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Wirtschaftlicher Abstieg und Deindustrialisierung /

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  • Vielen dank für die Zahlen. 14,3 Grad wäre die Durchschnittstemperatur also. Sprich 1,4 Grad liegen wir 2022 unter diesem Wert.

    Bitte das nur als ganz grobe Berechnung sehen da es wenn man es genau Betrachtet sehr viel komplizierter ist. Möchte es aber auf etwas einfaches herunterbrechen welches aber meines Erachtens trotzdem stimmen sollte.

    Im Normallfall werden 22 Grad Raumtemperatur angestrebt ( eingestellt von der Fachfirma da die wohlfühl Temperatur bei 20 bis 24 Grad liegt für uns ). Wenn Kleinkinder oder Babys im Haushalt sind wird oft auf 23 oder 24 Grad gegangen.

    Nun muss man noch betrachten das ein Grad niedrigere Temperatur ca. 5% bis 6% Energie spart beim Heizen meines Wissens nach. Falls ich hier falsch liege bitte korregieren.

    So sehen wir das wenn wir von 6% ausgehen und dies mit 1,4 multiplizieren immer noch mehr verbraucht haben als die letzten Jahre. Woher das kommt ist eine gute Frage. Aber ich denke die wenigsten Sparen wirklich. Nach dem Motto. Wenn alle sparen warum sollte ich. Wie Politiker es praktizieren. Von Verzicht auf Fleisch predigen aber dann am Oktoberfest die Schlachtplatten auffahren lassen.

    Eine Einsparrung wäre es gewesen hätten wir nicht mehr als letztes Jahr in Deutschland benötigt. Aber hier ist meine Meinung das man gut sieht wie es mit dem "gemeinsam schaffen wir das " oder "wir müssen solidarisch sein" wirklich aussieht.

    Problematisch wird dies aber wenn das Gas im Winter ausgeht. Wovon ich leider derzeit ausgehe. Werde dazu die kommenden Tage mal eine neue Berechnung anstellen welche den kompletten Lieferausfall von NS1 berücksichtigt. Schon mit 20% Lieferung war nach meiner Rechnung im Januar spätestens Febraur Ende.

    Sollte Deutschland das Gas ausgehen im Winter dann ist dies in meinen Augen ein Black Swarn Event welcher die schon mehr als kränkelnde Wirtschaft noch mehr in die Tiefe zieht.
    Hundstage hell und klar
    deuten auf ein gutes Jahr.
    Werden Regen sie bereiten,
    kommen nicht die besten Zeiten.
  • Nachhaltig gespart hätte man, wenn man vor Jahren die Wirtschaft und Geselschaft auf eine schrumpfende Bevölkerungszahl vorbereitet hätte. Ich glaube die Prognose lag bei 60 mio im Jahre 2050. Aber man fährt ja nur auf Sicht und kann technologische Fortschritte nicht ausnutzen.
    Stattdessen treibt man die Zahl der Konsumenten weiter hoch und schrumpft deren Lebensqualität.
    Die ganzen Überlegungen zur Energie sind für mich so absurd, wie zur Pandemie, wo man die beklatscht, die am Ende keinen Cent sehen. Es ist keine Unfähigkeit, die den wirtschaftlichen Kahlschlag verursacht, es ist beabsichtigt, Industrie weiter zu verlagern. Du kannst den Leuten aber ihre Arbeit nur friedlich nehmen, wenn sie meinen, es für ein höheres Ziel zu tun.
  • Aus meiner Sicht wird es leider schlimmer. Die Regierung lamentiert und debattiert. Die Firmen welche aber jetzt Hilfe benötigen haben außer schöne Worte noch nichts bekommen.

    Die Brandbriefe an die Regierung verstummen nicht. So hat vor kurzem der dti, VDKL, BVWS, VDF BDSI, Bundesverband Fisch, Deutscher Fruchthandelsverband etc in Ihrer Verzweiflung einen Brandbrief geschrieben da von dem deutschen Landwirtschaftsminister nicht mal eine Antwort auf deren Fragen kam. ( Als offizielle Antwort des Bundeslandwirtschafsministeriums kam nur das Deutschland einen hohen Selbstversorgungsgrad habe und das die Lebensmittelversorgung gesichert sei ) . Die angespannte Lage aufgrund der hohen Energiepreise sei der Bundesregierung bewusst. Aber kein Grund zur Sorge.

