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Techniken zum (Über) Leben in der Natur.

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    • Techniken zum (Über) Leben in der Natur.

      Hallo,
      ich habe vor kurzen eine 3 Tage Survivaltour gemacht.
      (im Schiefergebirge, Nächst - 2°C, Messer, Feuerstahl, Schnur, Edelstahlflasche)
      Da habe ich gemerkt, es ist für mich totaler Mist sowas zu machen.
      Wir saßen eigentlich nur da und haben im groben die Zeit abgewartet. Klar haben wir mal eine Falle gebaut, Unterkumpft verbessert usw.
      Es war aber recht unspannend.

      Seit dem konzentriere ich mehr darauf Sachen zu lernen und auszuprobieren dieman für ein dauerhaftes Leben in der Natur brauch und wichtig wären.
      Wie Fallen bauen, Gefäße herstellen, Felle gerben, Räuchern, Essen im alg. haltbar machen, Stoffe, Werkzeuge herstellen.

      Nun würde mich mal interessieren was für euch so die wichtigsten Techniken für ein Leben in der Natur (oder auch im Suburbanen Raum) wären?
    • Im Grunde kann man dieses Thema auf eine einfache Aussage herunterbrechen:

      Das Überleben des Menschen hängt von der Erfüllung der Grundbedürfnisse ab.

      Das gilt sowohl in einer Survival-, einer Krisen-, als auch einer Alltagssituation.

      Was hat der Mensch für Grundbedürfnisse? Schauen wir uns dem Thema wegen mal nur die physischen Bedürfnisse an.
      Hierarchisch aufgebaut wären das:

      Luft - Wasser - Nahrung - Wärme/Unterkunft - Sicherheit - Gesundheit

      Dinge wie soziale Interaktion und Komfort fallen unter psychische Bedürfnisse und können bei Bedarf natürlich auch diskutiert werden.


      Warum schreibe ich das alles jetzt so theoretisch?
      Weil man sich in der Praxis danach richten kann, indem man sich fragt wie man das Bedürfnis und daraus folgende Probleme und Anforderungen erfüllen kann.


      Luft erfüllt sich im Normalfall von selbst, solange man keinen Ausnahmesituationen ausgesetzt ist.


      Für das Bedürfnis Wasser muss man sich schon mehr Gedanken machen.

      Wie und wo komme ich an möglichst sauberes Wasser? Da hilft es wenn ich mich mit Geographie auskenne. Je nach Lage auch mit Geologie, Landwirtschaft, Chemie, Biologie, ...

      Wie transportiere und lagere ich das Wasser? Kann ich vorhandene Mittel verwenden oder muss ich diese selbst herstellen? Den größten Teil unserer Menschheitsgeschichte war hier das Wissen um Töpferei Trumpf. Aber zB auch Metallbearbeitung oder Glasbläserei können umsetzbar und wirtschaftlich sein. Wenn auch nicht unbedingt bei einem Leben in der Natur.

      Wie bereite ich möglicherweise unreines Wasser auf? Hier kann man sich wieder chemisches Wissen zunutze machen. Abkochen ist nicht die einzige Möglichkeit Wasser aufzubereiten. Destillation und chemische Aufbereitung sind in der Natur aber etwas schwierig.


      Nahrung ist eine der Größten Herausforderungen. Bis zur Industrialisierung und noch etwas danach drehte sich ein Großteil des täglichen Lebens darum, sich und die Menschen um sich herum mit Nahrung zu versorgen.

      Welche Möglichkeiten habe ich, mich mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen? Sammeln, Jagd, Fischfang, Landwirtschaft, Viehhaltung. Inklusive aller dazugehörigen Wissensbereiche wie zB Pflanzenbestimmung, Fallen- und Werkzeugbau, Jagdkunde, Wissen um Anbau und Verarbeitung von Nutzpflanzen, Tierkunde, Tiermedizin, ... Die Liste lässt sich fortsetzen und man kann in jedem Bereich mindestens seine Diplomarbeit schreiben, wenn man so tief in die Materie eintauchen will.

      Wie verarbeite ich die Nahrungsmittel zur besseren Verwertung und Langzeit-Lagerung? Auch hier wieder genügend Wissensfelder die helfen können. Kochen sollte jeder können, bei Dingen wie Räuchern, Trocknen und weiteren Verarbeitungsmethoden wird es schon Anspruchsvoller. Und auch hier wieder ein Rattenschwanz an Folgebedürfnissen. Wie baue ich einen Räucherofen aus natürlichen Materialien? Wie stelle ich das Werkzeug dafür her? Wie baue ich einen funktionierenden Ofen, der gleichmäßiges Backen von zB Hartkeksen ermöglicht? Ihr merkt schon, es wird immer komplizierter...

      Aus diesem Grund höre ich an dieser Stelle nun auch mal auf, und überlasse es den anderen Usern, an dieser Stelle anzusetzen, natürlich gerne in ähnlicher Form.

      Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass man es als Einzelperson unwahrscheinlich schwer hat, ein komplett autarkes Leben in der Natur zu führen, egal wie viele Techniken man lernt oder wie viel Wissen man anhäuft.
      In der Gruppe wird es einfacher, aber deswegen noch nicht einfach. Die Bedürfnisse steigen und damit auch die Anforderungen an die eigenen Fähigkeiten und das eigene Wissen.
      Es gibt Gründe, warum sich die Gesellschaft in so viele Spezialisten-Felder aufgeteilt hat.

      Hat man natürlich Rückstände und Altlasten der Zivilisation sieht es schon wieder anders aus, weil man darauf aufbauen kann, aber das geht mir dann doch wieder zu sehr in Richtung Wasteland-Survival. ^^


      LG Fliege
      "Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."

      Albert Schweitzer