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Im Winter drausen, Gefährlich? Nicht mit richtiger Vorbereitung!

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    • Im Winter drausen, Gefährlich? Nicht mit richtiger Vorbereitung!

      Hey Leute, ich hab im netz ma n weng geschaut und ein Interessantes Thema gefunden.

      Wenn man vor hat, im WInter drausen zu sein und auch zu Übernachten sollte man sich dem folgenden bewusst sein und gut vorsorgen.



      Generelles über Kälte:

      Im Winter ist der wichtigste Faktor, den Status Quo der Körpertemperatur
      von 36,0 bis 37,4 °C zu erhalten. Sinkt die Körpertemperatur unter 35°C
      reagiert der Körper und produziert Wärme durch automatisiertes
      Muskelzittern. Dies ist der Beginn der sog. Hypothermie. Dabei ziehen
      sich Blutgefäße in den Gliedmassen zusammen um die Durchblutung der
      äußeren Körperregionen zu reduzieren. Sinkt die Temperatur weiter, trübt
      sich das Bewusstsein ein. Diese Eintrübung kann bis zur sog.
      Kälteidiotie führen. In dieser Phase tritt bereits eine deutliche
      Abschwächung der Reflexe ein, das Zittern hört auf. Dies wird in
      Verbindung mit der Eintrübung oft fälschlicherweise als ein Zeichen der
      Erwärmung gesehen, in Wahrheit stellt der Körper das Zittern aber wegen
      Auswegslosigkeit ein. Wenn die Temperatur auf weniger als 28 °C absinkt,
      kommt es zu Ohnmacht, unter 28 °C fällt der Körper in einen
      Scheintod-ähnlichen Zustand. Ist man alleine, ist dies im Regelfall das
      Ende.

      Erkennen von Unterkühlung:

      Neben dem augenfälligen Zittern ist die Störung der Motorik ein klares Zeichen für
      Unterkühlung. Ist man nicht mehr in der Lage feinmotirische
      Fingerübungen zu machen (wie z.b. den "Mr Spock Gruss", oder die Hand
      flach strecken und kl. Finger und Daumen zusammenführen ohne die anderen
      3 Finger zu krümmen), sollte man Maßnahmen ergreifen.
      Der Körper
      kühlt auf vielfache Weise aus. Eine Bauernweisheit, die man auf den Mist
      werfen kann, ist, dass der Mensch 70% der Hitze über den Kopf verliert.
      Jederman(n) kann sich selbst ausrechnen, was die am stärksten
      durchblutete Extremität des Körpers ist.

      Wind:

      ist ein weiterer entscheidender Faktor. Jeder kennt die Angabe "Gefühlte
      Temperatur" beim Wetterbericht. Diese gibt nicht nur an, wie
      unbehaglich man sich fühlt, sondern auch wie der Körper die Temperatur
      wahrnimmt. Wind sorgt extrem für Auskühlung, da er u.a. keine Bildung
      eines Kleinklimas zulässt. Die erfrischende Brise im Sommer kann im
      Winter den Unterschied zwischen kalter Nacht und Kältetod ausmachen. Ein
      windgeschützter Unterschlupf ist die halbe Miete für eine ruhige Nacht.
      Feuchtigkeit ist ebenfalls ein Killer im Winter. Feuchte Kleidung, im
      Schneematsch stehen/arbeiten oder Schneeregen mit 15km/h kühlen die ihr
      exponierten Körperteile bis zu 20x schneller aus, als trockener Wind.
      Was für eine Belastung durchfeuchtete, verschwitzte Kleidung, die am
      ganzen Körper anliegt, hat, sollte sich jeder ausmalen können. Kontakt
      mit kalten Oberflächen ist ebenfalls ein Faktor. Ein jeder von uns hat
      mal als Kind den Satz "Bub, setzt dich nicht auf die kalte Steinplatte, da wirste krank!"
      gehört. Tatsächlich ist es so, dass vor allem Schnee (und wir reden ja
      vom Winter) und nasses, gepresstes Laub dem Körper bis zu 15x mehr
      Energie entziehen wie Holz oder trockener Stein.

