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Lebensplanung Berufswahl

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    • Lebensplanung Berufswahl

      Mich hat am Wochenende ein Mädchen von 15 Jahren gefragt, bei welchem Beruf man im Krieg die längste Überlebenswahrscheinlichkeit hat. Ursache war vermutlich die aktuelle Kriegsberichterstattung und, dass ich es nicht ganz verhindern kann und will, mich als Prepper zu outen.

      Mal davon abgesehen, dass man seinen Beruf nicht ausschließlich nach Überlebenswahrscheinlichkeit auswählen sollte, hab ich angefangen ernsthaft nachzudenken.

      Klar, Bestatter ist krisensicher, aber so als Traumberuf taugt das eher nicht.

      Ich würde so an die Sache rangehen: In einem Krieg wird tendenziell auf Kriegswirtschaft umgestellt, und entweder werden die Arbeitskräfte der nicht Kriegswichtigen Wirtschaft umverteilt auf die kriegswichtigen, oder, falls nicht brauchbar aber trotzdem kampffähig, dann als Kanonenfutter verheizt.

      Und dann wirds schon einfacher... Arzt, Apotheker, Sanitäter, Krankenschwester ... das ganze Gesundheitswesen, wenn man mal Esoterik weglässt, dürfte gebraucht werden. Industrie, die Fahrzeuge baut und im weitesten Sinne haltbare Nahrung bzw. Anlagen zur Haltbarmachung von Nahrung...

      Was würdet Ihr auf die Frage antworten: Falls der Krieg nach Deutschland kommt, welcher Beruf ist dann am sichersten, bzw. welche Berufe sind eher gefährdet?


      Nick
    • Steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit durch die Wahl eines Berufes? Warum kommt mir da als erstes der "Manager" in den Sinn? :D Einmal Mitglied in diesem elitären Clübchen, sitzt man doch gefühlt solche Krisen dann höchstwahrscheinlich mittels Learjet oder Yacht von einem, der einen kennt in einem Land aus, das gerade nicht zum Kriegsgebiet zählt - oder?

      Na gut bleiben wir realistisch...

      Als normal Sterblicher denke ich somit an eine Nichte, die gerade Work & Travel in einer etwas ausgedehnteren Form macht. Nicht nur das man bei dieser Lebensweise in den verschiedensten Jobs herumkommt, Land/Länder, Leute und Sprachen kennenlernt. Evtl weltweit besser vernetzt ist. Durch die Flexibilität dieser Lebensweise könnte ich mir vorstellen hoffentlich immer zeitnah dem Kriegsgeschehen zu entfliehen...
      ...man denkt, man hat noch genug Zeit - bis man plötzlich keine Zeit mehr hat...
    • Opa schrieb:

      Mich hat am Wochenende ein Mädchen von 15 Jahren gefragt, bei welchem Beruf man im Krieg die längste Überlebenswahrscheinlichkeit hat. ….

      Klar, Bestatter ist krisensicher, aber so als Traumberuf taugt das eher nicht. ….

      Und dann wirds schon einfacher... Arzt, Apotheker, Sanitäter, Krankenschwester ... das ganze Gesundheitswesen, wenn man mal Esoterik weglässt, dürfte gebraucht werden. Industrie, die Fahrzeuge baut und im weitesten Sinne haltbare Nahrung bzw. Anlagen zur Haltbarmachung von Nahrung...
      Ich sehe das mit der Industrie anders. Sicher mögen die Jobs dort in so einem Fall sicher sein, anders sieht es aber schon mit der Überlebenswahscheinlichkeit aus. Da Industriezentren sicher priorisierte Angriffsziele sind. Und die Frage bezog sich ja auf „Überlebenswahrscheinlichkeit“.

      Bei den Medizinischen Berufen gehe ich d‘accord. Aber vermutlich auch keine Traumberufe bei den in der Zeit zu erwartenden medizinischen Notlagen.

      Ich kann mir vor allem als Frau noch die Landwirtschaftlichen Berufe gut vorstellen. Raus aus den Ballungsgebieten, direkt bei den wichtigen Nahrungsmittelproduzenten. Harter Beruf aber wenn die Männer an der Front verheizt werden muss die Bäuerin halt den ganzen Job alleine machen.

