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Zusammenbruch des Sozialsystems

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    • Also zuerst einmal ist Richard David Precht ein Philosoph. Da denkt man erst einmal, oh mein Gott. Er erklärt die Dinge aber so toll, höre ihm sehr gerne zu. Precht beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen, mit politischen Situationen und versucht auch geschichtlich immer einen Zusammenhang zu finden und zu erklären.

      Das aktuelle Interview (Video oben) geht um die aktuelle politische Situation in Deutschland und um die Digitalisierung und die Folgen davon.

      Die Folgen der Digitalisierung sieht leider kein einziger Politiker realistisch und keiner unserer Parteien zeigt Wege auf, die alles in die richtige Bahnen lenkt.
      Auf uns kommen in den nächsten 15-20 Jahren ca. 10 - 25 Mio. Arbeitslose zu, nur in Deutschland. Das wird so kommen, man streitet eigentlich nur noch um die genaue Zahl. Durch den Wegfall vieler Arbeiten, ist das Sozialsystem natürlich nicht mehr tragbar. Unser Sozialsystem wird also zusammen brechen! Es ist ausgelegt, dass es vom Faktor Arbeit finanziert wird, man hat sich bisher nie damit beschäftigt, ob man es nicht vielleicht langsam aus anderen Quellen finanzieren sollte zB. aus dem Finanzsystem. Dadurch, dass diese Gefahr keiner wirklich ernst nimmt, wird es früher oder später zu einem Kollaps kommen. Precht schätzt die Gefahr sehr groß ein, dass es dadurch zumindest vorrübergehend zu "bürgerkriegsähnlichen" Zuständen kommen kann! Der Staat hat auch keinerlei Antworten darauf, wie man 10 - 25 Mio. Arbeitslose beschäftigt. Denn nichts ist für eine Gesellschaft schlimmer, als Mio. von Bürgern, die nichts zu tun haben. Auch hier liegt eine sehr große Gefahr!

      Wenn man die gesellschaftliche Geschichte anschaut, dann ist diese Digitalisierung auch nicht aufzuhalten. Denn bisher hat sich eine Gesellschaft nie zurück entwickelt. Er gibt viele Beispiele, was sich alles verändern wird und wie das wahrscheinlich aussehen wird. Von Fahrzeugen, die selbst Fahren, über Pflegeroboter bis hin zu Organen aus 3D Druckern.

      Vieles ist bisher nicht vorstellbar, weil wir es ablehnen zB. die Vorstellung von Pflegerobotoren. In Japan längst Realität. Precht erklärt, es sei normal, dass wir vieles gar nicht glauben wollen, sich das aber mit der Zeit verändern wird.
      Das nennt man dann Werteverschiebung. Kleines Beispiel dazu: In den 70er gab es Sonnenmilch mit dem Faktor 5. Damals dachte man bei Faktor 5 schon, "oh mein Gott, Ozon, Krebs......". Heute ist Faktor 50 völlig normal für uns.

      Precht und alle anderen, die sich mit diesem Thema beschäftigen sind sich einig, wir erleben alle eine Entwicklungsstufe, die in die Geschichte eingehen wird. Sprich in 100 - 200 Jahren wird man über diese Epoche sprechen und schreiben, so wie wir heute über die industrielle Revolution 18xx reden.

      Wie erkennt man, dass es langsam eng wird. Laut Precht ganz einfach. Momentan seit Agenda 2010 geht man an die Substanz der Armen. Von den Armen geht nie eine Revolution aus. Kritisch wird es wenn es den Mittelstand trifft, und wie wir alle wissen und es vielleicht spüren, so langsam bröckelt auch der Mittelstand mehr und mehr.