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Klimawandel und Auswirkungen

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  • Klimawandel und Auswirkungen

    Das das Thema Klimawandel am Thema "Hitze: ich denke wir müssen umdenken" etwas vorbei geht, habe ich mal einen eigenen Faden auf gemacht. Falls ich wieder was übersehen habe, gerne verschieben und sorry im voraus.

    Welche Auswirkungen hat der Klimawandel in unserer Region, welche Folgen hat das für uns und welche Möglichkeiten haben wir, damit um zu gehen?

    Ich starte mal mit einem Beispiel, dass mir gestern sehr deutlich geworden ist. Ich hatte ja in einem anderen Beitrag schon geschrieben, dass es wenig regnet, wir unseren Garten täglich gießen müssen und die Regenfässer nicht mehr viel hergeben.
    Gestern war ein Mitarbeiter der Stadt da, um eine Genehmigung für das fällen einer Fichte aus zu stellen, die sich Richtung Nachbarhaus neigt. Die Genehmigung haben wir erhalten und ohne, dass ich danach gefragt habe, hat er mir angeboten noch weitere Genehmigungen für z. B eine Blautanne auszustellen. (früher musste man um so eine Genehmigung kämpfen, jetzt müsste ich nicht mal mehr die Brutzeit abwarten).
    Ich will meine Bäume eigentlich nicht fällen, aber sie sind trocken. So trocken das der Mitarbeiter davon ausgeht, dass sie bis zum Herbst tot sein könnten, wenn es im Sommer nicht doch noch ausreichend regnet.
    Entscheiden können wir das jetzt selbst, die Erlaubnis ist erteilt, aber tote Bäume bieten halt wenig Alternative.

    Wenn der Garten mit großen alten Bäumen jetzt ausgedünnt wird, dann verschärft sich das Problem meiner Vermutung nach, weil mehr Sonne den Boden erreicht und das Klima dadurch vermutlich noch mehr austrocknet. Stehen bleiben werden gerade einmal 3 große Bäume, zwei Fichten, eine Kirsche, sowie mehrere sehr junge Obstbäume von maximal 3 Metern Höhe. Hinzu kommt das gleiche Problem mit diversen Büschen und Sträuchern.

    Meine ersten Lösungsgedanken:
    Ich setze neue klimafestere Bäume und Sträucher. Listen hierzu findet man dutzende im Netz. Ich habe mir also ein paar Föhren und Lerchen bestellt, die werden aber mindestens 10 Jahre brauchen, bis sie eine angemessene Größe erreicht haben. Solange hoffe ich, meine alten Bäume noch durch zu kriegen.
    Ein weiterer Punkt ist Artenvielfalt. Verschiedene Bäume und Sträucher sind weniger anfällig für eine Krankheit. Je mehr ich Pflanze, umso gesünder kann mein Garten werden.

    Was nicht in Frage kommt: Bewässerung über die Regenfässer hinaus. Da ich in Zukunft auch von zunehmendem Trinkwassermangel ausgehe (gibt's ja immer häufiger auch hier), werde ich kein Wasser für mein "Hobby" verschwenden. Ausnahme neu gesetzte Jungpflanzen, damit sie sich ausreichend verwurzeln können.
    Zusätzlich düngen oder mit industriellen Mitteln nachhelfen werde ich auch nicht. Die Pflanzen müssen auch in Zukunft ohne Hilfe bestehen können. Damit kommen für mich nur Pflanzen in Frage, die unter den vorhandenen und erschwerten Bedingungen bestehen können. Soviel zu den mich betreffenden Folgen des Klimawandels.
  • Pinu schrieb:








    Was nicht in Frage kommt: Bewässerung über die Regenfässer hinaus. Da ich in Zukunft auch von zunehmendem Trinkwassermangel ausgehe (gibt's ja immer häufiger auch hier), werde ich kein Wasser für mein "Hobby" verschwenden. Ausnahme neu gesetzte Jungpflanzen, damit sie sich ausreichend verwurzeln können.
    Zusätzlich düngen oder mit industriellen Mitteln nachhelfen werde ich auch nicht. Die Pflanzen müssen auch in Zukunft ohne Hilfe bestehen können. Damit kommen für mich nur Pflanzen in Frage, die unter den vorhandenen und erschwerten Bedingungen bestehen können. Soviel zu den mich betreffenden Folgen des Klimawandels.
    kommt auf die Pflanzen Bäume an..

    bei Zierpflanzen Würde ich auch nicht Giesen..
    Bei Nutzpflanzen Obstpflanzen Gemuse usw ware das bei mir anderst...
    da würde ich mir Umsonstwasser besorgen

    ps ich habe meine Gartenbewerbung zurück gezogen Pflichtblumen will ich nicht und sehe ich auch nicht ein (Was ich nicht Essen kann ...Pflanze ich auch nicht)
  • Gestern war ich etwas spazieren und mir sind mehrere Teiche und einige Wasserläufe aufgefallen die schon jetzt fast trocken sind. Das macht mir etwas Angst, der Sommer ist noch weit weg
    Ohne Bewässerung würde meine Ernte sehr mager ausfallen.
    Regenwasser vom Dach wird in einer art Brunnen aufgefangen. Es gibt einige 1000l Wasserfässer und sogar einen Brunnen aber der ist nur gute 3 Meter und bringt im Sommer mit Glück 100l am Tag. Die Jahre 19 und 20 hat es trotzdem nicht gereicht.
  • Den Klimawandel empfinde ich als extrem schwieriges Thema, einfach auch darum, weil er politisch aufgeladen ist. Das führt gerne und schnell mal dazu, dass man keine anständigen Informationen bekommt, und das ärgert mich massiv. Gleichzeitig hört man gerne mal immer irgendwelche Allgemeinposten wie "es wird heisser werden, Dürren nehmen zu und Extremwetterereignisse auch". Super. Aber wo passiert was und (wenigstens ungefähr) wann?

    Das beste was ich zum Thema gefunden habe war das hier: National Geographic
    Aber, bitte bedenken: Die Website spiegelt die Klimaveränderungen bei einem Eintreten des Worst- Case- Szenario RCP 8.5 wieder.
    Damit muss ich mir die Frage stellen: Habe ich da überhaupt Bock drauf? Nicht nur die Klimaveränderung an sich, sondern auch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen die sich ergeben werden. Stichwort: Missernten, Flüchtlingswellen, instabile Infrastruktur.
    Dann die nächste Frage: Welche Wette mache ich? Ich gebe zu bedenken, dass trotz der auf der von mir verlinkten Website eher "positiven" Aussichten für Mittel und Nordeuropa auch eine neue Eiszeit über Kontinent hereinbrechen könnte.
    Es gibt einfach verdammt viele Pferde auf die ich setzen kann, und wir erleben das Rennen grad live. Der Haken bei der Sache ist, dass wir eine Entscheidung treffen müssen und diese Entscheidung einen direkten Effekt auf uns und unsere Familien haben wird.
    Glücklicherweise haben wir noch etwas Zeit zur Vorbereitung, unsere Entscheidung steht jedenfalls. ^^

    Meine Lösungsansätze:

    - Ich schaue nach Süden und klaue mir schamlos Verhaltensweisen der Leute. Im Mittelmeerraum wissen die Leute schon wie sie mit Sommerhitze umgehen. Das betrifft Kleidung, Mahlzeiten und generell den Lebensstil.

    - Ich gestalte den Garten um. Alles was in naher Zukunft gefährlich werden könnte wird gnadenlos gefällt. Die Thujahecke die wir vom Vorbesitzer übernommen haben ist als erstes reif. Die Pflanzen die rausgenommen werden ersetze ich durch solche die normalerweise weiter südlich wachsen und damit eher mit Hitze und Trockenheit klarkommen. Die grossen Tannen kommen noch ganz gut klar, allerdings habe ich letztes Jahr zwei Stück weggemacht. Die Dinger waren pulvertrocken. Ich denke mal noch ein, zwei Jahre, dann sind die grossen auch dran. Ersetzt wird durch eine Hecke und dahinter Obstbäume die besser mit den neuen Witterungsbedingungen klarkommen. Achja: Ich achte ebenfalls auf Artenvielfalt.

    - Wassernutzung: Ich werde in naher Zukunft ein System zur Nutzung von Regenwasser am Haus aufbauen. Mit einer einfachen Regentonne ist es bei mir nicht getan, aber die wird sicherlich der Anfang sein. Ich möchte in Zukunft meine Gartenbewässerung ausschliesslich mit Regenwasser bewerkstelligen können. (Bewässert wird nur was man essen kann)

    - Gartenexperimente. Ich nutze im Moment relativ wenig Fläche im Nutzgarten. Dafür experimentiere ich mit intensiven, wassersparenden Anbaumethoden, Dingen die im Süden schon gemacht werden (Ollas) und Ultraintensivabau (Aquaponik, Vermiponik...).

    LG vom Strahlemännchen, das dieses Jahr mal mit Tontöpfen spielt
    "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill
  • Strahlemaennchen schrieb:

    Den Klimawandel empfinde ich als extrem schwieriges Thema, einfach auch darum, weil er politisch aufgeladen ist. Das führt gerne und schnell mal dazu, dass man keine anständigen Informationen bekommt, und das ärgert mich massiv. Gleichzeitig hört man gerne mal immer irgendwelche Allgemeinposten wie "es wird heisser werden, Dürren nehmen zu und Extremwetterereignisse auch". Super. Aber wo passiert was und (wenigstens ungefähr) wann?

    Das beste was ich zum Thema gefunden habe war das hier: National Geographic
    Aber, bitte bedenken: Die Website spiegelt die Klimaveränderungen bei einem Eintreten des Worst- Case- Szenario RCP 8.5 wieder.
    Damit muss ich mir die Frage stellen: Habe ich da überhaupt Bock drauf? Nicht nur die Klimaveränderung an sich, sondern auch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen die sich ergeben werden. Stichwort: Missernten, Flüchtlingswellen, instabile Infrastruktur.
    Dann die nächste Frage: Welche Wette mache ich? Ich gebe zu bedenken, dass trotz der auf der von mir verlinkten Website eher "positiven" Aussichten für Mittel und Nordeuropa auch eine neue Eiszeit über Kontinent hereinbrechen könnte.
    Es gibt einfach verdammt viele Pferde auf die ich setzen kann,.....
    Ja das stimmt, es ist ein sehr schwieriges Thema. Vor allem war es sehr lange nicht greifbar, wenn Leute über schmelzende Pole gesprochen haben, war das eben immer sehr weit weg von der eigenen Situation. Und egal wo du in die Welt schaust, überall hat es andere Konsequenzen, die uns aber auch direkt oder indirekt irgendwann einholen.
    Deswegen wollte ich diesen Faden auch gerne auf das beschränken, was für jeden persönlich sichtbar und spürbar ist.


    Strahlemaennchen schrieb:



    Meine Lösungsansätze:

    - Ich schaue nach Süden und klaue mir schamlos Verhaltensweisen der Leute. Im Mittelmeerraum wissen die Leute schon wie sie mit Sommerhitze umgehen. Das betrifft Kleidung, Mahlzeiten und generell den Lebensstil.

    - Ich gestalte den Garten um. Alles was in naher Zukunft gefährlich werden könnte wird gnadenlos gefällt. Die Thujahecke die wir vom Vorbesitzer übernommen haben ist als erstes reif. Die Pflanzen die rausgenommen werden ersetze ich durch solche die normalerweise weiter südlich wachsen und damit eher mit Hitze und Trockenheit klarkommen. Die grossen Tannen kommen noch ganz gut klar, allerdings habe ich letztes Jahr zwei Stück weggemacht. Die Dinger waren pulvertrocken. Ich denke mal noch ein, zwei Jahre, dann sind die grossen auch dran. Ersetzt wird durch eine Hecke und dahinter Obstbäume die besser mit den neuen Witterungsbedingungen klarkommen. Achja: Ich achte ebenfalls auf Artenvielfalt.


    - Wassernutzung: Ich werde in naher Zukunft ein System zur Nutzung von Regenwasser am Haus aufbauen. Mit einer einfachen Regentonne ist es bei mir nicht getan, aber die wird sicherlich der Anfang sein. Ich möchte in Zukunft meine Gartenbewässerung ausschliesslich mit Regenwasser bewerkstelligen können. (Bewässert wird nur was man essen kann)
    Deine Lösungsansätze finde ich super, du hast ja ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich, mit den trockenen Tannen.
    Und die Idee mit dem Regenwasser verfolge ich auch immer noch ABER ...
    Von unseren möglichen 6000 Liter Kapazität sind stand jetzt noch ca 750 Liter übrig. Gerade einmal 200l davon durch die letzten 2 Tage Regen (wenn man die Tröpfchen so nennen kann). Für meinen Plan sollten die eigentlich bis Mai /Juni komplett voll sein.
    Ich schau mal wie es die nächsten Wochen weiter geht. Das Gemüse braucht Wasser, so oder so.
  • Ja genau die hab ich mir jetzt auch zugelegt, Lerche, Traubeneiche (noch robuster) und waldkiefer (Föhre). Und für die Hecken ein paar Hainbuchen (obwohl das eher für die heimischen Tiere gedacht war, als fürs Klima :P ). Und natürlich essbares, Obst, Sträucher, etc. Ich hoffe es wächst schnell an und kann irgendwann die Jahrzehnte alten Bäume ersetzen || .
  • Pinu'u schrieb:

    Von unseren möglichen 6000 Liter Kapazität sind stand jetzt noch ca 750 Liter übrig. Gerade einmal 200l davon durch die letzten 2 Tage Regen (wenn man die Tröpfchen so nennen kann). Für meinen Plan sollten die eigentlich bis Mai /Juni komplett voll sein.
    Ich schau mal wie es die nächsten Wochen weiter geht. Das Gemüse braucht Wasser, so oder so.
    Darum will ich ja nicht nur Wasser sammeln sondern in erster Linie auch sparen. Ich werd dieses Jahr in der zweiten Saatrunde mal ein paar Ollas in einem der Hochbeete verbuddeln.
    Ausserdem ist die Installation einer computergesteuerten Tröpfchenbewässerung fest eingeplant. Zwar nicht ursprünglich aus dem wasserspargedanken heraus sondern als Selbstverteidigung weil die Verwandtschaft sich zwar um die Tierchen kümmert aber die Gemüsebeete hinterher eher ne Wüste sind aber seis drum, der Effekt ist derselbe.
    Für die nächsten Jahre sind Experimente mit Wicking Beds geplant, ausserdem halt der Aufbau einer Aqua- bzw. Vermiponik, beides frisst imho, wenn man alle Aspekte berücksichtigen und das mit relativ geringem Aufwand betreiben will, extrem viel Planungszeit. Und dann möchte ich noch ein bissl mit alten Paletten spielen...

    Mich haben die Jardines d'Alfabia auf Mallorca sehr inspiriert, vor allem das Mikroklima das dort herrscht. Natürlich will ich keine Palmen haben, aber das Konzept sollte auch mit "heimischen" Pflanzen funktionieren.
    Mein Lieblings- Youtuber zum Thema Gärtnern wo es warm ist ist der australier Rob Bob (Rob Bob Aquaponics). Er lebt in Brisbane, einer Stadt, die sich zwar über extreme Dürre nicht beschweren kann, dafür ist es dort reichlich heiss und der Regen kommt auch gerne mal ähm so richtig runter.

    LG vom Strahlemännchen, das mittlerweile sogar Bobs komischen Akzent versteht
    "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill
  • gmx.net/magazine/wissen/klima/…utschland-gefahr-37002048

    correctiv.org/aktuelles/klimaw…um-wasser-in-deutschland/

    Diese Erkentnisse sind nun zwar nicht neu aber wäre sicher gut sie sich nochmal ins Gedächnis zu rufen, ich hab festgestellt das die "neue" Wohnung genauso schlecht isoliert ist wie die alte, nur diese hier auch noch riesen Fenster. :(

    Ich hab mir letzten Winter noch ein Kühlgerät mit Wasserverdunstung gekauft, bringt nicht soviel aber immerhin. Werde versuchen den Tipp mit der Rettungsfolie im Fenster umzusetzen, dann knallt dei Sonne Nachmittags wenigstens nicht so rein.

    Ansonsten können wir uns wohl auch auf Wasserverknappung und/oder Preissteigerungen einstellen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Maulwurf ()

  • Das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung hat im Fachmagazin Nature Communications eine für mich überraschende Studie veröffentlicht. Die Hitzewellen in Europa haben im Vergleich zu USA und Kanada drei bis viermal so schnell zugenommen. Schuld ist die Veränderung des Jetstreams.
    Auf Grund der Nachrichten hatte ich das tatsächlich anders eingeschätzt und gedacht, dass Europa noch verhältnismäßig gut wegkommt. Aber wenn man mal genauer nachschaut, dann haben bspw. Frankreich und Spanien sehr große Probleme mit Hitzewellen. Das wird sich sicherlich langfristig negativ auf den Nahrungsmittelanbau auswirken...und somit auch auf das Angebot in unseren Supermärkten. Noch ein Grund mehr für mich, die Selbstversorgung im Garten weiter auszubauen. Allerdings müssen wir hier langfristig sicherlich auch die Auswahl der Pflanzen anpassen.
  • ch habe gestern beim Spaziergang einen Waldbauern getroffen, der mir vom Sterben der Eschen berichtet hat. Er muß 30 Bäume fällen, die eine Gefahr für Wanderer bedeuten. Als Ursache nannte er einen Pilz, der die Wurzeln so stark angreift, daß die Bäume fallen. Seine Waldnachbarn seien erheblich stärker betroffen wie er.


    Der verantwortliche Pilz und dessen Herkunft sind noch nicht zweifelsfrei erforscht. Allerdings könnte der Klimawandel durchaus eine Rolle spielen.
  • Ich habe vor ein paar Wochen neue Setzlinge von klimafesteren Bäumen gepflanzt. Alle sind gut angegangen, außer die Waldkiefer, hier sind mit alle 6 eingegangen.
    Jetzt muss ich raus finden, woran es gelegen hat, ob ich es noch mal versuche, oder die Baumsorte noch mal wechsel.
    Ich glaube nicht, dass wir so schnell und so viel neu pflanzen können, wie uns die alten Sorten eingehen. Die Waldbesitzer tun mir im Moment sehr leid...
  • Am Montag ist im Magazin PNAS eine internessante Studie veröffentlicht worden (auf Englisch):
    pnas.org/doi/10.1073/pnas.2108146119
    Hier eine ganz gute Zusammenfassung auf Deutsch:
    derstandard.de/story/200013794…-zeigen-was-auf-dem-spiel

    Da ich selber in dem Bereich arbeite, kann ich bestätigen, dass die meisten Informationen an die Bevölkerung von optimistischen Szenarien des Klimawandels ausgehen. Über die pessimistischen und inzwischen fast schon realistischen Auswirkungen wird kaum berichtet. Hintergrund ist, dass solche extremen Negativberichte eher lähmend wirken und man gerade in diesem Thema auch auf den Aktionismus und die Akzeptanz der Bevölkerung angewiesen ist. Anders in dieser Studie. Hier wird sehr deutlich das Worst case Szenario beschrieben, auf das wird gerade leider stark zusteuern.
    Ich bin der Meinung, dass man bei diesem Thema die Bevölkerung weniger schonen sollte und offener darüber sprechen muss. Das würde sicherlich den ein oder anderen auch mehr in Richtung vernünftige Vorbereitung treiben!
    Wer Lust und Interesse hat, gerne lesen :)
  • Uff...ich hab grad die Studie mal quergelesen. Finde ich extrem schwierig, offen gestanden. Und zwar wegen Inhalten, Methodik und Wortwahl.
    Was die Wortwahl angeht, gehören Vergleiche wie "Die apokalyptischen Reiter" nicht in eine wissenschaftliche Arbeit. Das ist aber nur meine Meinung, und die tut hier rein gar nichts zur Sache.
    Methodik und Inhalt sind hier sehr eng miteinander verknüpft, ich habe sowas schonmal bei einer Risikoanalyse zum Thema Brandschutz live erlebt.

    Eine der Standardvorgehensweisen bei einer Risikoanalyse ist, ein Risiko vorher ohne weiterführende Massnahmen abzuschätzen und einmal nachher. Heisst: Resultat bei Risikoeintritt: Häufchen Asche. Resultat bei Risikoeintritt nach ergriffenen Massnahmen: Angekokeltes Etwas.
    Nun war es aber so, dass einer der Berater des Kunden partout die ergriffenen Massnahmen nicht akzeptieren wollte bzw. wissen wollte, was wäre wenn die Schutzmassnahmen denn nicht greifen würden. (Mehrfache Schutzschichten, aktiv, passiv und Materialtechnisch!)
    Seine Meinung: Häufchen Asche.
    Erst als wir den Kunden gebeten haben einen weiteren Berater seines Vertrauens auf unsere Kosten anzuheuern konnte dessen Meinung (die sich mit meiner deckte) ihn umstimmen. Weil halt Massnahmen ergriffen wurden und deswegen das Resultat eben kein Häufchen Asche ist.
    Worauf ich hinaus will: Genau in diese Kerbe schlägt die Studie. Es wird prophezeit, dass die Erde durch den Klimawandel (übertrieben!) in eine Häufchen...you name it. Das Problem ist, dass wir ja bereits aktive Massnahmen haben und weitere kommen täglich hinzu. Die werden aber gar nicht erwähnt. Ausserdem sind verschiedene Regionen der Erde anfälliger oder weniger anfällig für die Risiken des Klimawandels. Auch das wird aussen vor gelassen, und damit meiner Meinung nach ein wichtiger, sehr informativer Teil. Kann man alles machen. Für seriös halte ich so eine Vorgehensweise nicht, auch, wenns Peer Reviewt ist.

    Und was die Negativberichte und deren lähmende Wirkung angeht gebe ich Dir nur teilweise recht. Die Wirkung ist solange lähmend wie keine Auswege aufgezeigt werden oder offensichtliche Alternativen nicht verfolgt werden, das betrifft insbesondere Deutschland.
    Ich stelle diese Fragen jetzt mal nur in den Raum um zu verdeutlichen was ich meine: Stromtrassen können nicht gebaut werden wegen? Warum werden KKWs abgeschaltet ohne eine realistische Alternative zu haben? (Und ja, die Dinger können schnelle Lastfolge zum Ausgleich der Erneuerbaren fahren!)Warum springt alles auf den BEV- Hype auf, obwohl es bessere Alternativen - Brennstoffzellen, Wasserstoff an flüssigen Carriern, Wechselbatterien, schlimmstenfalls Synfuels- gibt? (Das bedeutet im Klartext, dass eine komplette Verteilungsinfrastruktur abgerissen und eine neue anstelle dessen aufgebaut werden muss!)

    Ich persönlich halte mich in dem Kontext mittlerweile fast ausschliesslich an drei Quellen die ich persönlich für seriös halte:
    1) NatGeo - Wie wird sich das Klima Deiner Stadt verändern?
    2) ND-GAIN-Index
    3) Der aktuelle IPCC Sachstandsbericht

    Und ich bin davon überzeugt, dass die Bevölkerung in hohem Masse mitzieht wenn es eben nicht heisst: Wir müssen CO2 sparen sonst verbrennen unseren Kindern die Füsse. Sondern: Die nördlichen Bundesländer werden absaufen wenn wir nicht mehr Fahrrad fahren, KKWs reaktivieren oder neu bauen und ein Tempolimit von 120 auf den Autobahnen einführen. Achja, schlimmstenfalls müssen wir die komplette Nordsee eindeichen.

    LG vom Strahlemännchen, dem das Thema Kopfweh bereitet
    "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill
  • Ich sehe es ähnlich wie du: die Wortwahl ist sowohl für diese Gruppe Wissenschaftler als auch für diese Zeitschrift ungewöhnlich und hat mich extrem überrascht. Trotzdem hat sie mich auch zum Nachdenken angeregt, ob eine bildliche und drastischere Ausdrucksweise vielleicht in dem Thema notwendig sein könnte.

    Die bisherigen Anstrengungen und Maßnahmen reichen nicht aus, um die Kipp-Punkte zu verhindern. Werden die weltweit täglichen neuen Maßnahmen reichen? Keine Ahnung. Aber ein paar deutliche (und vielleicht auch plakative) Stimmen auch aus der Wissenschaft können bei unseren Politikern nicht schaden.

    Auch bei diesem regionalen Ansatz bin ich mir unsicher, ob er reicht. Er funktioniert natürlich psychologisch gut, wie zB bei den aktuellen Waldbränden...so etwas beschäftigt die Menschen. Aber wir in Deutschland werden es noch sehr lange relativ gut haben. Aber wenn Nordfriesland absäuft und wir den Klimawandel hautnah spüren, ist es zu spät.

    Für mich ist der Klimawandel echt ein schwieriges Thema...zu wenig darüber nachdenken ist nicht gut. Aber wenn man sich so richtig damit beschäftigt, muss man wirklich aufpassen nicht zu verzweifeln.
  • Hollyhock schrieb:

    Ich sehe es ähnlich wie du: die Wortwahl ist sowohl für diese Gruppe Wissenschaftler als auch für diese Zeitschrift ungewöhnlich und hat mich extrem überrascht. Trotzdem hat sie mich auch zum Nachdenken angeregt, ob eine bildliche und drastischere Ausdrucksweise vielleicht in dem Thema notwendig sein könnte.
    Sicher nicht. Mir langt das grösstenteils von wichtigen Informationen und Faktenbefreite Geschwurbel von Vereinen wie Klimastreik und ExRe jetzt schon, da brauche ich echt nicht noch mehr davon. Das geht ja schon bei Berichten über den IPCC- Bericht los: Im aktuellen IPCC- Bericht steht, dass bis 2050 Ereignis X eintritt. *mööp* Im aktuellen IPCC- Bericht steht, dass voraussichtlich bis 2050 Ereignis X mit einer hohen Wahrscheinlichkeit (mittlere Verlässlichkeit) eintritt. Diese Aussagen sind ungefähr soweit voneinander entfernt wie der Faustkeil vom Ottomotor...

    Aber mal ein paar pragmatische Lösungen wären schön. Zum Beispiel:
    - Die Energieversorger dazu verdonnern Balkonkraftwerke grossflächig zu erlauben
    - Neue AKWs bauen (Und nein, wir wären dann nicht abhängig von ausländischem Uran. Wir haben eigenes.)
    - Steuervergünstigungen oder Erlässe für Leute die in MINT- Fächern arbeiten
    - Stipendien für MINT- Studiengänge
    - Steuervergünstigungen oder Erlässe für Leute die im Bereich Erneuerbare arbeiten
    - Ausbau und Reform von Bildungswesen und Infrastruktur (Glasfaserausbau, PISA, marode Brücken...)
    - Schlüssel- Infrastrukturprojekte durchziehen (S21, Stromtrassen, meinetwegen auch die Gasterminals) und nicht verschleppen lassen durch jahrelange Prozesse. Siedelt die Viecher um wenn nötig und gut iss. Aber die Bagger bleiben nicht stehen.
    - Und wenn wir grad dabei sind: Stärkung von Handwerksbetrieben, Mittelstand und Mittelschicht
    Ich finde wir brauchen uns jetzt echt nicht darüber streiten ob das Ampelmännchen nun ein Ampelmännchen, ein Amelfrauchen oder ein Ampelix sein muss.
    Und Gelder wären auch genug da die man locker machen könnte...

    So wie es jetzt läuft, ist das Ganze nur eine bequeme Ausrede für die Politik (ja, auch die Gr...), weiterzumachen wie bisher - so, wie die ganze CO2- Bepreisungsgeschichte auch aus der Erdölindustrie kam um die Risiken ihres Handelns auf breite Bevölkerungsschichten zu verteilen. Das ist übrigens weder ein Problem der Bevölkerung noch eins der Wirtschaft. Die Bevölkerung weiss was Phase ist, hat aber keinen Bock auf Bürokratie, die Wirtschaft könnte neue Technologien verkaufen - was wollen die wohl?

    Nachtrag von und mit Tante Edit: Ich hab grad gelesen (20Minuten.ch) dass der frühere und ein aktueller Direktor des PIK an besagter Studie mitgeschrieben haben. Damit wundern mich jetzt weder Wortwahl noch die offensichtlichen Lücken und Fehler darin. Kann weg. Sorry. Denen glaube ich nix.

    Zweite Wortmeldung und good News von Tante Edit: Seit etwa 2005 stagniert der weltweite COs- Ausstoss, die weltweiten Massnahmen bringen also was, und nicht wenig.

    LG vom Strahlemännchen, bei dem der Fisch in der Regel vom Kopf her müffelt
    "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Strahlemaennchen ()

  • "Die Energieversorger dazu verdonnern Balkonkraftwerke grossflächig zu erlauben."
    Ich würde sogar noch weiter gehen. Bürokratie abbauen. Anmeldung von Solaranlagen vereinfachen. Eventuell mehr Förderung aber nicht wahllos. Handwerksbeirebe die Möglichkeit geben sich weiterzubilden. Günstige 0% Kredite für Solaranlagen.... Vielleicht sogar Werbespotts wo die Technik und die Wirtschaftlichkeit erklärt wird.
    Ich kenne leider mehrere Leute die fest davon überzeugt sind das Solar Hexenwerk ist und sich niemals rechnet...
  • Tatsache momentan ist.
    In der Altstadt von Regensburg aufgrund Denkmalschutz keine Solardächer erlaubt.
    Tatsache ist, meine Freundin wollte eine größere Fläche mit Solarzellen und einen Speicher. Wurde vom Versorger nicht erlaubt erstens "der Vertrag zur Einspeisung läuft noch ( mit der kleineren Fläche)" und zweitens wegen der Speicherung.
    Also entweder Vertrag kündigen oder warten bis er ausgelaufen ist.
    Der Elektriker war da um die Planung zu machen. Dieses Jahr sowieso nicht mehr, weil keine Komponenten zu bekommen sind.
    Es scheint es ist noch mehr schief gelaufen zum Beispiel die Auslagerung der Produktion nach irgendwo, obwohl Deutschland in dieser Technik mal führend war. Aber: es wurden ja 3,20€ gespart oder so.
    Was bleibt jetzt dem kleinen Mann ohne Eigenheim? Letztendlich nur ein Balkonkraftwerk oder ein kleines mit kleiner 600Wp.
    Beim landwirtschaftlichen Anbau kann ich mir nur vorstellen auf andere Getreidearten zu setzen oder auf veränderten der robuster ist.
    Oder ganz andere Pflanzen anzubauen.
    Der Waldumbau findet ja bereits statt.
    Im privaten Anbau wird es wohl auf eine "intelligente" Bewässerung raus laufen. Also entweder Tröpfchen. Nur Nutzpflanzen und keine Zierpflanzen und Rasenbewässerung. Aber meine Gartenerfahrung ist da weit zu gering.
    Insgesamt wahrscheinlich wesentlich weniger Ertrag.
  • In den letzten Tagen kamen viele wie ich finde interessante Artikel und Informationen zum Thema Klimawandel, ich stelle hier mal die Links ein. Das ist natürlich alles recht spezifisch auf die Schweiz, kann aber wie ich finde auch übertragen werden wenn man die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt.
    Die Schweiz bzw. das Mittelland wird zur Toskana (Bauernzeitung).
    Als Folgen davon: Futter- und Wassermangel auf den Alpen.
    Ausserdem immer nicht so gern gesehen: Tropenkrankheiten - oder besser - die Ausbreitung möglicher überträger und sonstiger Schädlinge.
    Waldbrände haben wir auch im Programm.

    Womit ich persönlich nicht rechne ist die Entstehung eines Extremhitzegürtels wie ihn US- Forscher prognostizieren, jedenfalls nicht in Westeuropa und Richtung Mittelmeer. Dies schlicht aus dem Grund, dass Europa keine so stark zusammenhängende Landmasse hat wie die USA- wenige relativ kleine Gegenden kann es durchaus treffen (Zentralspanien z.B.), aber insgesamt dürfte wir noch relativ gut davonkommen.
    Nicht zu vergessen - grad für uns Prepper - sind auch die Folgen des Klimawandels, die nicht so offen diskutiert und lauthals in die Welt geschrieen werden wie zum Beispiel absackende Häuser in den Niederlanden oder anderswo. Ich denke für diejenigen von uns die ein Haus in einer möglicherweise betroffenen Gegend besitzen macht es Sinn, da mal genauer hinzuschauen.

    Damit verdichtet sich das Bild das ich mir vor einer Weile schon von den Folgen des Klimawandels gemacht habe - die Schweiz wird Südfrankreich ähnlicher, an der Nord- und Ostseeküste wird zwischen 2050 und 2070 ein Klima herrschen wie in Norditalien heute. (Quelle: National Geographic)
    Also lohnt sich in meinen Augen ein direkter Blick in die (südliche) Nachbarschaft was dort wie gepflanzt wird.
    Für uns als Betroffene in Europa sehe ich den Klimawandel als eine Herausforderung an, die durchaus zu bewältigen ist, allerdings haben wir das Problem, dass die Veränderung schleichend kommt und sich über einen längeren Zeitraum hinzieht. Damit stehen wir vor der Herausforderung, tragfähige übergangslösungen zu finden, und zwar solche, die auch dann noch stehen, wenn sich das Klima auf dem zukünftigen Wert eingependelt hat. Das betrifft nicht nur die Pflanzenwelt, sondern z.B. auch die Bauweise. Im mediterranen Raum wurden früher viele Fliesen und hohe Räume gebaut, weil es "kalte" Werkstoffe sind und es in einem hohen Raum nicht so schnell heiss und stickig wird, bei uns war genau das Gegenteil der Fall, weil man einen niedrigen Raum besser heizen kann.
    Man darf gespannt seinwas "uns" noch so dazu einfällt...

    LG vom Strahlemännchen, das der Meinung ist, dass wir jetzt schon anfangen sollten, uns radikal auf das neuen Klima einzustellen
    "Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill