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Angepinnt Blackout - Hauptdiskussion

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    • Ich wollte aber eigentlich darauf hinaus das eine gesellschaftliche Krise, ich mag mal vorsichtig das Wort "Unruhen" in den Mund nehmen realer ist auf Grund toter Stromleitungen und ein dringlicheres Problem darstellt als das ein Eisbär mehr oder weniger von der Scholle kippt.
      Die Saurier sind auch hinüber, das ist Evolution...
      Es ist ja nicht so, dass der Mensch zum Leben Strom braucht, es ist ein Luxus auf den wir uns eingelassen haben, ja davon abhängig gemacht haben. Leider.
      Von daher sehe ich den Blackout als gefährlich an. Nicht weil ich mir dann meinen Kaffee auf dem Kocher brühen muss, sondern weil unser gesamtes Gefüge, unsere Ordnung auf Strom basiert.
    • Es gibt bereits einige Prognosen was bei einem Stromausfall passieren wird. Entsprechende Szenarien hat man in der Vorstellung. Bei einem über 2-wöchigem großflächigen Stromausfall wird mit Sicherheit alles übertroffen was man sich so vorstellen kann.
      Wahrscheinlich gibt das eine stärkere Reduzierung der Bevölkerung als beim letzten Weltkrieg.

      Das größte Problem sehe ich in der Kommunikation. Wie soll eine Ordnung aufrecht erhalten werden, wenn die für Durchsetzung von Ordnungen Zuständigen nicht, oder nur eingeschränkt kommunizieren können. Wie soll man die Bewohner einer Großstadt überhaupt noch im Griff haben, wenn die Versorgung nicht mehr gesichert ist und die Mobilität von Ordnungs- oder Rettungskräften nicht mehr funktioniert, weil nach 10 Tagen auch denen der Sprit ausgeht?

      Die nächste Abhängigkeit von Technik erschaffen wir gerade mit der Digitalisierung. Wir üben noch. Was das Üben angeht bemerke ich aktuell extrem negativ. So wirklich haben es wohl die wenigsten im Blick.
    • Genau so! @julchen
      Ich habe ja auch alles was geht auf Akku. Ich vermeide Müll und ärgere mich wenn die Wurstpackung 100g wiegt und der Inhalt 250g. Sowas kaufe ich nicht. Soweit es geht beziehe ich Grünzeug aus dem Garten und wer im Winter Erdbeeren kauft gehört verhauen meiner Meinung nach.
      Aber ohne Strom kann ich auch meine nachhaltigen Akkus nicht laden.
      Ich bin wahrscheinlich grüner als die Hipster mit ihrem Fairtrade-Kaffee die auf den FFF-Demos rumlümmeln.
      Aber ich sehe die Gefahr. Ohne Strom keine Bezahlung am EC-terminal weil Bargeld ist ja out. Ohne Strom kein Einkaufen mit Bargeld, weil ja die Kasse nicht geht...man könnte das unendlich weiterführen.
      Und dann muss man Umweltschutz global sehen. Sicher schmiert der Waldbestand beispielsweise im Harz gerade ab, aber warum denn? Das liegt nicht an der Trockenheit, sondern an der Monokultur.
      Die Umwelt als Solche hat sich immer regeneriert, unpassende Arten ausgesondert und neue geschaffen.
      Was bilden wir uns ein, das globale Klima durch Elektromobilität und Steuern in D zu retten?
      Dann muss man auch stabilen Strom haben, und der steht gerade auf der Kippe durch verblendeten Aktionismus.
      Ich hoffe inständig, dass es es zu keinem Blackout, auch zu keinem kurzen kommt.
      Und man darf nicht von "uns" ausgehen. Ich kenne Leute, die haben nicht einmal ne Taschenlampe im Haus und Lebensmittel werden jeden Tag gekauft. Null Vorrat.
      Wie soll das nach ein paar Tagen aussehen auf den Strassen?
      Ich weiss von Berufs wegen was es bedeutet eine Masse Menschen in Schach zu halten.
      Ich sage nur: Ohne Strom Gute Nacht.
    • Hallo.