      Kleidung:

      Die Kleidung ist der essentielle Faktor im Winter, da sie das Fell ersetzt
      das wir vor Jahrtausenden verloren haben. Kleidung erfüllt 3 Aufgaben:
      Sie transportiert Feuchtigkeit weg vom Körper, sie isoliert die
      Körperwärme und sie schütz vor Wind und Nässe. In der Regel erfüllen
      diese Aufgaben 3 Lagen:

      Unterwäsche:

      aus Wolle oder Synthetikfaser (Baumwolle ist im Winter nicht anzuraten,
      trocknet zu langsam), die den Schweiss abtransportiert

      Eine Isolierende Schicht aus Wolle, Synthetifasern oder Daune, die die Wärme zurückhält

      Eine schützende Schicht, aus winddichter, imprägnierter Baumwolle, Laminatgewebe oder anderer Kunstfaser

      Die Kleidung sollte bequem geschnitten sein, leicht zu belüften und
      bedarfsorientiert tragbar sein. Es ist immens wichtig, dass die Kleidung
      schnell trocknet. Vor allem Unterwäsche wird IMMER klamm werden, sie
      darf es aber auf keinen Fall bleiben. Baumwolle ist hier,
      tatsächlich, die schlechteste Option. Auch das im Sport gehypte Coolmax
      ist zwar sehr gut, aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Moderne
      Kunstfasergewebe mit extrem geringer Oberfläche (und somit geringem
      Speichervolumen für Wasser) wie Seide, Polartec oder Lycraverbindungen
      sind der Baumwolle bei weitem vozuziehen. Aber auch Wäsche aus
      Merinowolle erfüllt ihren Zweck erstklassig.

      Als Mittelschicht ist eine Lage aus leichter, voluminöser Kunstfaser (oder Daune, dies ist
      eine Glaubenssache) ideal. Primaloft ist zur Zeit der Platzhirsch der
      leichten Isolierungen, aber auch GLoft und das mittlerweile in die Jahre
      gekommene HollowFill erfüllen ihren Zweck. Steppfutter, wie die
      altbekannte Kälteschutzjacke der BW, wärmen zwar auch, speichern aber
      auch Wasser wie ein Wischmopp. Ähnliches gilt auch für das Teddyfutter
      des BW Parkas. Eine Fleecejacke, zum Wechseln bei schwereren Arbeiten
      sowie ein Windshirt runden die Kombo ab. Softshells eignen sich nur
      bedingt als MidLayer, das sie die Abgabe der Feuchtigkeit behindern. Als
      letzte Schicht kommt die Aussenhülle, sie sollte stabil, winddicht,
      wasserdicht/wasserabweisend und weit geschnitten sein. In trocken-kalten
      Gebieten hat sich auch Baumwollkleidung in Köperbindung, gewachst oder
      imprägniert, bewährt. Kunstfaser wie GoreTex ist ideal für nass-kalte
      Szenarien. Eine Wollmütze und Handschuhe runden das Set ab.

      Essen und Trinken:

      Im Sommer muss man mehr drinken! Wer hätte es gedacht! Ergo, nach Adam Riese muss man im Winter mehr Essen, richtig?

      Ja UND Nein!

      Sowohl Winter als auch Sommer sind Klimazonen/Jahreszeiten,
      die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme bedeuten. Durch den Kältereiz wird der
      Harndrang angeregt, man verliert mehr Wasser als sonst. Man kann getrost
      davon ausgehen, dass man im Winter annähernd soviel Flüssigkeit zu sich
      nehmen sollte wie im Hochsommer. Wichtig ist hier, dass die
      Flüssigkeiten erwärmt sind, um nicht unnötig Heizleistung (die durch
      Nahrungsaufnahme kompensiert werden muss) zu verschwenden. Dadurch dass
      der Körper mehr Energie zum heizen braucht, benötigt er auch mehr Wasser
      zur Verdauung. Daher gilt auch hier: Nie Essen ohne Trinken! Dass
      Nahrung, die kalt zu sich genommen wird, den Körper weitere Heizleistung
      abnötigt, sollte klar sein! Nahrung sollte darauf abgestimmt sein, den
      Körper ausgewogen mit “Brennstoff” zu versorgen, denn im Winter
      arbeitet in uns ein kleines Heizkraftwerk, das unseren Körper auf
      Kerntemperatur hält. Müsliriegel mit wenig Zucker, Vollkornbrot, Reis,
      Vollkornnudeln, Nüsse und natürlich Fleisch liefern hier die nötige
      Leistung. Ein Snack vor dem Schlafengehen (ein Müsliriegel und ein paar
      Nüsse) helfen auch, Nachts wärmer zu schlafen!

