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Erfahrungsbericht/Anleitung: Beil Einstielen

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    • Erfahrungsbericht/Anleitung: Beil Einstielen

      Hi Leute. :)

      Im Chat hatte ich es einigen schonmal versprochen, aber da ich Probleme hatte die Bilder auf den Pc zu tun hab ichs aufgeschoben.

      Worum geht es? Ich hab einen Beilkopf von meinem Vater geschenkt bekommen und musste diesen nur noch einstielen (die Qualität des Kopfes entspricht in etwa Wetterlings).

      Was habe ich getan?

      Schritt 1: Materialien bereit legen

      [Blockierte Grafik: http://www.bilderhoster.net/thumbs/7cct14xb.jpg]

      Zu sehen: Kopf, Stiel, Holz- und Ringkeile

      Der Stiel sollte im Bestfall so trocken wie möglich sein, mindestens aber eine Woche in einem beheizten Zimmer lagern. Das hat den Zweck, dass sich das Holz dann zusammenzieht. Im Outdoorgebrauch zieht das Holz dann Feuchtigkeit, quillt auf und bietet zusätzliche Traktion und Sicherheit. Auch Ringkeile aus Metall können verwendet werden, um den Kopf zusätzlich zu fixieren (dieser Schritt kommt später).

      Schritt 2: Stieldurchschnitt anpassen

      [Blockierte Grafik: http://www.bilderhoster.net/thumbs/5wgdlnrw.jpg]

      Das bedeuted raspeln, schnitzen und schleifen ohne Ende. ^^ Das Beil muss auf den Kopf angepasst werden, da Stiele immer etwas breiter gemacht werden (zumindest die industriell gefertigten) und eine perfekte Passform zu garantieren. Die genaue Endform des Stiels bekommt man entweder durch Augenmaß, oder indem man den Beilkopf auf den Stiel setzt (nur aufsetzen) und dann mit einem spitzen Bleistift den Umriss markiert.

      Schritt 3: Kopf aufziehen

      [Blockierte Grafik: http://www.bilderhoster.net/thumbs/a8jx5sc2.jpg]

      In diesem Schritt wird der Beilkopf fixiert (Muss nicht, ist aber sicherer. Man kann aber genausogut den Kopf auf zwei Kanthölzer stellen und den Stiel so einschlagen). Dann wird der Stiel eingesetzt und hereingedrückt, bis der Widerstand ein weiteres reinschieben nicht mehr erlaubt. Dann schnappt man sich den Holz- oder Gummihammer und klopft, bis der Stiel am anderen Ende herausschaut. Experten sagen, dass man noch einen knappen Zentimeter Überstand haben sollte, weil das aufquellende Holz so nochmal zusätzlich sichert. Da ich aber Metallringkeile nehme erübrigt sich das bei mir, also standen bei mir nur etwa 2-3 mm über.

      Schritt 4: Keile einsetzen

      [Blockierte Grafik: http://www.bilderhoster.net/thumbs/zdh8jjgf.jpg]

      [Blockierte Grafik: http://www.bilderhoster.net/thumbs/zmxwcm4l.jpg]

      [Blockierte Grafik: http://www.bilderhoster.net/thumbs/l1lh3yr6.jpg]

      Hier mal drei Arbeitsschritte auf einmal. :) Holzkeil reinklopfen mit dem Gummi oder Holzhammer (ist etwas schief gelaufen bei mir, ich hätte den Keil noch dünner schnitzen sollen, weshalb er nicht ganz rein gegangen ist). Am Kopf begradigen und Metallkeil reinklopfen. Hier muss man eigentlich nicht mehr auf soo viel achten. Außer, dass ihr (bis für den Metallkeil) keinen Metallhammer nehmt, sonst klopft ihr euch den Stiel wieder raus und brecht euch den Keil ab. Fixiert auch hier den Beilkopf wieder mit dem Schraubstock.

      Schritt 5: Beil bewundern

      [Blockierte Grafik: http://www.bilderhoster.net/thumbs/8126cdf4.jpg]

      Fertig ist das Beil. ^^ Lasst es zum quellen noch ein paar Tage (2-3) im freien liegen, bevor ihr es benutzt. Dann ist die höchste Sicherheit garantiert.

      Nebeninfo: Dieser Stiel existiert nicht mehr, da er mir beim Testen an Hartholz längs gebrochen ist. Vielleicht lag es an schwachem Material. Vielleicht hat es auch an unsachgemäßer Einstielung gelegen, wer weiß. Habe mittlerweile einen neuen Stiel drin, der sitzt bombenfest und ist stabil. :)

      Insgesamt hat mich dieses Beil nun, mit beiden Stielen, den Keilen und dem Sandpapier zum schleifen und polieren des Kopfes etwa 25 Euro gekostet. Außerdem kam noch eine alte Jeans, Messingnieten und eine lange Lederschnur zum einsatz, um eine Tasche zu basteln, die das Beil und die umliegenden Gegenstände vor Beschädigung schützt.

      Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen und vielleicht hilft er euch ja auch dabei, selbst Werkzeuge einzustielen. Im Endeffekt läuft das bei jedem anderen Werkzeug mit Metallkopf genauso.

      Lg Fliege
      "Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."

      Albert Schweitzer
    • Hi Vosehg.

      Naja soo viel wiegt er eigentlich gar nicht. Ich hab noch nicht gewogen aber ich schätze mal 300-400 Gramm.

      Und dieses Holz im Bild werd ich wohl nicht mehr behandeln, da es schon als Feuerholz genutzt wurde. ^^ Aber den neuen Stiel werde ich wohl ölen oder beizen.

      Lg fliege
      "Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."

      Albert Schweitzer
    • Coole sache mit dem einstiehlen ^^ Danke das du dir die Arbeit gemacht hast einen Bericht zu verfassen.
      Schade um deinen ersten Versuch, aber Übung macht den Meister.

      Wünsche dir viel spass mit deinem neuen Beil.
      Lg. Reigner
      Kalinka, Schrödingers Katze

      Der Libertär begrüßt es, das ein schwarzes homosexuelles Ehepaar seine Hanfplantage mit seinen eigenen Waffe verteidigen darf.

      Despite what your momma told you... Violence does solve problems (Craft int.)

      Mein Youtube Kanal: youtube.com/c/BernhardMarchhart
    • Halbtags-Fliege schrieb:



      Nebeninfo: Dieser Stiel existiert nicht mehr, da er mir beim Testen an Hartholz längs gebrochen ist. Vielleicht lag es an schwachem Material. Vielleicht hat es auch an unsachgemäßer Einstielung gelegen, wer weiß. Habe mittlerweile einen neuen Stiel drin, der sitzt bombenfest und ist stabil. :)

      Lg Fliege


      Schöner Beitrag!

      Zum kauf eines neuen Stiels sollte man beachten das in den Baumärkten das aller billigste Material verhökert wird!

      Werkzeugstiele müssen aus Langfaserigen Holz gefertigt sein!!
      Meistens sind die "ersatz" Stiele aus heimischen Eschen-holz gefertigt,
      besser währe Hickory Holz, was aber schwer zu beschaffen ist.
      Beide Holzsorten sind langfasrig!

      In beiden fällen ist aber auch darauf zu achten das die Fasern von einem Ende des Stiel´s bis zum anderen verlaufen , (also längs)
      das wird sich aber kaum finden lassen,
      deshalb muß/sollen die Fasern aus dem Auge des Axtkopfes möglichst lang parallel verlaufen!
      Wenn am Hand-Ende dann einige Fasern schräg verlaufen ist das nicht ganz so tragisch wie anders herum!

      Was dann das Einstielen als solches angeht vergesst den Schraubstock!!
      Legt den Axt oder Hammer Kopf oder was auch immer ihr einstielen wollt hol auf ein Brett auf dem (Beton)-Fußboden und schlagt den Stiel in das Auge des Werkzeug,
      diese Metode "zieht" am besten wie wir Schlosser sagen. (Hab schon duzende Werkzeuge eingestielt)
      Aber vermeide tunlichst Holzfasern dabei abzuschaben da dadurch Sollbruchstellen entstehen!
      Dann Lieber noch etwas mehr nacharbeiten.

      Siehe auch:
      Das Buch der Äxte
      von der Firma Gränsfors Bruks AB aus Schweden.
    • Wenn der Stiel ein wenig zu lange ist kann man dann "fliegend" nachsetzen. Soll bedeuten man hält das Werkzeug am Stiel fest der Kopf Richtung Erde und dann hinten auf den Stiel draufschlagen dabei gut festhalten aber nicht starr. Durch die Trägheit des Kopfes schlägt man den Stiel so weiter ein und er steht nirgends an.

      Lg. Reigner
      Kalinka, Schrödingers Katze

      Der Libertär begrüßt es, das ein schwarzes homosexuelles Ehepaar seine Hanfplantage mit seinen eigenen Waffe verteidigen darf.

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    • @Der Lange:

      Da gebe ich dir zu 100% recht! Leider habe ich mich erst viel zu spät eingehender mit dem Thema auseinandergesetzt. Hätte von Anfang an einen ordentlichen Stiel kaufen (oder selbst machen) sollen.

      Aber so lernt man! Zum Beispiel niemals dem Baumarktangestellten zu vertrauen der einem sagt der Stiel absolut geeignet für härtere Ansprüche. xD

      Danke für diesen nützlichen Zusatz zu meinem Beitrag und noch ein schönes 2016!


      Lg Fliege
      "Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."

      Albert Schweitzer
    • Was noch zu ergänzen währe!!

      Wenn dann doch mal ein Stiel abgebrochen ist,
      warum auch immer ;) ,
      schlagt die reste des Stiel zu der Seite von wo er in in den Axtkopf hinein gekommen ist auch wieder heraus,
      auch wenn das der vermeintlich längere Weg ist.

      Sollte einem der Stiel bei einer Outdoor Aktivität abbrechen,
      und man / frau hat keine Möglichkeiten die Reste heraus zu schlagen, und muß unbedingt sofort einen neuen einstielen
      kann man als absolute Notlösung den Axt-Kopf mit der Schneide in die Erde eingraben,
      so das nur noch das Öhr oberhalb des Boden ist,
      um dann ein möglichst kleines Feuer darüber zu entfachen,
      so das die reste des Holzstiels mit verbrennen.
      In der hoffnung das die Schneide nicht ausglüht und damit ihre Härte / Qualität verliert!