- WERBUNG -

Wintertour III Sicherheit

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Wintertour III Sicherheit

    Sicherheit

    Achte draußen auf dich

    Die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen für die Wintertour triffst du bereits zu Hause. Plane die Route und bereite dich vor, indem du Informationen sammelst und dir eine geeignete Ausrüstung besorgst. Man muss nicht unbedingt das Allerneuste haben, sondern viel wichtiger ist, dass man die Ausrüstung, die man hat, optimal anwenden und in Notsituationen improvisieren kann. Besonders wichtig ist, dass man vorsichtig ist. Kehre lieber um, wenn das Wetter sich verschlechtert, wähle einen einfacheren Weg und unternimm die Tour zusammen mit anderen.
    Hier haben wir Informationen und Tipps für die Sicherheit auf Touren gesammelt.


    Unterkühlung

    Verwirrung - ein Zeichen von Unterkühlung

    Zur Unterkühlung (Hypothermie) kommt es, wenn der Körper seine normale Körpertemperatur nicht mehr halten kann. Das kann geschehen, wenn du nass wirst, starkem Wind ausgesetzt bist oder, beispielsweise aufgrund einer Verletzung, längere Zeit still sitzen oder liegen musst. Unterkühlung führt zum allmählichen Verlust der mentalen und körperlichen Fähigkeiten und ist auf einer Wintertour eine der größten Gefahren.
    Die normale Kerntemperatur des Körpers beträgt im Ruhezustand ca. 37,5 °C. Bereits wenn die Temperatur unter 35 °C sinkt, beginnt der Körper zu zittern und die Muskeln lassen sich nicht mehr willentlich steuern. Die Fähigkeit rational zu denken und die Konzentrationsfähigkeit werden beeinträchtigt. Bei fortschreitender Unterkühlung lässt das Zittern nach und hört schließlich ganz auf. Nun fällt man in einen apathischen Zustand, in dem man sich nicht mehr selbst helfen kann. Man ist nun nicht mehr in der Lage, klar zu denken oder Fragen zu beantworten.

    Es ist wichtig, dass ihr euch innerhalb der Gruppe gegenseitig beobachtet. Erste Anzeichen für Unterkühlung sind starkes Zittern, eine schlechte Motorik, ein beeinträchtigtes Urteilsvermögen und Apathie. In dieser Situation musst du Folgendes tun:
    ? Bring die unterkühlte Person in Schutz vor Wind und Nässe.
    ? Zieh ihr trockene Kleidung an oder verstärke ihre Kleidung mit einer isolierenden Schicht.
    ? Gibt der unterkühlten Person etwas Warmes, Süßes zu trinken, wenn sie selbst trinken kann. Prüfe die Temperatur des Getränks, damit es keine Verbrennungen verursacht. Verbrennungen werden von einer erschöpften Person unter Umständen nicht bemerkt.
    ? Wenn die unterkühlte Person "nur? friert: Sorg dafür, dass sie sich bewegt. Manchmal muss man die unterkühlte Person dazu anspornen, sich zu bewegen. Falls nötig, muss man sogar etwas grob werden.

    Eine schwere Unterkühlung liegt vor, wenn die Körpertemperatur unter 34 °C fällt. Die Person verliert das Bewusstsein und es kann schwierig sein, Atmung und Puls festzustellen. In dieser Situation wird professionelle medizinische Hilfe benötigt und die Person muss sehr vorsichtig behandelt werden. Du kannst sie, eventuell mit einer Wärmflasche, in einen Schlafsack legen. Im Extremfall musst du zu der Person in den Schlafsack kriechen, um sie mit deiner Körperwärme zu wärmen. Auf gar keinen Fall darfst du die unterkühlte Person vor eine starke Wärmequelle wie ein Kaminfeuer oder offenes Feuer setzen. Die Belastung, der die inneren Organe dadurch ausgesetzt werden, kann lebensgefährlich werden.