      Manchmal habe ich das Gefühl das Leute glauben, wenn der Strom mal 5 Tage weg ist und danach wieder an geht ist alles wieder gut.
      Dabei fängt das elend erst danach so richtig an.
      Das Massensterben in den modernen Viehbetrieben wird bereits am ersten Tag beginnen. Die Landwirte die mit Notstrom vorgesorgt habe sind auch meistens nach ein paar Tagen platt.
      Die daraus resultierende Hungersnot wird schlimm.
      Natürlich nur bei EU weiten dauerhaften Ausfall.

      Gruß
      Mein Körper,
      meine Entscheidung.
    • oldman schrieb:

      Hallo.

      Manchmal habe ich das Gefühl das Leute glauben, wenn der Strom mal 5 Tage weg ist und danach wieder an geht ist alles wieder gut.
      Dabei fängt das elend erst danach so richtig an.
      Das Massensterben in den modernen Viehbetrieben wird bereits am ersten Tag beginnen. Die Landwirte die mit Notstrom vorgesorgt habe sind auch meistens nach ein paar Tagen platt.
      Die daraus resultierende Hungersnot wird schlimm.
      Natürlich nur bei EU weiten dauerhaften Ausfall.

      Gruß
      in Geflügelmast kommt es auf die Jahreszeit an, Milchkühe ist noch so eine Sache. Aber sonst sollte es keine Große Auswirkungen geben.

      Ich würde aber sagen, dass unsere Kulturschätze danach alle geplündert sein werden. In dem Land sind ja inzwischen so viele Gangster, da ist dann jedes Museum leer.
    • Bei Schweinen kann die Klimatisierung auch schnell ein Problem werden.

      Bei Milchkühen ist bei Stromausfall weniger das Problem die Klimatisierung (das gibt es nichts bis maximal ein paar Ventilatoren) sondern die Melkanlage. Kühe müssen mindestens 1x (deutlich besser 2x) am Tag gemolken werden. Ohne Strom heist es von Hand melken, dafür ist aber kein Personal da.
    • Fragt sich wo die Hungersnot ausbrechen wird. Im ersten Halbjahr 2020 wurde fast 1 Million Tonnen von ca. 2,5 Millionen produziertem Schweinefleisch exportiert.
      Getreide und Kartoffeln z.B. befindet sich in riesigen Lagerhallen (habe hier ein in Sichtweite) und es ist nach dem Stomausfall maximal ein Problem des Transportes.
      Bei den dann gestiegenen Preisen, werden vielleicht einige Landwirte ihre Traktoren (Diesel haben die meist tausende Liter in eigenen Tankanlagen) anwerfen und
      zumindest die Randgebiete der Ballungszentren anfahren. Es werden sich auch sicher viele Leute finden, die Geld wittern und die Städter ohne staatliche Anweisungen versorgen.
    • iba schrieb:

      [...]
      Bei Milchkühen ist bei Stromausfall weniger das Problem die Klimatisierung (das gibt es nichts bis maximal ein paar Ventilatoren) sondern die Melkanlage. Kühe müssen mindestens 1x (deutlich besser 2x) am Tag gemolken werden. Ohne Strom heist es von Hand melken, dafür ist aber kein Personal da.
      Es kommt wohl darauf an wo und bei wem. Die hiesigen Milchbauern werden mit Sicherheit die Orte abklappern um Helfer zu finden und die werden das dann auch nicht für umsonst machen müssen. Denn sind wir mal ehrlich, wer kann den ohne Strom noch großartig seiner Arbeit nachgehen? Die Leute haben dann Zeit.
    • iba schrieb:




      Bei Milchkühen ist bei Stromausfall weniger das Problem die Klimatisierung (das gibt es nichts bis maximal ein paar Ventilatoren) sondern die Melkanlage. Kühe müssen mindestens 1x (deutlich besser 2x) am Tag gemolken werden. Ohne Strom heist es von Hand melken, dafür ist aber kein Personal da.
      das Personal kann es nicht Leisten
      die Kühe beim Onkel und Sohn
      wurden dir was husten wenn du versuchst sie von Hand zu melken die gehen 2 bis 3 am tag zum Massagemelken mit fresseinlage

      in der not werfen die den Nottraktor an der mit der Zapfwelle den Notbetrieb sicherstellt
    • Ich habe in den letzten Wochen intensiv über das Thema Blackout und dessen langfristige Folgen nachgedacht. Ich denke inzwischen, dass uns ein Blackout tatsächlich an die Grenze der modernen Zivilisation bringen könnte, wenn er Europa-weit auftritt. Wenn er "nur" Deutschland oder Teile davon betrifft und Resteuropa sein Netz rechtzeitig abkoppeln kann, sehe ich Hoffnung, das Netz auch in Deutschland wieder geregelt hochzubekommen und die Schäden überschaubar zu halten.