      Lehrkräfte insbesondere für das Grundschulalter sind sicher noch so ein Beruf der immer benötigt wird und Schulen werden nicht unbedingt auf der Liste ganz oben stehen an Zielen die Medienwirksam angegriffen werden sollten.

      Feuerwehr ist da schon grenzwertiger. Auch ein Beruf der dringend gebraucht wird in einer solchen Zeit aber von natur aus ein Beruf der gewisse Gefahren in sich birgt.

      Vielleicht noch Berufe bei denen es darum geht die Infrastruktur aufrecht zu erhalten? Gebraucht werden auf jeden Fall Leute für Wasser, Gas, Strom, Kommunikation, etc. Nicht unbedingt erstrebenswert dort fest vor Ort zu arbeiten in der Gewissheit das mal irgendwann ein Marschflugkörper das Kraftwerk sprengen wird aber vielleicht etwas mobiles wo man zu den Reparaturteams gehört?

      Meine 5ct zu dem Thema.
    • Längste Überlebenswahrscheinlichkeit ist ja nicht unbedingt das gleiche wie das, was gebraucht wird. Beispielsweise ein Notfallsanitäter wird dringend gebraucht, aber die Überlebenswahrscheinlichkeit ist wohl eher kleiner, wenn dieser dann im Kriegsgebiet Menschen von den Straßen rettet.
      Die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit würde ich in Berufsgruppen sehen, die im Ausland begehrt sind, aber im Krieg weniger gebraucht werden. Mit einem solchen Beruf kann man auch schon vor Kriegsbeginn problemlos in die meisten Länder migrieren und sollte man dies nicht schaffen, ist man im Kriegsgebiet nicht Systemrelevant und wird weniger Probleme haben, das Land zu verlassen. Spontan würde mir aber nicht wirklich etwas einfallen, worauf diese 2 Kriterien zutreffen.

      Um den perfekten Beruf zu ermitteln, müsste man vermutlich 2 Tabellen aufstellen, mit Berufsgruppen die im Ausland gesucht werden und Berufsgruppen, die beim Krieg nicht benötigt werden.
    • Die Frage nach der Überlebenswahrscheinlichkeit ist meiner Meinung nach wenig zielführend, es sei denn, die Person zieht eine Flucht überhaupt nicht in Betracht, was ich dann wiederum nicht unbedingt verstehen könnte, wenn sie schon bereit ist, ihr gesamtes Berufsleben nach einer Wahrscheinlichkeit auszurichten.
      In einem Kriegsszenario ist die Überlebenswahrscheinlichkeit nahe 100%, vorausgesetzt, man ist am sicheren Ort. Der ist in einem solchen Fall: Weit weg.


      That said, würde ich folgendes Vorschlagen:

      IT- Berufe sind weltweit gefragt, mit der Möglichkeit, auch remote zu arbeiten, was noch eine Dimension drauf setzt. Hier sinds halt in erster Linie die Programmierer die sowas können, ist auch nicht jedermanns Sache.

      Handwerksberufe. Handwerker aus DACH sind international begehrt. Es gibt z.B. Jobportale für Bäcker die international suchen. Dasselbe gilt für Gas/Wasser- Leute oder Elektriker.
      Anschluss finden dürfte auch nicht das Problem sein, in der Schweiz gibts z.B. eine Dachorganisation für Auslandsschweizer, und deutsche Clubs gibts in so ziemlich jeder grösseren Stadt die ich kenne. Ob man das alles haben will überlasse ich mal jedem selbst.

      Industrie würde ich persönlich nicht machen, aus dem Grund, dass das auch nach hinten losgehen kann, und zwar am Ende des Kriegs. Die schweizerische Uhrenindustrie hat einen Grossteil ihres dominanten Status z.B. dem zweiten Weltkrieg zu verdanken. Während überall auf der Welt die Uhrenfirmen auf Kriegswirtschaft umgestellt wurden, konnten die Schweizer den Zivilmarkt quasi ohne Konkurrenz bedienen. Als dann der Krieg zuende war, sind in den entsprechenden Ländern reihenweise die Uhrenfirmen hops gegangen, weil der Markt schon anderweitig gesättigt war.