      Unterschlupf / Lager:

      Der Lagerplatz sollte windsicher, trocken und in ausreichender Nähe von
      Feuerholz sein. Es ist zu beachten, dass bei einem Feuer Schnee von den
      Bäumen fallen/tropfen kann und dem dann bei der Planung des Lagers Folge
      zu leisten ist. Wenn es die Umgebung zulässt, sollte das Lager nicht
      von Schnee geräumt werden, stattdessen der Schnee verdichtet / fest
      gestampft werden und im Idealfall ein Zwischenboden aus Reisig / Streu
      oder ein Knüppelboden eingezogen werden, um Auskühlung durch permanenten
      Kontakt mit dem Schnee zu vermeiden. Um die Feuerstelle, wo der Schnee
      auf jeden Fall schmelzen wird, sollte auf jeden Fall Reisig gelegt
      werden, sodass man nicht permanent im aufgeweichten Boden/Pfützen steht.

      Schlafen:

      Ein Fleeceinlett zum Schlafsack minimiert den Chlling Effekt beim Einstig
      und erleichtert das auslüften / trockenlegen (z.b. bei Schwitzen durch
      Fieber). Eine gute Isomatte und ein windgeschützter Schlafplatz sind die
      halbe Miete. Ein herzhaftes, energiereiches Betthupferl (Müsliriegel,
      am Körper vorgewärmt) und Verzicht auf Kaffee bringen sowohl das innere
      Heizkraftwerk auf Touren, als auch den Harndrang zum pausieren. Muss man
      Nachts doch "mal raus", haben sich viele Leute angewöhnt, eine
      dedizierte Weithalsflasche als "Pinkelpott" in den Schlafsack zu
      nehmen, sodass sie ihr Geschäft innen erledigen können. Eine warme
      Kopfbedeckung / Balaclava ist ebenso sinnvoll, da es nicht gut ist in
      den Schlafsack zu atmen, da die Kondensfeuchte den Isolierwert (vom
      Komfort nicht zu reden) stark herabsetzt.


      quelle. Huginfell
    • Zuerst ein bisschen Theorie/Klugscheißerei.

      Der nackte Mensch verliert ca. 10% der Wärme über den Kopf. Lässt sich leicht verifizieren. Stell Dich bei -10°C einmal nackt nur mit Sturmhaube und einmal bekleidet aber ohne Kopfbedeckung ins Freie und vergleiche. Die 70% kommen vielleicht dann hin, wenn man in einem super dicken Winterschlafsack steckt, aber den Kopf ungeschützt lässt.

      Kaltes Wasser zu trinken ist nicht ideal aber auch nicht so dramatisch. 1kcal ist (grob) definiert die Energiemenge, die man braucht um 1kg Wasser um 1°C zu erwärmen. Wer also 0°C kaltes Wasser auf 37°C erwärmen muss braucht dafür 37kcal. Wer 60°C heißes Wasser trinken kann spart sich 23kcal anderweitig fürs Erwärmen ein. Es macht also sehr wohl Sinn, warmes/heißes Wasser zu trinken, aber wer nur kaltes Wasser hat kann das auch trinken. 37kcal entsprechen ca. 5g Körperfettgewebe. Wesentlich kritischer sind Eis und Schnee, die brauchen erheblich mehr Energie, weil da noch die Schmelzenthalpie überwunden werden muss.
      Damit einem das kalte Wasser über Nacht nicht gefriert kann man es in den Schlafsack packen (Risiko! außerdem kühlt es einen aus) oder aber kaltes(!) Wasser tief im Schnee vergraben. Selbst in der kältesten Nacht wird es nicht gefrieren, weil der Schnee exzellent isoliert und das Wasser so bei 0°C im flüssigen Zustand verbleibt.