    Das Wichtigste, woran du denken musst, ist, dass du für die Personen, mit denen du draußen bist, verantwortlich bist. Beugt vor, indem ihr euch gegenseitig beobachtet und aufpasst, dass alle essen, trinken und ständig die Kleidung an die Witterung und Aktivität anpassen.


    Eine häufige Ursache für Tod durch Erfrieren ist, dass die betroffenen Personen ihre Hände nicht mehr benutzen können. Achte auf den Flüssigkeitshaushalt, um rissige Hände zu vermeiden, reibe die Hände mit Fett ein und wende das Mehrschichtprinzip auch auf die Hände an. Benutze immer dünne Futterhandschuhe, wenn du kalte Gegenstände aus Metall anfasst.


    Flüssigkeitsmangel

    Bei Kälte erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf des Körpers
    Bereits bei einem Flüssigkeitsmangel von zwei Prozent büßt dein Körper 20 Prozent seiner Leistungsfähigkeit ein. Der Flüssigkeitsverlust des Körpers ist im Winter groß, auch wenn man dies nicht so deutlich spürt wie an warmen Sommertagen. Bei körperlicher Betätigung wird viel Flüssigkeit verbraucht, doch ebenso viel wird ausgeatmet, da der Körper versucht, die kalte Winterluft zu wärmen und zu befeuchten. Deshalb musst du extrem viel trinken: mindestens vier bis fünf Liter Flüssigkeit pro Tag. Trinke oft kleine Mengen von ca. 1,5 - 2 Deziliter und gib ruhig etwas mehr Wasser ins Essen.

    Ob der Körper genügend Flüssigkeit bekommt, lässt sich leicht an der Farbe des Urins feststellen. Der Urin sollte hellgelb, also nahezu farblos, sein. Dunkler Urin ist ein Anzeichen für Flüssigkeitsmangel. Andere Anzeichen sind Durst, erhöhter Puls, Übelkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Muskelkrämpfe.

    Wenn der Körper abkühlt, gibt er Flüssigkeit ab. Das kann dazu führen, dass du ständig Harndrang verspürst. Das ist kein gutes Zeichen. Zu dieser Reaktion kommt es, wenn der Körper versucht, die wichtigen Organe in Rumpf und Kopf vor Unterkühlung zu schützen, und deshalb die Blutzufuhr zu peripheren Körperteilen wie Händen und Füßen drosselt. Verstärke deine Kleidung mit zusätzlichen Schichten, um Erfrierungsschäden zu vermeiden.


    Lokale Erfrierungsschäden

    Erfrierungsschäden sofort versorgen
    Wenn ein bestimmter Körperteil von Unterkühlung betroffen ist, spricht man von lokalen Erfrierungsschäden. Es kann sich hierbei um äußerliche oder tief liegende Schäden handeln. Wangen, Nase, Finger und Zehen sind besonders gefährdet. Es ist wichtig, dass ihr euch in der Gruppe ständig gegenseitig beobachtet und jeder auf sein eigenes Wohlbefinden achtet.

    So verhältst du dich ? äußere Erfrierungsschäden

    Symptome für äußere Erfrierungsschäden sind eine kalte, weiße Haut und starke, stechende Schmerzen, die in Gefühllosigkeit übergehen. Die betroffene Person nimmt die Schmerzen jedoch nicht immer wahr. Raues Wetter und sonstige Stressfaktoren können die Aufmerksamkeit von Körpersignalen ablenken.
    ? Suche Schutz vor Wind und Nässe, beispielsweise in einem tiefer gelegenen Wald
    ? Beweg dich, indem du zum Beispiel durch Tiefschnee stapfst
    ? Verstärke deine Kleidung
    ? Trinke ein warmes, gesüßtes Getränk
    ? Wärme den betroffenen Bereich Haut an Haut und sei vorsichtig: Reibe dir nie die Hände (und reibe sie auf keinen Fall mit Schnee ein)
    ? Kalte Wangen können mit den Händen gewärmt werden
    ? Kalte Hände können in den eigenen Achselhöhlen oder denen einer Begleitperson gewärmt werden
    ? Kalte Füße können in den Achselhöhlen einer Begleitperson gewärmt werden
    ? Wärme die betroffenen Körperteile so lange, bis Gefühl, Farbe und Bewegungsfähigkeit zurückkehren. Das ist nach ca. 20 - 30 Minuten der Fall
    ? Schütze den betroffenen Bereich vor weiteren Erfrierungsschäden


    Tiefe Erfrierungsschäden müssen ärztlich behandelt werden !