      Sprachen:
      Mit Englisch und Spanisch kommt man schon weltweit sehr weit.

      Augen auf:

      Ein Berufsweg muss nicht dort enden wo er beginnt. Wenn man wach und mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht man Chancen, die man auch ergreifen kann und die zu einer Weiterentwicklung führen. Hätte mir jemand meinen beruflichen Werdegang vor 15 Jahren aufgezeigt, hätte ich ihn für bescheuert erklärt. Trotzdem bin ich hochzufrieden.

      Bitte:
      Sie soll sich was suchen das ihr Spass macht. Wir verbringen täglich 9 und mehr Stunden in der Firma, eine Entscheidung nur aufgrund eines Kriegseintrittsszenarios zu treffen halte ich für den grundfalschen Weg. In der Konsequenz wird sie dann nämlich mit ihrer Wahl unglücklich sein.

      LG vom Strahlemännchen, das findet: Angst essen Seele auf
      "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill
    • Ich schließe mich an dem Punkt auch mal dem Strahlemännchen an: die Entscheidung nur auf Basis eines Kriesgsszenarios (oder was auch immer für einem SHTF) zu basieren, halte ich für den absolut falschen Weg. Denn dankenswerter Weise haben wir noch immer die Chance, dass Szenario X nicht eintritt (auch wenns bei einem Kriegsszenario zunehmend unwahrscheinlich ist). Zum anderen ist man am sichersten, wenn man weit weg ist (völlig egal welchen Job man hat).

      Die Überlebenschance im Kriegsfall ist zudem extrem vom Geschlecht abhängig. Als Frau ist diese Chance schlicht und ergreifend höher.

      Krisensichere Jobs sind Wirt und Bestatter. Gesoffen wird immer und gestorben auch.

      Alte Sprüche beiseite gehts mal zu den Berufsfeldern:
      Rein auf die Überlebenschance ist der medizinische Sektor sicherlich nicht das schlechteste. Solange der Krieg nicht mit maximal asymetrischen Mitteln geführt wird, ist das Rote Kreuz ein Schutzzeichen, dass weitestgehend geachtet wird. Ein Schutzzeichen, dass sicherlich nicht vor allem schützt, aber zumindest im Vergleich zur Restbevölkerung einen gewissen Schutz gibt. Wie gut man jedoch mit den Auswirkungen im medizinischen Sektor zurechtkommt, steht auf einem anderen Zettel... Ein Teil des medizinischen Sektors wird jedoch sicherlich in unmittelbare Frontnähe abwandern, was ein entsprechendes Gefahrenpotential beinhaltet. Jedoch wird sicherlich ein Teil auch für die Versorgung der Zivilbevölkerung zurückbleiben. Zu welchem man gehört, ist vorher jedoch schwer vorhersagbar.

      Hauptamtliche Kräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr (also Feuerwehr und Zivilschutz, in D das THW) gehören sicherlich auch nicht zum Personenkreis der im Dienst an der Waffe aufgerieben wird, da auch im Hinterland und der Heimat diese Kräfte weiterhin einen großen Bedarf haben. Zudem kann man diese Kräfte als Multiplikator nutzen um Zivilschutzhelfer anzulernen und anzuleiten. Analog ist hier die Polizei zu betrachten (jedoch nicht Ortspolizeibehörden und Ordnungsämter).

      Die gesamte Industrie ist im Kriegsfall ein Ziel für den Gegner, entsprechend hoch ist die Chance hier "auf der Arbeit" den Tod zu finden, wenn der Feind sich zum Ausschalten des Standorts entscheidet. Hier fallen für mich auch Kraftwerke und sonstige Infrastruktur drunter. Lediglich in mobilen Teams hat man gute Chancen einem Bombardement zu entgehen. Wie dringend man als Individuum in diesem Sektor gebraucht wird oder ob man als Soldat eingesetzt wird ist Zufall.

