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Überleben

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    • Hallo, ich schreibe gerade eine kleine Geschichte und dachte mirich stelle sie hier rein.
      Falls es gegen irgendwelche Regeln verstößt bitte einfachlöschen.
      Viel Spaß, Fortsetzungen kommen regelmäßig.
      Gruß Boandelkramer.




      Weltuntergang?


      1. Januar
      Habe mich dazu entschlossen ab sofort ein Tagebuch zu führen.
      Ich möchte nicht den Eindruck erwecken das meine Erlebnissewichtig für die Nachwelt sind, zumal ich glaube das die ganzeMenschheit gerade am Aussterben ist, sondern der einzige Grundhierfür ist das ich mich dadurch etwas ablenken kann weil ich hierunten langsam aber sicher durchdrehe.
      Heute ist natürlich nicht der erste Januar, ich habe keine Ahnungwelchen Tag wir heute haben oder wie spät es gerade ist da ich ineinem dunklen ausgebauten Keller lebe und es Tag oder Nacht für michso nicht mehr gibt.


      2. Januar
      Habe schlecht geschlafen weil ich mich nachdem ich gesternaufhörte zu schreiben den ganzen Tag und die Nacht damit verbrachtedarüber nachzudenken was ich heute in mein Tagebuch schreiben werde.
      Mit dem zählen der Tage habe ich längst aufgehört, ob es jetztTag 50, 100 oder 500 ist wird für niemanden mehr wichtig sein, auchwird es niemanden mehr interessieren was denn eigentlich passiert istdas die Welt aus allen Fugen geriet.


      Habe heute das erste mal meinen Bestand an Lebensmittelnkontrolliert.


      316 Liter Wasser
      55 Dosen Linseneintopf
      36 Dosen Ravioli
      32 Dosen Spaghetti Bolognese
      29 Dosen Pfirsiche
      29 Dosen Birnen
      18 Dosen Erbsen
      14 Dosen Karotten
      19 Kilo Reis
      18 Kilo Nudeln
      89 Fertiggerichte
      24 Kilo NRG 5
      64 Tafeln Schokolade
      16 Dosen Nusskuchen
      12 Beutel Eierpulver
      14 Kilo Zucker
      11 Kilo Salz
      10 Kilo Mehl
      15 Kilo Kaffee
      96 Packungen Tee
      38 Beutel Frühstücksmüsli
      24 Beutel Milchpulver
      26 Dosen Brot
      21 Dosen Frühstücksfleisch
      17 Kartons MRE
      Am Anfang gönnte ich mir täglich 3 Liter Trinkwasser plus dasWasser was ich zum Kochen und Waschen brauchte.
      Nun trinke ich noch maximal 2 Liter am Tag und das Wasser zumKochen wird mehrmals verwendet.
      Waschen nur noch alle drei Tage was durch den Umstand das ichalleine bin kein allzu großes Problem darstellen dürfte, Rasierenhabe ich ganz aufgegeben und an den Bart habe ich mich jetzt schonetwas gewöhnt wenngleich eine Rasur an erste Stelle steht sollte ichunverhofft an Wasser gelangen.


      3. Januar
      Heute hörte ich ein komisches Geräusch, zuerst dachte ich jemandwäre über mir in der Wohnung aber es war nur ein kurzer Moment,dann war es wieder still.
      Ich bin zu gut im allein sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Boandlkramer ()

    • Ich bin ja ein großer Freund von Fan Fiktion. Würde mich freuen wenn du weiter schreibst. Hoffe du hast trotzdem nichts gegen ein paar Tipps.

      -man hat null bezug zu deinem Protagonisten. Man weiß garnichts über ihn/sie.
      -warum hockt er in dem Bunker?
      -warum hat er das ganze Zeug?
      -woher den Bunker?

      Das kannst ja als Rückblende einfügen.
      Professioneller Zombie Jäger. (Entsorgung kostet extra)

      Brandolinis Gesetz
      Die «Bullshit-Asymmetrie»: Einen Unsinn zu widerlegen kostet x-mal mehr Kraft, als ihn in die Welt zu setzen.


