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Was tun wenn man Zeuge wird....

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    • Und wo wir gerade so im Thema drin sind, hier ein bisschen berufliches Insiderwissen zu Deeskalation. (Das ist übrigens Fachwissen, vielfach erprobt und in seiner Wirksamkeit nachweisbar).

      Das Mittel der Wahl ist Kommunikation. Kommunikation findet nicht nur über Sprache statt, sondern auch über Gestik, Mimik, Körperhaltung, Stimmlage und Beziehung.

      Wenn Aggressionen im Spiel sind, gehe ich durch Kommunikation auf die emotionale Verfassung ein. Wut hat in der Regel eine Ursache und ist häufig sogar ein Folgegefühl von Angst (ich werde bedroht, also gehe ich in die Verteidigung), Eifersucht und Kränkung (ich muss meinen Selbstwert retten), Trauer (ist schwerer zu ertragen, also wird zu Wut gewechselt),... und und und.
      Ich kann also beobachten und versuchen heraus zu finden, auf wen oder was sich die Wut bezieht und darüber ins Gespräch kommen. Wenn sich die Wut auf mich selbst bezieht, ist das aber nicht möglich, weshalb sich ein Opfer selbst auch nicht helfen kann!!!
      Wenn ich ins Gespräch gehe, bin ich dabei ruhig, empathisch, versuche meinen Gegenüber ernst zu nehmen in seiner Emotion und biete an, gemeinsam eine Lösung zu finden.
      Damit ich nicht selbst als Bedrohung erlebt werde, bleibe ich offen in meiner Körperhaltung und Sprache. Und hat mein gegenüber wegen seines emotionalen Ausnahmezustands nicht die Möglichkeit sein Verhalten selbst realistisch ein zu schätzen, kann ich hier helfen und lenken.
      Ein Beispiel :
      "Ich sehe, dass sie sehr wütend sind. Ich würde ihnen gerne helfen eine Lösung zu finden." und "Sie wirken auf mich sehr angespannt, das macht mir Angst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemandem Schaden wollen. Gerade wirken sie auf mich aber sehr bedrohlich."

      Das funktioniert bei impulsiven Handlungen, weil die Emotion ein Momentzustand ist. Der Angreifer läuft ja nicht sein ganzes Leben derart angespannt rum.

      Anders ist das bei nicht impulsiven, sondern geplanten Taten (ich raube Leute mit einem Messer aus, um mich zu bereichern). Das erfüllt ja einen Zweck, hier dürfte Deeskalation ziemlich wirkungslos sein.

      Genau so schwierig ist es bei Psychosen oder Drogenkonsum. Hier haben Emotion und Situation häufig keinen logischen Zusammenhang und das Verhalten ist nicht einschätzbar. Bei aufpuschenden Mitteln wie Amphetamine und Kokain kommt dann noch ne Bärenkraft dazu. Hier ist aber oft der Vorteil, dass es kein konkretes Ziel für die Aggression gibt, es ist also sinnvoll Abstand zu halten und ggf andere Leute aus der Schussbahn zu holen, bis die Polizei eintrifft.

      Das sind jetzt Methoden, die man als Türsteher o. ä natürlich nicht braucht. In seiner Wirkung ist es aber deutlich besser, als draufschlagen. Zum einen ist das Risiko für mich geringer angegriffen zu werden, zum anderen bewege ich mich selbst auch nicht in einer juristischen Grauzone. Jetzt habe ich dank meines Jobs beinahe täglich Zeit, das ganze um zu setzen. In den letzten drei Jahren hat es einmal nicht funktioniert und rückwirkend kann ich sagen, dass das mein Fehler war. Daraus habe ich gelernt und mit der Quote bin ich durchaus zufrieden.

      Wer Interesse an dem Thema hat und seinen Horrizont etwas erweitern möchte, findet hier sehr viele Kurse, die genau das vermitteln (Deeskalation). Mittlerweile ist das ganze auch schon in einigen Kampfsportschulen zu finden.
    • Pinu'u schrieb:

      Was ich beschrieben habe sind Deeskalationsstufen (ganz grob umrissen), einfach um zu zeigen, was zwischen weg gucken und drauf schlagen eben doch noch möglich ist.
      Das ist doch der Punkt, für mich gibt es keine Stufe mit einem körperlichen Angriff wo ich den Typen ein bisschen festhalte.

      Wenn mich jemand angreift, dann schlage ich schnell und brutal zurück und nutze das um wegzukommen. Ich bin nicht die Polizei ich muss nicht Leute auf den Boden festhalten um sie nicht zu verletzten. Wenn mich jemand angreift und ich mich verteidigen muss, dann ist die Verteidigung effektiv, das heißt mein Ziel ist es den Angreifer möglichst auszuschalten, wenn der sich dabei verletzt ist mir das egal.
    • Du bist dabei aber auch zu kurzsichtig. Ein Angriff kommt nicht aus dem Nichts, ganz plötzlich, ohne Vorgeschichte und Grund. Und als Prepper ist es doch mein Bestreben, alle Möglichkeiten der Vorsorge in meine Planung ein zu beziehen UND VORRAUS ZU SCHAUEN. Also auch die Vorsorge vor Gewalt und die ganzen Aspekte, die eben vorher passieren.
      Wenn du Deeskalation von vornherein ablehnst, nimmst du dir damit eine Möglichkeit dieser Vorsorge.
      Ich warte nicht, bis mich jemand angreift. Ich handle vorher. Das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Ich kann zuschlagen, muss es aber nicht. Ich habe also mehr Optionen als du.
      Und ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie jemand, der sich Prepper nennt und alle möglichen Szenarien vorausplant (Krieg, Naturkatastrophen, EMP und Stromausfall, Bevölkerungszusammenbruch und was weiß ich), bei diesem Thema nur Schwarz oder Weiß sehen möchte.
      ;) vielen Dank für diese ausführliche Diskussion, so kommen doch immer wieder schöne Ergebnisse zustande.
    • Pinu schrieb:

      Du bist dabei aber auch zu kurzsichtig. Ein Angriff kommt nicht aus dem Nichts, ganz plötzlich, ohne Vorgeschichte und Grund. Und als Prepper ist es doch mein Bestreben, alle Möglichkeiten der Vorsorge in meine Planung ein zu beziehen UND VORRAUS ZU SCHAUEN. Also auch die Vorsorge vor Gewalt und die ganzen Aspekte, die eben vorher passieren.
      Wenn du Deeskalation von vornherein ablehnst, nimmst du dir damit eine Möglichkeit dieser Vorsorge.
      Ich warte nicht, bis mich jemand angreift. Ich handle vorher. Das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Ich kann zuschlagen, muss es aber nicht. Ich habe also mehr Optionen als du.
      Und ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie jemand, der sich Prepper nennt und alle möglichen Szenarien vorausplant (Krieg, Naturkatastrophen, EMP und Stromausfall, Bevölkerungszusammenbruch und was weiß ich), bei diesem Thema nur Schwarz oder Weiß sehen möchte.
      ;) vielen Dank für diese ausführliche Diskussion, so kommen doch immer wieder schöne Ergebnisse zustande.
      da muss ich dir sagen das ist Falsch
      ganz Viele Angriffe kommen ohne Vorwarnung (denk an die 2 xPolizisten / den Tankwart die Erschossen Wurden) Bei Einbrüchen und Raub kommt auch keine Vorwarnung... Wie meist Bei Eigentumsübertragungen keine Vorwarnungen
    • Bad_BONZO schrieb:

      da muss ich dir sagen das ist Falschganz Viele Angriffe kommen ohne Vorwarnung (denk an die 2 xPolizisten / den Tankwart die Erschossen Wurden) Bei Einbrüchen und Raub kommt auch keine Vorwarnung... Wie meist Bei Eigentumsübertragungen keine Vorwarnungen
      Ja und nein, ich habe ja auch geschrieben, dass es Situationen gibt, in denen Deeskalation nichts bringt und Beispiele genannt (geplante Verbrechen wie Raub z. B). Da stimm ich dir zu. Und zu den Angriffen die du nennst, auch da gab es "Vorwarnungen". In der Tankstelle war es der Streit um die Maskenpflicht (falls du den Fall meinst) und bei den beiden Polizisten war das Ziel eine Tat (nämlich das illegale Wildern) zu vertuschen (wobei ja auch das wieder eine geplante Tat ist). Dass diese Situationen aber so eskalieren, das stimmt, das kann niemand voraus sehen und ist super tragisch.
      Trotzdem sind es Einzelfälle und nicht wie du schreibst, ganz viele.
      Wenn du dir mal die Kriminalitätsstatistik ansieht, dann stellt Mord und Todschlag einen Bruchteil dar, im Gegensatz zu Gewalttaten insgesamt. Darunter sind die meisten Beziehungstaten, also mit Vorgeschichte und rund 1/3 findet unter dem Einfluss von Alkohol statt (also auch ein Warnsignal).

      Ja es gibt Ausnahmen, ja es gibt auch Situationen, in denen ich nicht einschreiten würde. Persönlich und statistisch sehe ich es aber meistens anders.
    • Pinu'u schrieb:

      Wenn du Deeskalation von vornherein ablehnst, nimmst du dir damit eine Möglichkeit dieser Vorsorge.

      Ich warte nicht, bis mich jemand angreift. Ich handle vorher. Das ist der Unterschied zwischen uns beiden.

      Deeskalation beinhaltet für mich eben keinen körperlichen Angriff.
      Wenn es keinen körperlichen Angriff gibt, sehe ich auch keinen Sinn darin von mir aus einen zu beginnen durch "Auf den Boden bringen", das ist für mich keine Deeskalation.
      Wenn mich jemand angreift, hat er seine Wahl getroffen.
    • Pinu'u schrieb:

      Sollte er doch angreifen, was unwahrscheinlich ist, denn die Wut bezieht sich ja nicht auf den, der einschreitet, dann ist die beste Option den Angreifer auf den Boden zu bringen und zu halten. Und das geht mit mehr Hilfe defenetiv besser.
      @Gene Du kannst den Inhalt meiner Beiträge nicht verändern, indem Du mich falsch zitierst und Sätze aus dem Zusammenhang ziehst. Ich helf Dir da noch mal auf die Sprünge.

      Natürlich greife ich niemanden als erstes an, das ist doch das Gegenteil von dem, was ich die ganze Zeit schreibe.

      2. Es gibt eine festgelegte Definition was Deeskalation beinhaltet. Wenn du deine eigene Definition hast, haben wir keine Grundlage darüber zu sprechen.
      Ich kann eigene Wahrheiten nicht mit allgemein festgelegten Definitionen vergleichen. Ich Vergleiche persönliche Erfahrungen auch nicht mit wissenschaftlich nachgewiesenen Tatsachen. Beides ist wichtig, aber sollte doch von einander getrennt werden können.

      Ich bin dann erstmal raus aus dem Thema, die Einstiegsfrage ist ja ausführlich beantwortet.

      Was würdet ihr tun....?
    • Ich hab dich nicht falsch zitiert, das ist die Zitatfunktion das ist 1 zu 1 was du geschrieben hast.

      Pinu schrieb:

      Sollte er doch angreifen, was unwahrscheinlich ist, denn die Wut bezieht sich ja nicht auf den, der einschreitet, dann ist die beste Option den Angreifer auf den Boden zu bringen und zu halten.

      Das ist eben ein bescheuerter Ratschlag, jemanden auf den Boden bringen ist das Letzte was man in einem Straßenkampf will.
      Man verliert jegliche Mobilität, man wird angreifbar durch weitere Täter und verliert die Distanz zum Angreifer.
      Und man kann niemanden festhalten das geht im Kampfsport wo es Regeln gibt auf der Straße wird man dann zusammengeschlagen oder abgestochen.

      Es gibt eine festgelegte Definition von Deeskalation? Wo gibt es die und wie lautet die?