      Der gesammelte Bürokratie- und Finanzsektor hat gute Chancen (zumindest in den unteren Ebenen) verzichtbar zu werden und entsprechend als Soldat eingesetzt zu werden.
      Die IT-Branche wird sicherlich auch eine militärische Verwendung finden, fraglich jedoch wie nah an der Front (Stichwort Drohnen und Aufklärungsauswertung).

      Dem landwirtschaftlichen Sektor wird im Kriegsfall sicherlich eine besondere Bedeutung bei der Versorgung zukommen und dieser wird relevant sein. Feindliche Angriffe auf einzelne Bauernhöfe sind auch eher unwahrscheinlich.

      Am besten geschützt vor dem Krieg ist man sicherlich als einer der oberen Zehntausend. Aber dorthin zu kommen ist ein kaum gangbarer Weg...

      Die gesamte obige Betrachtung setzt jedoch zwei Punkte voraus:
      - Der Staat handelt rational bei der Einziehung der Soldaten und betrachtet deren gesamtgesellschaftlichen Nutzen.
      - Es handelt sich um einen "normalen" Krieg (wie in der Ukraine) und nicht um einen asymetrischen Konflikt.


      Zeitgleich sollte man sich ja nicht nur auf das Kriegsszenario einschießen, wenn man seine Jobwahl schon entsprechend treffen will. Es gibt ja noch genügend andere Krisen...
      Und bei jeder Krise gilt: wer handwerklich was kann, wird besser dran sein als der, der handwerklich nichts kann.
      Welches Handwerk man beherrscht ist hier eher mal zweitrangig. Holz- und Metallbearbeitung werden immer gefragt sein. Elektronik- und Sanitärarbeiten auch. Der medizinische Sektor (auch hier ist etliches einfach nur Handwerk) sicherlich auch.
      In einer entsprechenden Krise wird man seine handwerklichen Kenntnisse sicherlich vergolden können (vorausgesetzt man denkt ein wenig klug mit).

      Tl:dr
      Den Job nicht zu sehr von potentiellen Krisen abhängig machen, sondern lieber etwas machen, bei dem man gerne arbeiten geht.
      Irgendwas handwerkliches ist relativ krisensicher.


      PS: Der Job in dem man anfängt muss ja nicht zwingend der sein, in dem man bleibt. Der Berufsweg hält mehr als eine Abzweigung bereit und mit etwas Neugier, Interesse und einem funktionierenden Hirn kann man viele Chancen ergreifen, die einen am Ende ganz woanders hinführen.
      Vorbereitung vermeidet Panik.
    • Opa schrieb:

      Was würdet Ihr auf die Frage antworten: Falls der Krieg nach Deutschland kommt, welcher Beruf ist dann am sichersten, bzw. welche Berufe sind eher gefährdet?
      Na das ist doch einfach Junge...POLITIKER...brauchst nix gelernt haben, nix können und auch nix wissen. Kommst nicht in die Verlegenheit kämpfen oder in der Rüstung arbeiten zu müssen, wirst voll versorgt und auch noch beschützt...also die Eierlegendewollmilchsau der Berufswahl.
      "Wer es nicht schafft sich vorzubereiten ist vorbereitet es nicht zu schaffen"
      (geklaut aber gut)
    • Ich würde das mit der Berufswahl und Krise anders angehen. Man nimmt den Beruf, in dem man das meiste Geld verdient. Eben um sich Vorbereitungen auch leisten zu können. Wichtige und nützliche Fähigkeiten erlernt man eben in seiner Freizeit.
      Und wenn Krieg ist? Nun, ich bevorzuge hinzugehen, da ich kein hilfloser Zivilist sein möchte in einem Konflikt. Und das eigene Heim gegen einen Inf-Trp verteidigen zu können ist doch eine recht utopische Vorstellung. Egal welche Waffen man zur Verfügung hat.
    • Holgie schrieb:

      Und das eigene Heim gegen einen Inf-Trp verteidigen zu können ist doch eine recht utopische Vorstellung.
      In dem Punkt gebe ich dir definitiv Recht. Es ist nahezu unmöglich, wobei ich auch nicht davon ausgehen würde, dass es in einem "normalen" Kriegsszenario zu so einer Situation kommen würde.