      Ansonsten: Gerade beim Schlafen im Winter draußen würde ich meinen, dass alle Theorie grau ist und ausprobieren das Zauberwort heißt. Bei riskanten Sachen am besten mit einer "backup"-Lösung. Ich teste manche Sachen auch mal auf den Balkon, weil ich da problemlos in die warme Bude kann, wenn es mal doch nicht funktioniert.

      mfg
    • Ich war im November 5 Tage im Österreich Zelten. Temp Tag ca 10C Nachts -1 bis 3 Grad. Wir haben immer in Südwänden gekletert und so war es Tags über angenehm. Abends hat man gemerkt sobald man aus dem halb offenen Vorzelt raus war war es spürbar kälter war, obwohl es kein merklichen Wind gab. Die erste Schicht war komplett aus Merinowolle. Durch die teilweisen steilen aufstiege zur Kletterwand kommt man doch ins Schwitzen aber Wolle hält auch im Feuchten zustand noch gut warm, anders als Baumwolle oder Kunstfaser. Abends gab es dann neben warmen Essen auch reichlich Glühwein, der für gute Stimmung und warme mägen gesorgt hat.
    • Servus!

      Meine kälteste Nacht lag damals bei -17 Grad. Es war zu Zeiten meiner Grundausbildung bei der Bundeswehr und keiner in meinem Zug hatte vorher bei solchen Temperaturen sich draußen länger aufhalten, geschweige denn übernachten müssen. In den ersten Nächten durften wir uns noch 6 Mann Zelte aufbauen und bekamen von einem Bauer Stroh, das wir als Isolationsschicht benutzten. Das war gemütlich und auch von der Kälte her auszuhalten. Doch in der letzten Biwak-Nacht wurde uns dieser Luxus vergönnt und wir mussten uns in 2 Mann Zelte quetschen, ohne Stroh und Lagerfeuer. Gerade in dieser Nacht fiel die Temperatur auf -17 Grad und es war die Hölle!
      Den BW-Schlafsack kann man ab -10 Grad dann auch vergessen und selbst mit Käteschutz Hosen und Jacken frohren wir uns die Ärsche ab.
      Da hielf dann nur noch kuscheln!!
      Wir verbanden unsere Schlafsäcke zu einem ''2 Mann Schlafsack'' und hielten uns gegenseitig warm. Auch wenn man sich dabei so richtig beschissen vorkam, das war das einzige was gegen die Kälte half.
      Wir waren heil froh als die Nacht um war und wir uns ein Feuer machen durften.
      Meine Gedanken waren in diesem Moment bei meinem Großvater der im WK2 in Russland kämpfte. Die Männer dort erlebten solch eine Kälte (und noch kälter) über Wochen, Monate hinweg.
      Kaum vorzustellen welche Qualen sie durchmachen mussten!
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      Ansonsten halte ich es heut zu Tage so wenn ich mich im Winter draußen längere Zeit aufhalte oder übernachte, dass ich selbstgestrickte Thermo-Unterwäsche aus Mohairwolle anhabe.
      Das Zeug hält pervers warm!
      Darüber dann normale Kleidung und optional den BW-Kälteschutz+ BW-Nässeschutz.
      Den BW-Schlafsack habe ich immernoch, nur sind im Schlafsack jetzt zwei Pferdedecken als Backup untergebracht
      Bei -23 getestet und ich hatte es mollig warm.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Allrounder ()

    • also zum dem Thema kann meine persönliche Erfahrungen sagen. Ich finde es genauso wichtig wie Kopfbedeckung auch Handschuhe und Wollsocken anzuhaben,die halten auch schön warm. Und ja kalte Füße im Winter sind richtig unangehm. Das hatte ich als meine Stiefel ein Loch hatten, was ich bemerkt hatte und schwups hatte ich klitschnase Füße und musste durch Regen und Schneematsch laufen. Zum Glück hatte ich einige später nur ne verstopfte Nase.
      Also die Schuhe sind sehr wichtig wie Socken, dass es schön trocken bleibt.
      Und was mir zum Thema Schwitzen einfällt: Man sollte sich nicht zu warm einkleiden, sonst hat man auch das Problem, sobald man sich bewegt, dass man extrem schwitzt, was natürlich nicht so gut ist.