      You see, their morals, their code, it's a bad joke. Dropped at the first sign of trouble. They're only as good as the world allows them to be. I'll show you. When the chips are down, these... these civilized people, they'll eat each other.
      Zitat: Der Joker in The Dark Knight
    • Paracord schrieb:

      bonzo schrieb:

      frei mit den worten von santiano...

      wasser wasser und nix zu trinkwn

      nur 320 liter...also fast nix zum trinken


      aber dafür tonnen von nrg und so ekelzeug...
      wie wir am treffen gemerkt haben
      Dein Ernst? Das ist eine Geschichte! Da ist eine Bewertung zu Trockenkomprimat nicht wirklich sinnvoll angebracht.
      mit dem essen und so wenig trinken... bleibt ihm ja nur der selbstmord selbstaufgabe
      was kein gutes ende wäre... noch ist zeit den wasservorrat und somit die zukunft zu ändern..
    • Lassen wir ihn doch die Geschichte einfach entwickeln.
      Das wasser ist Warscheinlich so wenig weil er scho ne ganze weile im bunker hockt. Vermute ich mal.
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      Zitat: Der Joker in The Dark Knight
    • Helmut

      4. Januar
      Für dich liebes Tagebuch:
      Zuerst wollte ich natürlich wie alle anderen Menschen unbedingt wissen was eigentlich passiert ist, aber Radio und Fernsehen sendeten sehr schnell schon nicht mehr.
      Das Internet war am längsten online, schon komisch weil jeder damals dachte als es los ging dass das WorldWideWeb zuerst abgeschaltet wird.
      Dem war aber eben nicht so, allerdings hatte fast jede Seite seine eigenen Vorstellungen was denn überhaupt passiert ist.
      Man konnte niemanden mehr Glauben, das einzige was aber geschah war das Menschen starben und das ganze System wie wir es bis dahin kannten zusammen brach.

      Man hörte und las das Atombomben abgeworfen wurden, dann etwas später sprach man von biologischen Waffen und dann schließlich auch noch von chemischen Waffen.
      Aber alles hat sich nicht bewahrheitet, richtig verrückt wurde es dann als man keine Erklärungen mehr hatte und sie anfingen von EMP‘s zu reden oder gar von Aliens.

      Ich habe von dem ganzen selbst nichts gesehen, es gab immer wieder mal Schüsse, nicht viele und auch nur von kurzer Dauer, aber das war es auch schon und wenn ich ganz ehrlich zu dir bin interessiert es mich auch nicht mehr. Ich hätte natürlich besser vorsorgen sollen, als es los ging hatte ich zwei Pizzas in der Tiefkühltruhe und ein paar Joghurts im Kühlschrank, mehr nicht.
      Die Geschäfte waren so schnell leer das ich gerade noch einen Sixpack Wasser und drei Dosen Hühnereintopf kaufen konnte.

      Warum ich bis jetzt überlebte habe, ich kann mich anscheinend perfekt anpassen, nein nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin hatte ich nur Glück, als ich im Internet unterwegs war kam ich zufällig auf eine Seite wo es ums Preppen ging. Ich hatte keine Ahnung was das war, aber ich hatte Hunger und dort wurde von Essen geredet, also habe ich mitgelesen.
      So nach und nach lernte ich deren Redeweise und passte mich an und schon nach kurzer Zeit bekam ich einen Hinweis auf den ungefähren Standpunkt eines in meiner Nähe lebenden Prepper.

      Jedenfalls brach alles zusammen, das eine früher, das andere später und schon nach wenigen Wochen gab es keine Regierungen mehr, wenn ich ehrlich bin gab es gar nichts mehr.
      Die Menschheit hatte es eilig wieder in die Steinzeit zu kommen und nichts hielt sie dabei auf.

      5. Januar
      Habe schlecht geschlafen, ich hocke hier unten und sehne mich nach Wasser.
      Ich denke ironischerweise nicht daran das Wasser zum trinken zu verwenden sondern mir endlich den Bart abzurasieren, denn er macht mich noch verrückt, wenn man nicht aufpasst dann bleibt immer irgend etwas hängen und man verklebt sich die Barthaare dadurch.

      Ich merke, nicht erst seit heute, dass mein Gehirn immer träger wird.
      Es fehlt mir der Antrieb etwas Sinnvolles zu machen, lege mich dafür lieber aufs Bett und lagere alles was ich den Tag so brauche in unmittelbarer Nähe nur um nicht aufzustehen zu müssen.

      6. Januar
      Wie ich diese Tage hasse.
      Die Toilette ist voll und wie immer heißt es dann, Beutelwechsel.
      Obwohl ich deutlich weniger esse als zu Beginn hat sich an Menge und Häufigkeit meines Geschäftes eigentlich nichts geändert.
      Zum Glück habe ich genügend Beutel zum Wechseln und der eigens für Abfälle angebaute Raum nebst guter Isolierung verträgt noch so einiges an Zuwachs.


      8. Januar
      In einer alten Zeitung fand ich einen Artikel, dort wurde von einem Konflikt berichtet von dem ich nichts wusste.
      Es ging darum das einige Anbieter von Energie sich auf der ganzen Welt die Dienste verschiedener Söldner sicherten. Die Rede war von einer Armee die mittlerweile über 100000 Mann betragen soll und mit neuesten Waffen bestückt worden war.
      Ich denke kurz nach und lege die Zeitung beiseite, selbst wenn es stimmt was dort stand, ein Land wie Deutschland würde ohne Probleme mit dieser Menge fertig werden, Frankreich und England sowieso, Amerika, Russland oder China würden es als lächerlichen Versuch abtun.

      9. Januar
      Ich hocke am Tisch und spiele Tic Tac Toe, ich versuche nicht zu schummeln aber jedes dritte oder vierte Spiel gewinne ich regelmäßig gegen meinen Gegner und genehmige mir nach jedem Sieg ein Stück Schokolade.
      Wie trostlos das ganze ist wird mir immer mehr bewusst, irgendwie habe ich Angst hier unten völlig durchzudrehen.

      10. Januar
      Ich hatte schon öfters den Verdacht das über mir Menschen sind, heute hörte ich aber zwei Menschen laut sprechen die anscheinend in der Küche nach Lebensmittel suchten.
      Sie rüttelten auch an der Tür zum Keller gaben aber nach einigen Versuchen ihr Vorhaben auf.
      Ich habe Angst das sie mit Werkzeug zurück kommen werden um die Türe zu öffnen.

      11. Januar
      Habe die ganze Nacht nicht geschlafen aus Angst das ich entdeckt werde.

      13. Januar
      Ich werde verrückt. Schon bei dem kleinsten Laut schrecke ich zusammen und vermute das jemand zu mir runter kommt.
      Ich bin zu gut im allein sein.
    • Gefällt mir nun viel besser. Weiter so bin gespannt wo hin sich das entwickelt.
      Professioneller Zombie Jäger. (Entsorgung kostet extra)

      Brandolinis Gesetz
      Die «Bullshit-Asymmetrie»: Einen Unsinn zu widerlegen kostet x-mal mehr Kraft, als ihn in die Welt zu setzen.


      You see, their morals, their code, it's a bad joke. Dropped at the first sign of trouble. They're only as good as the world allows them to be. I'll show you. When the chips are down, these... these civilized people, they'll eat each other.
      Zitat: Der Joker in The Dark Knight
    • 14. Januar
      So kann es nicht weiter gehen. Wenn man alleine ist wird aus jeder sprichwörtlichen kleinen Fliege ein Elefant und genau so geht es mir, deswegen habe ich mich entschlossen mein Leben hier unten aufzugeben und es oben zu versuchen.

      15. Januar
      Zwei Rucksäcke mit Wasser und Lebensmitteln gepackt, dazu noch einen mit nützlichen Dingen.
      Obwohl alle 3 Rucksäcke voll bepackt sind werde ich vieles nicht mitnehmen können da es einfach zu viel ist.
      Werde morgen erst einmal die Lage sondieren, vielleicht finde ich ein geeignetes Transportmittel.

      16. Januar
      Verschiebe meinen Start um einen Tag da ich alles was irgendwie brauchbar ist in Taschen gepackt habe um es morgen mitzunehmen.


      Aufbruch

      17. Januar
      Gleich nach dem aufstehen und meinem wahrscheinlich letztem Frühstück ging es los.
      Die Kellertüre knarrte fürchterlich beim öffnen und der erste natürliche Lichtstrahl seit Monaten der meine Augen traf löste ein schmerzhaftes Brennen aus. Es dauerte über eine Minute bis ich wieder klar sehen konnte. Ich verbarrikadierte die Kellertüre und ging in die Küche, schaute vorsichtig aus dem Fenster, alles war ruhig, niemand war zu sehen.

      Die Eingangstüre des Hauses stand offen und es dauerte etwas bis ich mich traute das Haus zu verlassen. Ein paar Meter neben mir sah ich mit etwas Wehmut auf das Grab von Helmut.
      Das Kreuz auf dem ich seinen Namen schrieb stand etwas schief, ich nahm die Schaufel die nicht weit davon am Boden lag und schlug damit das Kreuz wieder in die richtige Position.

      Ich wusste nicht viel von Helmut, er war etwa 45 Jahre alt, lebte alleine und war ein Prepper.
      Als ich damals nach Nahrung suchte fiel mir sein Haus auf da es das einzige weit und breit war aus dem etwas Licht kam. Er hatte alles versucht sein Heim und seine Schätze zu schützen doch eine kleine Unachtsamkeit beim Abdunkeln eines Zimmers wurde ihm zum Verhängnis.
      Nach vielen vergeblichen Anklopfen machte er schließlich doch die Türe auf, meine Ankündigung Verstärkung zu holen und sein Haus dann einfach zu stürmen änderte Helmuts Meinung schlagartig. Er dachte damals wohl das ein einzelner leichter zu besänftigen ist als eine ganze Meute. Helmut dachte an viel, daran aber das ich die erste Möglichkeit nutzen würde um ihm mein Messer in sein Herz zu stoßen, damit hatte er nicht gerechnet.

      Ich ging geschützt an den Häusern der Straße entlang. Es war nichts zu hören, kein Mensch, kein Tier oder irgend ein anderes Geräusch, es hatte etwas unheimliches.
      Nachdem ich einige Häuser glücklos durchsucht hatte fand ich schließlich in einer Garage das wonach ich suchte, ein Fahrrad mit einem großen Anhänger.
      Nachdem ich beides überprüft hatte fuhr ich sofort zum Haus zurück und verstaute alle meine Vorräte in dem Anhänger.


      18. Januar
      Habe die erste Nacht im Freien verbracht und aus Angst bemerkt zu werden kein Feuer gemacht. Gegessen habe ich nur kalt, eine Dose Linseneintopf die kalt genauso schlecht schmeckt wie warm reichte mir um bei Kräften zu bleiben.
      Hier draußen im Freien merke ich wie wenig Ahnung ich habe. Alles ist neu für mich, bei jedem Rascheln der Blätter durch den Wind zucke ich ängstlich zusammen.
      Im Schlafsack war es so kalt und da ich keine Unterlage hatte spüre ich jeden meiner Knochen.
      Fahre wieder nach Hause sagte ich mir mehrmals nur um diese Idee immer wieder sofort zu verwerfen, allein der Gedanke an den kleinen Raum, die schlechte Luft und diese drückende Atmosphäre das immer alles gleich ist sorgte für mehr Unbehagen als die vergangene Nacht.
      Ich überlegte erneut mein weiteres Vorgehen und traf die Entscheidung mich nach einem besseren Haus umzusehen das mir mehr Möglichkeiten bietet als mein altes Heim, denn eines habe ich in dieser Nacht hier draußen gelernt, ich bin nicht dafür gemacht in der Natur zu Leben, jedenfalls nicht alleine, nicht ohne Hilfe.

      Die Stadt

      19. Januar

      Ich kenne mich hier eigentlich überhaupt nicht aus, ich weiß das nicht weit von hier eine große Stadt liegt, mehr aber auch nicht. Wie ich so durch die Gegend fuhr und meine ganzen Probleme für kurze Zeit einmal bei Seite legte sah ich wie sehr sich die Natur verändert hatte.
      Das Gras war bräunlich gefärbt, die Äste der Bäume hingen schlaff nach unten, es gab keine Blumen, kein Unkraut, nichts.
      Zuerst dachte ich es ist die falsche Jahreszeit, doch der Temperatur nach schätzte ich das es Frühling oder früher Sommer war, eigentlich hätte es also vor blühenden Leben nur so wimmeln müssen.
      Ich hielt an, setzte mich auf eine Wiese die den Namen nicht mehr verdiente und konzentrierte mich auf mein Umfeld.
      Wo waren die Tiere, ich meinte damit Fliegen, Bienen, Mücken, irgendetwas, doch auch nach bestimmt über einer halben Stunde die ich hier so hockte zählte ich nicht ein Lebewesen das ich erblickte. Ich stand wieder auf, nahm einen großen Schluck Wasser zu mir und setzte meine Reise fort.
      Ich bin zu gut im allein sein.
    • 20. Januar
      Ich habe auf einer Anhöhe ein Haus bezogen von dem aus ich einen guten Blick auf die Stadt habe. Von hier aus werde ich meine Taktik weiter verfolgen, ich warte in Ruhe ab und beobachte so lange bis ich ein Ziel finde, dann schlage ich zu.
      Ein kleines Feuer habe ich im Keller des Hauses gemacht und gönnte mir eine warme Tasse Tee.
      Morgen werde ich vorsichtig in die Stadt fahren, ich muss wissen ob es hier noch Menschen gibt.

      21. Januar
      Bevor ich mich auf den Weg in die Stadt machte versteckte ich erst meine ganzen Vorräte im Haus und dann den Anhänger.
      Ich nahm nur eine kleine Tasche mit in der neben einer vollen Flasche Wasser nur noch ein Seil und ein kleines Fernglas enthalten war. Das Messer und eine Taschenlampe am Gürtel komplettierten meine Ausrüstung.

      Ich radelte bis zum Ortsschild und wartete dort erst einige Minuten.
      Alles war ruhig und niemand war zu sehen. Ich fuhr auf einem Gehweg der entlang der Hauptstraße verlief.
      Ich fand es komisch das nicht eine Türe an den Häusern offen stand, ich hatte das Gefühl als ob hinter jeder Türe jemand stand und mich beobachtete.

      An einem kleinen Buchladen hielt ich an, die Eingangstüre war zwar verschlossen doch ein Stein diente mir als Schlüsselersatz. Die Scheibe zersprang mit lautem Getöse und ich zuckte deswegen zusammen, seit Monaten hatte ich nur Stille um mich.
      Ich wartete etwas bevor ich das Geschäft betrat, der Buchladen war so wie man es gewohnt war, alles war ordentlich auf seinem Platz. Ich stöberte anfangs planlos umher doch dann fiel mir ein nach was ich suchen wollte. Bücher zum Thema Überleben, Krise und Wasser.
      In einer der letzten Ecken des Ladens wurde ich schließlich doch noch fündig, es hatte den Anschein das diese Art Bücher nicht zu den Bestsellern zählten obwohl ich mir sicher war das sich dieser Umstand gerade änderte.
      Ich packte einige Bücher ein und ging zurück zum Ausgang wo ich mir noch einige Landkarten der nahen und weiten Umgebung einsteckte.

      An einer Parkbank machte ich halt und studierte den Stadtplan.
      Ich war ziemlich genau in der Mitte der Stadt und erkannte das es hier nicht viel zu holen gab.
      Am anderen Ortsrand waren mehrere große und kleine Geschäfte angesiedelt, da ich mir aber keine Chancen auf verwertbares machte ignorierte ich diese Möglichkeit, wahrscheinlich auch deswegen da ich genügend Lebensmittel habe.

      Konnte es wirklich sein das niemand mehr in dieser Stadt lebte, es musste doch wenigstens ein paar Menschen geben die vorgesorgt hatten und unentdeckt blieben.
      Ich legte die Landkarte beiseite und überlegte mein weiteres Vorgehen, am Ende entschied ich die Nacht in einem der Häuser hier zu verbringen.

      Menschen

      22. Januar
      Was für ein Tag, oder besser für eine Nacht!
      Ich hatte mich in einem fünfstöckigen Wohnhaus einquartiert und dort die gesamte oberste Etage als Stützpunkt bezogen.
      Die Nacht war schon im letzten Drittel angekommen als ich fünf Menschen mit Taschenlampen die Straße entlang gehen sah.

      Zuerst spielte ich mit dem Gedanken ihnen ein Zeichen zu geben, die Freude darüber endlich wieder Menschen zu sehen, mit ihnen reden zu können hätte mich beinahe dazu veranlasst eine Dummheit zu begehen denn ich sah durch mein Fernglas auch das jeder von ihnen ein Gewehr um die Schultern hängen hatte.

      Ich musste um sie nicht aus den Augen zu verlieren in eine andere Wohnung gehen da sie von der Hauptstraße in eine Nebenstraße abbogen.
      Nach etwa 50 Metern hielten sie an und schossen mehrmals auf ein Haus.
      Ich zuckte zusammen und verkroch mich unter meinem Fenster bis mir klar wurde das sie natürlich nicht auf mich schossen.
      Warum schießen sie auf ein Haus fragte ich mich immer wieder, sie hätten doch nur einfach die Türe aufbrechen müssen und hinein gehen, es sei denn dort lebt noch jemand.

      Die Schüsse hörten auf, ich wartete etwas ab dann drehte ich mich auf die Knie und schaute vorsichtig nach draußen.
      Niemand war zu sehen, ich blickte in alle Richtungen doch sie waren anscheinend weg.
      Ich ging zurück in die andere Wohnung und sah gerade noch als ich am Fenster ankam wie zwei der Gestalten in eine der andere Straßen verschwanden.

      Als es hell wurde machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Haus am Stadtrand, ich hatte Hunger und brauchte etwas schlaf.

      23. Januar
      Ich habe heute den ganzen Tag damit verbracht meine Vorräte zu verstecken.
      In einem der Bücher stand geschrieben das man seine Vorräte niemals an nur einem Ort haben sollte. Ich fand die Idee gut, außerdem kam ich so auf anderen Gedanken.

      Einige Lebensmittel habe ich im Haus belassen, sollte mich jemand überfallen kann er die gerne haben, meine ganzen anderen Vorräte habe ich auf fünf Lager verteilt in der näheren Umgebung vergraben.
      Ich habe aktuell nur noch 294 Liter Wasser das mir etwa 100 Tage reicht wenn ich es nur zum Trinken verwende. Aber ich brauche Wasser zum Kochen und Waschen so viel steht fest und so lange ich kein zusätzliches Wasser finde werde ich von meinem Wasser nichts für solche Dinge verschwenden.
      Ich bin zu gut im allein sein.
    • Überfall

      24. Januar
      Bin zum See gefahren, ich habe jedes Gefäß in den Anhänger gepackt das ich gefunden habe. Die Beschreibung der beiden Wasserfilter habe ich aufmerksam durchgelesen.

      Bis zum See sind es etwa 20 Kilometer gewesen und als ich ankam sah ich sofort das kein Wasserfilter der Welt dieses Wasser mehr reinigen kann.
      Es verdiente den Namen Wasser nicht mehr, bereits einen Kilometer vor dem See roch es übelst nach verfaultem Wasser.
      Das Wasser hatte eine bräunliche Farbe und obendrauf schwamm eine gelb - weiße Schicht.

      Da ich keinerlei Erfahrung mit Wasserfilterung habe und nur ein Buch zur Verfügung steht in dem solches Wasser nicht beschrieben ist werde ich keinen Versuch unternehmen meine beiden Wasserfilter zu opfern.

      Enttäuscht radelte ich wieder nach Hause, was wenn es nirgends mehr Wasser gibt fragte ich mich mehrmals.
      Mit zweifelnden Gedanken kam ich an eine der zahllosen Abbiegungen an und traute zuerst meinen Augen nicht, an einem Baum hockten zwei Kinder und weinten. Ich blieb sofort stehen, tarnte meine Sachen und ging zu Fuß vorsichtig im Schutze der Bäume auf die Kinder zu.

      Ich war noch etwa 20 Meter von den beiden entfernt, jetzt sah ich das sie gefesselt waren. Sofort drehte ich mich hastig in alle Richtungen und konnte so den Angriff zweier Männer gerade noch sehen die im Begriff waren sich an mich heranzuschlichen.

      Geistesgegenwärtig zog ich mein Messer und rammte es dem ersten in den Bauch der daraufhin sofort schreiend in sich zusammenbrach.
      Der andere Mann stürzte sich nun schreiend auf mich und wir gingen beide zu Boden.
      Er schlug mir ein paarmal ins Gesicht und ich merkte das ich diesen Kampf verlieren würde doch dann machte er einen entscheidenden Fehler, ich sah schon etwas verschwommen wie er ein Messer aus seinem Stiefel zog und nur weil ich mich noch etwas wehrte hatte er es nicht richtig in der Hand. Beim umfassen in eine bessere Position nahm ich meine ganze letzte Kraft zusammen und packte seinen Arm in dem er das Messer hielt, sichtlich überrascht von meiner Gegenwehr nutzte ich diese eine mir letzte verbleibende Sekunde und verdrehte ihm den Arm um mit einem starken Ruck ihm sein Messer in den Unterleib zu rammen.
      Voller Schmerz lies er von mir ab, ich packte ihn nun an den Hüften und schmiss ihn von mir herunter, dann zog ich ihm das Messer aus dem Unterleib und stach es ihm mehrmals ins Herz.

      Ich war fertig, atmete schwer und konnte mich nicht mehr bewegen, doch ich war am Leben.

      Es vergingen einige Minuten und nur weil die Kinder unermüdlich weinten stand ich auf und ging zu ihnen. Es war ein Junge der, so schätzte ich, etwa zwischen 8 und 10 Jahre alt war, das Mädchen war jünger, etwa zwischen 6 und 8 Jahre.

      Ich nahm mein Messer das voller Blut war und schnitt die Fesseln durch, der Junge stand auf und umarmte mich, das Mädchen blieb regungslos stehen.

      Habt ihr Eltern fragte ich, Vater, Mutter?
      Ich bekam keine Antwort.
      Noch immer weinten die beiden.
      Ich löste mich aus der Umklammerung des Jungen und ging zu den beiden Männern. Ich durchsuchte die beiden, fand ein Feuerzeug und eine Packung Zigaretten, eine kleine Taschenlampe und ein paar Meter Nylonseil, dazu noch bei jedem ein Messer.

      Ich schaute zu den Kindern, dann hockte ich mich auf den Boden, nahm eine Zigarette heraus und zündete sie mir an. Ich hustete mehrmals sehr stark, hatte ich doch vor über fünf Jahren damit aufgehört und mir geschworen niemals wieder zu rauchen.

      Die beiden Kinder hörten endlich auf zu weinen, sie schauten mich fragend an doch ich wich ihren Blicken aus.
      Nur kurz überlegte ich was sie wohl in ihren jungen Jahren schon alles erlebt haben mussten, doch im gleichen Augenblick in dem ich Mitleid mit ihnen hatte wusste ich was meine Aufgabe war.
      Ich konnte sie nicht mitnehmen und zu Essen geben konnte ich ihnen auch nichts. Sie waren zu jung um sich selbst zu ernähren und da sie anscheinend niemanden hatten hätte ich das unausweichliche nur um ein paar Tage hinaus gezögert.
      Ich muss sie von ihrem Leid erlösen sagte ich mir immer wieder in Gedanken. Ich dachte sofort was ich doch für ein schlechter Mensch bin an so etwas überhaupt auch nur zu denken, doch was sollte ich machen, besondere Umstände erfordern besondere Entscheidungen.

      Ich drückte die Zigarette in den Boden, stand auf und ging zu den beiden hinüber, ich fasste mit der rechten Hand an den Griff meines Messers, es sollte schnell gehen.
      Der Junge lachte mich an und gerade als ich mein Messer ziehen wollte rief das Mädchen plötzlich, Mama, Mama.

      Ich drehte mich um und sah wie eine Frau noch etwa drei Meter hinter mir mit weit aufgerissenen Augen auf mich zulief.
      Nicht schrie ich sie an und zog mein Messer.
      Die Frau blieb sofort stehen.
      Bitte nicht schrie sie mich an, das sind meine Kinder.
      Ich steckte mein Messer wieder in die Scheide, sofort ging die Mutter mit weit geöffneten Armen auf ihre Kinder zu.
      Ich bin zu gut im allein sein.
    • Interessant zu lesen. Bin Gespannt wie es weiter geht.
      Professioneller Zombie Jäger. (Entsorgung kostet extra)

      Brandolinis Gesetz
      Die «Bullshit-Asymmetrie»: Einen Unsinn zu widerlegen kostet x-mal mehr Kraft, als ihn in die Welt zu setzen.


      You see, their morals, their code, it's a bad joke. Dropped at the first sign of trouble. They're only as good as the world allows them to be. I'll show you. When the chips are down, these... these civilized people, they'll eat each other.
      Zitat: Der Joker in The Dark Knight
    • 25, Januar, 19:23 Uhr
      Wie du siehst liebes Tagebuch habe ich jetzt eine Uhr.
      Nach dem gestrigen Tag wollte ich es heute ruhiger angehen lassen und nahm mir einige Häuser in der nahen Umgebung vor.
      Egal welches Haus ich auch besuchte, in keinem gab es Hinweise auf einen Kampf oder Flucht.
      Die meisten Schränke waren voller Kleidung, Schuhe standen am richtigen Platz, alles war wie immer wenn man davon absah das zwei entscheidende Sachen fehlten, Menschen und Lebensmittel.


      Meine Gedanken machten mich verrückt, wieso finde ich keine Menschen, es müssten doch zumindest Knochen rumliegen oder Spuren von Blut, irgendetwas.
      Damals als berichtet wurde das Menschen scheinbar ohne Grund einfach sterben, begann auch sofort der Zerfall der Zivilisation wie wir sie bis dahin kannten.
      Ich weiß noch wie Menschen einfach am helllichten Tag überfallen wurden und niemand mehr etwas dagegen unternahm. Das war die Zeit die ich damit verbrachte nach Helmut zu suchen, ich konnte natürlich nicht in die Zukunft sehen aber damals läuteten alle Warnsignale in mir.

      Wie auch immer, nach einer gehörigen Pause machte ich mich wieder auf die Suche nach verwertbarem.
      In einem schönen Haus fand ich in einer der unzähligen Kommoden mit gefühlten hundert Schubladen etwas das ich schon lange auf meinem Wunschzettel hatte, eine analoge Uhr.

      Zuerst dachte ich die Uhr ist eine dieser verkappten Neuzeituhren die auf alt machen aber in Wirklichkeit neueste Technologie enthalten, doch um so erfreuter war ich als ich den Drehknopf betätigte und sah wie kurz danach der Sekundenzeiger begann sich zu bewegen.

      Meine Funkuhr war damals wie wahrscheinlich der größte Teil einfach irgendwann stehen geblieben, ich wusste nur das es in Deutschland bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig eine Atomuhr gibt und in Mainflingen bei Frankfurt die Sende- und Antennenanlage ist, warum aber Uhren nicht mehr funktionierten wusste ich nicht.

      Den Abend verbrachte ich damit eine annähernd passende Uhrzeit und den Tag einzustellen was mir sehr viel bedeutete.


      27. Januar, 21:22 Uhr / 268 Liter Wasser
      Ich habe mich entschlossen neben Datum und Uhrzeit auch noch meinen Wasserbestand aufzuschreiben, Nahrung habe ich genügend so ich mir darum keine Gedanken machen muss.

      Wie komme ich nur an Wasser?
      Mein Vorrat wird immer weniger und nirgends gibt es trinkbares Wasser.
      Was mich aber vollends beunruhigt ist die Tatsache das selbst wenn ich Wasser finden sollte, ich keine Möglichkeit habe um es an jemanden außer mir testen zu können.
      Die Wasserfilter leisten bestimmt gute Arbeit aber ich habe in einem der Bücher gelesen das es viele Giftstoffe gibt die sie eben nicht filtern.

      In einem anderen Buch wurden verschiedene Möglichkeiten abseits der normalen Wassergewinnung beschrieben.
      Zuerst wollte ich Sträucher mit Planen abdecken und das daraus gewonnene Tauwasser trinken doch alle Sträucher und Bäume die ich sah schauten krank aus, deswegen ich den Plan aufgab.
      Eine andere Möglichkeit war der Bau einer Destille, doch auch hier muss ich auf Wasser zurück greifen das ich nicht kenne und ob es dann gereinigt wird und trinkbar oder ob es schlecht bleibt weiß ich nicht.
      Es ist schwierig wenn man von so etwas wichtigem wie Wasser keine Ahnung hat und versucht während einer Krise damit fertig zu werden. Mir schießen tausend Gedanken durch den Kopf was mir alles passieren kann wenn ich Wasser trinken würde dessen Herkunft ich nicht kenne, deswegen gebe ich meine geplanten Vorhaben allesamt auf.

      30. Januar, 19:03 Uhr, 260 Liter Wasser
      Seit zwei Tage beobachte ich jetzt ein Haus das, so glaube ich, nur von zwei Menschen bewohnt wird.
      Ich habe zumindest erst zwei Menschen gesehen und ganz ehrlich, wie die sich verhalten ist schon sehr komisch.
      Ich bin eigentlich nur aus Frust in die Stadt gefahren, nichts was immer ich auch anpacke gelingt so wie ich es will und ich fühle mich schrecklich alleine. Ich wollte nur schauen ob die Bande wieder dieses Haus beschießt und ich dadurch die Chance habe Menschen zu sehen.

      Doch niemand kam, weder am Tage noch in den beiden Nächten und als ich heute morgen wieder zu meinem Haus fahren wollte öffnete sich auf einmal vorsichtig die Haustüre.
      Eine Frau mit einer Armbrust im Anschlag und ein Mann mit einer Schaufel was irgendwie komisch aussah kamen zum Vorschein.
      Die Frau lief langsam zur Straße hin und sondierte die Lage, dann gab sie dem Mann ein Zeichen der daraufhin zu graben begann.

      Ich war etwa 50 Meter entfernt und hatte den Vorteil das sie so gut wie nie in meine Richtung schauten, anscheinend rechneten sie damit das falls sie angegriffen werden dieser aus der Stadt erfolgen würde.
      Der Mann schaufelte ununterbrochen und nach drei Stunden war er endlich fertig, dann gingen beide ins Haus und kamen mit Plastiktüten und leeren Dosen wieder und entsorgten dieses in dem Loch.

      Wie ich den beiden so zusah reifte in mir der Entschluss das ich morgen versuchen werde mit ihnen in Kontakt zu kommen.
      Ich bin zu gut im allein sein.
    • Da kamm scho lang nix mehr
      Professioneller Zombie Jäger. (Entsorgung kostet extra)

      Brandolinis Gesetz
      Die «Bullshit-Asymmetrie»: Einen Unsinn zu widerlegen kostet x-mal mehr Kraft, als ihn in die Welt zu setzen.


      You see, their morals, their code, it's a bad joke. Dropped at the first sign of trouble. They're only as good as the world allows them to be. I'll show you. When the chips are down, these... these civilized people, they'll eat each other.
      Zitat: Der Joker in The Dark Knight
    • Wenn du so Storys magst empfehle ich das hier:

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      You see, their morals, their code, it's a bad joke. Dropped at the first sign of trouble. They're only as good as the world allows them to be. I'll show you. When the chips are down, these... these civilized people, they'll eat each other.
      Zitat: Der Joker in The Dark Knight