      Holgie schrieb:

      Man nimmt den Beruf, in dem man das meiste Geld verdient. [...] Wichtige und nützliche Fähigkeiten erlernt man eben in seiner Freizeit.
      Hier würde ich nur bedingt zustimmen, da man in seinem Beruf einen nicht unwesentlichen Teil seiner Lebenszeit verbringt und es wenig zielführend ist einen Beruf zu ergreifen, der zwar auf den ersten Blick hochprofitabel ist, aber zeitgleich absoluten Widerwillen erzeugt dort zu arbeiten. Langfristig macht man sich auf die Weise kaputt, daher würde ich eher zum bestbezahlten Beruf im bevorzugten Sektor tendieren.
      Und ein weiterer nicht unwesentlicher Teil der sich aus der im Beruf verbrachten Zeit ergibt, ist das soziale Netzwerk, dass man sich durch die Arbeit aufbaut. Egal ob man es bewusst darauf anlegt, Verbindungen zu knüpfen oder man sich eher zurückhält und die Kollegen Kollegen sein lässt. Durch ein entsprechendes soziales Netz kann man etliche Informationen früher erhalten als es sonst der Fall wäre, was unter entsprechenden Umständen selbstverständlich immer ein Vorteil ist.
      Ein weiterer Punkt ist auch das berufliche Wissen, dass man mitbringt. Manches kann man sich nicht privat beibringen, weil es diese Möglichkeiten dazu schlicht und ergreifend nicht gibt.
      Vorbereitung vermeidet Panik.
    • Ich habe Agrarwissenschaften studiert. Erst eine landwirtschaftliche Ausbildung bzw. ein Jahr Praktikum, und dann Studium. Das Studium ist sehr breit angelegt, und man lernt wirklich von allem etwas, und spezialisiert sich dann später. Ich finde, das ist ein ideales Studium, weil man eben breit aufgestellt ist und man im Falle der Fälle von allem, was auf einem landwirtschaftlichen Betrieb anfällt, etwas gelernt hat. Und etwas zu Essen brauche die Leute immer.
      Das Studium kann man auch in anderen Bereichen gebrauchen. Mit meiner Berufswahl bin ich auch im Falle einer Krise sehr gut aufgestellt und kann mir gut helfen. Ich finde, das ist ein guter Beruf.
      Nur ein besonderes Vermögen konnte ich nicht aufbauen, da ich sehr früh erkrankt bin. Aber das ist ja nicht der Normalfall.
      Der Unterschied zwischen Zeit haben und keine Zeit haben heißt Interesse.
    • Nachtschatten schrieb:

      ...
      Und ein weiterer nicht unwesentlicher Teil der sich aus der im Beruf verbrachten Zeit ergibt, ist das soziale Netzwerk, dass man sich durch die Arbeit aufbaut. Egal ob man es bewusst darauf anlegt, Verbindungen zu knüpfen oder man sich eher zurückhält und die Kollegen Kollegen sein lässt. Durch ein entsprechendes soziales Netz kann man etliche Informationen früher erhalten als es sonst der Fall wäre, was unter entsprechenden Umständen selbstverständlich immer ein Vorteil ist.
      ...
      In meinen Alter hab ich da erst gar nicht mehr dran gedacht, aber bei mir ist genau das der Fall: Ich hätte früher, als mich meine Firma noch rund um die Welt geschickt hat, problemlos von heute auf morgen in einem 10.000 km entfernten Land einen Job annehmen können, vermutlich sogar mit besserer Bezahlung.

      Also... Internationaler Service oder Monteur für weltweite Inbetriebnahmen?

      Die Rumreiserei muss einem halt liegen... Ich bin ganz froh, dass ich das nicht mehr muss, aber früher bin ich gerne verreist.


      Nick
    • Servus,

      sind nicht auch die Nebenbeschäftigungen wichtig?
      Ich war bei der THW Jugend und lernte da alles mögliche. Von dem Arbeiten mit Leinen, Konstruktionen erstellen, Retten/Bergen, Löschangriffe, ABC Schutz, Funkbetriebssprache uvm.
      Ähnlich sieht es bei der FFW oder DRK aus.
      Selbst wenn ich Büromensch bin, kann ich mir über solche Organisationen sehr viel Wissen aneignen.