      Sollte aber ganz Europa vom Blackout betroffen sein, sehe ich die folgenden Probleme:
      1. Einzelne Kraftwerke wieder bereit machen zum Hochfahren. Je nach Ursache des Blackouts gibt es vielleicht Schäden in den Kraftwerken, die zunächst behoben werden müssen (z.B. Wiederherstellung der Original-Software nach Hackerangriff, Austausch zerstörter Komponenten etc.).
      2. Kraftwerke koordiniert wieder hochfahren. Nicht alle Kraftwerke sind schwarzstartfähig, diese bekommt man also erst hochgefahren, wenn das Netz schon wieder da ist. Die anderen müssen sehr koordiniert hochgefahren und die entstehenden Versorgungsinseln dann wieder zusammengeschaltet werden. Das Ganze ist sehr fragil, wenn z.B. nach dem Hochfahren eines Kraftwerks plötzlich tausende private PV-Anlagen wieder Netzfrequenz haben und die Produktion starten - oder andersrum plötzlich viele Verbraucher wieder loslaufen. Das wurde in einem derartigen Maßstab noch nie durchgeführt, ich bin da skeptisch, in welchem Zeitrahmen und ob überhaupt das funktionieren kann. Es wird sich aber über Wochen hinziehen können, befürchte ich. Vielleicht gelingt es auch gar nicht, und man bekommt nur isolierte Inseln wieder an's Netz.
      3. Wenn nach vielen Wochen ohne Strom der Großteil der Nutzviehbestände verendet ist oder gekeult wurde, wird es gefühlt ewig dauern, die Bestände wieder auf das heutige Niveau zu bringen. Jedes Muttertier hat pro Jahr nur eine begrenzte Anzahl Nachkommen, und selbst exponentielles Wachstum ist am Anfang sehr langsam. Das bedeutet, tierische Produkte wie Fleisch, Eier, Milchprodukte werden der breiten Masse potentiell über Jahre nicht im nennenswerten Umfang zur Verfügung stehen.
      4. Nach vielen Wochen ohne Strom werden praktisch alle gekühlten bzw. tiefgekühlten Nahrungsvorräte verdorben sein. Das betrifft auch Vorprodukte für ohne Kühlung haltbare Produkte.
      5. In Betrieben, die Nahrungsmittel verarbeiten, wird potentiell alles vergammelt sein in Kühlungen, Produktionsstraßen etc. Das muss erst aufwändig entsorgt und gereinigt werden. Wer macht das? Kommen die Mitarbeiter zur Arbeit, wenn man sie aktuell nicht bezahlen kann? Haben die vielleicht zu Hause zu tun mit den Folgen? Haben die überhaupt überlebt?
      6. Die gesamte Logistik wird neu organisiert werden müssen. Wenn man sieht, welche Probleme Großbritannien derzeit hat mit leeren Regalen in Supermärkten, leeren Tankstellen etc., dann sehe ich hier riesige Probleme. Nahrungsmitteltransporte, Energie und alles, was lebenswichtig ist, muss priorisiert werden, andere Sachen werden liegenbleiben. Eine Industrieproduktion wird man so zeitnah nicht wieder zum Laufen kriegen.
      7. Wiederaufbau bzw. Inbetriebnahme der gesamten Infrastruktur: Trinkwassersysteme müssen aufwändig wieder in Betrieb genommen werden. Über Wochen stehendes Wasser in Brunnen, Wasserwerken, Pumpstationen und Rohrstationen ist potentiell verkeimt, alles muss aufwändig gespült werden. Schaut Euch an, wie lange das alles in den deutschen Hochwassergebieten dauert - dort ist zwar viel zerstört, was bei einem Blackout wohl nicht der Fall wäre, aber es ist ein sehr begrenztes Gebiet, und man hat theoretisch die Kapazitäten des restlichen Landes, um das wieder zum Laufen zu bekommen.
      Das sind nur einige wenige Aspekte, es gibt noch viel mehr. Vieles wird davon abhängen, welche Hilfe Europa von außen bekommt - aber selbst mit massiver Hilfe wird es schwer, mehrere hundert Millionen Menschen ohne nennenswerte eigene Nahrungsmittelproduktion von außen zu versorgen.

