Hanzwurscht schrieb:
Wer finanziert denn den Staat hauptsächlich? Das sind die Lohnempfänger und die Industrie. Die Industrie wird durch die Klimapolitik vertrieben und somit fallen auch die gut bezahlten Industrie-Arbeitsplätze weg. Das schlägt auf die Steuereinnahmen der Länder und Gemeinden, die dadurch auch sparen müssen. Und wo wird immer zuerst gespart? An den Lohnkosten. Jeder der durch die Krise arbeitslos wird, löst eine Kettenreaktion aus und wenn er statt 2x im Monat zu McD, nur noch einmal da essen geht. Leute die weniger in der Tasche haben, kaufen sich statt eines Golfs, einen Dacia, wieder Umsatzeinbußen.Ich bin mal auf die ganzen Studienabgänger gespannt. In fast allen Betrieben ist zZt. Einstellungsstopp, die können alle gleich wieder bei Mutti einziehen, da sie gleich auf Hartz4 fallen. Aber das ist ja zu großen Teil die Merkeljugend und FFF-Kids, die ja unsere Wirtschaft bekämpfen. Diese werden dann aber auch als Rentenzahler ausfallen.
Die Klimapolitik wird die deutsche Industrie nicht killen. Wir haben hierzulande schon seit Jahren eine CO2- Steuer, gestorben ist davon noch keiner.
Ich gebe Dir aber grundsätzlich recht, der deutschen Industrie geht es nicht besonders gut. Wenn Du mich fragst, trifft die Politik daran aber nur eine Teilschuld. Schau Dir einfach mal die Eigenkapitalquoten der DAX- Konzerne an, da steht klar Shareholder- Value drin. Und ja, ich kritisiere das. Es führt nämlich dazu, dass die Firmen nicht mehr unternehmerisch geführt werden, die Aktie als eigentliches Metaprodukt wird zum einzigen Wertobjekt der Firma. Damit ist es grundsätzlich vollkommen egal welches Produkt wo hergestellt wird, wie es den Menschen geht die dahinter stehen und so weiter. Oder die Eigentümerverhältnisse von z.B. Mercedes, Kuka und ein paar anderen. Ich denke Du ahnst worauf ich hinaus will.
Wenn man einer Gesellschaft über mehrere Generationen einprügelt, dass Individualismus und Ellbogen ja geil sind braucht sich hinterher niemand zu wundern wenn diese Gesellschaft genau so wird wie man es predigt.
Und dann gibt es noch den realen und den gefühlten Fachkräftemangel.
Der Reale ist das Fehlen gewisser Berufsgruppen in Mitteleuropa ohne die in meinen Augen keine produktive Gesellschaft wie sie heute existiert überleben kann. Finde mal in DACH qualifizierte Schweisser. Oder in der Schweiz Elektroniker. Bekommst Du beides. Der Schweisser hat dann mehrere Diplome und Fachausbildungen und ist Schweissfachmann, der Dir aber nicht Dein Fahrzeugchassis zusammenschweissen kann. Oder besser: Du kannst ihn nicht dafür bezahlen.
Der Elektroniker ist nur auf der Durchreise bis sein Studium beginnt.
Der gefühlte Fachkräftemangel geht ganz einfach: Um den Shareholder- Value meiner Firma zu maximieren brauche ich billige Arbeitskräfte. Ich bekomme einfach nicht die Leute die ich brauche zu Dumpinglöhnen.
Ein weiterer Punkt, der besonders in den letzten Jahren für mich überdeutlich geworden ist ist die gigantische Innovationskraft der deutschen insbesondere Automobilindustrie. Spätestens als Tesla das Nachfolgemodell des Roadsters lanciert hat hätten die alle im roten drehen müssen. Passiert ist jahrelang nix. Wundert mich aber auch nicht, weil man im Automotive wie auch in anderen Branchen gerne auch mal von "Industriebeamtentum" spricht, besonders in den grossen Konzernen. Selbst heute baut man lieber Dinge nach bzw. solche die dafür gebaut sind, irgendwelche Fördergelder einzufahren als mal echte Innovationen zu bringen. Die nächsten die Reif sind sind übrigens die Nutzfahrzeugbauer. Es gibt in den USA nämlich noch andere Startups ausser Tesla.
Ich bin übrigens weder Fan von Frau M noch von den Herrschaften mit den drei F. Die rennen nämlich in meinen Augen in eine völlig falsche Richtung. Das jetzt auszuführen würde aber den Rahmen sprengen.
"Lasst uns an die Stelle von Zukunftsängsten das Vordenken und Vorausplanen setzen" - Winston Churchill