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Flucht mit Kindern

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    • Flucht mit Kindern

      Ein Thema, dass mich schon mehr als ein Jahr beschäftigt, ist das passende Fluchtgepäck für Kinder. Die Anforderungen sind so extrem unterschiedlich je nach Alter der Kinder und dem jeweiligen Fluchtszenario. Will ich mit BOB oder INCH losziehen oder flüchte ich mit Fahrrad/Auto zu einer BOL?

      Da in der BOB-Vorstellung von Cynic dafür kein Raum ist, möchte ich mich gern hier in Ruhe darüber mit euch austauschen.
      Ich bin schon sehr gespannt, auf eure Szenarien.

      Liebe Grüße
      Miss Piggy

      Ps. Das ist mein erster eigener Beitrag hier, bitte verschieben, falls das Thema wo anders besser aufgehoben wäre. Dankeschön.
    • Als ich vor ca. einem Jahr damit angefangen habe, mich hier im Forum einzulesen, war ich überzeugt, 4 BOBs für die ganze Familie packen zu wollen. Mit allem drum und dran.
      Ziemlich schnell stellte sich heraus, das der Rest meiner Familie uninteressiert bis hin zu zu klein und untrainiert für eine Flucht zu Fuß war. Also habe ich mich von meinen “romantischen“ Fluchtvorstellungen (Zelt, Feuer, Schlafsack) verabschiedet und alle erstmal einfach mit einem Evakuierungsgepäck versorgt.

      Inhalt:
      jeweils Kleidung für 5 Tage,
      Hygienesachen, etwas Waschmittel für Kleidung
      Lampen in groß und klein,
      Medikamente + 1. Hilfe Box, Autan
      Unterhaltung (Spiele, MP3-Player bzw e-reader)
      4x 2,5 l Wasser
      Schlafsack
      USB Stick mit Dokumenten

      Das ist jetzt eher für kurzfristige Aktionen wie zB Evakuierung wg Bombenfunds.

      Überlegungen für eine Flucht ohne Rückkehr sind erst ganz am Anfang und unfertig.

      LG Miss Piggy
    • Hallo,

      hinsichtlich der materiellen Vorbereitung gibt es ja im Weltnetz einige Anregungen und Listen an denen man sich orientieren kann.
      Dazu könnte ich von hier aus sicher nur Allgemeines sagen ;)
      Es macht sicher einen Unterschied ob die Flucht mit PKW oder Fahrrad geplant wird und wie schnell ich mich in Sicherheit bringen sollte.
      Die Bedürfnisse der einzelnen Familiemitglieder spielen dabei ein wichtige Rolle, z.B., Krankheiten, Alllergien, Belastbarkeit, etc.,wie sind die Kinder auf ein Ereignis vorbereitet? Wurde darüber schon geredet?
      Gibt es unterschiedliche Auffassungen innerhalb der Familie?
      D.h. kann ich mich auf alle verlassen?
      Das sind so Dinge dich mir durch den Kopf gehen, wenn es mal Hektisch zugeht und keine Zeit für lange Planspiele besteht...

      MfG Goswin :)
      "Unsern Dünkel müssen wir verlieren, wir sollen handen nicht philosophieren."

      Friederich II., der Große
    • Ich empfinde die größte Herausforderungen bei der Flucht mit Kindern ist der Transport.
      Kleines Beispiel. Unser Kurzer (gerade im Kindergarten) ist schlichtweg nicht in der Lage weite Strecken zu laufen. Max. 10-15 km und an Gepäck ist nicht zu denken. Mit einem Laufrad geht es schon besser aber auch nicht der renner. Einzige Alternative bei einer Flucht zu Fuß wäre die rückentrage. Die kann allerdings nur ich tragen und nicht meine Frau. Dadurch ergibt sich jedoch das Problem, dass niemand unser gemeinsames Gepäck tragen kann. Ich kann zwar 30 kg und mehr Tage lang schleppen meine Frau jedoch nicht.
      Die Alternativen die sich aufgrund dieser Problematik ergeben haben sind
      1)Fahräder
      2)Pferd (Kind drauf und ab geht's, Gepäck ist dann auch kein Problem) + Bollerwagen als kleine Kutsche umgebaut.
      3)Auto

      All diese Alternativen haben eigene Vor und Nachteile die sich jeder selbst denken kann.

