aber hier dauert es einfach noch ein paarJahre, bis sich die Erkenntnis durchsetzen wird, dass die Dinger (hoffentlich) kaum kaputt gehen (der Antriebsstrang, der Rest ist natürlich ähnlich)
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