      Was die Zukunft angeht, so wird jeder Handwerksberuf eine klare Aufwertung erfahren.

      Grüße H1000
    • Opa schrieb:

      Was würdet Ihr auf die Frage antworten: Falls der Krieg nach Deutschland kommt, welcher Beruf ist dann am sichersten, bzw. welche Berufe sind eher gefährdet?
      Ganz ehrlich? Ich würde versuchen, dem Mädchen die offensichtlich herrschende Zukunftsangst zu nehmen. Ich bin zwar kein Psychologe, aber eine solche Frage signalisiert für mich eine gewisse psychische Vorbelastung, welche wohl durch ein ernstes Eingehen auf die Frage verstärkt werden würde.
      Ich würde versuchen, das Gespräch in Richtung "normale Berufsberatung" zu lenken und würde sie nach ihren Hobbys und Vorlieben befragen.
      Denn, sind wir mal ehrlich, sollte es zu einem Krieg in Deutschland kommen, haben wir Alle andere Probleme als unsere Berufswahl. Mal ganz davon abgesehen kann man den sichersten Job überhaupt haben, wenn du zur falschen Zeit am falschen Ort bist, kann man sich in so einem Szenario immer eine verirrte Kugel oder ein Schrapnell einfangen. Das würde ich dem Mädchen so natürlich nicht sagen.

      Als Gedankenexperiment würde ich sagen, dass man sich "unentbehrlich" machen muss. Je weniger Personen es für einen Fachbereich gibt, desto unentbehrlicher ist man und desto geringer ist die Gefahr, in Frontnähe eingesetzt zu werden. Ein spezieller Fachbereich in der Medizin oder generell im humanitären Bereich würde mir da in den Sinn kommen. Eine ganz konkrete Antwort hätte ich spontan allerdings nicht parat.
    • Als Beamter (idealerweise ausgemustert) in der Bundeswehr, ist man nicht arm, und das Risiko an die Front zu müssem ist meiner Meinung nach extrem gering, weil man primär die Heimatfront bedienen muss.
      Wenn man dann noch ein Studium auf kosten der Bundeswehr (zivil, nicht Soldat) schafft, ist das Risiko sogar noch geringer, da man als Humanressource an Wert gewinnt.

      Nachteil ist auf jedenfall, dass man für den Laden arbeitet, der im Krieg gerade angegriffen wird.
      Da muss man dafür sorgen, dass man irgendwie an eine militärisch wertlose Stelle versetzt wird, da fällt einem dann auch keine Rakete auf den Kopf.

      Nur so eine Idee......
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    • Teutone schrieb:

      Ganz ehrlich? Ich würde versuchen, dem Mädchen die offensichtlich herrschende Zukunftsangst zu nehmen. Ich bin zwar kein Psychologe, aber eine solche Frage signalisiert für mich eine gewisse psychische Vorbelastung, welche wohl durch ein ernstes Eingehen auf die Frage verstärkt werden würde.Ich würde versuchen, das Gespräch in Richtung "normale Berufsberatung" zu lenken und würde sie nach ihren Hobbys und Vorlieben befragen.
      Denn, sind wir mal ehrlich, sollte es zu einem Krieg in Deutschland kommen, haben wir Alle andere Probleme als unsere Berufswahl. Mal ganz davon abgesehen kann man den sichersten Job überhaupt haben, wenn du zur falschen Zeit am falschen Ort bist, kann man sich in so einem Szenario immer eine verirrte Kugel oder ein Schrapnell einfangen. Das würde ich dem Mädchen so natürlich nicht sagen.
      Verstehe ich deine Aussage richtig, dass du einer Person, die genau das macht, was wir uns von einem Großteil der Bevölkerung mehr wünschen würden- nämlich sich Gedanken über eine vielleicht nicht so rosige Zukunft zu machen - gerade eine psychologische Auffälligkeit zusprichst?