      Meine Favorisierte Lösung ist es die Gruppe zu vergrößern sprich ich Spanne weitere Familienmitglieder ein. In dem Fall mein Bruder. Dadurch steigt das insgesamte Gepäck nur minimal ( die schwersten Posten wie Zelt und Kochzeit braucht man eh nur einmal) wird aber auf mehrere Leute verteilt. Zudem ist die Lagersicherung und der Lage rauf auf deutlich leichter. Zudem ist die größere Gruppengröße mit den oben angemerkt Alternativen verträglich.

      Mit Kindern muss man entweder als erste fliehen oder gar nicht, weil man ist auffälliger, deutlich langsamer und viel eher auf normale Straßen angewiesen.

      Wir haben persönlich nur den Fall einer Atomkatastrophe oder eines medizinischen Notfalles besprochen. Aber egal welches Szenario Eintritt würde sich an unserer Fluchtroute nichts ändern, weil es aufgrund unserer persönlichen Umstände nicht möglich sei

      Ich hoffe meine Überlegungen zu dem Thema waren nicht zu wirr, jedoch empfinde ich dies als größtes Problem bei der Flucht mit kleinem Kind.

      Mfg Tarik
    • @Miss Piggy vielleicht wäre jedoch auch ein Zelt im Evakuierungsgepäck nicht schlecht. Sorgt für nötige Privatsphäre und erleichtert das abendliche zu Bett bringen. Auch wichtig bei kürzeren Ereignissen. Kann hier nur aus meiner Zeit vom DRK reden, aber bei unseren Katastrophen Übungen waren die Schlafplätze echt wenige und Privatsphäre gab es so ziemlich gar nicht
    • Tarik 1994 schrieb:

      @Miss Piggy vielleicht wäre jedoch auch ein Zelt im Evakuierungsgepäck nicht schlecht. Sorgt für nötige Privatsphäre und erleichtert das abendliche zu Bett bringen. Auch wichtig bei kürzeren Ereignissen. Kann hier nur aus meiner Zeit vom DRK reden, aber bei unseren Katastrophen Übungen waren die Schlafplätze echt wenige und Privatsphäre gab es so ziemlich gar nicht
      Das ist ein guter Einwand. Aber wo stelle ich das denn auf? Draußen? Einfach drinnen?
      Meine zwei Mädels sind jetzt 7 und 11. Da reicht abwarten, bis sie umfallen und dann dazukuscheln. ^^
      Ein Moskitonetz könnte man zwar gut aufhängen, aber Privatsphäre schafft das ja nicht gerade ? Muss ich mal weiter durchdenken...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Miss Piggy ()

    • Naja guck dir mal bilder von notunterkünften z. B. Aus der USA an. Oft sind das einfach Sporthallen. Dort sollte man schon ein Zelt aufschlagen können. Notfalls mit anderen Eltern dort zusammenschließen und denen anbieten, dass dort die Kinder sich umziehen dürfen oder dort gestillt werden darf. Dann hat man ne Gruppe hinter sich und dann wird nicht so schnell gesagt, man solle dies abbauen. Alternativ zusätzliche Decken mitnehmen und die aufspannen.
    • Tarik, vielleicht wäre für Dich ein sog. Pilgerwagen interessant. So könnte man das Kind tragen und trotzdem noch Gepäck transportieren. Sind halt nur nicht ganz billig.

      Wir haben uns allerdings recht schnell für einen Bollerwagen entschieden, da dieser für die von uns erwarteten Szenarien besser passt. Denn grds. gehen wir davon aus, dass wir die meisten Probleme zu Hause am besten bewältigen können.
    • Ich bin mal so frei und kopiere meinen gestern geschriebenen Text aus dem anderen Thread, weil ich finde, dass er hier auch gut reinpasst:



      Bei "Kinder" muss man noch differenzieren. Das 6 Monate alte Baby? Das 2-jährige Kind? Das 4-jährige Kind? Das 8-jährige Kind? das 12-jährige Kind? ...

      Das Alter der Kinder macht meiner Meinung nach einen gewaltigen Unterschied bei der Betrachtung, was man für das Kind braucht und was es davon selber schleppt. Und das sollte bei einem Kind so wenig wie möglich sein.