    Bei den Pleiten / Insolvenzen sind wir mittlerweile 34% über Vorjahreswert ( IWH ) Stille Betriebsaufgaben und Verlagerungen nicht berücksichtigt. Des weiteren sagen nurn schon viele Institute wie das IWH voraus das die Insolvenzen weiter spürbar ansteigen werden. ( 40% mehr im November und weiter steigend )

    Es wird mittlerweile von 1 Million bedrohten Unternehmen / Selbstständigen ausgegangen. In Deutschland dürften es ca. 1.6 Millionen Unternehmen und ca. 1.9 Millionen Solo Selbstständige geben ( Gesamt ca. 3.5 Millionen ). Sprich mittlerweile gehen Institute welche doch meistens sehr konservative schätzen davon aus das 30% der Unternehmen / Selbstständigen von Insolvenz bedroht sind!!!

    Und auch die Zahlungsmoral von vielen Firmen wird schlechter. Was in meinen Augen ein sehr sehr schlechtes Zeichen ist.
    Hundstage hell und klar
    deuten auf ein gutes Jahr.
    Werden Regen sie bereiten,
    kommen nicht die besten Zeiten.
  • Ich finde die aktuelle Berichterstattung hinsichtlich der Insolvenzen absolut blödsinnig. Der Vergleich mit den Vorjahreswerten macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn. Die Jahre 2020 und 2021 waren weit unter dem Durchschnitt, was die Unternehmensinsolvenzen angeht. In diesen Jahren sind wir bei ca. 15.000 solcher Insolvenzen...in den 20 Jahren davor lagen wir bei 20.000-30.000 Insolvenzen (siehe Destatis). Also was soll das?! Klar, der Wirtschaft geht es aktuell nicht gut, aber das Argument des Insolvenzanstiegs ist meiner Meinung nach reine Panikmache.
  • Interessanter werden die Produktionsverlagerungen. Eine Firma kann ja weiterbestehen, aber produziert halt im Ausland weiter. Und sowas geht nicht unbedingt von heute auf morgen.
    Die Insolvenzen wurden künstlich verzögert und werden halt nachgeholt.

    Theoretisch müßte man im DEtail gegenrechnen, wieviel Arbeitsplatzabwanderung und Insolvenzen durch Verrentnerung der Babyboomer ausgeglichen wird. Danach dann natürlich, wie sich prozentual die gut bezahlten Jobs entwickeln. Einzelne Indikatoren sagen noch nichts über das Gesamtbild.

    Am interessantesten finde ich die Analysen von Investmentgesellschaften, da die von ihren Prognosen leben.
  • Leider wird in der Statistik nicht unterschieden zwischen Kleinstunternehmen und mittleren bzw. Großunternehmen was Insolvenzen betrifft. Zählt beides als eine Insolvenz.

    Ich denke die Diskussion hier ist wichtig da wir als Personen welche ein klares Bild sehen wollen und vorbereitet sein möchten es uns nicht leisten können einfach nur die Tagesschau anzuschalten und fertig. Ich halte es so das ich mich aus verschiedenen Kanälen Informationen hole und versuche mir dann ein Bild zu machen.

    Ich denke die Insolvenzen werden steigen. Und auch so das jeder es merklich merkt. Man muss nur die Entwicklung der Erzeugerpreise anschauen. Auch Abwanderungen werden von Tag zu Tag mehr. Sollte es zu einem Blackout kommen dann wird sich das nochmals beschleunigen.

    +45,8% nach offiziellen Angaben
    Erzeugerpreise Statista

    Wenn wir nun zu den Energiepreisen von jedem Bürger kommen so sehen wir das im Durchschnitt

    Strom war vor 2 Jahren noch bei ca. 30 cent ( Zahlte zumindest ich damals privat ). Jetzt Strompreis Durchschnitt bei über 50 cent.

    Heizöl +115%, Erdgas + 83,3% Energiepreisanstieg
    Pallets für Heizung der Preisanstieg weit größer als bei Erdgas Preisanstieg Pallets

    Lebensmittel sind um nur ca. 16 % teurer geworden nach der Statistik. Was hier aber eingerechnet wird entzieht sich meiner Kenntnis.