      Denn ich bin mal ehrlich: wenn ich nicht irgendwann begonnen hätte, mir Gedanken über mögliche, nicht so schöne Dinge in der Zukunft zu machen, dann hätte ich nicht mit der Katastrophenvorsorge begonnen. Dann hätte ich mich in meiner Freizeit nicht mit dem Gärtnern und dem haltbarmachen von Lebensmitteln beschäftigt. Und dann wäre ich keinen Deut besser vorbereitet als all die Menschen, die von Einkauf zu Einkauf leben.

      Ich stimme dir zu, ein Beruf sollte im Bereich der Interessen und Vorlieben liegen, denn wenn alles gut läuft, wird man sich ca. 40 Stunden die Woche damit beschäftigen.
      Aber wie viele Menschen machen Tätigkeiten, die ihnen keinen Spaß machen. Wenn manche die Möglichkeit hätten, mit einem Knopf von Wochenende zu Wochenende zu springen, würden unglaublich viele sich von Wochenende zu Wochenende und von Urlaub zu Urlaub drücken. Und da haben die meisten bei ihrer Berufswahl vermutlich noch nicht den Aspekt der Zukunftssicherheit mit eingebracht.
      Denn MMn sollte ein Beruf definitiv zukunftstauglich sein. Egal ob es darum geht, dass ich einen erlerne, der in 20 Jahren noch gebraucht wird oder noch von Menschen ausgeführt wird. Und auch Studiengänge, die auf gut deutsch niemand braucht, würde ich mir zwei mal überlegen. Auch wenn mich das entsprechende Thema extrem interessiert, würde ich das zugunsten der Zukunft hintenanstellen und ggf. Nebenbei lernen.

      Dass natürlich trotz aller Vorbereitung immer etwas schiefgehen kann, steht MMn außer Frage. Ich kann einen riskieren Vorrat haben, aber morgen vom Auto überfahren werden. Das ist halt das Leben. Aber auch hier kann ich Risiko minimieren, und spätestens wenn die medizinische Versorgung nicht innerhalb von fünf Minuten da ist, werde ich persönlich mir zwei mal überlegen welche Risikien ich eingehe.
      Wenn ich z.B. in den Alpen Wander sieht meine Erste Hilfe Ausrüstung ganz anders aus, als in der Großstadt. Weil ich andere Risiken habe und dort (im Normalfall) auch wesentlich länger auf Unterstützung warten muss.
      In Stresssituationen wächst man nicht mit seinen Aufgaben sondern fällt auf sein Trainingsniveau zurück.
    • Ich spreche niemandem etwas zu. Ich bin, wie gesagt, kein Psychologe. Eine solche Frage in diesem Alter würden mir persönlich nur zu denken geben.

      Es ist alles richtig, was du sagst. Ein Beruf sollte definitiv zukunftstauglich und -sicher sein.
      Mir ging es hier rein um den Punkt eines möglichen Kriegsfalls. Also ich habe mir mit 15 Jahren über solche Dinge nicht den Kopf zerbrochen. In diesem Alter sollte man das Leben unbeschwert genießen können.
      Natürlich leben wir heute in anderen Zeiten, aber die Berufswahl ausschließlich auf einen eventuell irgendwann mal einsetzenden Krieg auszulegen, würde ich persönlich niemanden raten. Einen Beruf muss man u.U. 30 Jahre oder länger ausüben. Ich hätte keine Lust jeden Tag zur Arbeit zu gehen und zu denken „Was für ein Sch…job! Aber wenn mal ein Krieg ausbricht, bin ich wahrscheinlich vielleicht etwas sicherer als in meinem Traumberuf.“

      Vorbereitung ist natürlich richtig und wichtig, wenn ich aber jeden Tag über jede Kleinigkeit nachdenken würde, die vielleicht mal irgendwann eintreten könnte, würde ich irgendwann wohl nicht mehr das Haus verlassen.

      Das ist ja auch alles eine Sache der persönlichen Einstellung. Natürlich habe ich auch einen kleinen Lebensmittelvorrat zu Hause. Aber meine Frau und ich sehen das alles eher als ernstes Hobby, welches gewissenhaft ausgeübt wird. Für andere ist es eine Lebensphilosophie, nach der so gut wie alle Bereiche des Lebens ausgerichtet werden.