      Priorisieren würde ich in etwa wie folgt (bei zunehmendem Alter dann mehr in den Kinderrucksack):
      • Kuscheltier und/oder Kuscheldecke
      • kleine Tüten Gummibärchen o. ä.
      • robuste Taschen-/Stirnlampe für den Nahbereich (kein Leuchtmonster), ggf. Reservebatterien
      • kleines Spielzeug, z. B. zwei Autos (ein Kind hat zwei Hände)
      • -> zur Info: an diesem Punkt hörte es bei meinem damals 3-Jährigen auf
      • kleine Wasserflasche
      • Wechselunterwäsche
      • Regenponcho, Matschhose, Gummistiefel
      • weitere Wechselwäsche, Clogs
      • erst mit zunehmenden Alter: Isomatte, Schlafsack


      Mehr fällt mir gerade gar nicht ein, was ich dem Kind aufbürden würde. Kinder sind nicht so leistungsfähig wie (gesunde) Erwachsene, selbst ohne Gepäck verlieren sie die Lust an langen Spaziergängen. Wenn dann noch ein zu schwerer Rucksack hinzu kommt, gibt es ganz schnell Zwergenaufstand, lautes Heulen inklusive.

      Dinge wie ein Kocher, Wasserfilter, Zelt, Lebensmittel etc. sind eine Familienangelegenheit. Das muss (leider) durch die Eltern gestemmt werden, ebenso wie Wickelzeug (Windeln etc., nicht unterschätzen!). Dann gibt es einen vernünftigen Kocher für alle mit einem Topf, der für alle reicht (und jeder hat seinen eigenen Napf/Tasse). Umso wichtiger ist es, nicht alles auf dem Rücken zu haben, sondern gewisses Gewicht auch "rollen" zu können. In unserem Fall haben wir einen 2er-Kinderfahrradanhänger. Der lässt sich gut schieben, die Kinder können sich da rein setzen und wettergeschützt(!) ausruhen (leider wächst der Große da langsam raus und zu zweit schlagen sie sich da drin ständig die Köpfe ein ...), man kann noch ein wenig Gepäck auf dem Dach des Anhängers ablegen (nicht allzu schwerer Rucksack), sind die Kinder zu Fuß kann man auch einen Rucksack in den Innenraum legen und muss ihn für die Zeit nicht schleppen. Nimmt man sich eine Kupplung mit (kleines 15-Euro Ersatzteil), kann man den Anhänger an jedem Fahrrad anschließen, welches man unterwegs organisiert bekommt. Der Nachteil ist, dass man mit so einem Anhänger auf relativ vernünftige Wege angewiesen ist, Bergziegenpfade sind damit nicht möglich. Aber als Familie ist man eben kein "taktisches Bergsteigekommando", das muss man einmal für sich realisieren und akzeptieren und dann die Wege nutzen, die einem bleiben.
    • Tarik 1994 schrieb:

      Oft sind das einfach Sporthallen. Dort sollte man schon ein Zelt aufschlagen können.

      Die wenigsten Zelte dürften dafür geeignet sein, denn es wird einem kaum jemand erlauben, Jesusnägel in den Hallenboden zu schlagen. Es müsste also ein Zelt sein, welches auch ohne Heringe frei und stabil steht. Das geht z. B. mit einem Kuppelzelt.

      Das wird aber auch (höchstens) nur so lange erlaubt toleriert werden, wie übermäßig Platz in der Halle ist, da ein Kuppelzelt einfach mehr Platz braucht, als eng gestellte Feldbetten. Hier ist dann auch das nächste Problem: Ein Feldbett bekommt da üblicherweise nicht rein, also muss man zwangsläufig noch (bequeme) Isomatten mitschleppen.
    • Tarik1994 schrieb:

      Meine Favorisierte Lösung ist es die Gruppe zu vergrößern sprich ich Spanne weitere Familienmitglieder ein. In dem Fall mein Bruder. Dadurch steigt das insgesamte Gepäck nur minimal ( die schwersten Posten wie Zelt und Kochzeit braucht man eh nur einmal) wird aber auf mehrere Leute verteilt. Zudem ist die Lagersicherung und der Lage rauf auf deutlich leichter. Zudem ist die größere Gruppengröße mit den oben angemerkt Alternativen verträglich.
      Deine Ansatz finde ich nicht schlecht gerade wenn man mit Kindern Unterwegs ist ,
      allerdings muss ich hier anmerken das ich es ( Meiner Meinung ) fatal finde die Ausrüstung auf alle Personen aufzuteilen und nur ein Zelt ect. mitzunehmen.