    Und die Inflation wird bleiben eine ganze Zeit. Das sagen mittlerweile leider auch viele sehr zurückhaltende Medien bzw sogenannte Spezialisten. Auch der IWF warnt nun das das schlimmste noch kommen wird. Und das schreiben auch mittlerweile die normalen Medien IWF Rezession kommendes Jahr

    Mich würde interessieren wer aus dem Forum in einer Position sitzt mit Einblick in einem Bereich?

    Ich kann sagen das die Industrieunternehmen welche wir in Deutschland betreuen alle nicht absolut notwendigen Investitionen auf Eis gelegt haben. Das bei vielen gerade nicht mehr eingestellt wird. Diese Woche besuchen mich 2 Unternehmer aus dem deutschen Mittelstand. ca. 130 Angestellte beide zusammen um sich über die Möglichkeiten hier zu informieren, den Standort etc.

    Für kommende Woche habe ich nun schon wieder zwei Unternehmer welche ich davor nicht kannte aber durch Empfehlung auf mich aufmerksam wurden scheinbar. Und nun kommen. Bisher war es ein Freundschaftsdienst. Aber nun werde ich hier da es auch meine Zeit kostet natürlich eine Beratervergütung nehmen.

    Mich verunsichert die Lage schon sehr. Auch da wir in der Deutschen Firma eigentlich wie Familie sind. Es geht uns hier noch gut aber ich sehe sehr düstere Wolken am Horizont. Den eines ist für mich klar das unser Mittelstand mit Firmen aus aller Welt konkurrieren muss. Wenn nun die Erzeugerpreise bei uns um 45,8% gestiegen sind wie sollen die Unternehmer diese Preissteigerung weitergeben ohne sich komplett ins Aus zu stellen?

    Wenn man sich das ganze Weltweit anschaut. In den USA sind die Erzeugerpreise im September um 0,4% gestiegen und der Preisanstieg war in den letzten 12 Monaten bei 8.5% USA Erzeugerpreise. Canada liegt bei 10,6% Erzeugerpreise Canada. In China waren es nur 2.3% anstieg Erzeugerpreise China

    Sprich die Erzeugerpreise sind in Deutschland um 35%+ mehr gestiegen als in North America. Und um fast 45% im Vergleich zu China. Vielleicht übersehe ich hier etwas. Würde mich freuen. Und auch über konstruktive Kritik falls ich etwas falsch interpretiere da ich denke uns allen daran gelegen ist ein Bild ohne den Informationsfog zu bekommen.
    Hundstage hell und klar
    deuten auf ein gutes Jahr.
    Werden Regen sie bereiten,
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  • Hollyhock schrieb:

    Ich finde die aktuelle Berichterstattung hinsichtlich der Insolvenzen absolut blödsinnig. Der Vergleich mit den Vorjahreswerten macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn. Die Jahre 2020 und 2021 waren weit unter dem Durchschnitt, was die Unternehmensinsolvenzen angeht. In diesen Jahren sind wir bei ca. 15.000 solcher Insolvenzen...in den 20 Jahren davor lagen wir bei 20.000-30.000 Insolvenzen (siehe Destatis). Also was soll das?! Klar, der Wirtschaft geht es aktuell nicht gut, aber das Argument des Insolvenzanstiegs ist meiner Meinung nach reine Panikmache.
    veto,
    In den Jahren 2021 und 2022 sollte die Anzahl neuer Unternehmen stark gesunken sein da in Anbetracht der wirtschaftlichen Situation weniger den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben. Somit ist die Anzahl der Insolvenzen niedriger bei Betrieben die es bei der Gründung nicht geschafft haben sondern Insolvenzen von Firmen die in den letzten Jahren wirtschaftlich aktiv waren.
    Es gehen also mehr Firmen pleite die in den letzten Jahren erfolgreich waren.
  • Ja, die Deindustriealisierung existiert nicht nur in Deutschland sondern in ganz Westeuropa, aber nicht erst seit diesem Jahr sondern sie hat bereits Mitte der 90iger Jahre eingesetzt! Damals halt unter dem Titel Produktionsverlagerung in 'Low Cost Countries', heutzutage läuft das selbe Programm unter 'Globalisierung' wobei div. internationale Handelsverträge dies nun deutlich erleichtern. Multinationale Firmen haben derartige Pläne schon jahrelang in den Schubladen und eigene Abeilungen die sich nur mit Analysen zu Standordverlagerungen und ähnlichen Themen beschäftigen. Die brauchen diese Pläne nur hervorzukramen und an die aktuellen Verhältnisse anzupassen - ist eben 'business as usual' und gehört bei denen zur strategischen Planung. Die Gründe für den Abzug aus der Heimat sind vielfältig: Allen voran niedrigere Herstellungskosten vor allem von arbeitsintensiven Produkten durch die niedrigeren Lohnniveaus und geringeren Sozialstandards, gefolgt von der Umgehung div. Umweltauflagen od. sonstiger kostenintensiver gesetzlicher Hemmnissen, uvm. Ein wesentlicher Punkt sind geringere Investionskosten welche sich zum Teil aus großzügigen Förderungen von staatlicher oder EU-Seite ergeben die sich viele Großbetriebe und noch viel mehr Mittelständler nicht entgehen lassen woll(t)en.