    Wenn du die oben beschriebenen Maßnahmen ergriffen hast und Gefühl, Farbe und Bewegungsfähigkeit trotzdem nicht zurückkehren, handelt es sich um einen tiefen Erfrierungsschaden. Die Folgen eines solchen Schadens können gravierend sein. Es kann beispielsweise zu umfassenden Gewebeschädigungen kommen. Deshalb muss schleunigst ein Arzt aufgesucht werden, damit eine adäquate Behandlung eingeleitet wird. Umfangreiche lokale Erfrierungsschäden können auch das Risiko einer allgemeinen Unterkühlung erhöhen.
    VORSORGEN IST BESSER ALS NACHSEHEN

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stadtstreicher ()

  • Selbstkontrollen


    Kontrolliere ständig deine eigene Verfassung und die deiner Kameraden


    Man kann Unterkühlung und Erfrierungsschäden vermeiden, indem man während der
    Tour ständig die eigene Verfassung und die der Kameraden kontrolliert.


    Man sollte immer dafür sorgen, dass der Körper trocken, warm und gesättigt ist.


    Checkliste für die Kontrolle der körperlichen Verfassung


    -Habt ihr regelmäßig gegessen und getrunken?
    -Tragt ihr die richtige Kleidung für die jeweilige Aktivität? Ist euch zu warm ? Schwitzt ihr ? Friert ihr?
    - Sind Kleidung und Schuhe trocken?
    - Habt ihr Gefühl in Fingern und Gesicht?
    -Habt ihr Gefühl in Zehen und Füßen ? Zieht die Schuhe aus, wenn ihr nicht sicher seid.


    Bei Bedarf müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden. Verschiebt man sie, kann
    dies zu einem späteren Zeitpunkt während der Tour zu Problemen führen.



    Erste Hilfe


    Schütze den Verletzten vor Kälte


    Verletzungssituationen werden im Winter schnell als sehr stressig empfunden.
    Nicht genug damit, dass ein Teilnehmer deiner Gruppe vielleicht Schmerzen hat, Ihr befindet euch auch weit weg von allgemeinen Wegen und professioneller medizinischer Hilfe
    und seid außerdem Kälte und Wind ausgesetzt.


    Die Erste-Hilfe-Maßnahmen sind dieselben wie bei allen akuten Situationen, aber du musst den Verletzten vor Folgerisiken, insbesondere Unterkühlung, schützen.
    Erste-Hilfe-Maßnahmen dienen dazu, in lebensbedrohlichen Situationen Leben zu retten, aber auch dazu, leichtere Verletzungen oder Erkrankungen zu behandeln,
    damit sie sich nicht verschlimmern.
    Früher sprach man oft von ABC-Maßnahmen, wobei die Buchstaben ABC für Airway (Luftwege), Breathing (Atmung) und Circulation (Kreislauf) standen.


    Heute verwenden medizinische Fachkräfte, z. B. in der Notfallmedizin, die Abkürzung ABCDE, um die verschiedenen Schritte der akuten Versorgung zu beschreiben,
    wobei die Buchstaben eine etwas andere Bedeutung erhalten haben:


    A = Airway management and cervical spine stabilization ? Schaffung freier
    Luftwege und Stabilisierung von Hals und Rücken


    B = Breathing ? Kontrolle der Atmung und falls diese nicht vorhanden ist:
    Atemhilfe


    C = Circulation and bleeding ? Kontrolle von Puls/Blutdruck und Stoppen von
    Blutungen


    D = Disability ? Kontrolle des Bewusstseinsgrads und der Bewegungsfähigkeit


    E = Expose/Environment ? Schutz der verletzten Person vor Umgebungseinflüssen
    und gründlichere körperliche Untersuchung


    Unter normalen Umständen ist es am wichtigsten, die Schritte A, B und C zu beherrschen: Man sollte in der Lage sein,
    Atemhilfe zu geben,
    Blutungen zu stoppen und
    Kreislaufproblemen vorzubeugen.

    Darüber hinaus ist der letzte Punkt der Schutz des Verletzten im Winter besonders wichtig.



    Aufsuchen einer windgeschützten Stelle und Schutz vor Kälte


    Um Unterkühlung vorzubeugen, musst du die verletzte Person vor Bodenfrost und Wind schützen. Lege die Person auf eine Isoliermatte und decke sie mit Kleidung oder einem Schlafsack zu.
    Wenn die verletzte Person bei Bewusstsein ist, kannst du ihr etwas Warmes zu trinken geben. Bedenke, dass bei einer stärkeren Blutung der Kreislauf absinken kann, was zu Unterkühlung beitragen kann - ein weiterer Grund, warum es wichtig ist, das Anlegen eines Druckverbands zu beherrschen.

    Handlungsbereitschaft durch Wissen


    Das Üben von Erste-Hilfe-Maßnahmen erhöht die Chancen, dass man sich in einer Notfallsituation richtig verhält. Außerdem wird man dadurch sicherer und hat weniger Angst, etwas falsch zu machen. Verschiedene Organisationen, wie z. B. das Rote Kreuz, bieten Erste-Hilfe-Kurse an. Es gibt auch spezielle Erste-Hilfe-Kurse für den Outdoor-Bereich.
    Informiere dich über Kursangebote in deiner Nähe und nimm an einem Kurs teil. Was du dort lernst, kann in vielen Situationen nützlich sein.



    Vorbeugung


    Immer trocken, warm und satt


    Mit ein paar grundlegenden, einfachen Routinemaßnahmen beugst du Problemen durch Erfrierungsschäden vor. Man sollte immer dafür sorgen, dass der Körper trocken, warm und gesättigt ist.


    Hier eine Checkliste:


    Zu Beginn jedes Tages
    - bereitet Essen und Getränke vor.
    - Plant Zeit für Pausen und Mahlzeiten ein.
    - Legt euch einen Routenplan für den Tag zurecht und mindestens einen Alternativplan, besser noch mehrere, falls die Voraussetzungen sich ändern.
    - Überlegt euch auch, in welchen Situationen ihr euch für einen Alternativplan entscheidet.
    - Überprüft die Temperatur den Wind und die Wetteraussichten.
    - Kontrolliert eure Kleidung und eure Ausrüstung.
    - Beginnt den Tag trocken, warm und satt.



    Während der Tour


    - Wechselt das Tempo je nach Temperatur-und Wetterlage.
    - Passt die Kleidung an die Bedingungen an ? ist alles trocken?
    - Achtet auf die allgemeine Verfassung jedes Einzelnen in der Gruppe.
    - Kontrolliert Hände, Füße und Gesicht (weiße Flecken/Gefühllosigkeit).
    - Esst und trinkt in regelmäßigen Abständen.
    - Wenn sich das Wetter ändert und beispielsweise starker Wind aufkommt: Kehrt um oder sucht Schutz.



    Am Ende des Tages


    - Kümmert euch um eure Körperpflege.
    - Kontrolliert Hände und Füße.
    - Massiert die Füße und reibt die Hände mit einer fetten Salbe ein, um Risse zu vermeiden.
    VORSORGEN IST BESSER ALS NACHSEHEN

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stadtstreicher ()

  • Feuermachen

    Feuer bietet Wärme und Schutz

    Zu wissen, wie man Feuer macht, gibt einem auf einer Wintertour ein sicheres Gefühl. Feuer spendet Wärme und Licht. Du kannst auf einem Feuer Wasser kochen und Essen wärmen, falls der Outdoor-Kocher aus irgendeinem Grundnicht benutzt werden kann. Außerdem kann man ein Feuer in Notsituationen sowohl tagsüber als auch nachts zur Signalgebung verwenden, umHilfe herbeizuholen.
    Zu wissen, wie man Feuer macht, und die verschiedenen Techniken des Feuermachens zu beherrschen, kann in der Wildnis überlebenswichtig sein.
    Um zu brennen braucht ein Feuer Wärme, Brennstoff und Sauerstoff in bestimmten Mengen. Du musst das Feuer vonGrund auf aufbauen. Hierzu musst du zuerst einen geeigneten Platz finden, derwindgeschützt ist. Auch eine gute Sauerstoffzufuhr ist wichtig. Außerdem musst du alles Holz, das du für dein Feuer brauchst, gesammelt haben, bevor du das Feuer anzündest, denn wenn es einmal brennt, darfst du es nicht unbewacht lassen, undes ist besser, nicht in der Dunkelheit nach Holz suchen zu müssen.


    Etwas zum Anzünden

    Es gibt, wie bereits erwähnt, viele verschiedene Arten Feuer zumachen, und du solltest einige davon beherrschen. Meistens verwendet man zum Feuer machen Streichhölzer oder ein Feuerzeug. Ein Feuerstahl (auch Feuerschläger genannt) erfordert dagegen etwas mehr Übung. Denke daran, dass Streichhölzertrocken aufbewahrt werden müssen und mit Butangas gefüllte Feuerzeuge in kalterUmgebung an Leistung einbüßen können. Aus diesem Grund sind sie vielleichtnicht die beste Alternative für eine Wintertour.

    Hier ein Vorschlag für die Grundausstattung zum Feuer machen:

    - Wasserdicht verpackte Streichhölzer (für zusätzlichen Wasserschutz kann mandie Streichhölzer in Paraffin/Stearin tauchen oder sogar mit Nagellackbestreichen!)
    - Ein Stück Wachspapier (oft dort zu finden, wo es Grillkohle zu kaufen gibt),Birkenrinde oder dergleichen
    - Feuerstahl und Messer

    Wachspapier ist leicht brennbar und wird verwendet, um Reisig, Birkenrinde undanderes Anzündmaterial, das du gesammelt hast, in Brand zu setzen. Hierfür eignet sich auch Wollgras oder Baumwolle.

    Auch ein Tampon kann im Survival-Kit nützlich sein: Die komprimierten Fasernkönnen in kleinen Mengen abgeschält werden und als Anzündmaterial für viele Feuerdienen.


    Feuermachen ? eine Checkliste

    Hier ein Vorschlag, wie du beim Feuermachen vorgehen kannst:

    1. Sammle Holz in ausreichenden Mengen. Das Holz muss für die gesamte gewünschteBrenndauer reichen.
    2. Wähle einen Platz, wo nicht die Gefahr besteht, dass das Feuer sich ausbreitet oder Boden und Vegetation schädigt. Auf schneefreiem Boden sind Kiesund Sand die beste Unterlage.
    3. Baue eine Feuerstelle, einen Ring mit Steinen oder eine Grube. Im Schneemusst du eventuell ein wenig graben oder Stöcke und dickere Zweige alsUnterlage verwenden, damit dasFeuer nichtin den Schnee einsinkt.
    4. Wenn du Zeit hast: Baue einen Reflektor. Stecke auf beiden Seiten derFeuerstelle je zwei vertikale Pfosten in den Boden und staple das Holz zwischendiesen auf, wie man das von alten Flechtzäunen her kennt. Der Reflektor wirftdie Wärme zurück und fungiert auch als Trockengestell für feuchtes Holz.
    5. Zünde das Feuer an! Wenn das Anzündmaterial, meist Reisig, brennt, steigerst du langsam dieStärke der Zweige und Äste und legst zuletzt gehacktes Holz auf das Feuer.Achte auf Zwischenräume, damit das Feuer Luft bekommt.
    6. Überwache das Feuer ,damit es sich nicht ausbreitet oder vorzeitig verglimmt.
    7. Wenn du fertig bist: Vergiss nicht, das Feuer zulöschen (mehr dazu weiter unten).

    Ein paar Tipps

    Verschiedene Holzarten brennen unterschiedlich gut, doch draußen in der Wildnishat man meist keine Wahlmöglichkeit. Den besten Brennstoff findet manjedenfalls am Boden in Form von Zweigen und trockenen Ästen und unter Fichtenliegt oft trockenes Reisig, das sich selbst bei nassem Wetter ausgezeichnet alsBrennmaterial eignet. Kienspan (harzreiches Holz verrotteter Bäume) brennt gut.
    Man findet ihn normalerweise in der Nähe von Trockenkiefern am Rand von Moorgebieten (stehende Stümpfe darfst du dagegen nicht nehmen: Sie dienen oft Vögeln, Insekten und anderen Tieren als Unterschlupf). Frisches Holz enthält viel Feuchtigkeit, doch gefrorenes Birken- oder Erlenholz kann als Brennholz verwendet werden, wenn du bereits ein gut brennendes Feuer mit viel Wärme von unten hast.

    Denk bitte daran, dass das Jedermannsrecht nicht erlaubt, Holz von lebenden Büschen oder Bäumen zu brechen oder lebende Büsche und Bäume zu fällen, und es ist auch nicht erlaubt, die Rinde von wachsenden Birken abzuschälen. Du musst dich außerdem darüber informieren, welche Bestimmungen für das Feuermachen in dem betreffenden Gebiet gelten. Vor allem in Nationalparks und Naturreservaten gelten Beschränkungen. Feuermachen kann gänzlich untersagt oder nur anbestimmten hergerichteten Feuerplätzen erlaubt sein. In Notsituationen, wenn jemand in Lebensgefahr schwebt, ist es dagegen auch in Naturschutzgebieten erlaubt, Feuer zu machen.


    Feuerlöschen nicht vergessen

    Du musst das Feuersorgfältig löschen und die Feuerstelle genau kontrollieren, um zu verhindern,dass das Feuerwieder aufflammt, wenn du den Ort verlassen hast. Ein Wurzelbrand kann ein Stück unter die Erde reichen. Das Risiko einer erneuten Entzündung ist indiesem Fall hoch. Aus diesem Grund ist Torfboden, Moos oder erdbedeckterWaldboden als Unterlage für dein Feuer weniger gut geeignet, denn das Feuer kann dort noch lange schwelen.

    Zum Löschen des Feuers schüttest du Wasser oder Schnee darüber und wenn der Schnee schmilzt, gibst du mehrmals neuen Schnee darauf. Bedecke die Feuerstellezum Schluss mit einer weiteren Schicht Schnee. Wenn du Steine um die Feuerstelle gelegt hast, solltest du sie entfernen, da die Wärmekonzentration bewirken kann, dass das Feuererneut aufflammt.


    Übe das Feuermachen oft

    Feuermachen ist eine Fertigkeit, die man sich - wie viele andere Fertigkeiten,die man im Outdoor-Leben braucht - nicht einfach anlesen kann. Man muss es übenund verschiedene Vorgehensweisen ausprobieren, damit man sein Wissen anwendenkann, wenn man es braucht. Übe das Feuermachen, wenn du mit Freunden undFamilienangehörigen zum Pilzesammeln, Beerenpflücken oder Angeln draußen bistoder Radtouren unternimmst.

    PS: Wichtiger Hinweis zu Feuer und Unterkühlung!

    Versuche nie, eine stark unterkühlte Person in der Nähe eines Feuers aufzuwärmen. Mit unterkühlten Personen muss man sehr vorsichtig umgehen und die Aufwärmungmuss langsam erfolgen. Dagegen kann ein Feuer Personen, die ihre Verstärkungskleidung und dergleichen einer unterkühltenPerson überlassen haben, als Wärmequelle dienen.
    VORSORGEN IST BESSER ALS NACHSEHEN

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Stadtstreicher ()