      Was ist wenn man sich aus irgendwelchen Gründen Verliert , da steht man wohlmöglich erst mal mit Kind an der Hand da und hat kein Unterschlupf . Also diese Idee man Teilt das Material auf alle Erwachsenen auf, um sich so Gewicht zu sparen finde ich vom Grundprinzip her nicht komplett schlecht aber vielleicht nicht unbedingt mit den Wichtigsten Dingen wie Zelt, Essen , sowie Wasserfilter .

      LG KrankeSchwester
    • Auf welche Fähigkeiten könnte man denn die Kinder vorbereiten? Über Fluchtszenarien werde ich mit ihnen i. M. nicht reden.

      - Orientierung im Ort
      - Fahrrad fahren und sicher schwimmen
      - 1. Hilfe Kurs für Kinder (gabs letztes Jahr in der Grundschule für alle)

      Für diesen Sommer habe ich vor, draußen zu schlafen und den neuen Gaskocher auszuprobieren, sowie mal selbst Feuer machen.
    • Also ich würde sagen Kinder unter 7 können gut den Umgang mit Messern lernen (in der Küche und mit dem Taschenmesser) , zelten mit den Eltern, grundlagen der Orientierung mit der Karte, Notruf und Verhalten im brand Fall, sowie Schwimmen und Rad fahren. Zudem die wohl wichtigste kunst: das weglaufen und verstecken.

      EH kurz in der Grundschule wie geil ist das denn. Das wünsche ich mir auch wenn unserer in die Schule geht :D
    • Ausbüchsen mit der Family ist in meiner Planung zweite und letzte Option, und dann mit Auto. Erst einmal Stellung halten so weit es geht, dann mit Auto los. Unser Vorrat (Grundlage war ein Video des Hiking Hessian) ist in Kisten gelagert. Kann einigermaßen schnell verladen werden (für 14 Tage Vorrat ist der Wagen groß genug). Nur denke ich, dass das "Wohin ?" bei längerer Ausnahmesituation das Problem wird.
      Mit kleinen Kindern (4j. und 6m.) ist Flucht zu Fuß mit Rucksack meiner Meinung nach nicht möglich. Mindestens braucht es was Robustes mit Rädern.
      In den Niederlanden sah ich mal eine Familie im Campingurlaub, Vater mit einem dreirädigen Fahrrad, vorne eine große Kiste zwischen zwei Rädern, Baby im Maxicosi oben drauf, Frau mit normalen Rad und Kindersitz hinten für den Älteren. Low-Profile/Offroad ist da natürlich nichts.
      Jep, ich stimme Josef zu, Vorbereitung mit "Kindern" ist sehr altersabhängig. Unsere auf den Nachwuchs bezogenen Preps begrenzen sich im Wesentlichen auf Extra Nahrung und Windeln für die Kleine vorzuhalten und ansonsten in den Evac-Packs (hier wegen Bombenräumungen) einen Camping/Outdoor-Anteil zu haben. Junior hat seinen Rucksack (Wasserflasche, Handschuhe, Feucht- und Taschentücher, Pflaster), aber mag den auch nicht immer tragen.
      BuggingOut/Outdoor/Abenteuer-Flucht ist für mich erst in ein paar Jahren andenkbar.
      Gruß
      dot
      Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!"
      Und ich lächelte, und ich war froh, ... und es kam schlimmer.
    • Also ich sehe das wie die meisten anderen auch. Flucht mit Kindern ist und bleibt schwierig. Man kann mMn auch nicht immer das "passende" Fluchtgepäck, sei es nun ein BOB oder ein INCH, finden, da es auch wirklich Alters abhängig ist. Hab ich z.B. ein kleines Kind, kann ich im vlt. gar keinen Rucksack geben. Außerdem muss ich bei einem kleinen auch immer bedenken, dass ich genügend Windeln und sonstiges dabei habe. Klar, dieser Punkt fällt mit den Jahren immer weiter weg, aber ich muss berücksichtigen, dass ich diesen extra Platz am Anfang "vorhalte".
      Was ich Kindern wann und wie beibringen kann, kann ich nicht sagen. Ich erachte es aber als wichtig, dass Kinder sich draußen in der Natur aufhalten und nicht immer nur im "Wohnzimmer". Dazu gehört für mich das Zelten, aber auch immer wieder z.B. kleine Ausflüge in den Wald oder andere "Naturane" Orte. Ein bisschen Orientierung hat, ist jetzt meine Meinung, noch nie jemandem Geschadet. Dies finde ich, gehört auch ein bisschen dazu.
      Man muss nicht alles auswendig wissen, man muss nur wissen wo es steht :D