    An die Spendabilität der öffentlichen Hand hat man sich offensichtlich rasch gewöhnt, aktuell wird bei jedem sich anbahnenden Problemchen sofort lautstark nach finanzieller Unterstützung vom Staat gerufen. Gab's da nicht mal sowas wie 'unternehmerisches Risiko'? Wie mir scheint werden seit Jahren Gewinne eingestreift und an div. Shareholder verteilt und wenn's mal nicht so läuft soll für Risiken und/ oder den Bilanzverlust sofort die öffentliche Hand einspringen! Ein Beispiel: In AT hat ein namhafter Autohersteller ein großes Motorenwerk. Im Zuge der Finanzkrise 2008 wurde dort Kurzarbeit gefahren, das Werk bekam saftige Stützen aus der österr. Staatskasse d.h. von jedem einzelnen Steuerzahler und im Jahr darauf schrieb die Konzernmutter Rekordgewinne. Da ein Bekannter dort beschäftigt war hab ich ihn später nach den Hintergründen gefragt: Er meinte dass es durch die deutsche Abwrackpräme enorme Nachfrage gab und man habe schlicht die Bänder schneller laufen lassen und bei weniger Wochenarbeitsstunden sogar wesentlich mehr Motoren produziert als davor. Durch die Finanzspritzen war ein satter Gewinn mit Managerboni, Dividendenzahlungen an Aktionäre, usw. drinn und ich kann mich nicht erinnern dass dieser Konzern auch nur 1 Euro von den zuvor eingestreiften Steuermillionen je zurück gezahlt hätte! Ihr könnt Euch die Fortsetzung denken, nach den Kurzarbeitsmonaten während der Pandemie nochmals das selbe Spiel mit hohen staatlichen Stützen und die Autobauer meldeten darufhin abermals Rekordgewinne. Kritische Stimmen wie diese Umverlagerung in millionenhohe Managerboni zu vereinbaren ist nahm man erst gar nicht ernst ...

    In einem klugen Buch steht was von '7 fetten und 7 mageren Jahren', den Leuten war vor einigen tausend Jahren bewußt dass es nicht fortwährend die Erfolgswelle gibt und man zwischendurch mal den Gürtel enger schnallen muss. Aktuell stolpern wir von einer Krise in die nächste, die 7 fetten Jahre scheinen vorbei zu sein und wir hadern mit div. Unanehmlichkeiten wie massive Preissteigerungen, Energieverknappung, Kriegsbedrohung, usw. wobei die Ursachen dafür durchaus vielfältig sind. Im Wort 'Untenehmer' steckt ja bereits drinnen dass dies jemand ist der 'was unternimmt' und damit was bewegen will. Aktuell scheint sich das Unternehmertum allerdings aufs lamentieren und meckern besonders in Richtung Regierung zu beschränken. Man fordert dieses und jenes, wobei das Mitteilungsbedürfnis so hoch ist wie nie zuvor und zuweilen in echte Schwarzmalerei ausartet. Auch wenn die Miesemacherei ansteckend zu sein scheint was ob der ganzen Horrorseznarien und Hiobsbotschaften zwar nicht wundert hab ich für mich beschlossen mich davon keinesfalls mit runter ziehen zu lassen. Blicke also positiv gestimmt in die Zukunft in der Überzeugung dass die zu erwartenden Abstriche allesamt meisterbar und damit überwindbar sind ;)
  • Ich kann mich nur wiederholen:


    Metall- und Elektro-Industrie hat wieder mehr als vier Millionen Beschäftigte | Niedersachsenmetall

    sowie:

    Beschäftigte im produzierenden Gewerbe bis 2021 | Statista

    Es gab ein Deindustrialiserung der überwiegend nicht wettbewerbsfähigen Industrie Ostdeutschlands Anfang der 90er, aber keine Deindustrialisierung Gesamtdeutschlands.

    Auch der Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist interessnat (allerdings Stand 2013):

    Infografik: Deutschland bleibt Industrieland | Statista

    MfG

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Cephalotus schrieb:

    Ich kann mich nur wiederholen:


    Metall- und Elektro-Industrie hat wieder mehr als vier Millionen Beschäftigte | Niedersachsenmetall

    sowie:

    Beschäftigte im produzierenden Gewerbe bis 2021 | Statista

    Es gab ein Deindustrialiserung der überwiegend nicht wettbewerbsfähigen Industrie Ostdeutschlands Anfang der 90er, aber keine Deindustrialisierung Gesamtdeutschlands.

    Auch der Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist interessnat (allerdings Stand 2013):

    Infografik: Deutschland bleibt Industrieland | Statista

    MfG
    Es tut mir sehr leid aber ich verstehe nicht was du uns mit Grafiken bzw. Informationen sagen wilslt welche von 2013, 2018 und 2021 sind.

    Welchen Zusammenhang haben diese mit der derzeitigen Krise?

    Und auch wenn sich jemand 100000 mal wiederholt macht das eine Aussage die nicht stimmt auch nicht zur Wahrheit

    Die Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft waren billige Energie, gut ausgebildete Fachkräfte, ein guter Euro ( den wir aber auch gerade wie viele andere an die Wand fahren ), innere Stabilität und äußere Sicherheit für wenig Geld

    Ich könnte nun viele namhafte Ökonomen zitieren welche sagen das die günstige Energie einer der Faktoren war für die deutsche Wirtschaft. So z.b. Ökonom Gabriel Felbermayr, ( Früherer Leiter des Kieler Institut für Weltwirtschaft )

    Die OECD Analyse zeigt das Deutschland durch die stark gestiegenen Energiepreise das Land mit der tiefsten Rezession und der höchsten Inflation sein wird.

    Nach Weltbank Angaben hat Deutschland einen sehr hohen Industrieanteil ( rund 30% ) und sieht uns nun als Sorgenkind. USA, GB etc haben alle weniger als 20% Industrieanteil.

    Es wird hier aufgezeigt das Deutsche Geschäftsmodell mit einer ausgefeilten industriellen Produktion, excellenten Ingenieuren, Fachkräften, gefragten Produkten zu wettbewerbsfähigen Preisen das Modell war. Die billige Energie sorgte dafür das Deutschland wettbewerbsfähige Preise hatte.

    Professor Andreas Rödder ( Historiker an der Uni Mainz ) bringt es hier ganz gut auf den Punkt wie ich finde. Das Deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr. Es stand auf drei Säulen: Billiger Energie, Billige Vorprodukte aus z.b. China und für die Sicherheit sorgte USA und Nato .

    Auch die Banken ( Analyseteams ) z.b. Deutsche Bank sagen. Hier der Ökonom Eric Heymann z.b. um nur einen zu nennen das wenn wir in 10 Jahren zrückblicken werden wir diese Zeit als Ausgangspunkt für eine beschleunigte deindustrialisierung in Deutschland sehen. Die Gaskrise wird hier zum Gamechanger für den Industriestandort Deutschland.

    Die Verbände schlagen Alarm ( IHK, HWK, DIHK , usw ... ) , DIe Analyse Abteilungen von Banken und Investmentfirmen schlagen Alarm, Professoren und Ökonomen schlagen Alarm, DIe OECD und Weltbank schauen sehr skeptisch und warnen.

    Und alle sagen das günstige Energie einer der Erfolgsfaktoren für Deutschland war. Wenn jemand denkt dem sei nicht so wären Fakten nett. Sprich z.b. folgende Industriezweige haben trotz der gestiegenen Energiepreise keine Probleme und Investieren derzeit xxx Millionen in Maschinen etc.

    Ich glaube doch sagen zu können das wir hier sind damit wir uns ein Bild der Lage machen und uns auf das vorbereiten können was auch immer kommt. Und hier wird weder Ideologien ( was nicht sein darf kann einfach nicht sein etc. ) noch verleugnen helfen. Für ein vernünftiges Bild einer Lage bedarf es Fakten. Wer Fakten hat das es nicht schlimmer wird der möge diese bitte posten. Ich glaube viele andere und auch ich wären froh darum.

    Aus meinen Posts geht es ja hervor das ich eine kleine Firma in Deutschland habe. Uns betrifft es noch nicht. Dennoch haben wir heute beschlossen unseren Leuten Englisch Nachhilfe anzubieten sowie die Kostenübernahme für die Handwerksprüfung + Training davor ( Red Seal )in Canada und aller damit zusammenhängender Kosten dafür. Damit diese sollte es nötig sein auch hierher entsandt und hier arbeiten können. Wir sind in der Firma wie eine Familie. Da ich persönlich glaube das genau dieses uns ausmachen sollte. Schauen was passieren könnte, und dann frühzeitig einen Plan zu haben wie man den Problemen entgegen treten kann. Für sich selbst, für die Familie, für Freunde etc.
    Hundstage hell und klar
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    Werden Regen sie bereiten,
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  • Ich bin zugegeben etwas irritiert über diese Statistiken @Cephalotus, das was ich die letzten 20-25 Jahre in meinem beruflichen Umfeld bei eigenen Arbeitgebern u. Geschäftspartnern erlebt hatte zeichnet da klar ein anderes Bild: Industrielle Fertigungskapazitäten wurden in europäischen Standorten kontinuierlich zurück gefahren, egal ob in Österreich, Schweiz, Deutschland, Schweden od. Spanien, uvm. angesiedelt. Dafür wurde in China m. Joint Venutures/ Kooperationen sowie dem Aufbau v. Supply Chains mit Hilfe dortiger Subcontractoren und nicht zu vergessen in Indien (und weiteren Staaten) massiv aufgebaut. Dies schließt den Transfer von Know-How und Investitionen/ Geldabfluss mit ein. D.h. Werkstätten wurden hier teils komplett geschlossen, andere Abteilungen mussten zwar zur Anpassung an diese Situation personell aufgestockt werden wie z.B. Projektabwicklungen od. Qualitätssicherungen, was aber den Wegfall der Eigenfertigung kopfmäßig keinesfalls kompensieren kann. Falls Fertigungskapazität verblieben ist kann diese oft nur mehr Reparatur- und Service f. lokale Kunden anbieten oder Teile aus Fernost nacharbeiten oder ist Aufträgen für Kundschaft vorbehalten die 'Made in China' od. aktuell auch 'Made in Russia' ablehnt wo Kundenverträge 'europäische' Fertigung wesentlicher Kernkomponenten zwingend vorschreiben.

    Speziell DE hat genau so wie AT jahrelang von billigem russischen Gas profitiert und dank langfristiger Kontrakte wurde teils weit unter Weltmarktpreisniveau eingekauft, also 100%ige Zustimmung zu diesem Punkt @Mindhunter. Dass der Lieferant damit Abhängigkeiten schaffen wollte um politische Druckmittel zu haben wissen wir jetzt. Wir mussten auch feststellen dass auf diesen Lieferanten kein Verlass mehr ist und er den Gashahn nach belieben zudrehen konnte, die Unterstützung seiner Kriegstreiberei ist zudem salop bezeichnet gerade 'out'. Leider befinden sich manche von uns nach wie vor in Schockstarre in Anbetracht der Erkenntnis dass wir nicht nur den höheren Weltmarktpreis zahlen müssen welcher seit Kriegsbeginn zusätzlich raketenhaft angestiegen ist sondern auch kurzfristig keine Alternativen mit prompter Lieferfähigkeit auftreiben können. Der Griff nach Gas vom LNG Spot-Markt nach dem Motto 'koste es was es wolle' deckt den Bedarf für den anstehenden Winter nach wie vor nicht 100%ig, schon gar nicht wenn dieser entgegen dem Trend event. mal bitterkalt ausfällt. Otto-Normalverbraucher will dies weder akzeptieren geschweige denn verstehen da die eigene Geldbörse unmittelbar davon betroffen ist. Der Gaspreis stieg übrigens schon vor Kriegsausbruch an wie mir Bekannte aus Spanien oder auch Rumänien berichteten, denen ist dies bereits vor Sept. 2021 aufgefallen. A propos Vergangenheit, die Entscheidungen welche in dieses Dilemma führten liegen teils über 10 Jahre zurück d.h. die aktuellen Regierungen haben die saure Suppe auszuköffeln und müssen sich als Krisenmanager bewähren ... Hab oberhalb bereits was von 'mageren Jahren' geschrieben und die aktuelle Situation ist zweifelsohne mit Abstrichen verbunden. Auch wenn sie für Einzelpersonen und ganze Industriezweige schmerzhaft sein mögen müssen wir hier durch, denn alleine mit lautstarker Jammerei kommen wir da keinesfalls schadlos raus - ganz im Gegenteil!
  • Der Gaskrieg begann bereits Mitte 2021 als die Russen die Gasspeicher leer ließen.
    Der Ukrainekrieg war von sehr langer Hand vorbereitet.
    Ich glaube wir diskutierten das bereits Mitte 2021 und ich hab das schon damals vorher gesehen, dass die Russen uns erpressen wollen.
    Da war ich nicht der einzige, deshalb hatte das natürlich Einfluss auf die Gaspreise.

    Eine behauptete Deindustrialisierung Deutschlands seit den 90er ist in den Statistiken nicht erkennbar. Sicher sind die falsch und der Untergang ist unaufhaltsam. Momentaufnahmen sind nur solche.

    Wer sich so sicher ist, dass Deutschland Industrie untergehen wird kann an der Börse genau darauf setzen und bei Erfolg Multimillionär werden.

    Ich kaufe deutsche Aktien genauso wie amerikanische oder chinesische. Ich sehe mittelfristig überall einen Aufschwung und weiteres Wirtschaftswachstum.

    Billiges fossiles Gas hatte nie eine Zukunft.

    MfG
  • Haben die Russen die Gasspeicher leer gelassen oder wurden sie nicht mit Bestellungen gefüllt.

    Ein sehr interessanter Vortrag erläuterte schon vor Jahren, dass das größte Problem der USA nicht China, sondern ein Zusammenwachsen von Deutschland und Russland ist. Deutsche Industrie mit russischen Rohstoffen ist die einzige ernstzunehmende Bedrohung für die USA. Wir, als Steuerzahler, haben uns zwar immer über Target 2 Salden und wachsende Steuern aufgeregt. Auf wirtschaftlicher Ebene hat Deutschland aber profititiert und die EU dominiert. Wir als Bürger, waren halt nur die nebensächliche Binnennachfrage.

    Von daher ist es immer sehr wichtig zu betrachten, welche Ebene man bespricht. Wenn z.B. hochwertige Jobs exportiert werden, dafür andere Industrien entstehen, die aber weniger bezahlen, hat man evtl. keinen Verlust an Arbeitsplätzen, dafür aber weniger Lohn. Ich bin gespannt, wie die Zulieferer der Fahrzeugindustrie ersetzt werden.
  • Leider geht die Deindustrialisierung voran und neue Unternehmen siedeln sich nicht an. Auch werden keine neuen Innovativen in Deutschland gegründet.

    BASF will Teile der Anlagen in Ludwigshafen stilllegen (faz.net)

    Des weiteren hat BMW mittlerweile sein größtes Werk in den USA welches BMW auch weiterhin ausbauen will. In Deutschland werden derzeit keine weiteren Investitionen angestrebt. Mittlerweile ist BMW sogar der größte Exporteur von Autos in den USA
    BMW in Amerika größter Exporteur - THB

    Auch Audi denkt nun über diesen Schritt nach was zu einem weiteren Verlust führen wird.
    Audi Chef bringt Elektroauto-Fabrik in den USA ins Spiel (handelsblatt.com)

    Wenn man nun tiefer einsteigt stellt man fest das die Firmen sogar die eAutos in den USA bauen wollen. Was bleibt nach 2035 für Deutschland wenn Neu Verbrenner Zulassungen verboten sind?

    Man könnte hier von Chemie über Auto zu Stahl oder Maschinenbau alles beleuchten und bei jedem größeren Konzern welcher mir bekannt ist feststellen. Keine Investitionen ( oder nur das wirklich nötigste ) in Deutschland.

    Und im Mittelstand sieht es bei den Firmen welche die Möglichkeit haben auch nicht viel besser aus da diese ebenso im Weltweiten Konkurrenzkampf stehen

    Auch ist Europa und speziell Deutschland nicht attraktive für Gründer.
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  • Und noch eine kleine Anmerkung zur Muppets show die uns immer wieder geboten wird. Entschuldigt die Ausdrucksweise aber anders kann ich es nicht mehr bezeichnen.

    Wir hatten nun Anfang des Jahres die zweithöchste Inflation in 30 Jahren. Na ja nicht ganz da nicht sein kann was man nicht möchte. Was wurde gemacht?

    Man korrigiert die Berechnung der Inflation so das man wieder unter die 10% kommt.
    Statistiker berechnen Inflation neu: Jahresteuerung nach unten korrigiert | tagesschau.de
    Ohne die Neuberechnung wäre die Inflation weiterhin so hoch wie nie,

    Wenn man sich mal das Statistische Bundesamt anschaut. Man kann den BMF Monatsbericht entnehmen
    BMF-Monatsbericht Januar 2023 - Die wichtigsten steuerlichen Änderungen 2023 (bundesfinanzministerium.de)
    das im Jahre 2022 fast 14% mehr MWST eingenommen wurde als im Vorjahr. Wenn ich davon ausgehe das die Leute nicht mehr als im Vorjahr gekauft haben, sondern nur das selbe komme ich auf eine reale Inflation von fast 14%. Wenn ich davon ausgehe das Leute sich sogar etwas eingeschränkt haben dann sogar auf eine höhere Inflation.

    Wenn wir hineinschauen wie hoch die Inflation bei manchen Dingen ist welche Dinge des altäglichen Verbrauches sind kommt man auf über 20$ bei Lebensmittel. Jeder muss Essen
    Steigende Lebensmittelpreise: Fakten, Ursachen, Tipps | Verbraucherzentrale.de

    Bei anderen wichtigen Aspekten liegt diese sogar höher.

    Wer hat die letzten 12 Monate eine Lohnerhöhung von 20% erhalten? Wer von 14%. Wer dies nicht erhalten hat verarmt und kann sich für seinen Lohn weniger kaufen.

    Ich sage nur Spirale.
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  • Mindhunter schrieb:

    Leider geht die Deindustrialisierung voran und neue Unternehmen siedeln sich nicht an. Auch werden keine neuen Innovativen in Deutschland gegründet.
    Ich denke das man bei den genannten Fakten einiges berücksichtigen muss.

    1. Großkonzerne haben sich schon immer breit aufgestellt und verlagern die Produktion meist immer dort hin wo die niedrigsten Herstellungskosten zu erwarten sind, bzw. wo die Nähe zum Kunden ausschlaggebend ist. Zur zeit sind sicherlich die bekannten hohen Energiekosten als auch die hohen Subventionen anderer Staaten ausschlaggebend.
    zdf.de/nachrichten/wirtschaft/…eduction-act-faq-100.html

    2. Über die wichtige Dienstleistungsbranche wird m.E. viel zu wenig gesprochen, hier wird bereits 70%! der Wertschöpfung in Deutschland generiert.
    de.statista.com/themen/1434/di…ngsbranche/#topicOverview
    3/4 der Erwerbstätigen in Deutschland sind in dieser Branche tätig.
    destatis.de/DE/Themen/Arbeit/A…-wirtschaftsbereiche.html


    Nun kann man sich sicherlich darüber streiten ob diese Arbeitsplätze schlechter oder besser bezahlt werden als Industriearbeitsplätze aber für mich persönlich steht fest das der

    Wandel von der Industrienation zur Dienstleistungsgesellschaft bereits im vollem Gange ist.

    Daher machen mir die Ankündigungen der Großkonzerne wenig Sorgen.