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Flucht im Verteidigungsfall ?

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  • Pinu'u schrieb:

    OK, das verändert meine Planung (wiedermal). Ich hatte nicht vor, mich in diesem Falle ab zu setzen, oder den Dienst zu verweigern. Ich dachte da eher so, wie die Ukrainer es gemacht haben. Die Familie in Sicherheit gebracht und dann zurück.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, meine Kinder in eine Einrichtung zu bringen, wo links und rechts die Kugeln fliegen. Und wenn ich mich entscheiden müsste, zwischen 5 Jahren Haft und einem toten Kind,... da brauch ich nicht lange überlegen.
    Aber unabhängig davon, wüsste ich aktuell auch keine realistische Möglichkeit, außerhalb von Europa zu fliegen. Das wird mich wohl noch ne Weile beschäftigen.
    Diese Chance wird es aber geben.
    Es wird ja nicht sofort alles und jeder einberufen.
    Sondern es wird wachsen. Erst die Aktiven, dann die Reservisten, dann Wehrpflichtige der Altersgruppen xx-xx, usw.
    Wenn man früh genug aktiv wird, ist es also möglich seine Familie in Sicherheit zu bringen. Bleibt noch die Frage wo es dann noch Sicher ist.
    Und unabhängig der Rechtslage die dann hier gelten würde, sieht man in allen Kriegen der letzten Jahrzehnte, das Flucht durchaus möglich ist. Nicht nur für Frauen und Kinder. Ob man das will und das auch damit verbundene Risiko einzugehen, bleibt jedem selbst überlassen.
    Improvisation ist die Stärke des Katastrophenschutz.
  • Also ich sehe es so:
    So ein Krieg passiert nicht einfach über Nacht.
    Es gibt dabei Vorzeichen. Wenn ich schon Vorzeichen gibt, achte ich besonders auf die Entwicklung.

    Bei mir ist halt der Vorteil: die Lage

    Ich bin ein einzelner Bauernhof, andere Bauernhöfe sind ca nen Kilometer von mir entfernt. Das heißt dass ich hier gleich Ausschreitungen befürchten muss ist weit weit entfernt.
    Wenn ich aber sehe, dass da wirklich eine Armee auf mich zukommt bzw auf den Weg hier her ist (und es keine Generalmobilmachung gibt) versuche ich auch zu fliehen.
  • Ich habe auch gedacht, ländlich ist günstig. Jetzt sehe ich aber die Bilder der Ukraine. Es werden Wohnhäuser beschossen, auch ländliche Dörfer. Die Vororte der Städte sind absolut verwüstet. Und wie soll sich mein kleines Dorf denn gegen mögliche Kriegsverbrechen verteidigen und wieso sollten sie halt machen, wenn auf ihrem Weg zufällig ein einsamer Hof liegt.

    Ich habe auch immer gedacht, es werden keine Schulen und Krankenhäuser beschossen, zumindest nicht mit Absicht (ja ich weiß, naiv) . Was Propaganda ist und was echt kann ich nicht prüfen. Aber der Mensch kennt keine Grenzen und ich bin mir ziemlich sicher, dass in solch einem Fall viele eben kein Mitleid mit Frauen und Kindern haben und der Staat damit beschäftigt ist, seine Städte zu verteidigen. Da möchte ich meine Kinder nicht in Einrichtungen geben. Aber stimmt schon, wo ist dann noch sicher.

    Meine Oma ist als Kind im 2wk evakuiert worden innerhalb von Deutschland. Als die Kämpfe im Westen waren, ging es für zwei Jahre in den Osten. Als sie zurück kamen stand kaum mehr ein Haus.
    Vielleicht macht es Sinn, wenn der Krieg überall ist, mobil zu bleiben und nicht an einem Ort zu bleiben.
  • El Cid Campeador schrieb:

    So weit ich den Nachrichten verfolgt habe wurde in der Ukraine bereits am 1 Tag des Krieges alle Männer (18-60?) die Ausreise aus den Land untersagt. Das könnte ich mir hier auch vorstellen. Man muss nicht mal einberufen werden, das Land kann man trotzdem nicht verlassen.
    Ich denke das würde hier genau so laufen und dann kommt der Einberufungsbefehl.
    Wer anderen hat voraus gedacht, wird jahrelang erst ausgelacht - Begreift man die Entdeckung endlich, so nennt sie jeder selbstverständlich (Wilhelm Busch)
  • Bei einem Einberufungsbefehl brauchst Du auch Material, mit welchem Du die Leute ausstatten willst. Da sehe ich für DE dunkel :D

    Bevor ich hier vom eigenen Grund und Boden fliehe, muss schon viel passieren. Wir sind weder eine Vorstadt von etwas Größerem, noch anderweitig interessant - eben mitten im Nirgendwo.
    Sollte doch ein Einberufungsbescheid eintreffen, würde ich diesem wohl folgen.
  • El Cid Campeador schrieb:

    So weit ich den Nachrichten verfolgt habe wurde in der Ukraine bereits am 1 Tag des Krieges alle Männer (18-60?) die Ausreise aus den Land untersagt. Das könnte ich mir hier auch vorstellen. Man muss nicht mal einberufen werden, das Land kann man trotzdem nicht verlassen.
    Hab hierzu eben in den Nachrichten gesehen, dass über 2000 Dessateure an der Grenze aufgehalten wurden. Das Land verlassen ist also wirklich nicht mehr so einfach.

    Ich habe aber auch mal nachgelesen, wie Deutschland das hält (oder halten würde). Es ist alles ziemlich veraltet. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt und kann nur im Verteidigungsfall oder (es gab noch einen zweiten Fall ?( ) wieder ausgerufen werden. ABER es gab auch einen Satz, dass niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden darf. Dann ist ein Ersatzdienst zu leisten.
    Das war aber eben die Zivildienstzeit. Ggf ändern die das bei Bedarf auch wieder.

    Das wurde aus geschichtlichen Gründen so eingeführt, Wehrdienstverweigerung ist damit wohl ein Menschenrecht.
  • Das mit der Verweigerung ist schon richtig. Aber hast du mal versucht im Verteidigungsfall noch nachträglich eine Wehrdienstverweigerung bzw Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen einzureichen. Begründe das erstmal schriftlich und bis es dann bearbeitet es gehen 8 Wochen rum das heißt bis dahin gehört dein Hintern erstmal der deutschen Bundeswehr. Und in acht Wochen kann viel passieren.
    Wer anderen hat voraus gedacht, wird jahrelang erst ausgelacht - Begreift man die Entdeckung endlich, so nennt sie jeder selbstverständlich (Wilhelm Busch)

  • Pinu'u schrieb:


    El Cid Campeador schrieb:

    So weit ich den Nachrichten verfolgt habe wurde in der Ukraine bereits am 1 Tag des Krieges alle Männer (18-60?) die Ausreise aus den Land untersagt. Das könnte ich mir hier auch vorstellen. Man muss nicht mal einberufen werden, das Land kann man trotzdem nicht verlassen.
    Hab hierzu eben in den Nachrichten gesehen, dass über 2000 Dessateure an der Grenze aufgehalten wurden. Das Land verlassen ist also wirklich nicht mehr so einfach.
    Ich habe aber auch mal nachgelesen, wie Deutschland das hält (oder halten würde). Es ist alles ziemlich veraltet. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt und kann nur im Verteidigungsfall oder (es gab noch einen zweiten Fall ?( ) wieder ausgerufen werden. ABER es gab auch einen Satz, dass niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden darf. Dann ist ein Ersatzdienst zu leisten.
    Das war aber eben die Zivildienstzeit. Ggf ändern die das bei Bedarf auch wieder.

    Das wurde aus geschichtlichen Gründen so eingeführt, Wehrdienstverweigerung ist damit wohl ein Menschenrecht.

    Ich denke wenn ein Verteidigungsfall eintreten sollte, würde per Notstandverordnung alle Gesetze die stören auser Kraft gesetzt. Das hat man in den letzten beiden Jahren gesehen wie schnell das gehen kann.
  • El Cid Campeador schrieb:

    Ich denke wenn ein Verteidigungsfall eintreten sollte, würde per Notstandverordnung alle Gesetze die stören auser Kraft gesetzt. Das hat man in den letzten beiden Jahren gesehen wie schnell das gehen kann.
    Naja.... Das sind ja keine störenden Gesetze. Die sicherstellungsgesetze sind ja genau für den Verteidigungsfall gedacht. Es gibt ein Arbeitssicherstellungsgesetz,ein Wassersicherstellungsgesetz, ein Telekommunikationssicherstellungsgesetz ein Bundesleistungsgesetz und noch einige mehr das sind alles Gesetze für den Verteidigungsfall.

    Mit dem Paragraph 2 das bundesleistungsgesetz ist kann man euch beispielsweise alles Beschlagnahmen.
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  • Es ist abgesprochen, dass Frau und Kind sich bei den ersten kleinen Anzeichen auf den Weg machen. Das dürfte aufgrund doppelter Staatsbürgerschaft in der Anfangsphase auch noch möglich sein. Über entsprechende Konsequenzen unterhalte ich mich dann gerne später.
    Ich bleibe hier. Nicht weil ich das so toll finde, sondern schlicht aufgrund der Tatsache, dass man mich vermutlich schon nicht mehr raus lässt, wenn die polnische Grenze überschritten wird.
  • Ich möchte an dieser Stelle gerne noch ein paar rationale Gedanken teilen.

    Auch wenn die NATO in den Krieg hineingezogen wird, dann ist dies aus meiner Sicht nicht gleich mit einem akuten Fluchtszenario verbunden. Deutschland ist kein Frontstaat mehr - anders als im Kalten Krieg. Kampfhandlungen auf NATO-Territorium werden sich in Polen und noch wahrscheinlicher im Baltikum abspielen. Die Ostflanke der NATO ist bereits jetzt massiv verstärkt worden und im Bündnisfall werden alle Partner noch weitere Kräfte nach Osten verlegen. Es wird alles daran gesetzt werden, die Front soweit wie möglich im Osten zu halten bzw. den Aggressor auf sein eigenes Gebiet zurück zu drängen.

    Gefahr für deutsche Städte besteht aus der Luft. Nicht so sehr von Flugzeugen - hier sollte die Luftüberlegenheit der NATO signifikant sein, wenn ich mir allein Ramstein anschaue - sondern am ehesten von Raketen. Und auch hier glaube ich, dass die NATO in der Lage wäre, einen Großteil der Abschussanlagen durch Luftschläge auszuschalten.

    Letzter Punkt: der Aufmarsch der russischen Armee für die Invasion in der Ukraine hat rund ein Jahr gedauert - getarnt als Manöver. Vergleichbare Aktivitäten gibt es derzeit an der Ostflanke der NATO nicht. Aber bereits der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Logistik ist. Mir fehlt hier die Fantasie, wie die russische Armee eine Logistiklinie aufbauen will, um einen Einsatz bis zur deutschen Grenze zu bewältigen.

    Fazit: Ich erachte Kampfhandlungen auf Territorium der Bundesrepublik als extrem unwahrscheinlich. Der Bündnisfall wird keine massiven Auswirkungen auf den allgemeinen Alltag bei uns haben. Für Angehörige der Bundeswehr, Reservisten etc. sieht es natürlich anders aus.

    Relativierend über allem schwebt natürlich der Einsatz von ABC-Waffen. Der unkalkulierbare Joker im Spiel...
  • Bitburger schrieb:

    Habe in unmittelbarer Umgebung ein altes Bergwerk, das schon im 2. Weltkrieg genutzt wurde...

    Und da ich 50+ bin, keine Aktionen mehr, sondern Rückzug in die Stollen.

    Wie so mancher Politiker*in, das Problem aussitzen... :D
    50+ ? Also noch voll Wehr- und Zivildienstfähig....
    Wer anderen hat voraus gedacht, wird jahrelang erst ausgelacht - Begreift man die Entdeckung endlich, so nennt sie jeder selbstverständlich (Wilhelm Busch)
  • Südprepper schrieb:

    Bitburger schrieb:

    Habe in unmittelbarer Umgebung ein altes Bergwerk, das schon im 2. Weltkrieg genutzt wurde...

    Und da ich 50+ bin, keine Aktionen mehr, sondern Rückzug in die Stollen.

    Wie so mancher Politiker*in, das Problem aussitzen... :D
    50+ ? Also noch voll Wehr- und Zivildienstfähig....
    Nein, diverse Krankheiten. Tauglichkeit enstspricht 5.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bitburger ()

  • Bitburger schrieb:

    Nein, diverse Krankheiten.
    Das ist dann aber eine individuelle Abwägung aufgrund gesundheitlicher Probleme.
    Das hat letztlich nix mit dem Alter zu tun.

    Denn rein vom Alter her gesehen würdest du in die genannten Bereiche fallen und im Zweifel auch nur in einer normalen Beschäftigung.
    Wer anderen hat voraus gedacht, wird jahrelang erst ausgelacht - Begreift man die Entdeckung endlich, so nennt sie jeder selbstverständlich (Wilhelm Busch)