      Daher bin ich zu dem Schluss gekommen: Preppen für einen längeren, großflächigen Stromausfall zieht als zwingende Konsequenz nach sich, dass man sich nicht nur für 4 Wochen vorbereiten muss, sondern man muss sich für mindestens 6-12 Monate selbst mit Lebensmitteln und allem anderen Überlebenswichtigen versorgen können (durch Vorräte, eigene Produktion, Kooperationen, Tausch). Wie seht Ihr das?
    • Ich denke dass private Haushalte und energiehungrige Industrie, die nichts mit der Grundversorgung zu tun haben zunächst nicht ans Netz gehen. Es müssen ja nicht zwingend alle Kraftwerke am Netz sein. Dann wird step-by-step alles ans Netz genommen. Industrie und private Haushalte stehen bestimmt am Ende der Kette. Die große Frage die ich mir stelle, wie das ganze koordiniert werden soll wenn kein Strom und keine Kommunikation da ist.

      Kritisch sehe ich Ereignisse, die schwere Schäden an der Infrastruktur verursachen. Wie z.B. das bekannte Beispiel aus dem Münsterland, als unter der enormen Schneelast die Strommasten eingeknickt sind. Ob sowas großflächig vorkommen kann, keine Ahnung! Wobei durch dieses Ereignis deutschlandweit auch viel saniert wurde.
    • Bei dem Ausfall im Münsterland war ich damals betroffen ich war glaube grade 16 Jahre und habe das dank Lebensweise und Vorbereitungen meiner Eltern als schön empfunden.
      Dazu sei aber gesagt wir hatten damals eine Mini Landwirtschaft 4 Kühe eine handvoll Hühner und jedes Jahr 2 Schweine zum selber essen. Es wurde eh nur ungefähr einmal im Monat eingekauft und es wurde viel aus dem Garten eingekocht und gegessen. Geheizt wurde das Haus mit einem Ofen welcher in der Küche stand und auf dem auch gekocht werden konnte.
      Wir hatten ein Stromaggregat welches aber schwach war und verwendet wurde um die Kühltruhen einzeln und nacheinander mit Strom zu versorgen und das wurde sogar mit dem Nachbarn geteilt. Sonst saßen wir bei Kerzenlicht in der Küche haben geredet gegessen und Spiele gespielt.
      Heute denke ich mir so unabhängig wäre ich gerne wieder aber der weg dorthin ist schwer. Für die Selbstversorger Lebensart fehlt die Zeit und der Platz und irgendwie ist man gefühlt viel abhängiger als damals.
    • cuda schrieb:

      ... Industrie und private Haushalte stehen bestimmt am Ende der Kette. Die große Frage die ich mir stelle, wie das ganze koordiniert werden soll wenn kein Strom und keine Kommunikation da ist.
      Industrie läßt sich relativ leicht ausklammern.
      Industriegebiete haben oft von den Umspannwerken aus eigene Versorgungsleitungen.

      Klar, es gibt da auch oft vereinzelte Haushalte drin, so wie einzelne "Industriebetriebe" in Wohngebieten.

      Aber die Energiehungrigen haben in der Regel ne eigene Leitung.
      ( wir haben im Geschäft 4 Trafos auf eigener Leitung + 2 Betriebe in der Nachbarschaft, da wäre mit einem Stich 20% der örtlichen Industrie abschaltbar.)
      Mein ex Arbeitgeber hatte nen eigenes Umspannwerk. Da läßt sich viel vom EVU vor Ort deaktivieren wenn man will.