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Russland/NATO Konflikt - Hauptdiskussion

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  • Trittbrettfahrer schrieb:

    Die Frage ist halt was er macht wenn er erkennt dass auch das nicht hilft...
    Die Frage dürfte vielmehr sein, ob das nicht schon beschlossen ist? Sind wir mal realistisch: 300.000 Reservisten nach einem zweiwöchigen Auffrischungskurs gegen eine gut ausgerüstete, hochmotivierte Armee, die sich seit sechs Monaten im Kriegszustand befinden zu schicken hat was von "Volkssturm".
    Ich drifte sicherlich gerade ein wenig in den VT-Bereich ab, aber was wenn mit dem Verlust der 300.000 (die zu 90% fallen werden, ohne Frage) der Einsatz von Atomwaffen gegenüber der heimischen Bevölkerung gerechtfertigt werden soll?
  • Ganz abgesehen davon, dass man in zwei Wochen keinen Reservisten, ohne vorherige, regelmäßige Übungen, wieder zum aktiven Soldaten macht, haben sich in Russland viele vom Wehrdienst frei gekauft und gelten deshalb nur auf dem Papier als erfahren. Die Motivation der Zwangsrekrutierten sollte sich auch sehr in Grenzen halten. Hinzu kommt der irgendwann einsetzende Winter mit Matsch und Kälte - bei teilweise nur sehr schlechter Ausrüstung. Wenn hier also die Strategie ist, mir purer Masse an "Menschenmaterial" den Gegner zu überrennen, dann vermutlich mit sehr hohen Verlusten aus russischer Seite.
  • Holgie schrieb:

    ... Ich drifte sicherlich gerade ein wenig in den VT-Bereich ab, aber was wenn mit dem Verlust der 300.000 (die zu 90% fallen werden, ohne Frage) der Einsatz von Atomwaffen gegenüber der heimischen Bevölkerung gerechtfertigt werden soll?
    Das ist natürlich starker tobak! Aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Mir fehlt die Phantasie um mir vorzustellen wie "der Westen" mit sowas umgehen würde..

    @basement
    Putin hatte ja im winter 21/22 schon über 3 Monate gebraucht um seine 250000 Mann starke invasionsarmee (stehende Verbände!) an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen.. Also ich denke schon aus rein logistischen Gründen werden wir frühestens in nem halben Jahr effekte sehen. Wenn er überhaupt soviel Material und Leute zusammenbekommt.

    Meine Hoffnung ist das Putin von innen heraus irgendwie demontiert wird. Die Russen sind doch auch nicht doof und rennen blind ins verderben..

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Trittbrettfahrer ()

  • Man sollte die Russen nicht unterschätzen. Die Teilmobilmachung könnte der Sicherung der eroberten Gebiete dienen. Den Russen spielt die Zeit in die Hände. Wenn der Winter kommt und es in Europa kalt wird, sinkt möglicherweise die Unterstützung für die Ukraine, so ist vielleicht das Kalkül. Das Ganze könnte man mit einem Angriff auf kritische Infrastruktur kombinieren, um die Situation in Europa zu verschärfen. Über den Winter können dann weitere Truppen und Material bereitgestellt werden, um im Frühjahr wieder anzugreifen.
  • @Trittbrettfahrer Das wäre dann nicht nur der Westen. Selbst China hat in ungewöhnlich eindeutiger Weise klargemacht was dann passiert. Fassen wir es als "Untergang" zusammen. Putin wurde von USA, China, GB, FR gedroht das nuklear zurückgeschlagen wird, wenn er einen Erstschlag ausführt. Das war bereits im März.

    @renameduser678 Das Problem bisher war, das man die Russen überschätzt hatte. Schauen wir uns doch mal die Fakten an: Nach aktuellen Gerüchten werden gerade 1.000.000 Soldaten eingezogen, die Leute um Nawalni scheinen hier noch die besten Informationen zu haben und die sprechen von dieser Zahl. Jedenfalls sind es deutlich mehr als 300.000. Ausser man zieht die 300.000 nur in Moskau ein, dann würde die Zahl zu den Meldungen passen die wir von drüben bekommen. 80% der mir bekannten, männlichen Russen haben ihren Einberufungsbescheid bekommen. Da sind auch einige dabei die nichtmal Grundwehrdienst geleistet haben, also überhaupt keine Reservisten sind.
    Diese Teilmobilmachung dient nicht der Sicherung der eroberten Gebiete, sie sollen wohl der Sicherung der am 27.09. zu annektierenden Gebiete dienen. Intern kann Putin dann jeden Rückeroberungsversuch der Ukrainer als "Angriff auf Russland" werten und hoffen dadurch die Moral der Truppe zu stärken. Denn, sind wir mal ehrlich: Russland hat bei seinen Vertragssoldaten imense Moralprobleme. Bei Soldaten, die sich freiwillig für einen Job in der Armee entschieden haben. Und nun sollen zwangseingezogene Wehrpflichtige eine höhere Moral und Kampfeswillen aufweisen? In welchem Wolkenkuckucksheim passt sowas?
    Weiterhin die Versorgung: Russland in den vergangenen sechs Monaten nicht in der Lage seine Invasionsarmee von 250k Soldaten mit ausreichend Material und Lebensmitteln zu versorgen. Wie möchten sie es dann bei 500k (250-50 Verluste + 300k neu) schaffen?
    Diese 300k Soldaten sind Kanonenfutter, damit Russland den Krieg führen kann wie es schon seit Stalin Kriege geführt hat: Einfach immer mehr Soldaten schicken bis dem Feind die Munition ausgeht. Nur das es diesmal kein Deutschland ist, das ohnehin am Ende war oder ein Tschetschenien das alleine steht. Diesmal treten sie gegen eine hochmotivierte, vom Ausland supportete Armee an. Soviel Soldaten hat nichtmal Russland.
  • Noch ein Nachtrag zur Versorung der Truppen. Es kursieren Videos von verrosteten AKs, die an die Rekruten ausgeben wurden, Videos von Einweisungen dass sie sich doch bitte selbst mit Schlafsäcken, Iso-matten und Verbandsmaterial versorgen sollen. Die Armee gibt ihnen eine Waffe und eine Uniform. Das muss reichen.
    Die ersten sind auch schon ohne Auffrischung an der Front gelandet. Schaut man sich die Videos an die sie aufzeichnen und berichten sieht man Männer, denen vollkommen klar ist das sie verheizt werden.
    Ich verstehe nur nicht: Wenn ihnen ohnehin klar ist, sie kommen nicht lebend davon, warum zur Hölle jagen sie ihren Kommandeuren nicht eine bis mehrere Kugeln durch die Schädeldecke und sehen zu dass sie Land gewinnen? Warum lassen sie sich wie Lämmchen zur Schlachtbank führen?
    Und... ich kann mir nicht helfen, aber mir tun sie leid. Sie brauchen nur noch ein paar Eier um ihr Schicksal zu ändern.
  • Holgie schrieb:

    Ich verstehe nur nicht: Wenn ihnen ohnehin klar ist, sie kommen nicht lebend davon, warum zur Hölle jagen sie ihren Kommandeuren nicht eine bis mehrere Kugeln durch die Schädeldecke und sehen zu dass sie Land gewinnen? Warum lassen sie sich wie Lämmchen zur Schlachtbank führen?
    Und... ich kann mir nicht helfen, aber mir tun sie leid. Sie brauchen nur noch ein paar Eier um ihr Schicksal zu ändern.
    Ich glaube so einfach dürfte das nicht sein wie Du dir das vorstellst, selbst wenn Sie Ihre Offiziere erledigen würden, wie weit würden Sie wohl kommen? In der Russ. Armee gild ne brutale Hackordnung und von den grünlingen hat wie Du selbst geschrieben hast wohl noch nie einer ne Waffe in der Hand gehabt. Selbst wenn sie es schaffen abzuhauen werden Sie über kurz oder lang erwischt und wegen Fahnenflucht erschossen, die sitzen zwischen Hammer und Amboss und haben vermutlich zu viel Angst um eine geplante Aktion zu starten.
  • Ein nicht zu unterschätzendes Problem dabei ist der Druck, den die Regierung auch auf die Familien ausübt.
    Es ist nicht nur die Angst vor der persönlichen Strafe; auch die Familien haben mit argen Repressalien zu rechnen.

    Da entscheidet man sich im Zweifel für die augenscheinlich beste aller schlechten Optionen und riskiert "nur" sein eigenes Leben, bevor das der Ehefrauen und Kinder gefährdet ist.
    Der Antrieb, diese wiederzusehen ist dann häufig die einzige Motivation, die die Soldaten antreibt und in diesem Falle "leider" auch eine sehr starke.
  • Weitere markante Ereignisse im Kontext des Fadens:
    tagesschau.de/inland/bahn-sabotage-101.html

    Und:
    tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krim-bruecke-101.html

    Ich glaube es wird auch ohne atomare Eskalation zunehmend ungemütlich.. Sowohl im russischen "Kernland" als auch bei uns..

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Trittbrettfahrer ()

  • Trittbrettfahrer schrieb:

    Ich glaube es wird auch ohne atomare Eskalation zunehmend ungemütlich.. Sowohl im russischen "Kernland" als auch bei uns..
    Das ist auch mein Bauchgefühl. Es muss nicht einmal die direkte Einbeziehung in den Krieg (ein "Konflikt" ist es schon lange nicht mehr) zwischen RU <-> UA sein, ich denke die maximale Destabilisierung der EU und Deutschlands steht sowieso auf der russischen Agenda. Herrscht in der EU und innerhalb Deutschland maximale Uneinigkeit, dann bedeuten diese für Russland auch kaum eine Gefahr.

    Da sehe ich auch ein Problem im kommenden Winter. Gibt es genügend Gas für alle, dann ist "happy living". Zumindest bei uns, wir zahlen ja Höchstpreise und kaufen damit anderen das Gas weg.
    Geht einem EU Mitgliedsstaat aber das Gas aus und der Erste will dann doch nicht teilen, weil die eigene Bevölkerung dann doch wichtiger ist, kann es ganz schnell ungemütlich werden. Auch noch weitere steigende Energiepreise sind ein Risikofaktor, womit Länder "von innen" destabilisiert werden können. Lieferketten, Abhängigkeiten von Vorprodukten etc. - das ist leider alles ziemlich verzahnt. Und sowohl privat, als auch zunehmend beruflich, eskaliert die aktuelle Situation immer weiter.
  • Holgie schrieb:

    Die Frage dürfte vielmehr sein, ob das nicht schon beschlossen ist? Sind wir mal realistisch: 300.000 Reservisten nach einem zweiwöchigen Auffrischungskurs gegen eine gut ausgerüstete, hochmotivierte Armee, die sich seit sechs Monaten im Kriegszustand befinden zu schicken hat was von "Volkssturm".Ich drifte sicherlich gerade ein wenig in den VT-Bereich ab, aber was wenn mit dem Verlust der 300.000 (die zu 90% fallen werden, ohne Frage) der Einsatz von Atomwaffen gegenüber der heimischen Bevölkerung gerechtfertigt werden soll?
    Eine Armee, bei der 15% gefallen sind (und dann typischer weise noch 30% verwundet und noch einige gefangen) ist idR bereits nicht einsatzbereit.

    Putin hat schon längst genügend "Gründe", Kernwaffen einzusetzen, wenn er dazu Lust hat. Z.B. der gestrige Angriff auf die Krim Brücke würde als Grund locker ausreichen. Die Frage ist, ob das seine Armee wirklich mitmachen würde, denn die USA/NATO haben ja mit erheblichen Konsequenzen gedroht.

    Es gibt ja sehr verschiedene Optionen, auch nur 1 Atombombe zu werfen.

    Als Demonstrator irgendwo, z.B. über dem schwarzen Meer
    Ein atmosphärische Bombe mit NEMP über die Ukraine
    eine taktische Waffe gegen ukrainische Einheiten
    eine Bombe gegen Nachschubhubs, evtl. sogar auf NATO Gebiet
    eine Bombe gegen eine Stadt in der Ukraine oder auf NATO Gebiet

    Das hat alles unterschiedliches eskalationspotenzial und würde vermutlich auch unterschiedlich beantwortet werden.

    Abseits von einem Demonstrator gehe ich davon aus, dass die NATO dann mit den eigenen Luftwaffen aktiv in den Krieg eintreten würde und die Streitkräfte Russlands auf dem Gebiet der Ukraine inkl Krim und dem schwarzen Meer konventionell angreifen würde.

    Die NATO agiert aus einer Position der Stärke, abseits von einem ausgewachsen Atomkrieg zur gegenseitigen Vernichtung kann die NATO auch ohne den Einsatz von Kernwaffen sehr gut drohen.

    Putin hingegen agiert aus einer Position der Schwäche. Sein Militär versagt, außer der Atombombe bleibt ihm nicht mehr viel zu drohen. Evtl. noch der Angriff auf Infrastruktur in Europa. Pipelines, Stromnetze, Bahnnetze, (Atom-)Kraftwerke. Gibt ja einiges, was man hier sabotieren kann. Aber den Krieg in der Ukraine gewinnt er damit auch nicht.
  • basement schrieb:

    Trittbrettfahrer schrieb:

    Ich glaube es wird auch ohne atomare Eskalation zunehmend ungemütlich.. Sowohl im russischen "Kernland" als auch bei uns..
    Das ist auch mein Bauchgefühl. Es muss nicht einmal die direkte Einbeziehung in den Krieg (ein "Konflikt" ist es schon lange nicht mehr) zwischen RU <-> UA sein, ich denke die maximale Destabilisierung der EU und Deutschlands steht sowieso auf der russischen Agenda. Herrscht in der EU und innerhalb Deutschland maximale Uneinigkeit, dann bedeuten diese für Russland auch kaum eine Gefahr.
    Da sehe ich auch ein Problem im kommenden Winter. Gibt es genügend Gas für alle, dann ist "happy living". Zumindest bei uns, wir zahlen ja Höchstpreise und kaufen damit anderen das Gas weg.
    Geht einem EU Mitgliedsstaat aber das Gas aus und der Erste will dann doch nicht teilen, weil die eigene Bevölkerung dann doch wichtiger ist, kann es ganz schnell ungemütlich werden. Auch noch weitere steigende Energiepreise sind ein Risikofaktor, womit Länder "von innen" destabilisiert werden können. Lieferketten, Abhängigkeiten von Vorprodukten etc. - das ist leider alles ziemlich verzahnt. Und sowohl privat, als auch zunehmend beruflich, eskaliert die aktuelle Situation immer weiter.
    Du zäumst das Pferd vom falschen Ende auf.
    Aus Richtung Westen besteht auch ein Interesse uns zu destabilisieren und als Konkurrent endgültig auszuschalten...
    Wer könnte das wohl sein? Folge wie immer, der Spur des Geldes.
  • @Cephalotus Vorgeschobene Gründe mag er viele haben, aber er braucht die Zustimmung seiner Bevölkerung. Und ganz nebenher noch eine funktionierende Bombe. Ob sein Atom-Arsenal in einem besseren Zustand ist als das der Armee bleibt abzuwarten. Evtl. können die Russen ja genug andere Bomben ausschlachten um damit eine wieder funktionsfähig zu bekommen...
    Ansonsten gilt: Jede Atommacht der Welt (ja, auch China) hat Putin bereits vor Monaten, als die ersten Drohungen aus Russland kamen, harte Konsequenzen angedroht. Die NATO ist da nicht alleine. Das wird schlimmstenfalls kein III. Weltkrieg (selbst die Nazis hatten Verbündete) sondern eher ein "alle gegen Russland".

    Cephalotus schrieb:

    Abseits von einem Demonstrator gehe ich davon aus, dass die NATO dann mit den eigenen Luftwaffen aktiv in den Krieg eintreten würde und die Streitkräfte Russlands auf dem Gebiet der Ukraine inkl Krim und dem schwarzen Meer konventionell angreifen würde.
    Davon muss man nicht ausgehen, das wurde bereits so gesagt. Allerdings nicht NATO sondern USA. Für Russland braucht man keine NATO, das schaffen die USA ganz alleine. Oder Polen dürfte das auch schaffen. Die russische Armee 2022 ist kein Gegner mehr. Keine Taktik, kein Material, keine Moral. Die Bevölkerung wird zu (Sach)Spenden für die Armee aufgerufen. Wann hatten wir das zuletzt gesehen? Deutschland 44/45?
  • Bitburger schrieb:

    Aus Richtung Westen besteht auch ein Interesse uns zu destabilisieren und als Konkurrent endgültig auszuschalten...
    Wobei die aus der 'anderen' Richtung aktuell gar nix machen müssen damit wir hier in Mitteleuropa unter den Kriegsfolgen leiden, die Hauptbedrohung kommt aus östlicher Richtung und wird immer unberechenbarer je länger dieser Krieg in der Ukraine andauert und je schlechter es für sie dabei läuft ...

    Aus Neugierde hab ich letztes WE vor allem auf sozialen Medien ein wenig gezapt und mich dabei über die russische Seite mehr als gewundert: Da wurden kampfkräftige Einheiten wie z.B. Luftlandetruppen aus Frontabschnitten rausgezogen und zu Manövern nach Ostsibirien geschickt an denen auch Indien und China teilnahm. Die Ukrainer hatten zuvor ganz öffentlich eine Offensive angekündigt und waren gewieft genug um diesen Abzug nicht nur zu bemerken sondern auch geschickt auszunutzen. Das Ergebnis ist bekannt, die russische Front wurde überrannt und man hinterließ den Ukrainern auch gleich jede Menge brauchbares Kriegsgerät. Dass russ. Kriegstreiber ein Köpferollen in der obersten Militärführung verlangen wundert also keinesfalls. An manchen Stellen zogen sich reguläre russische Einheiten heimlich zurück ohne den Separatisten-Milizen aus Luhansk od. Donezk welche nur ein paar Stellungen weiter lagen was zu melden. D.h. die wurden absichtlich völlig unwissend zurück gelassen und da zahlenmäßig unterlegen auf deren eigenen Flucht zusammengeschossen - die Bezeichnung 'Kanonenfutter' drängt sich hier zurecht auf und koordinierter Rückzug sieht definitiv anders aus.

    Rekruten aus der aktuellen Mobilmachungswelle werden offensichtlich schlecht versorgt, aus manchen Einheiten wird berichtet dass man sich die Verpflegung selbst kaufen/ beschaffen muss da die Militärführung nicht mal in der Lage ist den Mampf zu stellen. Die sind wohl in ein paar Monaten reif für die Revolution wenn sie unter solchen Rahmenbedingungen 1Mio Wehrpflichtiger einziehen wollen? Weitreichende Präzisionswaffen die der Westen bis dato in geringer Stückzahl geliefert hat setzen der russischen Seite stark zu und der Beschuss stört deren marode Logistik massiv. Wenn ich mir ein paar Vids so ansehe empfehle ich der ukrainischen Seite gezielt Schnapsdepots aufs Korn zu nehmen, dann ergeben sich die Russen wohl freiwillig ...

    Die Kommandoaktion auf der Kerch-Brücke war perfekt inszeniert, obwohl Kiew offiziell dementiert gehe ich davon aus dass die Ukraine die Finger mit im Spiel hatte. Die Brückensprengung fand zu einer Uhrzeit statt wo minimale Kollateralschäden zu erwarten waren. Das es heftige Reaktionen geben wird war abzusehen, die Russen antworten weitaus weniger smart und greifen nun gezielt Wohnhäuser u. zivile Infrastruktur m. Lenkwaffen an. Opfer werden ganz bewusst in Kauf genommen, es handelt sich also um reine Vergeltungsschläge was erneut die Schwäche Russlands zeigt den wehrlose Zivilisten sind vergleichsweise leicht zu bombardieren! Die operative Militärführung wurde auf russischer Seite ausgetauscht und nun sind Hardliner am Ruder. Mit einer Mobilisierung in Belarus ist dieser Angriffskrieg auf eine neue Eskalationsstufe gehoben worden was die baldige Beendigung m. Waffenstillstand u. Verhandlungen leider in weite Ferne rückt ...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bugikraxn ()

  • bugikraxn schrieb:

    Mit einer Mobilisierung in Belarus ist dieser Angriffskrieg auf eine neue Eskalationsstufe gehoben worden
    Einspruch. Belarus hat nicht mobilisiert. Kann sich Lukashenko ja gar nicht erlauben seine Feinde auch noch zu bewaffnen. Bevor die Richtung Ukraine marschieren würden, jagen sie erstmal Lukashenko aus dem Land. Wenn er Glück hat. Wahrscheinlicher dürfte für ihn eine Straßenlaterne sein an der sie ihn aufknüpfen.
  • Einspruch - sind wir hier etwa vor Gericht? Offiziell hat Belarus weder im Juni noch jetzt mobilisiert sondern man stellt nur eine gemeinsame Eingreiftruppe mit Rußland auf. Die Russen befinden sich offiziell auch in keinem Angriffskrieg sondern in einer militärischen Spezialoperation. Was sich nach Handstreichaktion anhört hat bereits mehr als 30.000 Todesopfer gefordert. Da will ich gar nicht wissen was sich abspielt wenn die Russen mal mit 'richtigem' Krieg loslegen bei der aktuell gebotenen Brutalität und Rücksichtslosigkeit! Ob das bloß Einschüchterungstaktik und Säbelrasseln von Lukaschenko gegenüber der Ukraine ist um deren Kräfte von den anderen Fronten abzuziehen und die Grenze zu Weißrussland zu verstärken oder bereits der Auftakt zum aktiven Kriegseintritt wo weißrussische Truppen die Landesgrenzen überschreiten wird die Zukunft zeigen ...
  • Eben. Man stellte eine gemeinsame Truppe mit Russland auf. Diese wird durch reguläre Soldaten gestellt, nicht durch mobilisierte Wehrpflichtige. Nochmal: Lukaschenko kann keine Wehrpflichtigen einberufen/mobilisieren. Wenn der Teile vom Volk bewaffnet, müssen sie auch die Sondereinheiten der Polizei nicht mehr fürchten und setzen ihn ab. Oder glaubst Du er hat sich aus purer Menschenfreude noch nicht am Ukraine Krieg beteiligt?

    30.000 Todesopfer halte ich für weit untertrieben. Allein auf russischer Seite kannst Du von mehr als 50.000 ausgehen. Im August ist ein offizielles Papier aus Russland geleakt, das die Summe der Ersatzzahlungen für Hinterbliebene beziffert. Rechnet man das um, spricht teilt die Gesamtsumme mit dem Betrag der den Hinterbliebenen zusteht, kommt man auf 48.000 tote russische Soldaten. Das war im August, nun ist Oktober. Das werden wohl kaum weniger geworden sein. Dazu kommen noch die Verluste auf ukrainischer Seite plus ukrainische und russische Zivilisten.

    Was soll sich abspielen wenn die Russen mit "richtigem" Krieg loslegen? Für Dich zur Erinnerung/Information: Die Russen führen bereits richtigen Krieg. Sie haben mobilisiert und die Bevölkerung wird zu Geld- und Sachspenden für die Armee aufgerufen. Wehrpflichtige bekommen eine Uniform und eine Waffe, mit etwas Glück noch funktionsfähig. Den ganzen Rest müssen sie sich selbst organisieren. Sie kämpfen mit Taktiken von Stalin ohne über seine Resourcen zu verfügen. Mit Masse erdrücken funktioniert nur wenn man die Masse auch hat.
    Mit was möchten sie "richtig" Krieg führen? Mit den Mockups die sie einmal jährlich über den roten Platz rollen lassen und die zum Teil überhaupt nicht kampfbereit sind? Oder die sie nicht nachbauen können wenn sie Verluste erleiden? Die Russen feuern mit LL-Raketen auf Bodenziele, selbst die "dumme" Munition ist ihnen ausgegangen. Oder glaubst du die feuern nur deswegen vereinzelt in die Ukraine rein weil sie solche Menschenfreunde sind? Die haben nicht mehr. Sie betteln in Asien um Raketen, und das schon seit Monaten. Das einzige was Russland machen kann, ist noch mehr Amateure in den Tod schicken und hoffen den Ukrainern geht dann endlich die Munition aus. Oder nuklear eskalieren und zusehen wie Russlands Geschichte endet.

    Russland würde sich einen Keks freuen, wenn Belarus am Krieg teilnimmt. Die Belarussen wahrscheinlich auch. Freiheit war vorher nie so greifbar für sie.
  • Holgie schrieb:

    30.000 Todesopfer halte ich für weit untertrieben
    Wenn ich das richtig recherchiert habe bezieht sich diese Angabe auf 30.000 Tote ukrainische Zivilisten. Sei es durch direkte Waffeneinwirkung oder indirekt durch Folter, Erschießungen, Hunger und sonstiges.

    Bei den Verlusten an Soldaten denke ich das die 50.000 locker realistisch sind. Zumindest auf russischer Seite. Die haben da drüben ja nicht grundlos die ungeliebte Teilmobilmachung durchgezogen.
    In den letzten Tagen häufen sich auch die Berichte das die ukrainische Armee bei ihren Offensiven nicht selten den Russen sogar zahlenmäßig überlegen sind. Im Donbas wurde die offizielle russische Armee klammheimlich abgezogen und die Separatisten allein gelassen. Natürlich ohne ihnen Bescheid zu geben. Ein gefundenes Fressen für die gut ausgebildeten, hoch motivierten und dank westlicher Technologie und geheimdienstlicher Aufklärung weit überlegenen ukrainischen Truppen. Konkrete Angaben über ukrainische Verluste habe ich aktuell keine verfügbar.

    Russland kämpft in der Tat noch immer mit einer gnadenlos überalterten Militärdoktrin und auch ebensolchen Waffen. Versuche hochentwickelte Systeme in ausreichender Anzahl zu produzieren scheitern am russischen System, an Materialengpässen und an der Korruption der Waffenlobby und der hochrangigen Militärs. Auch und immer noch fehlt dem Russen schlicht die Finesse und das Interesse an wirklich ausgefeilten Ideen und deren Umsetzung. Von Ästhetik will ich hier mal lieber gar nicht erst anfangen. Holzhammer...aber groß und schwer bitte

    Das allergrößte Problem der russischen Armee ist aber die Führungs(un)fähigkeit. Und damit meine ich nicht ihre offensichtlich mehr als nachlässige militärische Aufklärung sondern ihre Armeestruktur allgemein. Es gibt zwar hochrangige Militärs die auch hervorragend ausgebildet sind, aber es fehlt nahezu gänzlich am Wichtigsten. Die zwischenvorgesetzten Dienstgrade fehlen beinahe kpl. Das führt zu unglaublichem Vakuum in der Befehlskette. Außerdem liegt die gesamte Führung zentral in einer bis wenigen Händen und die Führer vor Ort haben keinen eigenen entscheidungsspielraum. D.h. sie müssen für jede kleine Entscheidung erstmal ganz oben anfragen und dann die Antwort abwarten. Bis dahin hat sie eine moderne Armee, und dazu darf man die Ukrainer getrost zählen denn sie wurden in den letzten Jahren von westlichen Militärs ausgebildet, um Längen geschlagen. Innovation gehört nun mal im aktiven Gefecht heutzutage unbedingt dazu.

    Addiert man nun die katastrophalen Fehleinschätzungen die Putin überhaupt erst veranlasst haben diesen Krieg zu beginnen, die unfähigste Militärlogistik der Geschichte, korrupte Zulieferer, veraltete Technik, zu wenig Technik, mangelnde Ausrüstung, Ausbildung und Moral der Truppen, Ersatzteilengpässe, strategisches Unvermögen, taktisches Versagen, unfähige Aufklärung und was weiß ich nicht noch alles und stellt es der Ukraine direkt gegenüber kann man sich schnell ausmalen wo das ganze enden wird...

    Die große Frage die ich mir stelle ist im Grunde nur die welche Art Sieg die Ukraine erringt. Einen kleinen Kompromiss oder den richtigen Sieg mit Zurückführung der Krim
    "Wer es nicht schafft sich vorzubereiten ist vorbereitet es nicht zu schaffen"
    (geklaut aber gut)