@borath Die Gründe warum Du auswandern möchtest sind mir persönlich ziemlich egal. Die sind bei jedem individuell und spielen für mich persönlich darum absolut keine Rolle.
That said, fang ich mal an:
Du hast da eine hübsche Checkliste. Sowas ähnliches hab ich auch (abgearbeitet nach Ländern), in erster Linie, um die Staaten oder Aussengebiete, die für mich in Frage kommen würden, zu identifizieren. Gewissermassen als Grobfilter. Wenn Du dann Deine Auswahl getroffen hast hilft nur vor Ort gehen und schauen, ob die Bedingungen so sind wie Du sie Dir vorgestellt hast. Hast Du also Deine ToDo- Liste erstellt, kannste das Ding - krass gesagt - in die Tonne hauen. Aber schön zu lesen der das Ganze ebenso angeht wie ich.
Nach mittlerweile 15 Jahren als Expat möchte ich gar nicht gross auf die einzelnen Punkte eingehen, Dir aber ein paar Sachen mitgeben die ich - und viele andere - als Erfahrung gesammelt haben. Da sind Fragen dabei wie auch (teilweise banale) Aussagen, die Fragen musst Du Dir halt wohl selbst beantworten.
1) Du weisst nicht, wie Dein Zielland tickt, und warum. Manchmal gibt es fundamentale Unterschiede die gar nicht offensichtlich sind. Ich hab die Schweiz erst nach gut 12 Jahren gerafft, obwohl immer alle vom "Kleinen Unterschied" gesprochen haben. De Facto ist der aber riesig.
2) Niemand wartet auf Dich. Nirgends. Wenn doch? Ist in der Regel was faul.
3) Du bist der Ausländer. Erwarte unterschwellige, offensichtliche und sogar systemische Ausländerfeindlichkeit und / oder Diskriminierung. Das kann Deutschfeindlichkeit sein oder einfach die Tatsache, dass Du von woanders her kommst. Kannst Du damit umgehen? Wenn ja, wie? Hier gibt es IMHO verschiedene Wege, und der, den viele unserer LAndsleute einschlagen, ist meiner Meinung nach genau nicht der richtige und führt zur Verstärkung des Klischees.
4) Du wirst Lehrgeld zahlen.
5) Sprichst Du die Sprache? Fliessend? Es ist kein Beinbruch wenn nicht, es gibt viele Orte auf der Welt mit Communities die unterschiedliche Sprachen sprechen (meist Englisch), nichtsdestotrotz macht es Sinn, sich in der Landessprache verständigen zu können.
6) Bist Du Dir bewusst, wie das Land räumlich gegliedert ist und wo die Unterschiede liegen? Die Schweiz z.B. ist äusserst kleinräumig, und manchmal ticken die Leute ein Dorf weiter ganz anders als die in dem das Du besucht hast. Andererseits ist z.B. Deutschland bei weitem nicht so monolithisch wie man es sich vorstellt. Es gibt grosse Unterschiede in der Mentalität einzelner Regionen.
7) Darauf gehe ich gleich noch näher ein - hast Du Rechtssicherheit bei Deinem Aufenthaltsstatus? Es gibt einen grossen Unterschied zwischen may issue und shall issue...
Recherchiere, gründlich. Youtube ist keine wirklich zuverlässige Quelle, und ganz ehrlich: Einem Youtuber der anführt, dass es ja verboten sei, in Deutschland Werbung fürs Auswandern zu machen, würde ich mal pauschal goar nix glauben. Der hat nämlich entweder seine Hausaufgaben nicht gemacht oder will Dich absichtlich täuschen.
Wie ich darauf komme? Ich hab das Gesetz gelesen. Dort steht klar: Die Kommerzielle Beratung von potentiellen Auswanderern ist verboten. Um potentielle Auswanderer zu schützen.
Klingt etwas anders, oder?
Ich kann es auch nachvollziehen, viele, die gehen wollen, sind zu einem gewissen Grad euphorisch und blenden negative Aussagen aus. Bei jemandem der das kommerziell betreibt, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich höher dass er diese Euphorie ausnutzt und verstärkt als bei jemandem der wie ich einfach mal einen raushaut. Ich kenne das Gefühl ja selbst, Du bist im neuen Land, fandest vorher schon alles ziemlich geil, nach dem Umzug noch geiler. In letzter Konsequenz sind die meisten die kommen nach spätestens fünf Jahren wieder weg, und glaub mir eins - ich hab viele kommen und gehen gesehen, wenige sind geblieben.
9) Bist Du Dir darüber im klaren wie die Gesellschaft im Ausland in etwa tickt? Freunde von uns sind zu Beginn von Corinna nach Deutschland zurück weil das gesellschaftliche Umfeld dann doch nicht so gemütlich war und sie aufgefordert wurden, medizinische Masken zu tragen.
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That said, fang ich mal an:
Du hast da eine hübsche Checkliste. Sowas ähnliches hab ich auch (abgearbeitet nach Ländern), in erster Linie, um die Staaten oder Aussengebiete, die für mich in Frage kommen würden, zu identifizieren. Gewissermassen als Grobfilter. Wenn Du dann Deine Auswahl getroffen hast hilft nur vor Ort gehen und schauen, ob die Bedingungen so sind wie Du sie Dir vorgestellt hast. Hast Du also Deine ToDo- Liste erstellt, kannste das Ding - krass gesagt - in die Tonne hauen. Aber schön zu lesen der das Ganze ebenso angeht wie ich.
Nach mittlerweile 15 Jahren als Expat möchte ich gar nicht gross auf die einzelnen Punkte eingehen, Dir aber ein paar Sachen mitgeben die ich - und viele andere - als Erfahrung gesammelt haben. Da sind Fragen dabei wie auch (teilweise banale) Aussagen, die Fragen musst Du Dir halt wohl selbst beantworten.
1) Du weisst nicht, wie Dein Zielland tickt, und warum. Manchmal gibt es fundamentale Unterschiede die gar nicht offensichtlich sind. Ich hab die Schweiz erst nach gut 12 Jahren gerafft, obwohl immer alle vom "Kleinen Unterschied" gesprochen haben. De Facto ist der aber riesig.
2) Niemand wartet auf Dich. Nirgends. Wenn doch? Ist in der Regel was faul.
3) Du bist der Ausländer. Erwarte unterschwellige, offensichtliche und sogar systemische Ausländerfeindlichkeit und / oder Diskriminierung. Das kann Deutschfeindlichkeit sein oder einfach die Tatsache, dass Du von woanders her kommst. Kannst Du damit umgehen? Wenn ja, wie? Hier gibt es IMHO verschiedene Wege, und der, den viele unserer LAndsleute einschlagen, ist meiner Meinung nach genau nicht der richtige und führt zur Verstärkung des Klischees.
4) Du wirst Lehrgeld zahlen.
5) Sprichst Du die Sprache? Fliessend? Es ist kein Beinbruch wenn nicht, es gibt viele Orte auf der Welt mit Communities die unterschiedliche Sprachen sprechen (meist Englisch), nichtsdestotrotz macht es Sinn, sich in der Landessprache verständigen zu können.
6) Bist Du Dir bewusst, wie das Land räumlich gegliedert ist und wo die Unterschiede liegen? Die Schweiz z.B. ist äusserst kleinräumig, und manchmal ticken die Leute ein Dorf weiter ganz anders als die in dem das Du besucht hast. Andererseits ist z.B. Deutschland bei weitem nicht so monolithisch wie man es sich vorstellt. Es gibt grosse Unterschiede in der Mentalität einzelner Regionen.
7) Darauf gehe ich gleich noch näher ein - hast Du Rechtssicherheit bei Deinem Aufenthaltsstatus? Es gibt einen grossen Unterschied zwischen may issue und shall issue...
Recherchiere, gründlich. Youtube ist keine wirklich zuverlässige Quelle, und ganz ehrlich: Einem Youtuber der anführt, dass es ja verboten sei, in Deutschland Werbung fürs Auswandern zu machen, würde ich mal pauschal goar nix glauben. Der hat nämlich entweder seine Hausaufgaben nicht gemacht oder will Dich absichtlich täuschen.
Wie ich darauf komme? Ich hab das Gesetz gelesen. Dort steht klar: Die Kommerzielle Beratung von potentiellen Auswanderern ist verboten. Um potentielle Auswanderer zu schützen.
Klingt etwas anders, oder?
Ich kann es auch nachvollziehen, viele, die gehen wollen, sind zu einem gewissen Grad euphorisch und blenden negative Aussagen aus. Bei jemandem der das kommerziell betreibt, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich höher dass er diese Euphorie ausnutzt und verstärkt als bei jemandem der wie ich einfach mal einen raushaut. Ich kenne das Gefühl ja selbst, Du bist im neuen Land, fandest vorher schon alles ziemlich geil, nach dem Umzug noch geiler. In letzter Konsequenz sind die meisten die kommen nach spätestens fünf Jahren wieder weg, und glaub mir eins - ich hab viele kommen und gehen gesehen, wenige sind geblieben.
9) Bist Du Dir darüber im klaren wie die Gesellschaft im Ausland in etwa tickt? Freunde von uns sind zu Beginn von Corinna nach Deutschland zurück weil das gesellschaftliche Umfeld dann doch nicht so gemütlich war und sie aufgefordert wurden, medizinische Masken zu tragen.
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"Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill